Verächtlichmachung der Hömöopathen. Michael Frass ist beleidigt.

Im Online-Standard, berüchtigt berühmt für seine fachliche Qualifikation im medizinischen Bereich, lesen wir ein Interview mit Michael Frass, Vizepräsident der Ärztegesellschaft für Klassische Homöopathie in Österreich. Er wurde zu der lustigen Aktion 10:23 befragt, die heute stattfand. Er klingt irgendwie beleidigt. Kein Wunder, sich über ein zweihundert Jahre altes Hirngespinst geniales, ganzheitliches Gesundheitskonzept auf göttlicher Basis lustig zu machen, ist schon fies. Denn was sind schon 200 Jahre im göttlichen Erdenplan? Wie kann man nur bereits nach 200 Jahren intensiver Forschung in Biologie, Chemie, Biochemie, unzähligen ergebnislosen Studien sich darüber nur lustig machen, wo der Homöopath doch so ganz sicher ist, dass es funktioniert? Voll gemein. Aber schauen wir mal, was er so sagt, der Herr Dr. Frass:

derStandard.at: Bei der Aktion 10:23 nehmen hunderte Aktionisten einmalig eine größere Anzahl Globuli ein. Welche Wirkung darf man sich aus homöopathischer Sicht erwarten?
Frass: Selbstverständlich keine, weil die einmalige Einnahme einer Hochpotenz bei gesunden Personen nur selten ausreicht, eine Reaktion hervorzurufen. Jede Arzneimittelprüfung an gesunden Probanden setzt voraus, dass die Einnahme eines Präparates häufiger erfolgt. Es spielt auch keine Rolle, ob jemand zwei oder aber 500 Kügelchen auf einmal schluckt.

Aber klar doch. Homöopathie wirkt nur, wenn der Homöopath das will. Ob man null, zwei oder 500 Glaubuli schluckt, ist völlig egal. Stimmt. Dem Herrn Frass gelingt daraufhin ein Kunststück in kognitiver Dissonanz, wie es meist nur Homöopathen so perfekt gelingt:

Diese Aktion ist daher keine Desavouierung der Homöopathie – wie von den Kritikern eigentlich erwünscht – sondern vielmehr eine, nach dem Arzneimittelgesetz durchgeführte Sicherheitsstudie.

Eine Sicherheitsstudie. Das ist irgendwie grandios. Es wirkt nicht, es ist egal, wieviel man nimmt. Und das ist dann Sicherheit. Mit der „Logik“ kann man auch die Wirkung von Sicherheitsgurten an Figuren eines Wachsfigurenkabinetts „studieren“. Und zu super Ergebnissen kommen: Denen passiert mit Sicherheitsgurten gar nichts.

Hinterher weiß man dann nur soviel, dass es vollkommen ungefährlich ist einmalig Hochpotenzen einzunehmen.

Hey, Herr Frass: Ab wann wird es denn gefährlich? Ab zweimal, dreimal? Ist ja nicht so, dass solche Experimennte nicht schon oft durchgeführt worden sind – über längere Zeit. Selber schon gemacht. Warum sagen Sie sowas nicht?

derStandard.at: Welche Motivation steckt dann konkret hinter dieser Protestaktion?
Frass: Die Motivation der Aktionisten ist mir unklar, denn Homöopathie definiert sich ja nicht durch Hochpotenzen, sondern über das Ähnlichkeitsprinzip und das gibt es auch in der konventionellen Medizin.

Aha. Große feste Hörner bei Nashörnern = Potenzmittel? Solche Überzeugungen sind vorhanden, aber in der modernen Medizin eher weniger, wo war das nochmal?

Und Hochpotenzen sind ja in der Homöopathie völlig unwesentlich. Nur die Ähnlichkeit. Und was der olle Hahnemann gesagt hat, ist sowieso egal, bis auf seine geniale Erfindung, dass mit diesem homöopathischen Prinzip jeder individuell vor sich hin spinnen kann, ohne dass ihm einer ins Handwerk pfuscht. Nennt sich dann „individuelle Therapie“. Wer will da widersprechen. Womöglich hilft ja Excrementum Canium tatsächlich in einem einzigen Fall von Arbeitslosigkeit.

Wenn man beispielsweise das Herzglykosid Digitalis einnimmt, dann kann ein gesunder Organismus mit Herzrasen reagieren. Das ist seit dem 18.Jahrhundert bekannt und umgekehrt wird Herzrasen auch mit Digitalis therapiert.

Tatsächlich. Aber doch nicht mit dessen „Potenzierung“ = Verdünnung ins Unendliche! Weiß Herr Frass da überhaupt, was er da sagt? Zitieren wir der Einfachheit halber Wikipedia zu „Digitalis“:

Digitalisglykoside bewirken am Herzen eine Steigerung der Kontraktionskraft (positiv inotrop), eine Verringerung der Schlagfrequenz (negativ chronotrop), eine Verlangsamung bzw. Erschwerung der Erregungsleitung (negativ dromotrop) und begünstigen durch eine Senkung der Reizschwelle die Erregungsbildung (positiv bathmotrop). Sie können deshalb zur Therapie einer Herzinsuffizienz oder einer supraventrikulären Tachykardie, vor allem des tachykarden Vorhofflimmerns, eingesetzt werden. Nachteilig wirkt sich hier allerdings die positiv bathmotrope (Beschleunigung der Erregungsbildung) Wirkung der Digitalisglykoside aus, wodurch es bei Überdosierung zu Herzrhythmusstörungen und Kammerflimmern kommen kann.

Hier eine Analogie zur Homöopathie zu sehen, ist ziemlich daneben. Für einen Internisten erst recht, der ja mal höchstwahrscheinlich Vorlesungen in Chemie und Biochemie besucht hat. Er muss einerseits glauben, dass die Wirkstoffe (Digitalisglykoside) wirken, aber ebenso, dass sie in nicht mehr nachweisbarer Verdünnung wirken und dann im Gegenteil oder auch nicht. Kognitive Dissonanz schon wieder. Alles ist wahr und gleichzeitig falsch. Aber weiter Herr Dr. Frass:

Die Aktion 10:23 ist nur ein glänzender Selbstversuch, um die Sicherheit homöopathischer Substanzen zu bestätigen, aber nicht, wie die Veranstalter glauben, ein Beweis dafür, dass Homöopathie nicht wirkt.

Also Sicherheit durch Nichtwirkung, was Nichtwirkung aber nicht bestätigt. Man kann also durch Nichtwirkung nicht auf Nichtwirkung schließen. Aber dann ist Homöopathie trotzdem plötzlich gefährlich, versteh einer diese Gedankenpirouetten:

der Standard.at: Kann denn die falsche Einnahme homöopathischer Arzneimittel überhaupt Schaden anrichten?
Frass: Durchaus. Es gibt beispielsweise den tragischen Fall einer 32-jährigen Frau, die nach mehrmonatiger unkontrollierter Einnahme einer Niederpotenz im Jahr 1992 an den Folgen einer Arsenvergiftung gestorben ist. Christian Reiter, Gerichtsmediziner an der Medizinischen Universität Wien hat diesen Fall nach ausführlichem Studium der Homöopathie gelöst und publiziert.

Ein normaler Mensch würde einfach sagen: „Hey, da hat jemand zuviel Arsen zu sich genommen!“ Aber nein, ein Homöopath bringt auch hier das Kunststück fertig, die Vergiftung nicht auf das Arsen, sondern die Gefährlichkeit der Homöopathie / „Niederpotenz“ zu schieben. Wo sie doch grad eben noch völlig harmlos war (siehe oben)

derStandard.at: Kritiker behaupten, dass Patienten mit ernsthaften Erkrankungen Gefahr laufen, eine medizinische Behandlung zu verabsäumen, in dem Glauben dass die Homöopathie ihr Leiden heilen kann. Ist diese Angst berechtigt?
Frass: Natürlich nicht. Wir sind in Österreich in der glücklichen Lage, dass Homöopathie nur von Ärzten durchgeführt werden kann, die selbstverständlich eine entsprechende Ausbildung durchlaufen.

Natürlich nicht. Homöopatie ist ja grandios ungefährlich und gleichzeitig tödlich, wie Herr Frass bisher darstellte.

Aber menschliche Fehler gibt es hier und dort und unter Umständen kann es umgekehrt auch passieren, dass Patienten, die nicht zeit- und fachgerecht zum Homöopathen überwiesen werden, dadurch einen gesundheitlichen Nachteil erleiden.

Ah, die Homöopathie als Retter vor der Unfähigkeit der modernen Medizin. Starker Tobak. Da sind wir doch auf die Belege gespannt:

Mir fallen dazu drei Patienten mit schweren eindeutig diagnostizierten Krankheiten ein, die, bevor sie mit einer konventionellen Therapie behandelt wurden, bereits unter der Einnahme homöopathischer Arzneimittel geheilt werden konnten. Mit Placebo lassen sich solche Ergebnisse ganz sicher nicht erzielen.

Oha. Ihm fallen drei Patienten dazu ein. Und Placebo kann das natürlich nicht sein. Falsche Diagnosen, Spontanremissionen etc? Unmöglich! Immerhin hat Herr Frass drei Fälle im Kopf. Echtes wissenschaftliches Arbeiten. Das überzeugt ungemein.

derStandard.at: Kritiker behaupten aber, dass sämtliche Metastudien beweisen, dass, die klinischen Wirkungen der Homöopathie auf dem Placebo-Effekt beruhen.
Frass: Die Wahrheit ist, dass es viele Metaanalysen gibt die eine Wirkung der Homöopathie bestätigen.

Möge Herr Fass diese Studien benennen. Sonst dürfte man ihn wohl als frechen Lügner bezeichnen.

Die bedeutendsten, die mir einfallen, sind jene von Kleijnen et al. (1991) und von Linde et al. (1997). Die letzte im Lancet veröffentlichte Metaanalyse aus dem Jahr 2005 (Shang A, et al, Lancet 2005; 366:726-32) spricht ebenfalls für die Homöopathie, wurde aber falsch interpretiert.

Die Verdrehungskünste von in kognitiver Dissonanz Geübten sind tatsächlich bewundernswert: Kommt eine Studie zu einem Ergebnis, das einem nicht passt, wurde falsch interpretiert.

Ich persönlich konnte den Placeboeffekt durch die Anwendung bei Intensivpatienten ausschließen.

Wer sowas von sich gibt („konnte persönlich ausschließen“) zeigt, dass er die Problematik Placebo – Koinzidenz – Kausalität, Krankheitsverlauf, Regression zum Mittelwert etc. noch nicht mal im Ansatz verstanden hat. Gerade der persönliche Eindruck ist doch die Klippe, die es zu umschiffen gilt, will man belastbare Ergebnisse.

Die Gesellschaft zur wissenschaftlichen Untersuchung von Parawissenschaften in Wien (GWUP) setzt sich vorwiegend aus Nicht-Medizinern zusammen und sieht sich außerstande, medizinwissenschaftlich zu argumentieren.

Das ist eigentlich der beste Satz von Herrn Frass, bei dem man laut lachen kann. Erst belegt er durch seine Aussagen, dass er nicht wirklich Ahnung von wissenschaftlichem Arbeiten hat (muss er ja als Mediziner auch nicht), um dann Wissenschaftlern unwissenschaftliches Arbeiten vorzuwerfen. Es ist eigentlich recht unverschämt, Wissenschaftlern, die sich tagtäglich mit Studien befassen, vorzuwerfen, dass sie keine Studien interpretieren könnten. Er aber schon. Das klingt wie ein Automechaniker, der einem Motorenkonstrukteur vorwirft, von Motoren keine Ahnung zu haben, weil er noch nie einen Ölwechsel selbst gemacht hat. Aber so ist das Niveau von Homöopathen. Immer alles zurechtschwurbeln, die Realität nur als lästig empfinden.

Hier wird auf sehr niedrigem Niveau eine Verächtlichmachung der Homöopathie betrieben und abfällig über Homöopathen gesprochen. Mir geht es dabei nicht um meine Person, sondern einzig und allein um das Wohl der Patienten.

Ah. Beleidigte Leberwurst. Mit dem typischen Esoterikerargument: Ich will ja nur das Beste für die Anderen. Und wer mir das nicht glaubt, ist böse.

derStandard.at: Warum denken Sie denn, dass die Homöopathie so vielen Menschen ein Dorn im Auge ist?
Frass: Dazu habe ich keine genaue Vorstellung. Es könnte aber so sein wie in Großbritannien, wo ja im letzten Jahr eine ähnliche Aktion durchgeführt wurde, dass diese möglicherweise von Pharmafirmen gesponsert wird.

Jaja, die Pharmafimen. Homöopathiegegner können natürlich nur von niederen Interessen gesteuert sein. Unmöglich sich vorzustellen, dass es auch Menschen gibt, denen im 21. Jahrhundert magisch-religiöse Überzeugungen einfach nur noch auf den Keks gehen, wenn sie behaupten, Wissenschaft zu sein.

In Großbritannien ist diese Vermutung bis heute unwidersprochen.

Dann muss sie ja stimmen. Eine typische Sprachmanipulation, wie sie Homöopathen z.T. sehr gut beherrschen.

Warum die Aggressivität aber so groß ist, ist vielleicht darin begründet, dass die Homöopathie zu weniger Einweisungen in die Krankenhäuser führt und damit zu einer enormen Kosteneinsparung.

Im tief Sinken kennen die Homöopathen nur wenig Skrupel, wenn man an ihrer göttlichen Weisheit zweifelt. Wer keine Lust auf Voodoo und altertümliche Magie in modernen Krankenhäusern hat, muss natürlich von monetären Interessen gesteuert sein.

derStandard.at: Worauf beruht denn nun die Wirkung homöopathischer Arzneimittel?
Frass: Die Wirkung dürfte darauf beruhen, dass das homöopathische Arzneimittel dem Organismus eine Information gibt, die dieser im Sinne einer Selbst- und Spontanheilung umsetzt. Voraussetzung ist eine individuelle Anpassung der homöopathischen Medikamente.

Selbst-/Spontanheilungen sind in den allermeisten Fällen, die in einer erstaufnehmenden Praxis vorkommen, üblich. Hier mit dem unhaltbaren Informationsgeschwafel zu kommen, ist erbärmlich phantasielos und platt. Der einzige Trick der Homöopathen ist der, sich in der Natur das Prinzip der Schmarotzer abgeguckt zu haben, um sich die Selbstregenerierung eines Organismus auf ihre Fahnen zu schreiben. Zu Priestern einer Religion ist da qualitativ kein Unterschied.

derStandard.at: Skeptiker behaupten, dass in Hochpotenzen nur Zucker, Wasser oder Alkohol enthalten ist. Wie kann das noch wirken?
Frass: Auch das ist natürlich schon längst widerlegt.

Herr Frass, lügen Sie oder sind Sie tatsächlich so dreist? Natürlich ist mit moderner Analyse alles Mögliche in einer Lösung aus Zuckerwasser oder Alkoholverdünnung nachzuweisen. Die Frage wäre nun, ob das irgendwie relevant ist.

Es gibt Grundlagenexperimente, die zeigen dass Hochpotenzen physikalische Eigenschaften entfalten.

Ein echter Null-Satz. Physikalische Eigenschaften hat alles Materielle. Wo ist der Unterschied?

Es ist nirgendwo vorgeschrieben, dass man Hochpotenzen verwenden muss. Wer also damit ein intellektuelles Problem hat, der möge Niederpotenzen verwenden.

Hübsch entlarvend. Erst wird das Wohl des Patienten beschworen, dann ist plötzlich die Art der „Therapie“ ein „intellektuelles“ Problem des Therapeuten, der gerne machen kann, was er will. Findet er Hochpotenzen doof, soll er halt Niederpotenzen nehmen. Ist ja alles egal, bei den Homöopathen. Hoch oder niedrig, komplex oder mono, man bastelt halt was für sich oder die Kundschaft Überzeugendes zusammen. So hat man sich „Wissenschaft“ immer vorgestellt …

Dieser Schmäh mit den Hochpotenzen, die man verwenden muss, steht nirgendwo in Stein gemeißelt. Aber natürlich haben die Homöopathen damit Erfahrung und ich lade alle ein, mir den Placeboeffekt einmal umgekehrt zu beweisen.

Na, da bin ich gespannt. Ein Homöopath, der sich mal nicht wie ein Pudding verhält, den man an die Wand nageln will? Soviel Eier in der Hose?

Lassen Sie ihren Worten Taten folgen, Herr Dr. Frass!

(wobei: „umgekehrt beweisen“ lässt schon wieder einiges befürchten …)

63 Gedanken zu „Verächtlichmachung der Hömöopathen. Michael Frass ist beleidigt.“

  1. Pingback: Tweets that mention EsoWatch » Verächtlichmachung der Hömöopathen. Michael Frass ist beleidigt. -- Topsy.com
  2. Ich hör jetzt schon zum 3. Mal von diesem obskuren Arsen-Todesfall; das kommt mir immer so vor wie eine dieser urban legends. Gibt’s dazu irgendwelche weiteren Informationen bzw ein debunking im Netz?

    Antworten
  3. @cs: Außer von Hörensagen ist mir auch nichts weiteres bekannt – wobei das auch nicht weiter wichtig ist. Denn das Szenario ist völlig vorstellbar. Bei Verdünnung per Einglasmethode (deutlich billiger, da weniger aufwändig an Arbeitszeit) können „dank“ Adhäsionen im Glas durchaus toxisch wirksame Verbindungen übrig bleiben. Die Homöopathen haben ja noch nicht mal ihre „Potenzierungen“ im Griff.

    Perfide bei Frass ist, diese Gefährlichkeit, die aus reiner/m Ignoranz/Unvermögen entsteht, wiederum der „Mächtigkeit“ der Homöopatie zuzuschreiben. Drehen, wie es einem halt passt …

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  4. @jaegg
    Wenn denn diese Studie stimmig ist, müsste eigentlich das die Grundlage sein, dass ALLE homöopathischen Mittel ja möglicherweise gefährlich sind, und daher einem Zulassungsprozess wie jede andere wirksame Medizin zu durchlaufen hat!
    Liege ich damit falsch?

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  5. @shitforall: Du liegst nicht falsch. Würden ernsthafte Anforderungen, wie sie für Medikamente eigentlich üblich sind – z.B. mengenmäß definierter Wirkstoffgehalt – würden homöopathische „Medikamente“ durchfallen. Die Homs haben noch nicht mal ihre „Potenzierungen“ im Griff. Rechnerisch ja, physikalisch nein.

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  6. Ich wollte in dem Zusammenhang nur mal darauf aufmerksam machen, dass man es vermeiden sollte davon zu sprechen, dass die Wirksamkeit der Homöopathie unbelegt ist. Das ist unpräzise, damit unfair und kann deshalb ausgenutzt werden. Zudem kann es verwirrend sein und Menschen, die die Homöopathie benutzen auf eine falsche Fährte locken. Denn es ist ja unbestreitbar, dass sich die Hämopathie großer Beliebheit erfreut. Alles in allem wird diese Aussage der Homöopathie also in keiner Weise gerecht.

    Statt dessen sollte man ausschließlich davon sprechen, dass die Unwirksamkeit der Homäopathie belegt ist.

    Antworten
  7. Vorallem der Abschlußsatz der doofen Schnepfe von Lokalzeit ist beschämend.
    … vielen Dank das sie bei uns im Studio waren und das ganze ein bisschen eingeordnet haben …
    Und für dieses Schwachsinnsgeschwalle zahlt man auch noch Gebühren! Einfach nur zum Kotzen

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  8. @shitforall. Für mich ist das keine Studie, eher ein Fallbericht, der ziemlich einseitig ist.
    Woran ist nun diese Frau gestorben? 3 Möglichkeiten dazu:
    a) Die homöopathische Erklärung mit der Mobilisation von gebundenem Arsen durch D6 ist richtig. Dann müssten aber diese HP Mittel viel besser kontrolliert und vor allem ganz normal geprüft werden, wie du richtig schreibst. Da Arsen in der HP ein übliches Mittel ist, müssten mehr solche Vergiftungen aufgetreten sein.
    b) Die Globulis in diesem Fall enthielten wesentlich mehr Arsen als angenommen. Hier ist die Frage offen, weshalb die nicht untersucht wurden.
    c) Die Erkrankung dieser Patientin hat eine andere Ursache. Schon im Berichtstitel ist von „ungewollter Arzneimittelprüfung“ die Rede. Haben sich die Autoren von Anfang an darauf festgelegt? Hat die Staatsanwaltschaft diesen Fall genauer betrachtet? Oder hat sie sich mit dem Bericht des Gerichtsmediziners zufrieden gegeben?
    Der Bericht hinterlässt mehr Fragen, als er Antworten gibt.
    Und das ungute Gefühl beschleicht mich, dass die Autoren und weitere HP den Bericht missbrauchen als Beleg, dass für homöopathische Mittel sehr starke Wirkung nachgewiesen ist.

    Antworten
  9. @na ich halt: Dein Kommentar ist verständlich, aber die Aussage „Ist nicht belegt“ ist nun mal die einzig korrekte. Nichtwirksamkeit kann man streng genommen nicht belegen.

    Antworten
  10. @jaegg
    Hahnemann deutet in §276 (s.o.) sogar an, dass „vorzüglich eine öftere Wiederholung (der
    Arznei) „in der Regel großes Unglück anrichtet. Sie setzen nicht selten den Kranken in
    Lebensgefahr“.
    Stammt aus dem Fallbericht, wo bleibt da die Vorsorge des Gesetzgebers? Wenn schon kein Arzneimittel, so ist nach geltendem Lebensmittelrecht zu prüfen, und die Inhaltsstoffe genau nach Menge anzugeben, auch die Gefährlichkeit der Ingredienzien ist zu deklarieren, im Falle von Arsen ist das Inverkehrbringen ohnehin verboten und obliegt den
    Chemikalienvorschriften!
    In diesem Bericht geht es mir nicht um den Tod einer die halt glauben wollte, sondern ganz einfach um eine Aussage, eines Gerichtsmediziners, der soweit ich ersehen kann, von authorisierter Stelle nicht widersprochen wurde, sondern von den Befürwortern der Homöopthie anscheindend als Referenz für Wirksamkeit dargestellt wird!
    Eigentlich ein klassischer Fall von Vergiftung durch eine Medikation, wo der Staatsanwalt von sich aus aktiv werden sollte und die Gesundheitsminister einen Aufschrei loslassen!

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  11. in homöopathische Niedrigpotenzen sid ja analytisch durchaus noch Stoffmengen nachweisbar. Also Arsen D3 da könnte ma sich schon vergiften- oder die Schwegermutter.
    Auch im TV beworbenen Meditosin (stimuliert das Immunsystem, wirkt homöopathisch) ist 4x mehr Quecksilber als maximal im Trinkwasser erlaubt.

    Ich brauch ja schon nux vomica wenn ich das höre : „stimuliert das Immunsystem“- da macht eine HIV-Infektion ja auch.

    Aber ein Aspekt sollte auch diskutiert werden- die Homöopathen selbst sagen ja immer unter welchen Bedingungen die Globuli unwirksam sind Hahnemann hat das in §260 Organon beschrieben von lesen im liegen bis hin zu lüsternen Gedanken. Heute wissen Homöopathen, dass Globuli wenn sie neben Aromatees in der Apotheke stehen unwirksam, werden, unwirksam, wenn sie über die Scannerkasse gezogen werden, unwirksam wenn sie in der mütterlichen Handtasche neben dem Mobiltelefon liegen.

    Es gibt ja in reallife kaum eine Situation in dem Homöopathika nach Aussagen von Homöopathen ihre Wirksamkeit behalten können.

    Antworten
  12. Eine „nach dem Arzneimittelgesetz durchgeführte Sicherheitsstudie“ ist die Aktion also in Wirklichkeit, aha. Sieht aus, als haben sich die Homöopathen auf diesen Quatsch verständigt. Die Karl und Veronica Carstens-Stiftung z.B.

    weist darauf hin, dass homöopathische Arzneimittel dem Arzneimittelgesetz (AMG) unterliegen. Der Aufruf, sie kollektiv einzunehmen, könnte einer klinischen Prüfung gleichkommen und damit genehmigungspflichtig sein.

    http://www.carstens-stiftung.de/KVC_Stellungnahme_1023.pdf

    Antworten
  13. Ich zitiere mal aus einem Artikel von Dr. Peter Zeller:

    2. Verdünnungen von Lösungen:
    HAHNEMANN schrieb vor, daß für jede Verdünnung eine neue Flasche
    (Mehrglasmethode) verwendet werden muß. Wegen der Adhäsion der
    Wirkstoffmolekeln an der Innenfläche der Flaschenwand wird beim
    Flaschenwechsel ein Teil der Wirkstoffmolekeln entfernt und damit dem
    Verdünnungsprozeß entzogen. Die Konzentration sinkt also schneller, als
    es der rechnerischen Verdünnungsstufe (D6-D7..Dxx) entspricht. Die
    Messungen von KUHN ergaben, daß bei etwa D12 die letzten Molekeln
    adhäriert werden (KUHN A: Kolloidchemie, Homöopathie und Medizin. Chem
    Ztg Bd 59, S. 85, 1935; MADAUS G, a.a.O. Bd 2, S. 302 oben). Es muß
    nicht erwähnt werden, daß der Grenzwert D12 von Substanz zu Substanz
    verschieden ist, abhängig von den physikalisch-chemischen
    Molekelmeßgrößen.
    Damit ist gesichert, daß etwa ab D12 Deklaration und Inhalt nicht mehr
    übereinstimmen – ein ernsthaftes pharmazeutisches Problem.
    Wird die Hahnemannsche Vorschrift mißachtet, indem alle Verdünnungen in
    einer Flasche ausgeführt werden (Einglasmethode), entsprechen die
    Resultate am ehesten dem rechnerischen Ergebnis, wenn in allen
    Verdünnungsstufen 60%iger Alkohol verwendet wird.
    Gerade hier taucht aber eine neue Fehlerquelle auf: Aus Sparsamkeit
    wurde die erste Stufe mit Alkohol verdünnt, alle weiteren mit Wasser und
    erst die letzte wieder mit Alkohol (wir reden jetzt von der
    Einglasmethode). Während der Wasservedünnung baut sich an der Innenwand
    des einen Glases eine Wirkstoffschicht auf, die dann bei der
    abschließenden Alkoholverdünnung als ganzes in Lösung geht. Im Versuch
    von A. Kuhn zeigte sich, daß eine rechnerische D100, also
    einhundertmaliges Verdünnen 1:10, de facto einer D6 entsprach!
    Damit wird die Sache gemeingefährlich, denn es werden nicht nur
    harmlose Substanzen, sondern auch starke Gifte verdünnt. Enthält die
    Urtinktur ein Mol des Giftes oder des giftigen Schwermetalls, dann
    enthält die vermeintliche D100 als tatsächliche D6 immerhin 6,023 . 1017
    Molekeln des Giftes oder Schwermetalls – im Zweifelsfalle genug, um ein
    Kind umzubringen.

    Antworten
  14. Meine Umlaute sind auch immer vermurkst. 🙁

    Ich weiß nicht, woran es liegt, also kann ich auch nix machen. Es ist auch nur hier so, in keinem anderen Blog ist es mir sonst passiert. 🙁

    Antworten
  15. @ T-M

    bei mir sind sie auch vermurkst.
    Versuchs mal mit Verzicht; keine Umlaute mehr, keine Probleme. Also: ae, oe, ue und ss, statt
    ä, ö, ü und ß.
    Ist zwar etwas gewöhnungsbedürftig, aber nach einiger Zeit gehts problemlos.

    Antworten
  16. 71hAhmed :
    @ T-M
    bei mir sind sie auch vermurkst.
    Versuchs mal mit Verzicht; keine Umlaute mehr, keine Probleme. Also: ae, oe, ue und ss, statt
    ä, ö, ü und ß.
    Ist zwar etwas gewöhnungsbedürftig, aber nach einiger Zeit gehts problemlos.

    @Rincewind: hast du sie jetzt bei allen repariert? jetzt gehts wieder

    Antworten
  17. Wenns nicht zuviel wird, (und der Kommentar es verdient 😉 )reparier ich von Hand. Weiß der Kuckuck, warum das manchmal auftaucht, und manchmal nicht. Welcher Zeichensatz ist denn bei euch (bei denen es die Umlaute zerreißt) eingestellt? (Bei FF: Ansicht -> Zeichencodierung).

    Antworten
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  20. Bei mir ist auch UTF-8 eingestellt. Habe ich auch nichts dran geändert, es geht trotzdem wieder. Unter Extras/Einstellungen/Inhalt/Erweitert habe ich allerdings ISO-8859-1 (Westlich).

    Ich habe keine Ahnung, ob das richtig so ist, habe mich damit noch nie befasst, da ich außer bei EW keine derartigen Probleme habe.

    Antworten
  21. @Suzie: Das waren sie auch vorher schon.
    Es gibt nun einmal zwei Arten von „Wahrheiten“.
    Die eine ist das, was man begründen und belegen kann.
    Die andere das, was man immer wieder störrisch wiederholt bis es alle Leichtgläubigen mitbekommen haben und alle Kritiker dem Wahnsinn verfallen sind 😛

    Antworten
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  24. @Suzie
    Bin froh darüber dass er dieses Interview gemacht hat, es spricht Bände über unser „Gesundheitsunwesen!

    ……….fast vergessen, so wie es die Freiheit der Lehre gibt, gibt es ja auch eine Freiheit der Therapie!

    P.S.: Mit einem ganz einfachen Trick bekommst du bei den Christen den „lebendigen Leib“ Gottes in Form einer Hostie, ist auch ein Heilverfahren!!!

    Antworten
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  29. Persönlich betroffen macht, dass dieser Mann Prof an einer Universität ist, hier hilft mir auch mein Wissen, dass wohl mit Abstand die meisten seiner Kollegen sich von ihm distanzieren, nicht.

    Antworten
  30. Soso, Homöopathika sind also in Einmalgabe unwirksam.
    Wie ‚wirken‘ dann diese Rescue-Tropfen?
    Nagut, das war ein anderer Irrer – aber den Verdünnungskram hat er auch integriert.

    Jedenfalls nettes Gestammel. Hat gesprochen sicher auch überzeugend geklungen, aber spätestens als Niederschrift ist es ein EPIC FAIL!

    Antworten
  31. Naja, Bachblüten „wirken“ aber auch aufgrund des „Wassergedächnisses“ und sind konsequenterweise relativ wirkstoffrei (soweit man das überhaupt einen „Wirkstoff“ nennen kann).

    Antworten
  32. Trotzdem wird Dir jeder Homöopath mit dem Argument kommen, Bachblüten seien keine Homöpathie. Somit läuft das Argument von Stöber in die Leere. Nur darum ging es mir, nicht um den Vergleich der Mittel.

    Antworten
  33. Sagte ja bereits, dass die Bachblütenwässerchen von einem anderen Irren stammen.
    Der hat sich die Homöopathie halt entsprechend zurechtgebastelt und ‚entpricht‘ nicht mehr dem Grundgedanken.

    Trotzdem wird beides natürlich in der Regel von den selben Leuten beworben und verkauft.
    Man kriegt ja auch Allopathika beim HP…
    Also sollte man mal einen dieser Menschen dazu bringen, beides anzupreisen und dann drauf festzunageln. 🙂

    Antworten
  34. @Kurfürst
    Solange die Ärztekammer (Österr.) Diplome für Homöopathie ausstellt, solange wird sich nichts ändern!
    Diese Ärzte spielen in diversen Kommissionen und Pressure-Groups eine Rolle, die ihr Einkommen auf der Idiotenmedizinwelle sicherstellt! Es werden immer mehr!

    In Ö, dürfen ja diese Mittel nur von einem Arzt verschrieben werden, sind jedoch frei in jeder Apotheke (=Einnahmensicherung) verkauft werden! Unsere Energetiker sind ja auch der Meinung, dass sie mehr Wissen über den Körper haben, daher verschreiben sie nicht, das ist ja verboten, sie bringen Beispiele bei denen es geholfen hat, auch die akademisch ausgebildeten Mediziner machen in Sachen Homöopathie nichts anderes als über irgendwelche Scheinwirkungen von Tante Emma zu erzählen!!!

    Von wegen UNI Professor, Herr Grander bekam ja auch eine hohe Anerkennung für wissenschaftliche Arbeit, deren Wirkung er von Jesus ableitet!

    So ist Österreich!!!! Glaube geht über alles andere!

    Antworten
  35. Wenn ich das Interview im Standard richtig interpretiere, wirft Frass den Homöopathie-Kritikern der Aktion 10:23 im Grunde genommen vor, dass diese Art der Testung unseriös sei und nicht den Regeln der Homöopathie entspreche. Interessant in diesem Zusammenhang ist daher, dass von Homöopathen selbst Belladonna D60 an Gesunden im Rahmen von Arzneimittelprüfungen geprüft wurde.
    Vier publizierte Untersuchungen ergaben dabei als Resultat: Belladonna D60 = Placebo.
    Siehe:
    http://www.xy44.de/belladonna/pruefung.html

    Antworten
  36. lernender :

    Allerdings haben den göttlichen Erdenplan nicht alle richtig verstanden, ich kann ihn hier auch schlecht in Worte fassen, ausser durch oben genanntes.

    Dann wurden offenbar zu wenig Hörgeräte verteilt. Was an der Perfektion des Planes zweifeln lässt.

    Antworten
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