Hellseherei für 2015 in der österreichischen Kronenzeitung

Gerade haben wir im letzten Beitrag die Bitte des BILDBlog um Unterstützung erwähnt und wie man auch an diesem Blogbeitrag sehen wird: Seiten wie der BILDBlog sind bitter nötig.

Wir haben hier im Blog ja schon mehrfach diese österreichische Zeitung aufgegriffen, die „qualitativ“ der BILD kaum nachsteht. Sie ist offenbar sehr esoterikaffin und bringt in schöner Regelmäßigkeit entsprechende Schwachsinns-Artikel. Wenn wir jeden entsprechenden Artikel kommentierten, würde das unser Blogaufkommen vervielfachen …

Dem Leser sei an der Stelle stattdessen Kobuk empfohlen, das österreichische Äquivalent des BILDBlogs. Im aktuellen Posting ärgert man sich dort gerade darüber, dass aus einer durch Schock traumatisierten Großmutter eine „tobende Türkin“ gemacht wurde.

Passend zum neuen Jahr bringt die Krone schön unkritisch, wie es sich gehört (bloß nichts hinterfragen, damit könnte man ja den Ruf als Käseblatt gefährden), in der Sonntagsbeilage wieder ihre Hellsehergeschichten.

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Die österreichische Kronenzeitung: Noch immer eine Eso-Sonntagsbeilage

Im März kritisierten wir hier bereits eine absolut unkritische Esoterik-Serie in der Sonntagsbeilage der Kronenzeitung. Die Schreiberin der Artikel, Ingrid Altermann, hatte damals über mehrere Wochen Jubeltexte zu diversen Themen produziert.

Wir schreiben hier übrigens absichtlich nicht Journalistin, denn das impliziert ja, dass man journalistische Arbeit leistet. Und dazu gehört es auch, zu recherchieren und Quellen zu prüfen. Davon konnte jedoch bei den Artikeln, z.B. zur Aura Soma Therapie nicht die Rede sein. Man hatte eher den Eindruck, dass es sich um eine bezahlte Werbeeinschaltung handelt.

Sich zu informieren, ob irgendwelche der Behauptungen einer Überprüfung standhalten, kam der Texterin offenbar überhaupt nicht in den Sinn. Zu den vermeintlichen Wahrsage-Erfolgen der Rosalinde Haller, die in einem Artikel völlig unkritisch dargestellt wurden, ließ sich mit minimalem Aufwand einiges an Material finden.

Auch diesmal darf wieder Rosalinde Haller ihre G’schichtln erzählen, sie besitzt ja angeblich auch die „Heilkraft des Wendens“. Wenden ist ein lokaler österreichischer Begriff für Geistheilung. Wenn man Bullshitbingo spielen würde, hätte man eigentlich damit schon den ersten Begriff. „Uraltes Wissen“ und „alternativ“ kommen dann gleich in der Kurzfassung.

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Die österreichische Kronenzeitung und die Hellseher

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Weiterführende Literatur gibt es in der Buchhandlung

Nach dem Jubelbeitrag über Am Anfang war das Licht in der Sonntagsbeilage(?) der österreichischen Kronenzeitung vor 2 Wochen geht es auch diese Woche munter weiter.

Eine neue Serie „Übersinnliche Phänomene“ wird mit einem Modell, das sich als Engel präsentiert, auf der Titelseite angepriesen.

Nun, die Erwartungshaltung an die Kronenzeitung ist zugegebenermaßen nicht besonders groß; ein Artikel über „Engel, Hellsehen und Kontakt zum Jenseits“ – was wird das schon werden? Aber vielleicht wird man ja positiv überrascht? (Nein, nicht wirklich, aber man wird ja noch hoffen dürfen)

So geht es dann zum Artikel: auf einer Doppelseite – eine malerische Landschaft, auf der die Sonne wie ein leuchtender Stern über einer Hügelkette strahlt – bekommt man gleich ein „Shakespeare-Zitat“ präsentiert:

„Es gibt mehr Dinge zwischen Himmel und Erde, als eure Schulweisheit sich erträumen lässt“

William Shakespeare (Hamlet)

Dieses „Zitat“ ist an sich schon so ärgerlich, dass man darüber bloggen müsste, hätten es nicht schon andere getan: hier und hier (Falsch übersetzt, Romanfigur spricht zu Romanfigur, Autoritätsargument)

Auch eine Methode, einen Artikel auf vier Seiten aufzublasen.

Aber das sind nur Randnotizen: im eigentlichen Artikel wird dann die österreichische Hellseherin Rosalinde Haller von ihrer unkritischsten Seite gezeigt. Es kommt nicht einmal der Hauch eines Zweifels auf, jede Behauptung der Dame wird offenbar ohne weitere Recherche in den Artikel übernommen.

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