ein hessischer Jules Orwell?

Wenn Leute meinen, sie hätten für alle Probleme dieser Welt eine Lösung parat, schrillt die Eso-Warnglocke.

Ein spezieller Fall ist Herr Eckhard Bock mit seiner „IKS Hessen“ (Ideen und Konzepteschmiede Hessen). Was da alles so geschmiedet wird, ist z.T. lustig, z.T. sogar originell, aber auch sehr erschreckend – es zeigt die zwangsläufige Kopplung von „Welterlösungsplänen“ an totalitäte Systeme. Herr Bock schreibt viel und lang und vor allem zu allen Themen. Dabei kommt es zwangsläufig zu gewissen Problemen mit der Realität.

Ein besonderes Steckenpferd ist sein zukünftiges Energiekonzept: Druckluft. kurzes Zitat:

1. Schritt: Den notwendigen Druck, der für die Kräfte die tagtäglich gebrauchen werden, speichern wir durch Lageenergie. D. h., wir bringen Massen in die Höhe und stellen sie auf einen Kolben der in eine pneumatische Kammer führt. Dadurch wird die darunter liegende Luft zusammen gepresst und es entsteht ein Luftdruck. Wir nennen es den Luft- Pluspol. Mit der gleichen Methode erzeugen wir einen Unterdruck (Vakuum). Wir nennen es den Luft- Minuspol. Somit haben wir zwischen den beiden Polen einen gewaltigen Druckunterschied (eine Spannung) der (die) sich ausgleichen möchte.

Dass Druckluftantriebe grundsätzlich einen miserablen Gesamtwirkungsgrad haben, meint er ausgetrickst zu haben mit seiner Vakuum-Idee. Dass der Potentialunterschied von normalem Luftdruck zu Vakuum nur ca. 1 Bar beträgt, übliche Druckluftflaschen aber mit ca. 200 Bar arbeiten (wenn es bis zum Bäcker und zurück reichen soll), kapiert er nicht. Dann will er uns noch unter Glaskuppeln setzen, hat fertige Konzepte für ein neues Gesundheitssystem, für Innen- und Außenpolitik – wenn man nicht gerade depressiv ist, sollte man sich diese Seite mal als Lehrstück antun was passiert, wenn man meint, die Welt retten zu müssen, aber von nichts wirklich eine Ahnung hat.

6 Gedanken zu „ein hessischer Jules Orwell?“

  1. Das ist ja noch besser als die Konzepte von Druckluft-Jesus:
    http://freenet-homepage.de/
    Der hat Nebensächlichkeiten wie Wirkungsgrad zwar auch nicht im Blickfeld, verwendet aber immerhin richtige Pressluftflaschen.

    Ansonsten ist die Warnung am Ende Ihres Artikels berechtigt. Lese gerade Herrn Bocks Vorstellungen zu "Familie & Lebensglück"…

  2. Lieber Klopstein,
    sind Sie sicher, dass das kein Fake ist? Nichts soll ja unmöglich sein. Aber bei dieser Seite bin ich tatsächlich sprach- und ratlos.

  3. Nix genaues weiß man natürlich nicht, aber ich glaube, das ist echt. In gewisser Weise erhellend sind die Auszüge aus <a href="http://freenet-homepage.de/…"> Jesus‘ Korrespondenz mit Behörden</a>… Auf jeden Fall machen der Mann und die Seite auf mich einen harmlosen Eindruck.

  4. Fakt ist: Das Existente, alle Prozessabläufe im Universum, basieren auf der Prozessgröße Druck.

    Kraftübertragung mit Druckluft bzw. Vakuum – in Form eines Impuls, wenn dieser Druckimpuls mit Elektrizität, mit fossilen Energieträgern – Mittels eines Verbrennungsprozesses hergestellt wurde, und die Kraftübertragung nicht in einem geschlossenen Raum stattfindet, dann hat diese Art der Kraftübertragung einen sehr schlechten Wirkungsgrad, dies ist richtig!

    Werden Druck- bzw. Vakuumimpuls jedoch auf direktem Wege – aus natürlich energetischen Prozessen, generiert und speichert, und findet die Kraftübertragung innerhalb eines geschlossenen Raumes statt, dann bekommt man einen sehr guten Wirkungsgrad.

    Eckhard Bock IKS Hessen

  5. Der allgemeine Tenor: Druckluft ist in der Speicherung und Nutzung von Kraft/Energie nicht effektiv – somit nicht wirtschaftlich. Stimmt diese Aussage?

    Dazu Folgendes:

    • Die Erde hat einen gigantischen Druckluftspeicher – die Atmosphäre.

    • Der Druck in diesem Speicher beträgt (auf Meeresspiegel) ca. 1 bar.

    • Durch Sonnenstrahlen (elektromagnetische Wellen), und durch die Rotation der Erde, entstehen, innerhalb dieses Speichers (innerhalb der Atmosphäre), vertikale und horizontale Luftbewegungen aller Art.

    • Diese Luftbewegungen bilden, innerhalb der Atmosphäre, einzelne Luftdruckzellen – mit den unterschiedlichsten Luftdrücken. Die tiefste je gemessene Druckluftzelle betrug ca. 0,9 bar, der höchste Wert ca. 1,1 bar.

    • Das heißt: Der Luftdruckunterschied, zwischen den einzelnen Zellen bzw. dem Basisdruck der Atmosphäre (1 bar), betrug (und beträgt bis heute) gerade Mal 0,1 bzw. 0,2 bar.

    Mit diesen Luftdruckunterschieden (von maximal 0,1 bis 0,2 bar), werden auf der Erde, schon über Millionen von Jahren, gigantische Luft- und Wassermassen in Bewegung gesetzt.

    Nun stellt euch vor, wir, die Menschheit, hätten einen weltumspannenden Druckluftspeicher, tief in der Erde, mit 10 bar Druck, und innerhalb dieses Speichers, kleine Druckluftspeicher von 15 bis zu 10.000 bar Druck, zur Wärme-, Kälte- und Kraft- Erzeugung, zur Verfügung.

    Jetzt stellen sich die Fragen:
    • Wie, mit welcher Technologie, bauen wir den Druck, in dem Druckluftspeicher, auf?
    • Wie mit welcher Technologie nutzen und erhalten wir ihn?

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