Der Impfreport ist da!

Nein, wir machen hier nicht plötzlich Werbung für die Spinnerseiten von Hans Tolzin, es ist tatsächlich ein richtiger Impfreport in den USA erschienen! Ein 667 Seiten langes Dokument, in dem die Risiken für Impfschäden aufgrund aktueller Daten bewertet wurden.

In den Staaten gibt es seit 1986 ein Gesetz, „National Childhood Vaccine Injury Act“, das ein Kompensationsprogramm „National Vaccine Injury Compensation Program (VICP) “ für Impfschäden eingeführt hat. Jeder Mensch, der glaubt, dass er/sie oder ein Familienmitglied einen Impfschaden erlitten hat, kann sich dort melden. Impfungen sind ja nicht frei von Nebenwirkungen (niemand leugnet das!), aber diese sind entweder mild oder bei schwerwiegenden äußerst selten.

Die „Health Resources and Services Administration (HRSA)“, die für diesen Prozess zuständig ist, hat das Institute of Medicine (IOM) beauftragt eine Liste von Vorfällen zu untersuchen, die mit Impfungen in Zusammenhang gebracht werden. Ziel war es Beweise für Zusammenhänge zu finden, um zukünftige Anträge schneller bearbeiten zu können.

Dazu untersuchte das IOM die Impfungen gegen Windpocken (Varicella-Zoster-Virus), Grippe (abgesehen vom H1N1-Virus), Hepatitis A, Hepatitis B, HPV, Masern, Mumps und Röteln (MMR), Meningokokken und Tetanus(eingeschränkt auf jene ohne Keuchhustenwirkstoff).

Impfungen haben wie jedes Medikament Nebenwirkungen. Die hat Aspirin auch. Wo sind die Aspiringegner?

Bei den eingereichten Impfschäden hat man zumeist einen zeitlichen Zusammenhang („Nach der Impfung trat … auf“). Allerdings bedeutet ein zeitlicher Zusammenhang noch nicht, dass auch ein ursächlicher Zusammenhang besteht.

Am Beispiel Grippeimpfung in Österreich:
Laut Statistik Austria haben 34% der Über-60-Jährigen Impfschutz. 2010 starben 30.458 Menschen (Sterbefälle 2010) über 60, d.h. pro Tag im Schnitt 83 Menschen. Also starben auch an jedem Tag, an dem geimpft wurde im Schnitt 83 Menschen. Aus welchen Gründen auch immer. Davon rein zeitlich 28 nach Impfungen. Das ist natürlich nur ein Schnitt. Man braucht hier statistische Methoden, um zu prüfen, ob es auf der Basis dieser Zahlen überhaupt einen Zusammenhang geben könnte.

Für die Familien ist das tragisch und man vermutet natürlich aufgrund des zeitlichen Zusammenhangs, dass die Impfung etwas damit zu tun haben könnte. Aber als Einzelperson kann man das unmöglich sagen. Alle Fälle müssen betrachtet werden.

Für diesen Report wurden vom IOM alle eingereichten vermuteten Vorfälle (unabhängig davon, ob ein Impfschaden anerkannt wurde oder nicht) gesichtet. Beweise gesammelt und schließlich alle aufgetretenen Effekte klassifiziert. Der Bericht ist sehr ausführlich und detailliert, 667 Seiten.

Und jetzt kommt der Clou. Das Fazit war: Es gab keine Überraschungen. Keine wirklich neuen Erkenntnisse! Mancher mag hier die Stirn runzeln und meinen, wozu dann der Bericht? Das Gegenteil ist der Fall! Der Bericht bestätigt einmal mehr den aktuellen Kenntnisstand. Erneut wird die Beweislage untermauert, dass Impfungen extrem sicher sind. Wir wissen schon lange, dass manche Impfungen zu Anaphylaxie als Nebenwirkung haben können und dass Menschen mit Immundefekten schwere Nebenwirkungen erleiden können. Keine Neuigkeiten hier.

Besonders unangenehm für die Impfgegner: Es wird auch erneut bestätigt, dass MMR keinen Autismus verursacht. Alle Beweise sprechen dagegen.

(Bild: Kleine Zeitung)

Um zu zitieren:

„Despite looking very hard, it was really hard to find that vaccines cause injuries and the injuries they do cause are generally pretty mild and self-contained.“

Impfungen sind ein großartiges Werkzeug unserer Zeit, das zwar wie jedes Medikament Nebenwirkungen haben, aber diese Nebenwirkungen sind entweder leicht oder sehr, sehr selten von schwerer/langfristiger Natur.

Und die Impfgegner? Spucken natürlich Gift und Galle. Die „üblichen Verdächtigen“ im englischen Raum sind natürlich nicht begeistert. Age of Autism, eine Webseite, die den verurteilten Betrüger und Studienfälscher Wakefield als Helden feiert, Mike Adams, der Health Ranger, ein guter alter Aidsleugner (und natürlich findet er auch Wakefield und Scientology super) sowie Safeminds, eine Organisation, die die Autismusgeschichte natürlich auch promotet und für die Wissenschaft und Fakten ganz schlimme Dinge sind.

Dieser Impfreport ist eine bittere Pille für die Impfgegner, es wird bestimmt nicht lange dauern, bis sie mit einer hübschen Verschwörungstheorie aufwarten werden… Vielleicht haben ja Aliens den Report gefälscht?

Mehr Details findet man wie immer auch bei Orac von den Scienceblogs, einem Blog, dass man abonnieren sollte. Oder auf Deutsch im Ärzteblatt

20 Gedanken zu „Der Impfreport ist da!“

  1. „Davon 28 nach Impfungen. Rein zeitlich, ohne irgendeinen kausalen Zusammenhang.“
    Ein gutes Beispiel, aber diese Aussage kann man meiner Meinung nach statistisch nicht treffen. Nur weil täglich 28 Geimpfte sterben, heißt dies noch nicht, dass diese auch am Tag der Impfung gestorben sind. Dies ändert natürlich nichts an der Logik, die der Absatz wieder geben will, aber die Aussage müsste man vielleicht etwas spezifizieren.

  2. Besser sollte man mal den Nutzen von Impfungen erforschen. Der ist so gering, dass man sich das Risiko von Impfschäden sparen kann. Wer den geschichtlichen Background des Impfens kennt, weiß, dass es eine reine Geldmache auf Kosten unserer Gesundheit ist.

    „Impfungen wurden nicht von Ärzten, sondern von medizinischen Laien erfunden und von Napoleon Buonaparte, nicht aus ärztlichen, sondern aus militärischen Motiven eingeführt“

  3. @Redcoon
    Ist zwar „nur“ Wikipedia auf die Schnelle, aber sollte für den Einstieg reichen:
    http://de.wikipedia.org/wiki/Impfung
    Ein kleiner Auszug aus den Zahlen:
    Fälle von Diphtherie vor den Impfungen 1922: 175885
    danach: 1
    Vermutlich ist Wikipedia (und alle bisherigen gut dokumentierten Arbeiten/Studien, die gesamte Ärzteschaft, alle Geimpften, Esowatch ja so oder so) aber vom System der Pharmamafia gar böse unterwandert daher drehen wir am Besten den Spieß um:
    Gibt es ein paar Fakten/Studien/Quellen zu deiner wilden These, die dem bisherigen Wissens-/Forschungsstand völlig widerspricht und für mich auch dem gesunden Menschenverstand?

  4. @ Antitainment danke!

    Wer die Statistiken aufmerksam studiert und vergleicht kommt unumgänglich darauf, dass das Milieu ausschlaggebend für den Rückgang von Krankheiten ist – nicht die Impfung. Das wird gerne so propagiert, ist aber völliger unsinn!

  5. Das wars – Du belegst eine Behauptung mit einer anderen Behauptung. Bravo Sherlock, eine Meisterleistung.
    Jetzt mal im Ernst: Alle anderen werten die Statistik aus und kommen zu einem völlig anderen Ergebnis, nur du nicht – Da braucht es aber starke Belege für und die vermisse ich irgendwie oder werden die noch nachgeliefert?

    P.S.
    Bitte nicht persönlich nehmen Redcoon, aber ich bin da erst vor Kurzem in ein Fettnäpfchen getreten:
    Leg ich mich gerade schon wieder mit einem stadtbekannten Troll an?

  6. Wer ist denn „alle anderen“? Die Meinung aller anderer ist oftmals nur die Meinung die verbreitet wird. Ein paar Menschen haben die Statistiken allerdings einmal völlig unabhängig recherchiert. Und siehe da – die Ergebnisse sprechen eine andere Wahrheit. Namen brauche ich hier nicht zu nennen, da diese sowieso gleich denunziert werden…

  7. Lenk nicht ab, präsentiere bitte Fakten, Quellen und Belege!
    „Siehe da“ ist eine leider eine unzulängliche Beweisführung und Namen braucht es nicht, es kommt lediglich auf den Inhalt an.

  8. Der übliche Bullshit, schon uralt und lange als falsch widerlegt:

    In ihrem Blog http://www.gesundheitlicheaufklaerung.de/impfen-macht-krank meint Kögel-Schauz, dass ihr ein erfahrener homöopathischer Arzt auf der von ihr organisierten 1. Impfkritiker-Konferenz im Jahr 1997 berichtet hatte, dass es überhaupt erst seit Einführung der Pockenimpfung Schilderungen von Heuschnupfen gab.[2]

    Das stimmt nicht. Erste Versuche, gegen Pocken zu impfen, gab es ab 1771.[3] Zu Heuschnupfen existieren allerdings viele historische glaubhafte Überlieferungen aus der Zeit, bevor es die Pockenimpfung gab. Die erste plausible Überlieferung zum Heuschnupfen stammt bereits aus dem Islam mit der Bezeichnung „Rosenschnupfen“. In einem Buch von C. Elgood aus dem Jahr 1952 über die persischen Wissenschaften wird ein gewisser Rhazes (Abû Bakr Muhammed Ibn Zakarîya Al-Râzî) erwähnt, der wahrscheinlich um das Jahr 900 u.Z. gelebt hat. Er hatte eine Entzündung der Nasenschleimhaut beschrieben, die regelmäßig im Frühjahr zur Zeit der Rosenblüte aufgetreten sein soll. Ab dem 16. Jahrhundert wurde auch in Europa ein „Rosenfieber“ beschrieben, das von der Jahreszeit abhängig war und die heute bekannte, typisch allergische Symptomatik zeigte.[4]

    Weiter behauptet sie:

    „Von den vehementen Impfbefürwortern und Gesundheitsbehörden ist in letzter Zeit immer öfter der Unfug zu lesen, dass Impfungen sogar vor Allergien schützen würden. In der DDR hätte es schließlich eine Impfpflicht gegeben und dort wären die Allergien wesentlich seltener gewesen. Aus zuverlässigen Quellen weiß ich, dass in der DDR Allergikerkinder gar nicht bzw. sehr zurückhaltend geimpft wurden, weil man um diese Zusammenhänge wusste!“

    Bei dieser Aussage hätte Kögel-Schauz als mathematisch vorgebildeter Person der Zusammenhang auffallen müssen, dass epidemiologische Vergleiche beispielsweise zeigen, dass Allergien erst nach der „Wende“ in der Bevölkerung der ehemaligen DDR signifikant zunahmen – zeitgleich mit einem Rückgang der durchgeführten Schutzimpfungen, bei zuvor annähernd 99% Durchimpfungsrate.[5] Wären Impfungen für die Entstehung von Allergien ursächlich, hätten bei sinkender Impfrate auch die Allergien auf dem Gebiet der ehemaligen DDR abnehmen müssen. Es ist jedoch das Gegenteil passiert, Allergien nahmen zu.

    Kögel-Schauz versucht weiterhin zu belegen, dass geimpfte Kinder häufiger an Allergien sowie „kleinen und großen Hirnerkrankungen“ leiden, z.B. häufiger ADHS haben, einen Logopäden benötigen, sowie Brillenträger sind. Dazu hat sie einfache Säulendiagramme aus den Rohdaten der KIGGS-Studie (Studie des Robert Koch-Instituts zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland)[6] erstellt, die jedoch keine Aussage über die Signifikanz der Unterschiede zulassen und auch nicht wiedergeben, welche anderen Einflussfaktoren bestehen, die Allergien bzw. ADHS bedingen. Außerdem ist die Feststellung „Logopäde“ ohne jegliche Aussagekraft, weil Kinder aus ganz unterschiedlichen Gründen, die man nicht zusammenfassen kann, einen Logopäden im Anspruch nehmen (Sprachverzögerungen unterschiedlicher Genese, z.B. aus neurologischen oder sozialen Gründen, bzw. bei Hörschäden, Stottern, Zahnfehlstellungen, Rachenfehlbildungen). Ebenso sieht es bei der Feststellung „Brillenträger“ aus, da hier vor allem angeborene Fehlsichtigkeiten einfließen, die nicht auf eine Impfung zurückgeführt werden können. Die Diagramme sind deshalb völlig nichtssagend. Es gibt auch keinen wissenschaftlichen Beleg für einen Zusammenhang zwischen Impfungen und der Entstehung von Allergien.

    https://www.psiram.com/de/index.php?title=Angelika_K%C3%B6gel-Schauz#Falschaussagen_zu_Impfungen_und_Allergien

  9. Das ist ja der gleiche Unsinn, den AEGIS verbreitet. Die behaupten Mongolismus (politisch wäre korrekt trisomie 21 oder Down-Syndrom) würde es erst seit Einführung der Impfungen geben.

    Die erste Impfung war die Pockenimpfung. Und der älteste Fall einer Beschreibung eines Down Syndroms war um ca 500 v Chr in Mittelamerika. Nur hats damals auf dem amerikanischen Doppelkontinent keine Pocken gegeben und daher mit Sicherheit auch keinen Pockenimpfstoff.

  10. @#12, letzter Absatz, „Kögel-Schauz“:

    Ich wage zu behaupten, zwar ohne jegliche Beweise, aber Familien die sich der Impfung verweigern, werden auch ansonsten eher den Heilpraktiker und nicht Arzt/Optiker/Psychologen aufsuchen. Ich denke man müsste in der Richtung einfach schauen, ob eine entsprechende Datenlage mit kausalen Zusammenhängen vorhanden ist.

    Achtung, nicht ganz ernstgemeint:
    Übrigens, zu den Brillenträgern: Soweit ich weiß, liegt für Kurzsichtigkeit überwiegend in der Vererbung die Ursache. Dazu noch die Tatsache, dass statistisch gesehen Brillenträger einen um durchschnittlich 5-6 Punkte höheren IQ haben, lässt uns, wenn wir betrachten, dass in der Gruppe der Nicht-Impfer die Quote an Brillenträgern niedriger sein soll, auch auf eine andere Quote rückschließen 😉
    Quod est dubitandum!

  11. Pingback: Anonymous
  12. Wow! Die Pharmakonzerne haben einen neuen „Report“ finanziert! Na, herzlichen Glückwunsch! Und alles ist „sicher“ – genau wie es sich die Geldgeber gewünscht haben.
    Was für ein alberner Artikel…

  13. @Harold Angel

    Die 1. Frage ist: Wer hat den Report finanziert? 2. Frage:Worin unterscheidet sich dieser “ Report“ qualitativ von einer wissenschaftlichen Studie?

    3. Frage: Sollten sich die Skeptiker nicht an die eigene Nase fassen hinsichtlich der Verbreitung von “ Verschwörungstheorien“, wenn sie den Skeptikern gerade in den Kram passen?

    4. Frage : Behörden können deiner Ansicht nach nicht korrupt sein und nicht dem Einfluss der Pharmalobbyisten unterliegen? 5. Frage: Wie kommst du darauf?
    http://www.youtube.com/watch?v=1BtjbGzf11A
    6. Frage: Auf welchem Planet lebst du? 😉

  14. @LA woman
    1. Antwort:
    Da die HRSA eine US-amerikanische Regierungsbehörde ist, wird sie von der US-Regierung und somit vom US-Steuerzahler finanziert.

    2. Antwort:
    Die Wissenschaften kennen verschiedene Arten von Studien, deshalb muss hier die Frage präzisiert werden. Darüber hinaus ist das eine Suggestivfrage, denn sie suggeriert, dass sich der Report qualitativ von einer wissenschaftlichen Studie unterscheidet. Ist das aber nicht der Fall, macht die Frage nach dem worin gar keinen Sinn. Nicht wahr?

    3. Antwort:
    Nein. Warum sollten sie?

    4. Antwort:
    Doch können sie. Allerdings hat Harold Angel auch nirgends das Gegenteil behauptet. Er hat nur der (unbelegten) Behauptung von Christian Meinert widersprochen, der Report sei direkt von Pharmakonzernen finanziert worden.
    Abgesehen davon ist die Frage ob Behörden von der Pharmaindustrie beeinflusst werden können rein theoretisch. Praktisch relevant ist nur, ob das hier der Fall war.

    5. Antwort:
    Wie schon zuvor erwähnt: gar nicht.

    6. Antwort
    Das kann natürlich nur Harold Angel definitiv beantworten, aber alle uns bekannten Fakten sprechen für diesen hier

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