Andrea Rossi lehnt 1 Million Dollar für einen E-Cat Beweis ab

Andrea Rossi, der ja angeblich einen Reaktor auf Basis kalter Fusion erfunden hat und theoretisch schon seit Monaten ausliefert (zumindest hat er dies immer wieder versprochen), erhielt jetzt ein Angebot von dem australischen Millionär Dick Smith. Dieser bietet Rossi 1 Million Dollar.

Dick Smith ist ein in Australien sehr bekannter Großunternehmer, Hobbyflieger und Skeptiker, der in vielen Bereichen aktiv ist; so ist er u.a. Gründungsmitglied der Australian Skeptics und hat sich z.B. schon zusammen mit James Randi die Wünschelrutengeher vorgenommen.

Dick Smith bietet Andrea Rossi nun 1 Million US-Dollar an. Aber Andrea Rossi schlägt aus. Er will das Geld nicht. Dabei gibt es keine wie auch immer gearteten Bedingungen; Dick Smith will keinen Anteil an der Erfindung, er will noch nicht einmal wissen, wie sie funktioniert. Nichts dergleichen.

Er möchte Rossi nur die Gelegenheit geben, der Welt und den Skeptikern ein für alle Mal zu beweisen, dass sein Reaktor funktioniert. Dick Smith wird im Gegenzug für sein Geld die Genugtuung erhalten, dass einige der größten Probleme der Welt schlagartig gelöst werden. Saubere, billige Energie, völlig gefahrlos, für jeden, überall. Rossi wird dann mit Sicherheit den mehr als verdienten Nobelpreis erhalten und die ganze Welt wird ihn mit Aufmerksamkeit überschütten.

Dazu ist es natürlich notwendig, dass das E-Cat unabhängig getestet wird. Die Idee ist, die Demonstration vom 29. März 2011 zu wiederholen, allerdings in Anwesenheit von Smith und einer weiteren Person, die den Test prüft und die Genauigkeit der Messergebnisse bescheinigt, auf dass kein Zweifel daran bleibe, dass das Gerät funktioniert.

Aber Rossi will nicht. Er bezeichnete das Angebot als Clownerei und lehnt es kategorisch ab, sein E-Cat zu demonstrieren und testen zu lassen. Bis Ende des Jahres (Zur Klarstellung: da diese Ankündigungen schon früher erfolgten, soll in diesem Jahr „Ende 2012“ gemeint sein, letztes Jahr war es ja noch „Ende 2011“) werde das Gerät auf dem Markt sein, dann könne sich Smith so viele E-Cats kaufen und testen, wie er wolle!

Rossi verzichtet genügsam auf die größere Summe und es ist ihm statt dessen viel lieber, wenn man ihm den wahrlich schlichteren Betrag von Euro 100.000 überweist. Damit erhält man zukünftige Vertriebsrechte für den E-Cat Reaktor. Rechnungsersteller ist die Leonardo Corp., die ihrerseits sparsam in einem Apartment im fünften Stock eines Wohnhauses sitzt und insgesamt so kostenbewusst ist, dass sie die Fabrikationsgebäude, in denen die bereits beworbenen E-Cats produziert werden, noch gar nicht bauen ließ. Angesichts so nachhaltig demonstrierter Bescheidenheit allenthalben können nur sehr hartgesottene Menschen keine Rührung fühlen.

Man kann es Rossi auch nicht verdenken, dass er Dick Smith nicht so mag, schließlich sind diese australischen Skeptiker verdammt unangenehme Leute. Einer von ihnen, der Ingenieur Ian Bryce, hat doch glatt spekuliert, dass man das E-Cat sehr leicht faken kann: Man brauche doch nur die Schutzleitung (Erdung) an die Phase der Stromzufuhr hängen und diese Leitung mit den Heizgeräten verbinden (siehe Diagramm). Damit würden die Messgeräte einfach umgangen, da es ja normalerweise sinnlos ist die Schutzleitung zu messen. Viel einfacher als alle bisherigen Erklärungen, die auch schon diverse Probleme angemerkt haben. Aber natürlich wäre ein solches Vorgehen ganz klarer Betrug. Wie können diese Leute nur so etwas implizieren?

Nun, Herr Rossi will nicht, dass Leute, die solche Ideen aushecken, seinem Gerät zu nahe kommen. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.

14 Gedanken zu „Andrea Rossi lehnt 1 Million Dollar für einen E-Cat Beweis ab“

  1. Ich wünschte ihr wärt halb so kritisch bei den Dingen die aus dem Mainstream kommen 🙂
    Da ihr ja offensichtlich verstanden habt wie wichtig Kernfusion wäre.
    Ist euch sicher auch klar das kein Mensch (keiner der was zu sagen hat) an ihr wirklich interessiert wäre. Es gibt ja nichts daran zu verdienen.. bzw nur peaunats..
    Das sieht man auch sehr schön daran das nur lächerliche Summen in deren entwicklung investiert werden.
    Wie gesagt, ihr wisst wie bedeutend die entdeckung wäre.. schreibt ihr ja hier.
    Wundert ihr euch da nicht auch ein bisschen warum die Länder dieser Welt nahezu nichts investieren?
    Alle reichen Lönder haben sich zusammengeschlossen um das Teil in Frankreich zu bauen.
    15 Milliarden. Aufgeteilt auf 30 Jahre und auf 20-30 Länder 🙂
    Die Zahlen sind aus dem Ärmel aber sie kommen in etwa hin..
    Eine lächerliche Summe.
    Das sind 10,20 50 Millionen pro Land und Jahr. Millionen!!! Und nichtmal 3 stellig 🙂
    In Zeiten wo kaum noch über Milliarden gesprochen wird sondern fast nur noch von Billionen 🙂
    Lachhaft:) Und wieviel geht von diesen Ländern gleichzeitig in überflüssige Dinge wie Solar und Windkraft? Ein tausendfaches.
    Is das logisch?
    Ist es logisch das ein Land wie die USA die Jeden TAG knapp 2 Milliarden für Ihre Streitkräfte ausgeben nichteinmal 1 Milliarde im Jahr für die Perfektionierung der wichtigsten Erfindung der Menschheit ausgiebt???
    Erfunden ist es ja bereits.. Kurze Kernfusionen gab es ja schon..
    Normalerweise müssten die MEnschheit mindestens 1 Billionen pro Jahr für die Entwicklung ausgeben! Was wurde damals für den relativ nutzlosen Mondflug gemacht..
    Und für diese super wichtige Sache wird so gut wie garnichts gemacht.
    Deutschland verschenkt alleine 4 Milliarden jedes Jahr für Entwicklungshilfe.
    Aber keine 10 % davon für Kernfusion 🙂
    Also wenn einem bei solchen Zahlen nicht das grosse lachen kommt.
    Da fehlt nicht eine 0 nicht 2 sondern mindestens 3 Nullen!

    Und wie anfangs gesagt. Nicht verwunderlich. Wär wäre schon daran interessiert eine Erfindung zu fördern mit der man kein Geld verdienen kann und die Leute obendrein noch ein gutes Stück unabhängiger macht.

  2. Die Theorie, daß an laufenden Fusionsreaktoren keiner Interesse hat, weil sie nichts einbringen, halte ich für gewagt.
    Immerhin ist das, was bisher läuft, nicht gerade eine einfache Technologie, die jeder Heimwerker im Keller mal eben zusammenbauen kann. Und Großkraftwerke werden nun mal von Großbetrieben gebaut und betrieben.
    Von den angeblich einfach zu bauenden und billigen Versionen hat bisher KEINE auchnur annähernd zweifelsfrei funktioniert.

  3. ach Hans, hätte ich doch auch dein schlichtes Weltbild im Hirn… Wäre ich Mehrheitsaktionär eines Energiekonzerns und wüsste, wie man billig Unmengen an Strom oder Energie generell erzeugen kann – dann würde ich sofort mit der Produktion anfangen und den Markt überschwemmen. Folge wäre, das alle Konkurrenten, die meine kalte Fusion oder welchen Kram auch immer nicht kennen, den Bach runtergehen – denn der Betrieb eines konv. Kraftwerks kostet Millionen – weil die Konkurrenz meine PReise nicht unterbieten können. Wenn ich dann das Monopol habe, ziehe ich die Preise einfach wieder an – solange bis die Kundschaft schreit… (Fachleute nennen das die Schmerzgrenze…). Funktioniert übrigens so aktuell bei Sprit… die Firmen kassieren immer höhere PReise und solange die Fahrer zahlen…
    Also: An Rossis stelle würde ich die Millionen nehmen, produzieren auf Teufel komm raus und dann haben die bösen RWE’s EONs usw. aber auchsowas von die A*karte…. warum macht er das blos nicht?

  4. Oder was ist mit der Stahlindustrie, der chemischen Industrie und anderen energieintensiven Unternehmen? Ich bin sicher, die würden sich gerne so eine Quasi-Gratis-Energiemaschine aufs Werksgelände stellen, statt die fette Stromrechnung bezahlen zu müssen.

  5. @NuEM

    manche machen das jetzt schon… zb. große Stahlhütten. oder auch kleinere unternehmen die zb. biologischen Abfall produzieren den sie dann kompostieren und mit dem Gas heizen. wer es kann oder es sich leisten kann versucht eben seinen Energiebedarf selbst zu decken… oder zumindest in teilen selbst zu produzieren.

  6. @nihil – ist doch logisch! DAS funktioniert ja auch! Und das tolle: das kannst du auch kaufen auf dem freien Markt, der ja von Mossad, NWO und *irgendwasblödeseinsetzen* eigentlich kontrolliert wird. Gerade diese Anlagen sind ja schon fast „freie“ Energie… aber den Herren Rossi und Co. geht es ja um die „Ich hole mehr raus als ich reinstecke“-Sache…wenn ICH sowas erfunden hätte…. ab zu EON, Millionen abholen und dann: Bahamas bis zum abwinken…

  7. @hans (-wurst):
    Die Kernfusion hat in den letzten paar Jahrzehnten ähnlich große Fortschritte gemacht, wie die Computerindustrie. Nur leider genügt die Leistung immer noch nicht für den dauerhaften Erhalt des Fusionsprozess.

    Ein ausführlicher und sehr interessanter Bericht darüber steht in der Zeitschrift der Max Planck Forschung Ausgabe 3.2011.

  8. Wenn ich das richtig verstanden habe, sollen auch Essén und Kullander, die beiden schwedischen Wissenschaftler, nochmal bei dem Test anwesend sein.
    Die beiden haben sich wohl bei der ersten Präsentation ziemlich bequatschen lassen und nicht mal die elektrische Zuleitung unter die Lupe genommen.

    Der Smith-Test wäre also auch eine gute Möglichkeit zur Rehabilitation der schwedischen Herren gewesen.

    Aber kein guter Magier wiederholt einen Zaubertrick 😉

  9. Rossi + „Gegenspieler“ Defkalion wollen demnächst Großserien kleinere Heizgeräte zu niedrigen Preisen auf den Markt werfen. (siehe NET – Journal, Jupiterverlag Zürich) Könnte es sein, dass ein Betrugsmechanismus eingebaut ist, der das Gerät bei gelegentlichen kurzen Probeläufen unauffällig – zufriedenstellend arbeiten lässt (wir haben Frühjahr!), aber nach Wintereinbruch 2012/13 nicht mehr funktioniert? Bis dahin könnten die Erbauer mit dem Geld über alle Berge sein! Neben versteckter Elektroheizung (die sich bei Verbrauchern, welche nur den monatlichen Gesamtzählerstand registrieren erst im Winter bemerkbar macht) besteht auch noch die Möglichkeit eines eingebauten elektrochemischen Kurzschlusses durch Kombination von edlen + unedlen Metallen im Wasserkessel. Bei winterlicher Dauerbelastung dann Elektrodenmaterial sehr schnell aufgebraucht, eventuell noch per Kesselselbstzerstörung!

  10. Obwohl ich LENR als ernsthafte Forschungsrichtung halte (La fusion froide est mort, vive LENR!), bin ich, was deren praktische Realisierung (Rossi’s Wunderlampe, Defkalion etc.) betrifft, äußerst skeptisch. Wenn man nur einfach mal von „außen“, also unabhängig von der Physik, deren Geschäftsgebaren in Raum und Zeit unvoreingenommen anschaut, dann muß man einfach zu dem Schluß kommen, das es hier nicht mit rechten Dingen zugeht. Also ich glaub erst dran, daß LENR technisch im beschriebenen Maße funktioniert, wenn solch ein Gerät meine Bude oder die von vielen anderen Leiten nachweisbar (und zwar ohne die trotzdem anfallende Stromrechnung übermäßig zu strapazieren) heizt. Jedenfalls sind die bei LENT-Experimenten nachweislich (d.h. ohne Geheimniskrämerei) erzielten Überschußleistungen mehr als bescheiden. Also schau mer mal…

  11. ist doch wie immer, erst hochinteressant gemacht, Leser angezogen und verrückt gemacht dann auf einmal findest Du nichts mehr über Rossi und seinen E-Cat.
    Nächstes Jahr gibts dann den LENR im Praktiker mit 20 % Rabatt… Hahahahaha

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