Das Elend der Volkshochschulen (2) – Erfurt

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Auch die Landeshauptstadt Erfurt unterhält die örtliche VHS als Teil der kommunalen Verwaltung in Form eines Eigenbetriebs. Das Bildungsprogramm orientiert sich, den „Leitlinien“ zufolge, an den „individuellen Bedürfnissen der Bürgerinnen und Bürger der Stadt Erfurt und dem neuesten Stand der wissenschaftlichen Erkenntnisse“. Das klingt an sich nicht schlecht, also schaun wir mal!

Das Programm der VHS Erfurt ist über 400 Seiten stark; rund 330 Seiten entfallen auf die Darstellung der angebotenen Kurse. Die Kurse selbst jagen den kritischen Betrachter durch ein Wechselbad der Eindrücke – sehr beachtliche naturwissenschaftliche Angebote, unterrichtet durch ausgewiesene Lehrkräfte, findet man gleichrangig neben ausgemachtem Kokolores und fragwürdigen „Heil“-Praktiken. Und eine Spezialität des Hauses: die Promotion für eine bestimmte ortsansässige Heilpraxis, die mit dem Begriff der „Synergie“ nur sehr unvollkommen beschrieben wird. 

Das Veranstaltungsverzeichnis selbst ist als pdf abrufbar http://www.erfurt.de/ef/de/leben/bildung/vhs/programm/ 

Zu beachten ist dabei, dass einige Themen, die anderenorts unter der Rubrik „Gesundheit“ geführt werden, hier an anderer Stelle auftauchen, insbesondere unter „Gesellschaft/Politik/Umwelt“. In der Reihenfolge des Verzeichnisses sind folgende Dinge ungut aufgefallen: 

Auf Seite 66 findet sich ein Kurs unter dem Titel „Übersensibel, Hypersensibel, Hochsensibel? Leben mit ausgeprägter Sensibilität“. An sich ein interessantes Thema, allerdings in verdächtiger Nähe zu dem Reizthema AD(H)S. Das Problem dieses Kurses wird deutlich, wenn die Dozentin näher betrachtet wird: Claudia Kühn befasst sich in der Tat mit der AD(H)S-Problematik, allerdings auf eine eher obskure Weise. Kühn hat keine Qualifikation in Psychiatrie, Psychotherapie oder auch nur Psychologie, geschweige denn in Neurologie. Sie ist oder war unter anderem evangelische Theologin, Grundschullehrerin, und, was schlimmer ist, sie ist heute vor allem anderen:

Kristallkind, Reisende, Vermittlerin von Heilung, Botschafterin, Organisatorin, Schreibende und Forschende, mein Eintrittstor auf die Erde war Lemurien, und die Energie von dort habe ich in jeder meiner Inkarnationen mit mir getragen. 

Wer’s nicht glaubt, kann sich auf ihrer Seite „energiebalance“ überzeugen: ein verstörendes Selbstzeugnis einer Hardcore-Esoterikerin, wo zur Behandlung von AD(H)S-Betroffenen so treffliche Dinge geboten werden wie Diätempfehlungen, Licht, Berührung, Energiearbeit, Prana. Und um die Sache abzurunden: „AD(H)S und Hochsensibilität können sich überschneiden“. Woher in diesem Kurs der Wind weht, kann man sich also an fünf Fingern abzählen. 

Weiter:

Auf den Seiten 74 und 75 feiert die hinlänglich bekannte NLP fröhliche Urständ, gelehrt von Sven-Uwe Büttner aus Suhl, den man auf einer eigenen Homepage  findet, mit einer Menge qualliger Versprechungen, wie sie selbst bei Wikipedia unter Scharlatanerieverdacht stehen.

Schon auf Seite 74 mit dem Thema „Ewige Liebe“ präsent, halten auf Seite 77 Wolfram und Katrin Teydte Hof zum Thema „Unsterblichkeit aus wissenschaftlicher Sicht“. Das könnte womöglich tatsächlich ein spannendes Thema sein – wären da nur nicht die Dozenten, die im Netz hier auftreten.

Die Geisterbahn findet man unter dem Button „Spirituelles“. Hier kann man sich energetisch selbst schützen oder sich gleich zum Heiler, Kartenleger oder Medium ausbilden lassen – mit praktischen Übungen! Jenseitskontakte durch Channeling, energetische Raumreinigung (Grundstücksreinigung geht auch, ist aber teurer), Hellsehen – alles wohlfeil bei Wolfram und Katrin. Die Einladung solcher Dozenten schafft in der VHS eine Spielwiese für Esoterik reinsten Wassers mit öffentlich-rechtlichem Segen.

 Ab Seite 162 geht es im „Gesundheits“-Ressort richtig los. Zunächst mit einem Kurs zur brachialen Massagemethode „Rolfing“, sodann hält ab Seite 163 die Homöopathie ihren unvermeidlichen Einzug, und mit ihr dieses seltsame Joint-Venture aus öffentlich finanzierter Volksbildung und Pseudomedizin, auf das eingangs schon hingewiesen wurde. Fünf Kurse in Homöopathie, zwei Kurse in „Gua Sha Fa“, das die Patienten in einem Zustand hinterlässt, als seien sie gerade einem SM-Studio entlaufen, jeweils erteilt durch Sabine Koch – Betreiberin einer Heilpraxis am Domplatz in Erfurt.

Von der Haltlosigkeit von Homöopathie und Ohrakupunktur abgesehen: kein übermäßig abgedrehtes Leistungsspektrum dort, aber ein besonderer hautgout ist bei der Sache eben doch: die Verlegung des Kursortes in die Heilpraxis – das ist etwa so, als veranstalte man einen Kurs in Verbraucherkunde in einer ALDI-Filiale mit dem Filialleiter als Dozent. 

Zwei Schüsslersalz-Kurse für Seele und Tiere runden das Kügelchen-Sortiment ab.

Ein weiteres U-Boot ist auf Seite 165/166 getaucht: es ist der Kurs mit dem ansprechenden Titel „Genusstraining“. Die im Programm enthaltenen Heilversprechen bei „Schmerzstörungen, Erschöpfungszuständen und Depressionen“ dürften jedenfalls seit dem Inkrafttreten der europäischen Health-Claims-Verordnung rechtlich schon im roten Bereich liegen. Welche Ideologie den Teilnehmer erwartet, zeigt ein Blick auf die Dozentin Jutta Merz: ebenfalls ohne erkennbare medizinische Qualifikation betreibt sie in Erfurt eine Praxis für „geistiges Heilen“, Quantenheilung, Reiki und energetische Behandlung.

 In Zusammenarbeit mit einem weiteren notorischen Esoteriker aus Erfurt, dem Heilpraktiker Martin Voltersen, unterrichtet sie im übrigen „Geistiges Heilen, Schamanisches Reiki, M.E.T, Clearing, PMR, Rückführungen, Honigmassagen“.

Au weia. 

Die Zusammenstellung fragwürdiger Kurse ist notwendig unvollständig, einige der genannten Dozenten tauchen auch an anderen Stellen nochmals auf. Das Auffinden problematischer Angebote ist, wie üblich, auch dadurch erschwert, dass die Übergänge zu sinnvollen allgemein-persönlichkeitsbildenden Angeboten fließend sind, insbesondere in dem schwammigen Bereich des „Coaching“. Alle Kurse, die dem Titel nach reine Yoga- und Entspannungstechniken sowie autogenes Training betreffen, wurden der Praktikabilität halber völlig unbeachtet gelassen. Wer möchte, mag in den Angeboten stöbern; es spricht viel dafür, dass da noch so mancher esoterische Schatz zu heben ist. Schon die Fundstücke in diesem Überblick werfen allerdings unangenehme Fragen auf:

  • Wie kann es sein, dass ein Kurs, der mitten in die AD(H)S-Problematik führt, von einer Dozentin geleitet wird, die sich selbst allen Ernstes als „Kristallkind“ bezeichnet? Kennt niemand dort die haarsträubende Bedeutung dieses Begriffs und das dahinter stehende Schadenpotential?
  • Wie kann es sein, dass ein Thema wie „Unsterblichkeit“ von seinem selbsternannten Channeling-Medium besetzt wird?
  • Wie kann eine VHS als Teil der Kommunalverwaltung Kurse anbieten, die ihrer Ausgestaltung nach als Promotionveranstaltung einer bestimmten Heilpraxis erscheinen?

Der Gegencheck: 

Anzahl der Kurse, die irgendwie dem Thema „Debunking“ oder kritischer Betrachtung alternativmedizinischer Lehren zugeordnet werden könnten: null. 

Schade. Gute Ansätze, aber auf der anderen Seite hat die VHS Erfurt ganz offensichtlich ein handfestes Qualitätssicherungs-Problem.

50 Gedanken zu „Das Elend der Volkshochschulen (2) – Erfurt“

  1. Hallo,
    was ich nicht so ganz verstehe: Wenn diese Kristallkinder erst ab 2012 auf (vgl Wikipedia) die Welt kommen, wie kann sie dann ein Krist.kind sein?
    Und Eintrittsort Lemurien? Wo auf der Erde ist Lemurien?

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  2. …wo zur Behandlung von AD(H)S-Betroffenen so treffliche Dinge geboten werden wie Diätempfehlungen, Licht, Berührung, Energiearbeit, Prana

    Wenn ich mich richtig erinnere setzt man zur Behandlung von ADHS/ADS/ADSH/HKS etc. Diäten ein. Natürlich sind die populäre Feingold-Hypothese u.a. seit längerem widerlegt, aber dennoch hat hat man Erfolge mit individuell abgestimmter, oligoantigener Diät.
    Ich fürchte aber, dass das o.g. „Kristallkind“ eher ein Fan der Feingold-Hypothese ist und alls ‚künstlichen Nahrungsstoffe‘ dafür verdammt…

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  3. Abe81 :

    Wenn ich mich richtig erinnere setzt man zur Behandlung von ADHS/ADS/ADSH/HKS etc. Diäten ein.

    Die Information ist richtig. Das machen manche. So wie man warme Fußbäder gegen eine Blinddarmentzündung einsetzen kann.

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  4. der Gipfel der Absurditäten ist wohl noch lange nicht erobert worden *gg
    die Frau Kühn möchte doch sicherlich auch als Mensch ernst genommen werden… doch ich könnte es nicht… ich könnte sie beim besten willen und guten Vorsätzen nicht ernst nehmen. mehr noch… ich behaupte, dass sie nicht ganz dicht ist (auf meine Verantwortung).

    wie nennt man denn eigentlich die Bewohner von Lemurien… Lemurianten, Lemurianisten oder doch eher Lemurniten ? *gg 😀

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  5. Abe81 :…wo zur Behandlung von AD(H)S-Betroffenen so treffliche Dinge geboten werden wie Diätempfehlungen, Licht, Berührung, Energiearbeit, PranaWenn ich mich richtig erinnere setzt man zur Behandlung von ADHS/ADS/ADSH/HKS etc. Diäten ein. Natürlich sind die populäre Feingold-Hypothese u.a. seit längerem widerlegt, aber dennoch hat hat man Erfolge mit individuell abgestimmter, oligoantigener Diät…

    Meinst du PaläoPower?

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  6. Kühn hat keine Qualifikation in Psychiatrie, Psychotherapie oder auch nur Psychologie, geschweige denn in Neurologie. Sie ist oder war unter anderem evangelische Theologin, Grundschullehrerin, und, was schlimmer ist, sie ist heute vor allem anderen.

    Die ist ja um einiges besser ausgebildet als so manch eurer ach so kompetenten Gastautoren Allround- Fachleute.

    Wen der eine 😉 davon hört, wird er untertänigst sofort Frau Kühn beim Sektenbeauftragten der (egal) evangelischen, katholischen … Kirche melden, dann seid ihr das „Problem“ hahahha *grins*

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  7. Sie ist oder war unter anderem evangelische Theologin, Grundschullehrerin, und, was schlimmer ist, sie ist heute vor allem anderen.

    Was? Master of Ignore?

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  8. @D.Emerson:

    Die Dame hat zwar u.a. auch Theologie studiert, aber darin scheint sie keinen Hochschulabschluss zu haben und auch kein kirchliches Examen – laut ihrer HP.

    Was soll Psiram denn für Probleme mit kirchlichen Sektenbeauftragten bekommen?

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  9. Lemurien ist das Land aus dem Lemuren sind.

    Ich würde so gern über all das lachen, wäre es nicht so unglaublich traurig.
    Glauben ist besser als Wissen, denn Wissen muss man sich erarbeiten und wer will schon arbeiten, wenn man einfach glauben kann.

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  10. @D. Emerson

    von einer erfolgreichen Ausbildung in einem Fach kann man erst sprechen wenn man dabei etwas essentielles gelernt hat. wenn ich einen Physiker vor mir habe der mir erzählt, dass ein Bau eines Perpetuum Mobile möglich sei, dann hat seine Ausbildung ihr Ziel verfehlt und ich brauche ihn nicht weiter ernst zu nehmen… egal wie viele Diplome er mir dann noch vor’s Gesicht hält. nicht jeder studiert etwas aus echtem Interesse am Fach selbst… manche studiere, weil die Eltern das so wollten oder, weil es gerade hip ist oder, weil sie sich davon berufliche Erfolge und Aufstiegschancen versprechen… oder auch noch sonnst aus welchen Gründen auch immer, die aus deren hedonistischen Tretmühlen entstammten.
    es ist so oder so schon erstaunlich wer sich alles so Dr. nennen darf und welche skurrilen Einrichtungen eine Universität

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  11. @ tachy

    Da hast du das Programm aber nur von außen gesehen. Im Angebot:

    Gesundheit
    -Heil-und Kraftquellen
    *MakkoHo-Shiatsuübungen zur Aktivierung der Meridianenergie
    *Klang einmal anders Tibetische Klangschalen
    *Schmerzfrei durch Zilgrei

    -Entspannung:
    *Shamatha Vipashana-Meditation

    Yoga und so weiter:
    *Ganzheitlicher Yoga am Vormittag
    *Yoga und Ayurveda
    *Grundlagen des Qi Gong

    -Ernährung
    *Ayurvedische Küche

    Alles zumindest mit hohem Bullshitpotential. Noch Fragen?

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  12. Groucho und Ponder,

    irgendwie schnappt da was ein, wenn ihr die vermeintlich falsche Kombination von Wörtern in einem Satz lest. So eine Art Rasterfahndung nach ‚Bad Science‘, wie das etwas verdinglicht immer in diesen Kreisen genannt wird. Ich wüsste nur zu gerne, welche Qualifikationen für die Intervention von Aufmerksamkeitsstörungen besitzt, denn ich würde gerne vorab wissen, ob das vergebene Liebesmüh ist, darüber zu diskutieren, weil zwei Internetkommentatoren ohne klinische Erfahrung meinen, unbedingt Recht behalten zu müssen. In mühsamen Diskussionen habe ich lernen müssen, das mir dafür meine Zeit zu schade ist.

    Antworten
  13. @ nihil jie

    Wer behauptet das?
    Erzähl uns doch mal etwas über deinen wissenschaftlichen Hintergrund? Ich bin wirklich sehr gespannt?

    Wer mitunter solche Gastautoren wie ihr „einstellt“, die sich über Jahre hinweg ohne einen akademische Abschluss hier abwertend und diffamierend äussern dürfen, kann doch nicht allen Ernstes erwarten, dass das unkommentiert bleibt.
    Ihr habt ausreichend Mist vor eurer eigene Tür, den ihr mal wegräumen solltet.

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  14. Ironieschalter auf ON:

    Lemuren nannten die Römer ihre Totengeister. Goethe schrieb im Faust II:

    „Herbei, herbei! Herein, herein!
    Ihr schlotternden Lemuren,
    Aus Bändern, Sehnen und Gebein
    Geflickte Halbnaturen.“

    Zusammenhänge mit der betreffenden Dame sind „selbstverständlich weder beabsichtigt noch zufällig, sondern unvermeidlich.“ (Auch das ein Zitat, diesmal von Heinrich Böll)

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  15. Pingback: Volkshochschulen: Neues Halbjahr, alter Schwachfug @ gwup | die skeptiker
  16. @Shit happens

    ich habe einen sehr sehr kleinen wissenschaftlichen Hintergrund… einen winzig kleinen 😀 ich bin Programmierer kein Wissenschaftler. ich bin aber nicht blind und sehe ziemlich genau was um mich herum passiert und mit wem ich es zu tun habe. wenn man sich an den Rechner setzt hängt man nicht gleichzeitig sein Gehirn an den Hacken in der Garderobe. zumindest mache ich das in meinem leben was mich wirklich interessiert und was ich als meine Profession sehe… und all das auf einer soliden rationalen Basis und nicht auf dubiosen esoterischen geschwurbel aufgebaut

    ich verstehe nicht was da damit vergleichen willst wenn du mir solche Fragen stellst ? meinst ich kann Lemurien toppen ? nein kann ich nicht… ich bin ja auch kein Kristallkind. und ich bin auch der Meinung, dass man schon ziemlich belämmert sein muss als erwachsener Mensch so einen Schmarren seinen Mitmenschen zu kredenzen… welche grandiose Ausbildung braucht man denn deiner Meinung nach um so weit zu fallen ? was habe ich in meinem leben den verpasst ? *tztz

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  17. @Abe81:
    Nee, da rastet nix ein, um auf dein Posting

    Abe81 :Groucho und Ponder, irgendwie schnappt da was ein, wenn ihr die vermeintlich falsche Kombination von Wörtern in einem Satz lest. So eine Art Rasterfahndung nach ‘Bad Science’, wie das etwas verdinglicht immer in diesen Kreisen genannt wird. Ich wüsste nur zu gerne, welche Qualifikationen für die Intervention von Aufmerksamkeitsstörungen besitzt, denn ich würde gerne vorab wissen, ob das vergebene Liebesmüh ist, darüber zu diskutieren, weil zwei Internetkommentatoren ohne klinische Erfahrung meinen, unbedingt Recht behalten zu müssen. In mühsamen Diskussionen habe ich lernen müssen, das mir dafür meine Zeit zu schade ist.

    zu sprechen zu kommen.

    Du nimmst für dich also klinische Erfahrung in Sachen ADHS in Anspruch?
    Dann solltest du eigentlich das Infoportal
    http://www.zentrales-adhs-netz.de/fuer-therapeuten/forschung/adhs.html
    kennen.
    Und die entsprechenden Leitlinien der Bundesärztekammer.
    Von Liddy Pelsers Ernährungstips steht da nichts.

    Allerdings habe ich die von dir verlinkte Studie schon mal ausgiebig durchgekaut – wenn nicht in den Kommentaren zu den beiden GBS-Sabine Paul-PaläoPower- Artikeln, dann im entsprechenden Forenthread.

    Es ist einfach so, dass bei der (manchmal parallel vorkommenden) Neigung zu Nahrungsmitelunverträglichkeiten die ADHS-Symptome sich – verständlicher Weise – verstärken können. Auch ein Neurodermitis-Kind etwa leidet ja physisch und psychisch unter seinem Juckreiz und Schlafstörungen; beides wird auch Auswirkungen auf die Konzentrationsfähigkeit und die innere Unruhe haben.

    In solchen Fällen kann eine Ernährungsumstellung manchmal etwas Entlastung bringen.
    Mit dem eigentlichen neurobiologisch begründeten Störungsgeschehen bei ADHS hat das aber nichts zu tun.

    Ernährungsempfehlungen oder gar Diäten als Ersatz für die Bausteine einer leitliniengerechten multimodalen Therapie anzubieten – das ist Quackerei.

    Und damit dir deine Zeit nicht „zu schade“ ist: belies dich doch einfach mal, bevor du anderen die Expertise absprichst!

    Antworten
  18. 71hAhmed :@ tachyDa hast du das Programm aber nur von außen gesehen. Im Angebot:Gesundheit -Heil-und Kraftquellen *MakkoHo-Shiatsuübungen zur Aktivierung der Meridianenergie *Klang einmal anders Tibetische Klangschalen *Schmerzfrei durch Zilgrei-Entspannung: *Shamatha Vipashana-MeditationYoga und so weiter: *Ganzheitlicher Yoga am Vormittag *Yoga und Ayurveda *Grundlagen des Qi Gong-Ernährung *Ayurvedische KücheAlles zumindest mit hohem Bullshitpotential. Noch Fragen?

    naja, Potential schon, aber das bisschen Entspannung durch diese Methoden kann man ja noch gelten lassen. Homöopathie dagegen fehlt ganz.

    Antworten
  19. tachy :naja, Potential schon, aber das bisschen Entspannung durch diese Methoden kann man ja noch gelten lassen. Homöopathie dagegen fehlt ganz.

    Tschuldigung,

    wenn ich jetzt auf dein geschwurbeltes Laber- Rharbarbar etwas deutlicher eingehe. Bei mir hat gerade eine allergische Schwurbelreaktion eingesetzt. 😉

    Anbei der link zu Prof. Singer einem weltweit renommierten Neurobiologen des Max Planck – Instituts über Wirkungen von Mediation, die eindeutig als Befund einzuordnen sind. Jeder normal denkende Mensch kann daraus Schlussfolgerungen ziehen, auch wenn die wissenschaftliche Forschung wieder einmal hinterherhinkt.
    http://www.youtube.com/watch?v=AxYFt0Q9Ib0

    Auch hier besteht indirekt ein großes Potential der cbm. Muss und wird auch noch erforscht werden.

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  20. @Ponder,

    ich finde das sogar ein sehr schönes Beispiel für „Einschnappen“. Teilweise verständlich, weil ihr euch ja den ganzen Tag mit solchen Irren herumschlagt. Es ist so ein schönes Beispiel, weil ihr meine Aussage kurz mit einem markigen Spruch abgewatscht habt und du nun einlenkst, indem du eine Seite verlinkst, deren Erklärung zur ernährungsbedingten Ursache von Aufmerksamkeitsstörungen genau das sagt, was ich auch bereits schrieb.
    Ein Einschnappen ist es deswegen, weil eurer Abwatschen eines war, das meiner Aussage die Wissenschaftlichkeit kategorisch entziehen wollte, du nun aber binnenwissenschaftlich die Wirkung diskutierst. Es war ein Einschnappen, da du nun – Strohmann nennt ihr das wohl immer – mir subtil Behauptungen unterschieben willst, die ich nicht getätigt habe, nämlich Pharmakotherapie zugunsten einer Diät ersetzen wolle. Du schreibst doch selbst „multimodale“ Interventionsform sei der Königsweg. Es geht also darum, die richtige Kombination an Interventionsformen zu finden. Es ist deswegen ein Einschnappen, weil ignoriert wurde, daß es wiss. Forschung zu einem Thema gibt und ich auch nichts anderes behauptet. Die Effekte sind klein, die Studien methodisch nicht ausgefeilt und/oder noch nicht repliziert etc. – also Business as usual. Ich bin auch kein Fan von Diätempfehlungen, aber es gehört zu einer lauteren Psychoedukation, darauf hinzuweisen. Das mit der Effektgröße ist auch ungefähr so, wie z.B. beim Pygmalion-Effekt in der Schule: Gruppenstatatistisch ist der Zusammenhang mau, ipsativ kann es aber einen großen Unterschied machen. Es ist übrigens, neben der richtigen Erziehungsberatung, eine gute Methode der individuellen Differentialdiagnose, da Aufmerksamkeitsstörung ja auch eine sehr beliebte Entlastungsdiagnose darstellt und dir sicherlich der Interaktionseffekt von Methylphenidat bei Nicht-ADHS-Kindern bekannt ist.

    Antworten
  21. @ tachy
    spätestens bei der expliziten Erwähnung der Meridianenergie ist ja wohl die Grenze überschritten, wo von harmlos und „das bisschen Entspannung“ geredet werden kann.

    http://www.vhs-markgraeflerland.de/Kurse%20Details/fachbereich-FS4e412bf722e60/semester-1-13/autowert-W30129
    „Wenn unser Bewusstsein für den Energiefluß im Körper wächst, können die Bewegungen ihre Heilkraft noch tiefer entfalten und die Harmonisierung unserer körperlichen und seelisch-geistigen Kräfte bewirken“

    Kein Bullshit?
    Nur weil keine Homöopathie oder Bachblüten dabei sind?

    Antworten
  22. @Hans Wurst:
    Wenn Sie aufmerksam lesen, werden Sie merken: Nicht nur das fehlt da. Das passiert, wenn man längere Texte mit dem Smartphone schreibt: Der Textausschnitt ist viel zu klein, die Autokorrektur verselbstständigt sich auf eine seltsame Art und Weise („statatistisch“) usw. Aber da stehe ich ‚drüber – zumindest bis irgend ein Hanswurst meint, das auch noch hervorzuheben.

    Antworten
  23. Aber da stehe ich ‘drüber – zumindest bis irgend ein Hanswurst meint, das auch noch hervorzuheben.

    Wenn man bereits bei einem Hanswurst genannten meint, sich rechtfertigen zu müssen, dann steht man nicht darüber. Ist ein Widerspruch in sich.

    Antworten
  24. @ Ponder Die Leitlinien für ADHS werden nicht von der BÄK, sondern von der DGPPN erstellt. Leitlinien entstehen mit Ausnahme der DEGAM-Leitlinien nicht wissenschaftlich, sondern als Konsens führender Köpfe auf dem Gebiet und auch einigen anderen Vertretern (u.a. der Pharmaindustrie), jedoch nicht mit Patientenvertretern. Die Leitlinien sind also auch ein Sozialisationsprodukt.

    Eine Leitlinie ist keine neutrale und gründliche Darstellung der wissenschaftlichen Faktenlage!

    Antworten
  25. @elduderino
    Die Qualität von Leitlinien misst sich nicht an der Anzahl der beteiligten Fachgesellschaften oder Patientenvertreter, sondern an der umfassenden Berücksichtigung und Wichtung der verfügbaren Evidenz. Sie wird nicht automatisch durch Einbeziehung von weiteren Interessengruppen gesteigert. Conflicts of interests sind unausweichlich – es kann nur darum gehen, diese strukturiert offen zu legen.
    Leitlinien sind die neutralste und gründlichste Darstellung der Faktenlage, die erreichbar ist.

    Antworten
  26. @aAbe81 & elduderino:

    Hier die Langfassung der Stellungnahme der Bundesärztekammer:

    http://www.bundesaerztekammer.de/downloads/ADHSLang.pdf

    Unter 14. sind die Mitglieder des Arbeitskreises gelistet:

    14. Mitglieder des Arbeitskreises
    Prof. Dr. med. Bernhard Blanz,
    Direktor der Klinik f. Psychiatrie u. Psychotherapie des Kindes- u. Jugendalters,
    Jena
    Prof. Dr. sc. hum. Dipl.-Psych. Manfred Döpfner,
    Klinik f. Psychiatrie u. Psychotherapie des Kindes- u. Jugendalters
    der Universität zu Köln
    Dr. med. Jürgen Fleischmann,
    Vizepräsident der Landesärztekammer Rheinland-Pfalz
    Frau Prof. Dr. med. Beate Herpertz-Dahlmann,
    Direktorin der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie
    der RWTH Aachen
    Dr. med. Dipl.-Psych. Michael Huss,
    Klinik f. Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters,
    Charité Universitätsmedizin Berlin
    Prof. Dr. med. Joest Martinius,
    Institut und Poliklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie,
    Ludwig-Maximilians-Universität München
    Prof. Dr. med. Bernd Neubauer,
    Direktor der Abteilung Neuro- Sozialpädiatrie der Klinik für Kinderheilkunde und Jugendme-dizin der Universität Gießen
    Prof. Dr. med. Dr. phil. Helmut Remschmidt (Federführender),
    Direktor der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters
    der Philipps-Universität Marburg
    Prof. Dr. med. Franz Resch,
    Ärztl. Direktor der Abt. Kinder- und Jugendpsychiatrie,
    Universitätsklinikum Heidelberg
    Prof. Dr. med. Aribert Rothenberger,
    Direktor der Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie
    am Zentrum für Psychosoziale Medizin,
    Georg-August-Universität Göttingen
    Prof. Dr. med. Dipl.-Psych. Lutz G. Schmidt,
    Kommissarischer Direktor der Psychiatrischen Klinik und Poliklinik der Universität Mainz
    Mitglied der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft (AkdÄ)
    PD Dr. med. Matthias Schwab,
    Dr.-Margarete-Fischer-Bosch – Institut für Klinische Pharmakologie Stuttgart
    Dr. med. Klaus Skrodzki,
    Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft ADHS der Kinder- und Jugendärzte,
    Forchheim
    Prof. Dr. med. Andreas Warnke,
    Direktor der Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie
    der Universität Würzburg

    Beratend:
    Prof. Dr. med. Bruno Müller-Oerlinghausen
    Vorsitzender der
    Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft (AkdÄ)

    Die wissenschaftliche Diskussion um eine adäquate Behandlungsbedürftigkeit (oft eben auch mit Stimulanzien)von ADHS ist ausreichend geführt und mit Studien belegt – aber natürlich gibt es immer wieder Ewiggestrige, die sie neu aufwärmen wollen.

    Weiterhin wird diese Störung – wie jede andere auch – intensiv beforscht:
    http://www.adhd-congress.org/

    Und wenn Frau Pelsser mit ihrer Nutrition-Studie ein Poster anmeldet, dann wird sie sich dort auch einer wissenschaftlichen Diskussion stellen müssen.

    Das Ganze ist schon mal im Lancet verhackstückt worden – hier beispielhaft einer der Kommentare (es gibt mehrere):

    http://www.thelancet.com/journals/lancet/article/PIIS0140-6736%2811%2960632-6/fulltext

    Insofern, Abe, beachte bitte:

    Ich habe dir eingangs lediglich eine Frage gestellt – und zwar aus genau diesem Grund, dass wir diese Lancet-Studie im Rahmen der Diskussionen mit Sabine Paul und ihrer PaläoPower- Diät bis zum Abwinken durchgekaut haben.

    Antworten
  27. Ponder :@aAbe81 & elduderino:Unter 14. sind die Mitglieder des Arbeitskreises gelistet:

    […]

    Insofern, Abe, beachte bitte:Ich habe dir eingangs lediglich eine Frage gestellt – und zwar aus genau diesem Grund, dass wir diese Lancet-Studie im Rahmen der Diskussionen mit Sabine Paul und ihrer PaläoPower- Diät bis zum Abwinken durchgekaut haben.

    Es ist schon frustrierend, wenn man sich argumentativ zu Erklären versucht, und einem dann nur recht ignorant etwas vor die Nase kopiert wird, das mehr nach Autoritätsargument riecht (eine Auflistung von Experten), als nach inhaltlicher Auseinandersetzung und zudem nichts mit den von mir getätigten Aussagen zu tun hat. Meiner Einschätzung nach schnappte da wieder etwas ein, bzw. wurde hier ein sog. Strohmann widerlegt, weil es sich nicht gegen etwas richtet, was ich behauptet habe. Die oben verlinkte Studie von Pelsser zeigt u.a. eine Tabelle mit bisher durchgeführten Studien (um die es mir hauptsächlich ging), als auch eine prominent platzierte Anmerkung der Zeitschrift, daß das Phänomen bisher recht schlecht untersucht worden sei. Ich simplifiziere nochmal meine Aussage, damit man es auch mit Interesse am Mißverständnis nachvollziehen kann: Der Autor in obigen Blogeintrag hat u.a. an der diätetischen Intervention von ADHS ein Argument dafür sehen wollen, daß die VHS esoterisch ‚unterwandert‘ sei. Das traf zwar in diesem speziellen Fall auch zu (das ‚Kristallkind‘ war bestimmt ein Anhänger der sog. Feingold-Hypothese oder einer anderen kulturkritischen/fortschrittsfeindlichen Form), aber es gibt auch lautere Forschungsversuche zum Thema ADHS und Diät. Nicht zuletzt auch, da die Umschreibung der Krankheit Probleme bereitet, denn sie erzielt ihre Berühmtheit hauptsächlich durch die Intervention mit Methylphenidat. ADHS ist also das, bei dem Ritalin hilft. Hier stand man nun vor einem Problem: Die nicht mehr ätiologisch, sondern symptomatisch-klassifikatorischen Krankheitsmanuale (ICD z.B.) umschreiben ADHS als etwas, was in der Kriterienform (Kardinalsymptome Aufmerksamkeitsprobleme, Hyperaktivität, Impulsivität) auch auftritt, wenn Ritalin mal nicht wirkt. Daraus entstanden dann andere Versuche der Intervention usw. usf. Ist das denn so schwer zu verstehen, daß unsere Aussagen nicht in Opposition zueinander stehen? Und ‚lediglich eine Frage‘ zu stellen, sieht etwas anders aus; weniger tendenziös, bzw. sich nicht schon selbst beantwortend (PaläoPower = unseriös, ergo diätetische Interventionsform = unseriös). Es ist da schon etwas unverschämt, daß nun als ganz neutrales Nachfragen hinstellen zu wollen. Ich kann ja auch schlecht etwas dafür, daß Sie etwas schon zur Genüge durchgekaut haben und nun nur noch sporadisch mit Einsatz-Antworten aufwarten können; dann verausgaben Sie sich eben nicht so im Umgang mit den Esoterikspinnern und argumentieren Sie lauter mit jenen, die es auch versuchen (so viel zur oben vorausgesagten, vergebenen Liebesmüh… ach, ich werde nicht schlauer)

    ——————————–

    Groucho :Wenn man bereits bei einem Hanswurst genannten meint, sich rechtfertigen zu müssen, dann steht man nicht darüber. Ist ein Widerspruch in sich.

    Wenn ich bekenne, über orthographischer Kritik zu stehen, bis irgendein Hanswurst kommt und sie übt, ist das kein Widerspruch „in sich“, denn ich habe das ja tatsächlich nicht für korrekturbedürftig befunden, bis es jemand als solches anmerkte (unlogisch wäre es erst geworden, hätte ich es ohne vorherige Anmerkung korrigiert und dabei aber beteuert, über Kritik zu stehen). Ich vermute aber, daß Ihnen so viel Feinsinn abging, da es Ihnen offensichtlich nicht um die Logik ging, sondern ums Rechtbehalten an sich, um das Nach-Hinten-Losgehen Ihrer Polemik aus Kommentar #4 zu kompensieren – das halte psychologisch nachvollziehbar, aber dennoch etwas unter Niveau (lässt sich wohl im Internet nicht verhindern; Enthemmung in der Anonymität etc.)

    FYI: Wenn schon ein Widerspruch, dann ein sog. performativer (d.h. in diesem Fall, Aussage und Handlung widersprechen sich). Und performative Widersprüche sind zumeist intentional gesetzt und ein recht deutlicher Hinweis für Ironie, die im Internet anscheinend nicht mehr ohne die infantile Illustration durch kleine, gelbe Gesichter auskommt.

    Antworten
  28. Abe :Wenn schon ein Widerspruch, dann ein sog. performativer (d.h. in diesem Fall, Aussage und Handlung widersprechen sich). Und performative Widersprüche sind zumeist intentional gesetzt und ein recht deutlicher Hinweis für Ironie, die im Internet anscheinend nicht mehr ohne die infantile Illustration durch kleine, gelbe Gesichter auskommt.

    Oh, scheinst du es nötig zu haben. 🙂

    Antworten
  29. Was nötig zu haben, giacometti? Jemanden zu Düpieren, der das gleiche etwas ungeschickter bei mir versucht? Meinetwegen; obwohl der Kommentar weniger aus Not, als vielmehr aus Schadenfreude geboren war.

    Antworten
  30. @ Abe

    wahrscheinlich hast du es schon selber bemerkt, ich sags trotzdem noch mal:

    „giacometti“ ist der Anthroposoph, der regelmässig seine Pseudonyme wechselt, und auch Selbstgespräche führt:

    https://blog.psiram.com/2013/02/erste-deutsche-staatliche-waldorfschule-wirbt-christian-fuller-taz-fur-die-sekte-anthroposophie/#comment-23546

    „Groucho“ hatte ihn eigentlich rausgeworfen:

    https://blog.psiram.com/2013/02/das-elend-der-volkshochschulen-2-erfurt/#comment-23552

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  31. Groucho :Wenn man bereits bei einem Hanswurst genannten meint, sich rechtfertigen zu müssen, dann steht man nicht darüber. Ist ein Widerspruch in sich.

    Wenn ich bekenne, über orthographischer Kritik zu stehen, bis irgendein Hanswurst kommt und sie übt, ist das kein Widerspruch “in sich”, denn ich habe das ja tatsächlich nicht für korrekturbedürftig befunden, bis es jemand als solches anmerkte (unlogisch wäre es erst geworden, hätte ich es ohne vorherige Anmerkung korrigiert und dabei aber beteuert, über Kritik zu stehen). Ich vermute aber, daß Ihnen so viel Feinsinn abging, da es Ihnen offensichtlich nicht um die Logik ging, sondern ums Rechtbehalten an sich, um das Nach-Hinten-Losgehen Ihrer Polemik aus Kommentar #4 zu kompensieren – das halte psychologisch nachvollziehbar, aber dennoch etwas unter Niveau (lässt sich wohl im Internet nicht verhindern; Enthemmung in der Anonymität etc.)

    FYI: Wenn schon ein Widerspruch, dann ein sog. performativer (d.h. in diesem Fall, Aussage und Handlung widersprechen sich). Und performative Widersprüche sind zumeist intentional gesetzt und ein recht deutlicher Hinweis für Ironie, die im Internet anscheinend nicht mehr ohne die infantile Illustration durch kleine, gelbe Gesichter auskommt.

    Bei Ihnen möchte ich kein Buchbinder sein, lieber Abe.

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