Das Bambi-Syndrom


Viele Esoteriker und Freunde alternativer „Medizin“ leiden unter einer verzerrten Wahrnehmung; speziell, was die Natur angeht. Sie wird als gütig, wissend, sanft und allmächtig verklärt und steht als positiver Gegenpol zu allem Menschgemachten. Viele verwechseln dabei „die Natur“ mit der Kulturlandschaft, die bei uns vorherrscht. Wir haben diesem Thema einen Wiki-Eintrag gewidmet: Das Bambi-Syndrom

Wie sanft und gütig es in der Natur zugeht, zeigt auch dieses Video:

Schon fast witzig sind einige Kommentare dort dazu, die das Bambi-Syndrom verdeutlichen:

THIS IS NATURE??!! SCREW NATURE!!

Oder:

hyjenas should get food after lions finish cos they treat the food with respect kill first and eat after not eating alive thats sick

16 Gedanken zu „Das Bambi-Syndrom“

  1. Gerade dieser Gegensatz zwischen Natur und Kultur wird immer weiter verwischt, und das verstehen solche notorischen Gaia-Anbeter eben nicht… was sie für Natur halten ist ein kultiviertes und kulturell geprägtes Bild…
    ziemlich schöne Seite dazu (also dem Gegensatz Natur/Kultur) ist: http://www.nextnature.com

  2. Hey, euch sollte doch klar sein, dass die Hyänen das Tier nur so bestialisch gerissen hat, weil Menschen zuschauen, die auserdem ihren Lebensraum bedrohen.
    Hyänen sind dafür bekannt dass sie neben Wurzeln und allerlei Insekten nur die trockenen Knochen zermahlen, desshalb können Sie nicht so schnell rennen. Auch wir haben als nächste Verwandten der Hyänen eine solche Lebensweise gepflegt, bevor einige zu drogennehmenden Aftersexisten wurden! Kanz Fronz hat das schon lange erntdeckt und den BflL (Bund für langes Leben) nach der urtümlichen Lebensweise der Hyänen eröffnet. Wer nur noch Blümchen isst und hin und wieder ein staubtrockenen Knöchelchen nagt (nur kein Masser, machen hygienen auch nicht) und allmorgendlich Hyänensport macht (das ist ein langsamer Langlauf, der so ausschaut, als habe man Artrose, genauso wie Hyänen eben. Kanz Fronz ist Meister dieser Technik), wird man mit Garantie nicht an Krebs versterben!
    Ich selbst habe meinen Hoden-, Darm- und Hämmorhoidenkrebs damit geheilt. (Gottseidank wurde das nicht im Krankenhaus diagnostiziert, sondern beim allabendlichen Abtasten) Also bin ich lebendes Beweisstück, dass der BflL recht hat. Und jetzt hört auf so zu skeptiziere, ihr dummerjahne!

  3. @Joe

    „Ich selbst habe meinen Hoden-, Darm- und Hämmorhoidenkrebs damit geheilt. (Gottseidank wurde das nicht im Krankenhaus diagnostiziert, sondern beim allabendlichen Abtasten)“ ——–??????

    Wieder mal eine spontane Krebsheilung nach Selbstdiagnose?

    Dachte das wäre eine Spezialität der GNM-Jünger.

  4. @ Bad Robot:

    Also das war doch nun wirklich eine gelungene und nicht verwirrende Parodie, die Joe da geschrieben hat. Kein Grund, das absichtlich falsch zu interpretieren…

  5. Moinmoin!
    Als alter Skeptiker und Beobachter der Eso-Szene ist es nicht schwer, den Dada-Sprech der GNM-BfG-Veg-Impfis etc. zu imitieren. Hey, ich dachte, „Kanz Fonz“ wäre ein Wink mit dem Laternenpfahl 😉

  6. oh, ja… http://www.nextnature.net
    Tut mir leid, hab den schlimmsten Skeptiker-Fehler ever gemacht und meine „Quelle“ nicht doppelt abgesichert 😉

    Auf jeden Fall ne ziemlich interessante Seite… und ja, das Wallpaper mit den ganzen Corporate Logos is echt stark

  7. Ich möchte in diesem Rahmen den Zusammenhang, der auch im Wiki dargestellt wird, zwischen »Gaia-Theorie« und »Bambi-Syndrom« etwas reletivieren.

    Lovelock et. al. hatten nie eine ernsthaft animalistische Perspektive, als sie ihre Theorie(en) formulierten. Aber ja, Eso-Jünger kamen vorbei und nahmen die teilweise sehr bildhafte Sprache auf. Das hat jedoch wenig mit Gaia zu tun, sondern eher mit der Bambi-Verblendung, die manchen Strömungen Natur ist. Ha, Natur.

    Ich persönlich vermute da ein kulturelles Problem. Wer schon mal Doktorarbeiten in geisteswissenschaftlichen Fächern zwischen USA und Deutsch-ahoi verglichen hat, weiß, was ich meine …

  8. @Alfred Wankdorf: Lovelock hatte etwas Pech vermutlich, so wie er vereinnahmt wurde.
    Dokotorarbeiten in geisteswissenschaftlichen Fächern zw. USA und D. habe ich nie verglichen, können Sie ev. ausführlicher werden?

  9. @Rincewind
    @ Rincewind: Die angelsächsischen Studis werden angehalten, gerne auch sehr blumig, bildhaft und »kreativ« in ihren Arbeiten zu sein. So findet man durchaus PHD-Thesises, die sich im Rahmen des eigentlichen literarischen Arguments mit dem unterschiedlichen Einsatz von Stuhlgang bei Shakespeare vs/ William Gibson beschäftigen. Oder aber es wird sehr frei, schon fast kolloquial, geschrieben. Metaphern und Metonymia sind weit verbreitet. Ebenso der ganze sarkastische Unterton, der im kontinentaleuropäischen Raum oft kaum zu sichten ist.

    Einen Eindruck davon erhält man bereits, wenn man z. B. Wilber mit Sloterdijk vergleicht. Auch wenn letzterer durchaus kein Kind von traurig Eltern ist.

    Insbesondere bei den besseren Unis zählt nicht nur die Information, sondern auch ob der Dozent das Dingens gerne gelesen hat. Das ist – meiner Meinung nach – in Deutschland, der Schweiz, Österreich und den Niederlanden ein wenig anders. Klar, dass das auch auf die Forschung und das Getippsel nach erfolgtem Abschluss abfärbt. Ich sag nur »The last Lecture« – hätte das ein Deutscher so hinbekommen?

    Dawkins und Lodge sind nicht nur wegen der Inhalte – auch bei uns – so beliebt. Sondern auch, weil sie die oft komplexe Materie auf eine Art und Weise präsentieren, die einfach Spaß macht.

    Und seien wir mal ehrlich – die Elfenbeintürme sind schon seit Jahrhunderten überwandert. Sollte man nicht so schreiben, dass auch der, hust, Pöbel was von hat?

    Aber logisch, dass dies das Risiko der … Bambi-fizierung mit sich bringt …

  10. Danke! Endlich gibt es nicht nur ein passendes Wort für dieses „Die Natur ist ein großer bunter Spielplatz für kleine süße Tiere“-rosarote-Brille-Wahn in all seinen wirren Ausprägungen, sondern auch einen Artikel dazu, der einen guten überblick über eben diesen Wahn liefert. 🙂

  11. @A. Wankdorf: Merci. Jetzt kapiert. Kenn ich. Ein erstaunliches Phänomen. Gilt doch im deutschen Sprachraum, umso gebildeter zu sein, je unverständlicher man sich ausdrückt, ist es im angelsächsischen eher umgekehrt.

  12. ich kann nur sagen ich bin wirklich schokiert !!!!! ich bin eine Frau und unterliege natürlich sehr stark dem Kindchen-schema!!!! das ist für die Natur von unglaublichem Wert und fördert die Changse jedes einzelnen Jungtiers…. wirklich schade, dass es dem armen Tier so ergeht, doch sie machten es nicht mit absicht. (vieleicht unerfahren) *schnuff*

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