Seher und Propheten bei Maischberger

Die Sendung „Seher und Propheten: Geheimwissen oder fauler Zauber“ gestern in der ARD bei „Menschen bei Maischberger“ war wieder einmal der volle Brüller im öffentlich rechtlichen Fernsehen.

Das Video zur Sendung lässt sich jederzeit im Internet abrufen.

Und hier und hier wurde bereits darüber berichtet.

Für niemanden war zu übersehen, dass die eingeladenen Seherinnen Lilo von Kiesenwetter, Alexa Kriele und die Rumänin Viorica Winterling in all ihren prophetischen Äußerungen nur banalste Allgemeinplätze bedienten.

Amardeo Sarma, der Gründer der GWUP, teilte dem Publikum zwar mit, dass entsprechende Aussagen von Wahrsagern, selbst wenn sie zutreffen sollten, immer dem Zufallsprinzip unterliegen und dass man Treffer auf eine Analyse- und Beobachtungsgabe der Seher zurückführen könnte, dem so genannten „Cold Reading„, trotzdem blieb er jedoch bei einer wichtigen Frage eine Antwort schuldig.

Natürlich echauffierten sich die Damen darüber, dass all ihr Können so gar nichts Übersinnliches zu bieten haben solle und die sichtlich aufgeregte Lilo von Kiesenwetter konterte sofort, warum sie denn dann 1.000 Kunden hätte, die selbstverständlich nur immer wieder kämen, weil sie zufrieden sind. Herr Sarma hat leider versäumt den Zuschauern auch hier eine passende rationale Antwort zu präsentieren.

Die Neigung von Menschen, vage und allgemeingültige Aussagen über die eigene Person als zutreffende Beschreibung zu akzeptieren, unter dem psychologischen Fachbegriff „Barnum-Effekt“ bekannt, wurde in der gesamten Sendung nicht erwähnt. Wie ich finde, zum großen Bedauern aller Skeptiker, denn ohne den Effekt zu nennen, liefert man eben keine allumfassende rationale Erklärung.

Zum Glück gab es dann trotz dieses Fauxpas noch ein paar schöne Schmankerln. Das anfänglich enorme Selbstbewusstsein der Prophetinnen geriet dann doch ins Wanken, als endlich die kritische Heike Dierbach zum Zuge kam. Alexa Kriele musste darunter besonders leiden, weil sie im Gegensatz zu den anderen Damen, Bücher zu ihren Themen veröffentlicht, wodurch Dierbach daraus zitieren konnte.

Erstaunlicherweise konnte Kriele so gar nicht zu dem stehen, was sie geschrieben hat, bzw. was sie einerseits in Absprache mit Ärzten und Psychologen geschrieben haben will und was ihr andererseits selbstverständlich von den Engeln diktiert wurde.
Sehr schön, dass sich Frau Dierbach konkret auf Zitate zu den Hintergründen von Krankheiten bezog, die Kriele in ihrem Buch in krudester Esoweise mit der eigenen Selbstverantwortung beantwortet. Es geht um das esoterische Opfer-Täter-Prinzip, das immer soviel bedeutet wie: So wie man in den Wald schreit, kommt es zurück, was nicht nur auf die Schreie aus diesem Leben und deren Folgen bezogen wird, sondern das Echo aus sämtlichen Vorleben mit einschließt.
Somit muss jeder, der eine negative Erfahrung macht, sich also in einer Opferrolle befindet, erst mal Täter gewesen sein, um überhaupt Opfer werden zu können. Weder Kinder noch die schlimmsten Krankheiten und Verbrechen sind davon ausgenommen. Dieses Prinzip ist oberstes Gebot und wird wie ein Naturgesetz verkauft, denn einen Zufall gibt es ja laut Esoterik nicht.

Dass solche Aussagen bei der Allgemeinheit nicht gerade gut ankommen, ist mehr als verständlich und eine Assoziation zu braunem Gedankengut hat natürlich ihre Berechtigung.

Alexa Kriele war jedenfalls sichtlich nervös. Sie hat sich gewunden wie ein Aal, was ihr jedoch wenig nützte, weil auch Frau Maischberger die von Dierbach genannten Zitate in schriftlicher Form auf ihrem Schoß hielt und somit bestätigen konnte.

Kriele blieb nun nichts mehr anderes übrig, als in dreistester Manier zu lügen. Schließlich wäre sie nur Engeldolmetscherin, würde niemals jemanden therapieren und schon gar nicht heilen wollen. Damit hätten ihre Angebote rein gar nichts zu tun, es wäre eine Frechheit so etwas zu behaupten und letztendlich solle man froh und dankbar sein, dass sie es ist, die Klienten sofort zum Arzt schickt, wenn die Engel sie auf eine Krankheit hinweisen.

Die Frau hat sich so knallhart selbst entlarvt, dass es eine regelrechte Freude war, ihr in dieser Situation zuzuhören. Selten so gelacht.

Tja, Frau Kriele, jetzt zeigen wir doch mal den Lesern die Kurzbeschreibung von Amazon zu ihrem neuesten Buch:

Titel: „Engel weisen Wege zur Heilung: Gesund werden – gesund bleiben“
Ihr neues Buch befasst sich mit dem Thema Heilen. Schwierige und lang andauernde Probleme wie Beziehungskrisen, Vereinsamung oder Sinnkrisen können sich in körperlicher Erkrankung niederschlagen. Die Engel steuern Einsichten zu Fragen bei, die bisher in Schul- oder Alternativmedizin noch nicht zugänglich waren: 1. Welche psychischen Probleme wirken sich auf welche Organe aus, und umgekehrt: Welche Organe haben die Disposition zur Erkrankung, wenn bestimmte Probleme ungelöst bleiben? 2. Was kann der Betroffene selbst beitragen, um die Erkrankung zu heilen oder zu vermeiden? 3. Wie kann der Mensch mit seinen Organen unmittelbar »ins Gespräch kommen«, um zu erfahren, wo der Kern seines Problems liegt?

Noch Fragen???

Dass sich Jürgen Fliege in der Sendung von seiner besten esoterischen Seite gezeigt hat und dass er die vielen Kirchenaustritte sogar damit begründete, dass der Hang zum Übersinnlichen nicht nur Berechtigung habe, sondern Esoterik ein verloren gegangener Bestandteil fast aller Religionen sei, verwunderte uns dagegen wenig. Wir verfolgen die Machenschaften des Fernsehpfarrers schon lange und es ist nicht erstaunlich, dass ausgerechnet er die Rolle des größten Schwurbelkönigs übernahm, der nicht nur liebend gerne von Licht & Liebe faselte, sondern für den Krankheit auch selbstverständlich einen tieferen Sinn hat, um dadurch innezuhalten und spirituell zu reifen.

Zum Schluss sei noch angemerkt, dass, auch wenn dies in der Sendung weniger zur Geltung kam, weder Lilo von Kiesenwetter, noch die Rumänin als harmlos zu betrachten sind.
Die beiden haben sich geschickt bedeckter gehalten, als es um Heilung ging. Kiesenwetter nimmt sowieso kein Blatt vor den Mund und auch sie orakelt über Krankheiten, was schon allein als kriminell angesehen werden muss. Medizinische Laien, die über Symptome sprechen – das sind sie alle, die in dieser Szene tätig sind – das gehört heute zum Hauptgeschäft. Die große Masse, die sich von entsprechenden Angeboten angesprochen fühlt, besteht eben nicht aus Menschen, die stabil sind und die nur mal so eine Zukunftsprognose über sich ergehen lassen möchten, sondern aus Labilen und Kranken jeglicher Couleur. Schließlich ist das auch so gewollt und lässt sich nur schlecht in Abrede stellen, wenn man die unzähligen Internetseiten von Anbietern näher betrachtet. Und dabei steht eben nicht der Rat zum Arzt zu gehen an erster Stelle, ganz im Gegenteil, die „Schulmedizin“ wird abgewertet, um ein mittlerweile unüberschaubares Sammelsurium an alternativen Heilmethoden zu bedienen.
Dass sich auch Falschaussagen gerade bei labilen Menschen bewahrheiten können, ist ein weiterer Faktor, der die Gefährlichkeit des gesamten Gewerbes mehr als deutlich veranschaulicht. Wer vermag schon zu beweisen, dass er nicht Opfer einer selbsterfüllenden Prophezeiung wurde?
Prost Mahlzeit.

33 Gedanken zu „Seher und Propheten bei Maischberger“

  1. Frau Dierbach war definitiv das Highlight der Sendung, dachte schon gleich schwurbeln sich alle in Koma…

    Hr. Sarma war mir zu sachlich/zurückhaltend. Hätte mir jemand vom Kaliber eines Beda Stadler gewünscht, der mal ordentlich dazwischen fährt. Die Esos haben sich selber abgeschossen, wer diesen Zirkus ernst nimmt, dem ist nun wirklich nicht mehr zu helfen.

    Hr. Fliege wird immer unerträglicher, wie er jedem nach dem Mund redet, boah ey. Habe mir eben sein Video mit Hademar B. zum Strukturvertrieb des Zaubertrunks angesehen, so was plattes, durchsichtiges wird glaube ich nur noch von Kaffeefahrten überboten.

  2. @BadRobot
    Hmm. Ich fand gerade gut, wie Herr Samer sich gegeben hat. Frau Dierbach war mir etwas zu aggressiv. Aber die Skeptiker waren in der Runde sowieso stark unterrepraesentiert; irgendjemand musste wohl die Fahne hochhalten und den Spinnern Feuer unter’m Hintern machen.

  3. War auch schön, wie Hr. Sarma der Kriele die 10000€ angeboten hat. Aber die braucht sie ja gar nicht, aber wenn sie wollte ja daaannn…
    Fr. Dierbach war genau richtig. Wegen mir hätte die ruhig noch aggressiver sein können!

  4. Man man, ich weiß gar nich was mir mehr auf die Nerven ging, dass Fliege an die 10 mal gesagt hat "es gibt eine andere Welt", und dass als unumstößlichen Fakt hingestellt hat (vor allem mit Religionen als Beweis!), oder diese Engelsdolmetscherin, die tatsächlich sagte, sie habe auch einen wissenschaftlichen Hintergrund…

    Mir hats ja schon die Zehennägel abgesprengt als der saubere Fernsehprediger Fliege Herrn Sarma geradezu gönnerhaft anging, er (Fliege) fände es gut dass er (Sarma) so kritisch sei, aber bitte nicht so "closed-minded" (letzteres Sinngemäß da ich mich da schon vor Schmerzen gekrümmt hab… wahrscheinlich irgendein Vergehen aus nem früheren Leben was sich bei mir bemerkbar machte…)

  5. Den Maischbergerschen Fernseh-Zoo schaue ich schon länger nicht mehr an. Es ist ein Skandal, daß gebührenfinanziertes Fernsehen solchen esoterischen Volldeppen/deppinnen ein Reklamepodest bietet. Ich wette, egal wie gut oder klug die wenigen eingeladenen Skeptiker dagegen argumentieren, daß die Esotter nach jeder Sendung wieder vermehrt Anfragen ihrer credophilen Kundschaft haben. Warum sonst sollten sich die Schmeißfliege und andere Dummpfosten trotz aller Peinlichkeit immer wieder in die Bildröhre drängen? Ätzend!

  6. Ich kann mich den Kommentaren hier nur anschließen, die Spinnerfraktion war gestern deutlich in der Überzahl.

    Bei den infamen Unterstellungen, die da aus Krieles Buch zitiert wurden, ist mir vor Wut speiübel geworden. Mehr Informationen über das Traumpaar Kriele hat die AGPF hier zusammengetragen: http://www.agpf.de/Kriele.htm – da bleibt einem echt die Spucke weg. Er ist übrigens unter anderm unterzeichner der Marburger Erklärung, ihr wisst schon, homosexualität ist heilbar. Weil er auf ihrer Homepage alles dementiert habe ich jetzt mal beim Knaur-Verlag, der sie verlegt, nachgefragt, ob das Haus wirklich diese Schweinereien auf Papier druckt, bin auf die Antwort gespannt.

  7. @Holgi
    Oh ja, das hätte doch etwas. In der nächsten Sendung taucht Hape unerkannt als Esoteriker auf und sorgt für etwas Provokation….

  8. j4k3, hast du gelesen, was im EW Wiki unter Alexa Kriele zu ihrem Mann steht?

    "Martin Kriele

    Lektor der Werke von Alexa Kriele und Verfasser eines Vorwortes ist ihr Ehemann, der pensionierte Staatsrechtler Martin Kriele [1]. Er war seit 1967 Professor für Öffentliches Recht an der Universität Köln. 1968 war er Mitbegründer der juristischen Fachzeitschrift Zeitschrift für Rechtspolitik (ZRP) und wurde deren Herausgeber. Seit 1976 war er zusätzlich Richter am Verfassungsgerichtshof NRW. 1996 wurde er pensioniert.
    Als früheres Mitglied der Anthroposophischen Gesellschaft, gilt er als Kritiker derjenigen, die Angebote und Anbieter des Psychomarktes kritisch beleuchten. Kriele erstellte ein Gutachten für die VPM und gilt als Gegner des Begriffs "Sekte"."

  9. Ja, Kurt, da war ich inzwischen auch drüber gestolpert, aber danke für den Hinweis. Mit Ausnahme der erwähnten Marburger Erklärung fasst das seine Person wohl ganz gut zusammen.

    Sagt mal, die Uni Köln an der er Juraprof war, ist das die lächerliche Mickymausuniversität, von der Holgi schonmal erzählt hat? Die voll ist von Schwachsinnigen und wo Eso-, Homöo- und Para-Studiengänge und dergleichen angeboten werden?

  10. >>>Die Uni, an die du denkst, wird Witten-Herdecke sein:

    Wird wohl, da liegen auch nur ein paar Hügel zwischen den Anthro-Spinnern und der mittlerweile nur noch zweitgrößten Uni in NRW mit etwa 40.000 Studenten.

    Apropos Herdecke: Als Ruhrpöttler habe ich mich da 1978 tatsächlich beworben, weil ich dachte, dass die wirklich Medizin lehren würden. Ist mir heute unglaublich peinlich.
    Ich stelle mir immer wieder vor, die hätten mich genommen.

  11. @Pianoman: Ich finde nicht, dass einem das peinlich sein muss. Anthros verpacken ihren Wahnsinn stets sehr geschickt, als "komplementär" etc, wie soll man das als junger Mensch auf Anhieb durchschauen. Aber sie haben Dich nicht genommen, das muss Karma gewesen sein 🙂

  12. "06.01.2010 (GWUP) – Trotz zahlreicher öffentlicher Warnungen in den letzten Jahren, gelingt es selbsternannten Wahrsagern offenbar immer wieder, gutgläubige Menschen hinters Licht zu führen – bis sich die Geschädigten an die Polizei wenden. Kurz vor Ende des abgelaufenen Jahres wurde jetzt eine Wahrsagerin vom Amtsgericht Frankfurt verurteilt, weil sie einem Ehepaar vorausgesagt hatte, der Ehemann werde bei einem Unfall ums Leben kommen. Um die Prophezeiung, für die sie einer Pressemeldung zufolge 300 Euro genommen hatte, nicht wahr werden zu lassen, bot die Hellseherin eine Teufelsaustreibung für 3000 Euro an. Ein Schnäppchen für ein Leben, sollte man meinen, trotzdem zahlte das Ehepaar nicht. Nun wurde die Wahrsagerin zu einer einjährigen Bewährungsstrafe und 150 Arbeitsstunden wegen Betrugsversuches verurteilt.
    Die Richterin bezeichnete die (objektiv unmögliche) Dienstleistung der Magierin als „Hokuspokus“, bei dem es nicht um Glaubensfragen gehe, sondern um die kriminelle Energie der Angeklagten, andere Leute hinters Licht zu führen."

    http://www.gwup.org/infos/n

  13. LOL

    "Gott will, dass wir ehrlich zu uns selbst sind": Die bayerische Polit-Rebellin Gabriele Pauli mischt sich unter die schreibende Zunft: Ab sofort sei sie Kolumnistin für das Magazin des evangelischen Pfarrers und Moderators Jürgen Fliege, teilte die für die Zeitschrift zuständige Medienagentur mit…"

    "Der 62-jährige Jürgen Fliege erklärte: "Ich begrüße es sehr, dass Frau Pauli für uns schreibt. Viele unserer Prominenten haben so eine verborgene, spirituelle Seite. Und genau dieser anderen Wesensseite wollen wir im Fliege-Magazin eine emotionale Heimat und auch eine öffentliche Plattform geben."

    http://www.sueddeutsche.de/

  14. >>"Wird wohl, da liegen auch nur ein paar Hügel zwischen den Anthro-Spinnern und der mittlerweile nur noch zweitgrößten Uni in NRW mit etwa 40.000 Studenten. "

    Ja, gewundert hat mich das auch. Aber ich war sicher, von der Kölner Uni schon mal gehört zu haben in dem Zusammenhang.

  15. Vor genau 3 Jahren habe ich mich ausführlich von Frau von Kiesenwetter beraten lassen. Zunächst war ich Psychiater sehr skeptisch aber auch zugleich sehr neugierig auf ihre Fähigkeiten. Ohne, dass ich auch irgend etwas aus meinen Leben erzählte, hat sie alle wichtigen Lebensstationen sehr genau nachgezeichnet. Alle Prognosen sind zu 98% eingetroffen und ich bin heute selber als Astrologe tätig und berate andere Menschen in Zukunfsfragen.

  16. @Frank

    Wie gross die Wahrscheinlichkeit des Eintreffens der Prognosen zum Zeitpunkt der Erstellung der Prognosen? Wie wurde diese Wahrscheinlichkeit abgeschaetzt? Wie gross ist sie gegenueber einer Prognose die aufgrund genauer Beobachtung der Lebensumstaende ohne "uebernaetuerliche" Hilfsmittel erstellt werden kann? Wie wurden die "98%" gemessen?

  17. jo, Carmen. Jeder, der hier schreibt oder hier liest, hat schon üble Erfahrungen selbst gemacht oder Kenntnis davon. Das bedeutet aber nur, dass die Medizin und der Medizinbetrieb besser werden müssen.

    Keinesfalls folgt daraus irgendeine Berechtigung oder gar Wirksamkeit "alternativer" Methoden. Im Gegenteil: Dass sich Quacksalber von den offenbaren Mängeln der Medizin ernähren und notleidende Menschen verarschen und ausnehmen anstatt die Medizin zu verbessern, ist eine Schande.

    Die Alternativmedizin hat keine Möglichkeit, besser zu werden, weil sie das methodologisch gar nicht erlaubt. Verbesserungspotenzial ist ein Kennzeichen wissenschaftlicher Medizin – das Problem haben die Damen und Herren Scharlatane für sich sauber ausgeblendet.

  18. Na ja, ich suche immer noch die Monsterärzte aus den Esogeschichten. Die meisten sind doch ganz einfach Menschen, die versuchen, ihren Job ordentlich zu machen.
    Es studiert doch niemand Medizin, um kurz nach Erhalt der Approbation zum menschenverachtenden Arschloch und Dilettanten zu mutieren.
    Ulf lässt in seinem Weblog ziemlich tiefe Einblicke in sein Leben als Depressiver zu:
    http://weblog.hundeiker.de/

  19. Iss ja alles gut und recht, jeder darf seine Meinung haben. Als ich vor ca. 10 Jahren Alexa Kriele kennen lernte, wußte ich nicht, was das für wundersame Auswirkungen haben wird. Manche Botschaften die ich in Ihren Engelsstunden bekam wurden tatsächlich war. Ich bin diesem Zufall sehr dankbar und leben tatsächlich ein harmonisches Leben. Wünsche Euch allen, daß ihr auch Eure Wunder und Euren Meister irgendwann, Achtung: vielleicht noch in diesem Leben, bekommen werdet! Wer weiß, meist sind es die Skeptiker und die, die diese Wunder verspotten, denen plötzlich was unglaubliches passiert. Dann erst glauben sie. Ist das nicht irre!?
    Namaste….

  20. Mich würde es sehr interessieren, an wen oder was ihr dann glaubt. Gibt es vielleicht doch etwas an dem man sich in harten Zeiten festhalten kann?
    Warum müssen "Westler" alles in Frage stellen? In einer Höhle in Indien saß ein alter Weiser Mann. Er wurde gefragt an was er glaubt. Er antwortet: I beliefe in God!
    Dann fragte er was wir im Westen glauben. WE BELIEVE IN MONEY!
    Jetzt im Ernst die Lachen über uns, mit dem Blick: wartet nur ab, irgendwann…

  21. Oh, hallo! Wunder Punkt getroffen! Ich finde es herrlich wie da gleich ´ne negativ Schwingung rüber kommt! Macht nichts, bin ich gewöhnt. Juhuuuu, unterwegs im Namen des Herrn!!!!!

  22. @Hope

    An nicht weniger, als das was man "Realitaet" nennt – und wenn man da ein nur wenig tiefer reinschaut, dass ist das alles sehr viel phantastischer als alle Engels-, Gottes- und Erscheinungsgeschichten zusammen.

    Und vor allen gibt es einem Innere Ruhe: Es ist nichts, was die Furcht vor dem Tod so gut im Griff haelt, wie die Gewissheit, dass es kein Leben nach dem Tod gibt. Ich erlaube einen der ganz Grossen zu zitieren – Epikur:

    "Gewöhne dich an den Gedanken, daß der Tod uns nichts angeht. Denn alles Gute und Schlimme beruht auf der Wahrnehmung. Der Tod aber ist der Verlust der Wahrnehmung. Darum macht die rechte Einsicht, daß der Tod uns nichts angeht, die Sterblichkeit des Lebens genußreich, indem sie uns nicht eine unbegrenzte Zeit dazugibt, sondern die Sehnsucht nach der Unsterblichkeit wegnimmt. Denn im Leben gibt es für den nichts Schreckliches, der in echter Weise begriffen hat, daß es im Nichtleben nichts Schreckliches gibt. Darum ist jener einfältig, der sagt, er fürchte den Tod nicht, weil er schmerzen wird, wenn er da ist, sondern weil er jetzt schmerzt, wenn man ihn erwartet. Denn was uns nicht belästigt, wenn es wirklich da ist, kann nur einen nichtigen Schmerz bereiten, wenn man es bloß erwartet.

    Das schauerlichste Übel also, der Tod, geht uns nichts an; denn solange wir existieren, ist der Tod nicht da, und wenn der Tod da ist, existieren wir nicht mehr. Er geht also weder die Lebenden an noch die Toten; denn die einen geht er nicht an, und die anderen existieren nicht mehr. Die Menge freilich flieht bald den Tod als das ärgste der Übel, bald sucht sie ihn als Erholung von den Übeln im Leben. Der Weise dagegen lehnt weder das Leben ab noch fürchtet er das Nichtleben. Denn weder belästigt ihn das Leben, noch meint er, das Nichtleben sei ein Übel. Wie er bei der Speise nicht einfach die größte Menge vorzieht, sondern das Wohlschmeckendste, so wird er auch nicht eine möglichst lange, sondern eine möglichst angenehme Zeit zu genießen trachten."

    In dieser rationale Betrachtung steckt mehr Lebensweisheit und -glueck als in allen Geschrubbel aller Mystiker und Esoteriker zusammen.

  23. Danke, Rheinländer, an Epikur erinnert zu haben. Man muss keine kindischen Märchenschlösser aufbauen, um das Leben wahrzunehmen.

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