Kind stirbt durch Voodoo

oder „Wenn retardierte Pfuscher Kinderleben beenden“

Das ist keine Meldung aus einem abergläubigen Drittweltland:

Siebenjährige stirbt: Heilpraktiker verurteilt
Weil ein siebenjähriges Mädchen an Diabetes starb und er es versäumt hatte, sie zur Behandlung ins Krankenhaus zu schicken, ist ein Heilpraktiker vor dem Landgericht Waldshut-Tiengen zu 7.500 Euro Geldstrafe wegen fahrlässiger Tötung verurteilt worden.

Der Rest steht hier.

Es war eine fatale Kombination, die dem siebenjährigen Mädchen zum Verhängnis wurde:
Leichtgläubige Eltern und ein Quacksalber, der die einfachsten medizinischen Grundlagen nicht kennt.
Ein Typ-1-Diabetes verläuft ohne Insulin immer tödlich.

Wieviel ist ein zerstörtes Leben in Deutschland wert?

Eine Bewährungsstrafe und 7500€.
Das kann echt nicht sein, der kommt nicht mal in den Knast.
Dieser Pfuscherberuf Heilpraktiker gehört endlich abgeschafft.

Eine Autowerkstatt muss von einem Meister geleitet werden und das Rumschrauben machen ausgebildete Mechaniker.
Medizin:
Hier dürfen am Leben und an der Gesundheit von Kindern unausgebildete und nicht ausreichend geprüfte Doktorspieler mit mittelalterlichen Quacksalbereien rumpfuschen.
Wo leben wir denn?
Weg mit der Paramedizin und den Wunderheilern!

13 Gedanken zu „Kind stirbt durch Voodoo“

  1. Wenn die Voraussetzung für die Zulassung von Heilpraktiker ist, dass sie keine Gefahr für die öffentliche Gesundheit sein dürfen, dann dürfte es eigentlich keine Heilpraktiker geben, denn sie SIND eine Gefahr per se.

  2. Unter einem zerstörten Leben versteht man im allgemeinen, daß der betreffende Mensch lebt, aber seine Gesundheit zerstört ist. In diesem Fall ist der Mensch aber tot. Das ist viel schlimmer als nur "zerstört".

    Bitte den Text korrigieren.

  3. Was mich so aufregt sind die geringen Strafen für diesen Quacksalber und auch für die Eltern! Die gehören genauso in den Knast. Immerhin ist ein Kind tot.

  4. Die Eltern würde ich erst mal außen vor lassen – die sind bestraft genug. Vielleicht sollte man sich eher die Frage stellen, warum ein Staat, der versucht, einerseits alles zu regulieren (Meisterzwang für Friseure) so etwas zulässt, warum öffentlich immer wieder Heilpraktiker mit Medizinern gleichgesetzt werden und andererseits keinerlei Befähigung zum Behandeln nachgewiesen werden muss. Dass Eltern darauf reinfallen, ist nicht unbedingt etwas, wofür sie in den Knast gehören. Ich denke da eher an andere Verantwortliche, die es anscheinend nicht auf die Reihe bekommen, eine längst obsolete Regelung aus der Nazizeit endlich in den Orkus zu befördern.

  5. Wer gestern die Frontal 21 Sendung unter dem Motto: "Das Pharmakartell" gesehen hat, muss sich nicht wundern warum Eltern nicht mehr fähig sind, angebrachte Entscheidungen zu fällen, wenn es um die Behandlung ihrer Kinder geht.

    Hier der Link zur Sendung:
    http://frontal21.zdf.de/ZDF

  6. Wenn man sich im Gewerbe- und Gaststättenrecht mal anschaut, welche Voraussetzungen nötig sind, um an eine Genehmigung zu kommen, ist die Existenz von Heilpraktikern ein Skandal.

    @ rincewind, bei Frisören wurde der Meisterzwang zwar abgeschafft, bei den meisten Handwerksberufen besteht er aber nach wie vor. Und ein Heilpraktiker richtet mehr Personenschäden an, als ein Klempner, Maler oder Frisör (wenn der Lehrlinge ausbilden will, braucht er wiederum den Meisterbrief)

  7. @Conni: Stimmt, das wurde ja kürzlich geändert. Der Meisterzwang, oder sagen wir besser der Nachweis zu einer Befähigung ist bei gefährlichen Dingen wie Gas oder Elektroinstallation sicher nicht ganz verkehrt. Und da komm ich wieder auf die Heilpraktiker: Im Gegensatz zu einem Gas-/ Elektroinstallateur müssen die nicht nachweisen, dass sie in der Lage sind, vernünftig arbeiten zu könnten! Analog zu den Gas-/Elektroleuten wäre das so, als ob die bei der Prüfung nur aufzählen müssten, was man alles nicht machen darf., ohne zeigen zu müssen, dass sie was können.

    Ein völlig irrer, anachronistischer Zustand, der schleunigst abgeschafft gehört. Eine langjährige Ausbildung schützt zwar nicht vor schlechten Medizinern, aber ein kleiner Multiple-Choice Test, den auch locker Leute bestehen, die von gar nix Ahnung haben müssen, was Therapie angeht, kann sicher nicht damit begründet werden.

  8. @rincewind: Seh ich nicht so. Ob man Kinder totschlägt oder langsam krepieren lässt wie in diesme Fall macht für mich keinen Unterschied. Der Todeskampf dieses Kindes muss sich lange hingezogen haben.

  9. Die Zulassungsvoraussetzungen für die lizenzierte ScharlatanIn sind recht überschaubar. Ich habe mir vor einiger Zeit mal die Mühe gemacht und kurz "geforscht":<a href="http://chefarztfrau.de/?pag…">Was ist ein staatlich geprüfter Heilpraktiker?</a>

    Der "Beruf" des HP ist eine deutsche Absonderlichkeit. Das gibt es so nirgendwo sonst in der zivilisierten Welt. Grundsätzlich ist es mir zwar wurscht, wenn irgendwelche Spinner ausgewachsene MöchtegernNSDAPler mit Eigenurininjektionen und Tachionen-Masturbation um die völkische Gesundheit bringen. Aber bei deren Kindern hört der Spaß auf!!!!

  10. qMagrat: Keine Ausbildung der Welt kann verhindern, dass danach nicht Irre dabei sind. Die Wahrscheinlichkeit wird halt nur massiv geringer.

  11. Jeder mensch macht fehler. wenn jeder arzt der einmal einen fehler gemacht hat lebenslänglich kriegt, wo landen wir dann?
    dann gitb es gar keine ärzte mehr, dh. wir sterben alle an diabetes xP

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