Früh sterben schützt vor Langzeitschäden?

oder wie man pseudowissenschaftlich argumentiert.
Frechheit alleine genügt heutzutage nicht mehr, man braucht auch noch bescheuerte Argumente, will man im Web als Ignorant glänzen. Das beliebteste Argument aller Quacksalber ist: Wer heilt hat recht.

Es ist das Pseudoargument schlechthin, welches man von Anhängern alternativer Methoden – und damit häufig auch Impfgegnern – entgegengeschleudert bekommt. Einer der fiesesten Sätze überhaupt, denn er leuchtet spontan ein und umschifft elegant die eigentliche Fragestellung, ob denn die Behandlungsmethode überhaupt ursächlich etwas mit der Heilung zu tun hat. Der Satz ist lediglich die Behauptung einer Kausalität. Man schätzt, dass ca. 80% aller Erkrankungen sowieso von selber wieder verschwinden. Man hat also gute Chancen, auch mit den absurdesten Methoden „Erfolge“ zu erzielen. (Wer heilt, hat recht)

Bei Impfungen zieht dieses „Argument“ nicht mehr – man ist ja nicht krank, also kann auch nichts heilen. Sondern man beugt vor. Eigentlich eine clevere, günstige und sehr sichere Sache – was macht man da nun als Impfgegner? Welches Totschlagargument kann man da bringen? Sie haben es gefunden: Langzeitstudien.

Dieses Argument ist besonders trickreich:
– Es klingt so, als würde man die wissenschaftliche Methode akzeptieren.
– Die Frage ist prinzipiell durchaus berechtigt (es gibt sie ja auch, solche Studien).
– Es unterstellt den Angesprochenen sorglosen und fahrlässigen Umgang und definiert die eigene Position als ethisch höherwertig.

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Schweinegrippe reloaded

Ein Gastbeitrag von Godesberg:

Anke Martiny von Transparency International kritisiert in einem DAPD-Interview die Ständige Impfkommission wegen einer zu starken Nähe zur Pharmaindustrie. Sie macht das am aktuellen Beispiel der Impfung gegen die Schweinegrippe fest, die aus ihrer Sicht „im Wesentlichen den Anbietern der Impfstoffe genützt hat“.

http://www.epochtimes.de/articles/2009/12/26/531294.html

Es ist die Aufgabe von Transparency International auf Korruption hinzuweisen und die Äußerungen von Frau Martiny in diesem Interview sind ansonsten auch vernünftig. Dennoch lässt sich an diesem Beispiel ganz gut zeigen, dass es leicht ist als Beobachter Kritik zu üben wenn man selbst nicht verpflichtet ist zu handeln.

Frau Martiny weiter: „Impfen ist ja grundsätzlich vernünftig. Aber man braucht das Vertrauen der Bevölkerung. Wenn man, wie im Fall der Schweinegrippe, eine Sache katastrophenmäßig aufbauscht, die sich hinterher als Papiertiger entpuppt, dann untergräbt man dieses Vertrauen.“

Das sind bemerkenswerte hellseherische Fähigkeiten. Die Hauptgrippezeit kommt erst noch, aber Frau Martiny weiß bereits jetzt, dass sich die Schweinegrippe als Papiertiger erweisen wird. Und von den Wissenschaftlern verlangt sie, dass sie das schon im Frühjahr hätten wissen müssen, als es grade mal ein paar Fälle gab.

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Was ist Ökologie?

Die derzeitig um sich greifende Begriffsverschwurbelung macht auch vor einst seriösem wissenschaftlichem Vokabular nicht halt. Das muss zum Beispiel auch jemand erfahren, der sich mit Ökologie beschäftigt und zwar mit der wissenschaftlichen Ökologie, als einer Teildisziplin der Biologie. Die nämlich hat die wissenschaftliche Untersuchung der Beziehungen von Lebewesen zu ihrer Umwelt (Autökologie, Ökophysiologie), zwischen den Lebewesen verschiedener Arten (Synökologie) und zwischen Lebewesen der gleichen Art (Populationsökologie, Demökologie) sowie Schlussfolgerungen für die praktische Anwendung zum Gegenstand. Auch der Begriff „Ökologie“ gibt eigentlich keinen Raum für Unklarheiten: Er setzt sich zusammen aus den griechischen Wörtern „Oikos“ = Haushalt und „logos“ = Lehre, bedeutet also „Haushaltslehre“, also die Lehre vom Naturhaushalt.

Dass das Wörtchen „Öko“ gerne verwendet wird, um den Absatz mehr oder weniger umweltschonend hergestellter Produkte zu fördern, ist eine ärgerliche Seite. Dass aber das Label „Öko“ dazu dient, einen ganzen Wirtschaftszweig mit einem gutmenschlichen Anstrich zu versehen und ihn damit gegen jegliche Kritik zu immunisieren trachtet, ist eine Ideologisierung einer Wissenschaft, die auch jene in Misskredit bringt, die sich ernsthaft damit beschäftigen.

Dabei widersprechen die Erkenntnisse der Ökologie oftmals den Glaubenssätzen des unwissenschaftlichen Öko-Totalitarismus. Dogmatisch praktizierte Öko-Landwirtschaft ist imstande, größere Schäden an der Natur anzurichten, als eine mit Vernunft und Augenmaß betriebene moderne Landwirtschaft. Der vom Aussterben bedrohte Wanderfalke brütet nicht bevorzugt in idyllischen Naturlandschaften, sondern auf Kraftwerkstürmen und Hochhäusern und Städte beherbergen mittlerweile eine größere Artenvielfalt als der ländliche Raum. Selbst die Kathedralen der Öko-Gläubigen, die Windräder sind alles andere als umweltschonend, weil zur Überbrückung von Flauten immer ein Kohle- oder Gaskraftwerk im unwirtschaftlichen Stand-by-Betrieb parallel im Hintergrund mit betrieben werden muss, was sich dann auch erhöhend auf die Strompreise auswirkt. Dass die Windräder daneben auch noch Totschläger oder Scheuchen für Vögel und Fledermäuse sind, macht das Ganze noch schlimmer.

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Eine unbequeme Wahrheit

Pünktlich zum Fest wollen wir doch mal auf den Seiten des Bundesamtes für Naturschutz stöbern. Es geht um Neophyten. Neophyten sind Pflanzenarten, die von Natur aus nicht in Deutschland vorkommen, sondern erst durch den Einfluss des Menschen zu uns gekommen sind. Sie gehören daher zu den gebietsfremden oder nicheinheimischen Arten (Neobiota) und werden manchmal wenig … Weiterlesen

Klasse

Ein Gastbeitrag von Pianoman: Medizin und Wahnsinn (109) Leiden der Hellseher SZ vom 19.12.2009 Von Werner Bartens Ärzten wird oft unterstellt, dass sie eindimensionale Einser-Abiturienten sind. Ein schlechtes Abitur macht aber noch keinen guten Arzt aus. Für Heilpraktiker und Heiler scheint hingegen ein abgebrochenes Studium oder die verkrachte Schullaufbahn (Auflehnung gegen Autoritäten!) ein Gütesiegel zu … Weiterlesen

Altes, vergessenes Wissen

Jeder Scharlatan, Quacksalber belabert seine Kundschaft immer irgendwann mit „altem Wissen“. Und dieses alte Wissen sei besonders wertvoll, wenn es auch noch vergessen war. Also altes, vergessenes Wissen. Abgesehen von dem kleinen Logikfehler, dass Wissen, das wirklich vergessen war, eben nicht mehr auftaucht, um dann als „vergessenes Wissen“ angepriesen zu werden – offenbar war es dann doch nicht vergessen – fragt man sich, was an altem Wissen denn so besonders sei.

Klar, es gibt altes Wissen, das sich durch die Jahrtausende problemlos gehalten hat. Z.B. wie man Feuer macht. Wir haben heute Feuerzeuge, die wir sogar meist geschenkt bekommen, Wundergeräte, für die unsere Vorfahren vermutlich Höhle und Keule aufgegeben hätten, um sowas zu haben. Trotzdem wissen wir noch, wie unsere Vorfahren Feuer gemacht haben. Altes Wissen, wichtiges Wissen, bewährtes Wissen. Kein Wunder, dass es bleibt. Selbst so Dinge wie Baseballschläger als Nachfahre der Keule.

Worauf hin man sich dann fragt, warum es Wissen gab, das in Vergessenheit geriet. Ganz einfach: Es war wohl nicht mehr wichtig. Oder, wenn es wichtig war, wurde es durch besseres Wissen abgelöst. So weiß z.B. heute ein Hufschmied nicht mehr, wie man einem Menschen mit einer Zange einen eitrigen Zahn zieht und ihn dabei so festhält, dass er nicht zicken kann, es sei denn, er ist zufällig Hobby-Medizinhistoriker.

Es ist schon verblüffend: Kein Mensch würde auf die Idee kommen, dem Flugzeug der Gebrüder Wright bessere Flugeigenschaften anzudichten, als einem modernen Motorsegler. Er ist halt eine Weiterentwicklung des Urmodells.

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Wir geben auf!

Es hat keinen Sinn mehr- Menschenleben sind in Gefahr. Uns hat per E-Mail eine Warnung erreicht, die wir beherzigen wollen: wie konntet ihr nur so naiv sein zu meinen, eurer account bei mediaon sei auf dauer geschützt? Das gilt für den normalen internetuser aber doch nicht für polizei- und geheimdienste. Habt ihr euch auch niemals … Weiterlesen

Milchzuckerpresslinge endlich unterscheidbar

Danke Pflueger GmbH. Danke für diese Innovation. Schüßler-Salze werden ja nur von Idioten zur Behandlung von Krankheiten genutzt. Da ist es ein riesiger Fortschritt, wenn die Milchzuckerpresslinge, die von Ihnen vertrieben werden und die nur durch das Etikett unterscheidbar sind (oder durch wirklich aufwändige instrumentelle Analytik), endlich auch idiotensicher markiert werden. Durch den simplen Eindruck … Weiterlesen

Evangelikale – das gefährlichste Virus des 21. Jahrhunderts

Ted Haggard, ehemaliger evangelikaler Pastor und früherer Präsident der amerikanischen Evangelikalen-Vereinigung, zählte in seinem Amt ca. 30 Millionen Christen zu seinen Schäfchen, von denen bei der letzten Wahl 80 Prozent für George Bush stimmten. Nach einem Gespräch 2005 mit dem Präsidenten äußerte er: „Religion und Politik waren in Amerika schon immer miteinander verflochten. Es waren die besten Momente … Weiterlesen

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