Wir würdigen „Dr. Meisenpiep“

Zu den Größen in der Liga der Kämpfer gegen Esoterik und Scharlatanerie gehört ohne jeden Zweifel Richard Maxheim.

Lieber Richard, von hier aus herzlichen Dank für Dein Engagement. Deine Aktionen sind echte Klassiker und haben bleibende Wirkung. Weil Deine Website „Dr. Meisenpiep“ gelöscht wurde, erhalten wir sie der Netzwelt in einem Archiv.

Zum allgemeinen Vergnügen noch ein paar Zitate:

Esoterikmessen

Zitat Richard:

„Nachdem nun mehrmals versucht wurde, meine kritische Aufklärungsarbeit mittels „rechtlicher Schritte“ abzuwürgen, bin ich dabei, den Spieß umzudrehen. Es ist nämlich tatsächlich so, dass nicht wenige der Anbieter bei den Grenzenlos-Messen auf ihren Internet-Seiten Dinge veröffentlicht haben, die gegen Rechtsvorschriften verstoßen. Das legt den Verdacht nahe, dass solche Rechtsverstöße auch während den Messen stattfinden. Es geht hier deshalb auch darum, aufzuzeigen, dass Stadtoberhäupter besser ihre Gewerbeaufsicht aktivieren sollten, statt solche Veranstaltungen durch ihre Schirmherrschaft abzuschirmen.

Was kommt da in Frage? Da ist zunächst das Heilpraktikergesetz. Fast jeder selbsternannte Wunderheiler beruft sich auf ein Urteil des Bundesverfassungsgerichtes, das die Anwendung dieses Gesetzes auf Geistiges Heilen verneint. Das Urteil wird dann so interpretiert, als sei es eine höchstrichterliche Anerkennung dieser fragwürdigen Kunst. Dabei ist es lediglich eine Feststellung, dass Geistiges Heilen mit Medizin überhaupt nichts zu tun hat und von daher das Heilpraktikergesetz nicht anzuwenden ist. Aber dafür dürfen gewisse Grenzen nicht überschritten werden.

Nun ist es aber so, dass solche Wunderheiler sich aufgrund ihrer Fehlinterpretation einiges grenzenlos herausnehmen, das sehr wohl gegen das Heilpraktikergesetzt verstößt. Da werden Verfahren aus der Fantasy-Kiste offeriert, die weit über das in dem Urteil erwähnte Handauflegen hinausgehen und sogar Diagnosen beinhalten. Das sind auf jeden Fall Verstöße gegen das Heilpraktikergesetzt, sofern der Wunderheiler nicht im Besitz einer Zulassung als Heilpraktiker ist.

Auch Verstöße gegen das Heilmittelwerbegesetz sind zu beobachten. Da werden Dinge angepriesen, denen heilenden Wirkungen unterstellt werden, für deren Wirksamkeit allerdings keine Nachweise vorliegen bzw. deren Unwirksamkeit schon längst erwiesen ist. Anbieter solcher Scharlatan-Produkte versuchen das gerne verbal auf die sogenannten geistige Ebene zu schieben und bilden sich ein, das sei ebenfalls durch das Urteil des Bundesverfassungsgerichtes abgedeckt. Da sind sie aber auf dem falschen Dampfer.
Zivilrechtlich ist dann noch das Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb interessant. Ein Beispiel: Wenn ein Juwelier Schmuck anbietet, von dem er behaupte, dass von ihm besondere Energien ausgehen, dann verschafft er sich gegenüber seinem Mitbewerber, der nicht mit solchen faulen Tricks arbeitet, einen unzulässigen Wettbewerbsvorteil. Der Konkurrent kann ihn deswegen verklagen. Bei Esoterikmessen treten regelmäßig MLM-Händler in Erscheinung, die minderwertigen Ramsch, mit angeblich besonderen „energetischen“ Eigenschaften, zu überhöhten Preisen verhökern. Es gibt Abmahnvereine, die für solche Hinweise sehr dankbar sind.

Inzwischen habe ich schon einiges in diese Richtung unternommen. In etwa der Hälfte der Fälle wurden die Verfahren gegen die angezeigten Verdächtigen von den Staatsanwaltschaften eingestellt; wegen Geringfügigkeit oder weil die Betroffenen sich rausreden konnten. In einem Fall war die zuständige Staatsanwältin offensichtlich überfordert. Bei Verfahrenseinstellungen bekommt man als Anzeigenerstatter in der Regel eine entsprechende Mitteilung mit Begründung. Wird der Verdächtige aber zu einer Geldstrafe oder zu einem Bußgeld verdonnert, erfährt man meistens nichts mehr davon.
Es ist aber amüsant zu beobachten, wie sich die Internet-Seiten der Angezeigten in kurzer Zeit dramatisch verändern, ja sogar ganz verschwinden. Einige Betroffene wurden bei keiner Grenzenlos-Messe mehr gesichtet.“

Germanische Neue Medizin

Zitat Richard:

„Von nun an machte ich mich an die Arbeit, zunächst an allen Orten, an denen Veranstaltungen mit Pilhar geplant waren, auf die Hintergründe aufmerksam zu machen. Ich informierte die Raumvermieter, die zuständigen Gesundheitsämter sowie die örtliche Presse. Die Reaktionen waren sehr unterschiedlich. Aber immerhin konnte jede dritte Veranstaltung mit Helmut Pilhar gekippt werden, weil die Vermieter ihre Raumvergabe zurückzogen. Es gab auch eine ganze Reihe Presseberichte und in Basel brachte das lokale Fernsehen mehrere Beiträge darüber. Parallel dazu nahm ich mir die Treffpunkte der Hamer-Stammtische vor. Es war interessant, wo sich diese Leute überall schon eingeschlichen hatten, z.B. in kirchlichen oder kommunalen Gemeindehäusern, auch bei der Caritas in Hoyerswerda, mit der Tarnung einer „Selbsthilfegruppe Zivilisationskrankheiten“. Die Pilhar-Vorträge fanden oftmals an solchen Orten statt, z.B. bei der Volkshochschule in Wasserburg. Es lag meistens daran, dass sich die Verantwortlichen für die Raumvergabe nur ungenügend oder gar nicht über den Referenten informiert hatten. Aber damit war jetzt Schluss. Es sollte niemand mehr sagen können, er hätte von nichts gewusst.
Die Offenlegung der tatsächlichen Hintergründe der „medizinischen Vorträge“ war dem Elektroingenieur wohl dermaßen unangenehm, dass er fortan keine genauen Angaben über die Veranstaltungsorte auf seiner Homepage mehr veröffentlichte und alle Daten über die Hamer-Stammtische löschte. Trotzdem konnten noch viele weitere Veranstaltungen und Treffs aufgedeckt werden. Gerade diese Geheimnistuerei weckte das Interesse der Zeitungsredakteure vor Ort.“

Kryon-Kult

Zitat Richard:

„Wegen des Kryon-Kongresses habe ich heute (01.03.2009 ) einen Offenen Brief an den Freiburger Oberbürgermeister Dr. Dieter Salomon geschrieben. Den Text kann man bei nachrichten.com lesen:

Weitere Briefe/Kopien gingen an folgende Adressen:

Junges Freiburg / DIE GRÜNEN, CDU, SPD, Unabhängige Liste, Freie Wähler (FW), FDP,

Grüne Alternative Freiburg,

Freiburg Wirtschaft Touristik und Messe GmbH & Co. KG Konzerthaus-Management

Erzbischöfliches Seelsorgeamt Religions- und Weltanschauungsfragen

Badische Zeitung Redaktion Freiburg-Stadt
Leitung: Uwe Mauch

Der Sonntag in Freiburg Redaktion, Chilli Freiburg Redaktion, Uniradio Freiburg Redaktion“

Somit lieber Richard wünschen die EsoWatcher dir nur das Beste und vor allem eine entspannte Zeit nach den vielen Jahren deiner nervenaufreibenden Aufklärungsarbeit.

Wir würden uns aber selbstverständlich freuen, wenn du in absehbarer Zeit evtl. doch wieder in den Ring steigen solltest!

10 Gedanken zu „Wir würdigen „Dr. Meisenpiep““

  1. Was noch kein Kommentar auf diesen großen Abgesang?
    Na, denn nehmt doch meinen aus engel-en-blog.de.
    Dürft ihr kopieren oder zerreden.

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  2. Wer ist denn Hans Blazejewski? Jemand den man hier und da im Internet findet, mit belanglosen Kommentaren, meistens voller Schreibfehler. Einen "Sichtweise-Verlag" hat er auch. Und wer seine Sichtweise nicht teilt, gerät bei ihn in Ungnade. Als konsequenter Esoteriker hat er bestimmt auch ein Krafttier. Es wird die Seegurke sein. Wenn man die nämlich stört, macht sie alles raus, einschließlich Gedärm. Das Hirn würde dabei sicherlich auch noch rausfliegen, wenn eins vorhanden wäre.

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  3. […] "Lieber Richard, von hier aus herzlichen Dank für Dein Engagement. Deine Aktionen sind echte Klassiker und haben bleibende Wirkung. Weil Deine Website "Dr.Meisenpiep" gelöscht wurde, erhalten wir sie der Netzwelt in einem Archiv. "[…]

    Auch von meiner Seite aus herzlichen Dank an Richard Maxheim für seinen langen und unermüdlichen Einsatz gegen die Verbreitung des "esoterischen Unfugs".

    In diesem Zusammenhang darf ich auch auf den Gastbeitrag von Richard im RatgeberNews-Blog mit der Überschrift "Die Psycho-Sekte KRYON" vom 27.02.09 ergänzend hinweisen, nachzulesen unter http://blog.ebook-insel.de/

    Das herausragende Engagement von Richard sollte meiner Meinung nach alle Kritiker des esoterischen Nonsens weiterhin dazu anspornen, in ihrer Aufklärungsarbeit keinesfalls nachzulassen.

    Insofern möchte ich an dieser Stelle auch allen (Betreiber(innen) von Blogs, Foren, Websites usw.) danken, die sich dieser – wohlgemerkt nicht immer einfachen Aufgabe – stellen und über die Esoterik und ihre abstrusen Auswüchse kritisch berichten. Ziel sollte es sein, einer sich mehr und mehr abzeichenden "esoterischen Volksverdummung" vehement entgegenzuwirken.

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