Vandana Shiva: Globalisierungs und GMO Schwurbelei

Vor kurzem haben sich ja 110 Nobelpreisträger gegen Greenpeace und für gentechnisch verbesserte Organismen in der Landwirtschaft ausgesprochen, ein flammender Appell, den ideologisch begründeten und unvernünftigen Widerstand gegen diese Technologie im Allgemeinen und gegen Goldenen Reis im Speziellen doch endlich fallen zu lassen.

Dass dieser Aufruf bei Greenpeace auf taube Ohren fallen würde, war zu erwarten. Aber vielleicht bringt der Aufruf doch ein paar Menschen dazu, sich mit dem Thema zu beschäftigen und eigene Schlüsse zu ziehen.

Screenshot Bio mit Dr. der Nuklearphysik (Quelle: Forbes)
Screenshot Bio mit Dr. der Nuklearphysik (Quelle: Forbes)
Eine weitere Gegnerin der Grünen Gentechnik, gegen die sich dieser Aufruf der 110 Nobelpreisträger indirekt auch richtet, ist die „Nuklearphysikerin“ Vandana Shiva.

Sie bekämpft die Gentechnik und den Goldenen Reis schon seit mehr als einem Jahrzehnt mit diversen längst widerlegten Behauptungen.
Bekannt ist sie vor allem auch für ihre Anschuldigung, dass sich aufgrund von genmodifizierten Organismen (GMO) in Indien reihenweise Bauern umbringen. Wir haben uns damit im Blog schon mehrfach beschäftigt. Kurzzusammenfassung: Stimmt einfach nicht. Wer es genauer nachlesen möchte, findet dazu in den folgenden Artikeln Details:

29 Gedanken zu „Vandana Shiva: Globalisierungs und GMO Schwurbelei“

  1. Kann mir jemand erklären, wie eine naturwissenschaftliche Hypothese/Theorie „philosophisch ungültig“ sein kann? Kann sich eine solche Hypothese/Theorie in der Praxis bestens bewähren und trotzdem in den Augen eines Philosophen „ungültig“ sein? Wie darf man sich als Laie diese Form der „Ungültigkeit“ vorstellen? Muss mich das als Naturwissenschaftler interessieren, wenn ein Philosoph meine Hypothese/Theorie als „philosophisch ungültig“ bezeichnet?

  2. @akkordeona: Die Naturgesetze gelten. Punkt. Man kann sie nicht umgehen oder per Gerichtsbeschluss ändern lassen. (Auch wenns manche immer wieder versuchen). Darum braucht es uns nicht zu interessieren, ob irgendjemand was für „philosophisch ungültig“ hält.
    Oder anders ausgedrückt: Der Kokosnuss, die von der Palme fällt und den drunterliegenden Touristenschädel spaltet, ist es schei*egal, ob der die Gravitationsgesetze für philosophisch ungültig erklärt hat.

  3. Bemerkenswert in diesem Zusammenhang ist das Porträt „Seeds of Doubt“ von Michael Specter im New Yorker (http://www.newyorker.com/magazine/2014/08/25/seeds-of-doubt): „Shiva refers to her scientific credentials in almost every appearance, yet she often dispenses with the conventions of scientific inquiry. She is usually described in interviews and on television as a nuclear physicist, a quantum physicist, or a world-renowned physicist. Most of her book jackets include the following biographical note: “Before becoming an activist, Vandana Shiva was one of India’s leading physicists.” When I asked if she had ever worked as a physicist, she suggested that I search for the answer on Google. I found nothing, and she doesn’t list any such position in her biography.“ Hierauf gab es eine geharnischte Antwort von Shiva (http://www.ecowatch.com/seeds-of-truth-a-response-to-michael-specters-article-in-the-new-yorke-1881951701.html), die wiederum vom New Yorker eindrucksvoll gekontert wurde: https://www.geneticliteracyproject.org/2014/09/02/new-yorker-editor-david-remnick-responds-to-vandana-shiva-criticism-of-michael-specters-profile/. Kurzum: Das System Shiva funktioniert nur über ihre Aura, sobald jemand nachfragt, bröselt es … Das wird auch klar, wenn der südamerikanische Autor Martín Caparrós in seinem Buch „Der Hunger“ eine Begegnung mit Vandana Shiva schildert. Eine Zusammenfassung davon gibt es in meinem Blog: https://schillipaeppa.net/2015/11/30/wohlfuehl-ideologie-statt-fakten/

  4. @Susanne Günther: Schöne, ergänzende Links! Bei solchen (narzistischen) Figuren, die schamlos lügen und problemlos viele unnütze Tote in kauf nehmen, sich aber als große Weltenretter gerieren, springt einem das Messer in der Hosentasche auf.

    Wenn eine SPD-Politikerin ihren Lebenslauf zusammenlügt, ist das Geschrei groß, zurecht sogar, wie ich finde. Bei einer Shiva spielt das aber alles keine Rolle …

  5. @ Rainer Zueni-Smous: Danke für die Antwort. Dann kann ich wohl davon ausgehen, dass die Kategorie der philosophischen Ungültigkeit von Frau Shiva nicht in korrekter Form angewendet wurde, somit als philosophisch ungültig zu betrachten ist 🙂

    @ Mephisto: Ein Klassiker! Immer wieder sehenswert! Außerdem unterstreicht er das, was ich als gestandener Fußballfan seit Jahr und Tag unterstreiche: Dieser Sport ist im Grunde eine philosophische Herausforderung. Angesichts der vielen negativen Begleiterscheinungen, die das Alltagsgeschäft des Fußballs so mit sich bringt, ist es allerdings nicht immer einfach, diesen Kern herauszuschälen. Der Hooliganismus ist leider keine philosophische Denkrichtung.

  6. Frau Shiva hat sich übrgens auch zum Goldenen Reis und dem Brief der 100+ Nobelpreisträger geäußert:

    http://www.asianage.com/columnists/avoid-miracle-rice-just-eat-carrot-216

    „In fact, golden rice, if successful, will be 400 per cent less efficient in providing Vitamin A than the biodiversity alternatives that women have to offer.“
    „So, if you want to be four times more efficient than 107 Nobel laureates, just eat a carrot!“

    Ich wünschte mir, die Kompetenteste aller Nuklearphysikerinnen, #Mütter und wissenschaftlichen Beraterinnen könne mir erklären, was denn „400 per cent less efficient“ im mathematisch-wissenschaftlich-weiblichen Sprachgebrauch bedeutet. Aber die hat sicher keine Zeit für sowas; die ist vermutlich gerade in den Slums von Delhi unterwegs, um dort den ethisch korrekten Anbau von Karotten zu vermitteln.

  7. @akkoreonator: Erst mal Sorry für die Verstümmelung Deines Namens, aber so abgekürzt wird er bei mir angezeigt.
    Ich hatte übrigens früher auch das Vergnügen das namensgebende Instrument bespielen zu dürfen. Das Vergnügen auf Seiten des Instruments hielt sich manchmal in Grenzen 🙂 .

    @Mephisto: Ja das ist wahrer Phussball.

  8. Ich wünschte mir, die Kompetenteste aller Nuklearphysikerinnen, #Mütter und wissenschaftlichen Beraterinnen könne mir erklären, was denn “400 per cent less efficient” im mathematisch-wissenschaftlich-weiblichen Sprachgebrauch bedeutet. Aber die hat sicher keine Zeit für sowas; die ist vermutlich gerade in den Slums von Delhi unterwegs, um dort den ethisch korrekten Anbau von Karotten zu vermitteln.

    Waaas! Das ist wieder mal übelste Hetze gegen alle Mütter und Großmütter!!1!einself
    Mein, äh, unser Anwalt wird das unterbinden! Diesmal aber ganz bestimmt!
    Denn ich schreie lauter!!!

  9. @ Rainer Zueni-Smous: Auch bei mir wird der akkordeonator verstümmelt angezeigt. Habe jetzt ein Trennungszeichen eingefügt, ich hoffe, dass das mit dem Zeilenumbruch klappt. Arbeite gerade an der Fortsetzung „Akkordeonator 2 – Die Rückkehr des Blasebalgs“ 🙂

  10. [Link zu PETA]
    [Da Tribeka sich zu schade dafür war zu erklären, was dieser Link zu bedeuten haben soll, habe ich ihn entfernt. Bitte etwas mehr Achtung vor dem Leser! P.]

  11. Ich glaube nicht, dass Tribekas Link kommentierungswürdig ist. Wenn ich PETA lese, denke ich an einen Spendensammelverein, der irgendwelche Snuff-Videos selbst produziert, um die Spendenerlöse zu erhöhen.
    Und ich bin mir nicht sicher, ob PETA irgendetwas mit Frau Shiva gemein hat außer der Abneigung gegenüber einer Wissenschaft, die dem Menschen (d.h. allen Menschen, nicht nur der Oberschicht oder den ethisch Korrekten, die sich dafür halten) dienen könnte.

  12. Tribeka :

    Ich lach mich tot, Jüngelchen. Ich schau doch hier nicht tgl. rein. Ich hab ein Leben.

    Ja, das ist das Los des Müllmanns. Häufchen wegschaffen, aber niemand dankt es ihm. 🙁

  13. Mit einem Hit-and-Run-Posting einen (zweifelhaften) Link hinrotzen und danach tagelang tot stellen.
    Dann auf die berechtigte Kritik mit Herablassung reagieren.
    Wenn man nicht für einen Troll gehalten werden will, sollte man so eine Vorgehensweise vielleicht überdenken. Außer man will nur trollen, dann passt das perfekt.

  14. Tribeka :

    Ich lach mich tot, Jüngelchen. Ich schau doch hier nicht tgl. rein. Ich hab ein Leben.

    Und, hat es funktioniert, mit dem totlachen?

    Ist schon bemerkenswert, unsere Esofreunde können immer nur aggressiv-persönlich. Tatsächliche Argumentation kommt nie. Aber verständlich, man müsste ja erstmal den eigenen Hirnpudding greifen können.

  15. @ Groucho
    Ich rechne nicht vor dem 22.9. mit dem nächsten Rülpser.
    Schließlich muss man noch leben und vor dem nächsten Trip in die Niederungen von psiram Kraft sammeln.

  16. Pingback: Psiram » Psirama – Der Psiram-Wochenrückblick (KW 10, 2019)

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