Diax’s Rake gegen die Homöopathen ohne Grenzen

Nebenan bei den Scienceblogs hat Jörg Rings offenbar von den Homöopathen ohne Grenzen gehörig die Nase voll. Wer will es ihm verdenken, die Organisation ist wirklich übel.

Man ist ja gewohnt, dass die Homöopathen ihr wirkungsloses Zeug bei uns an den Mann bzw. die Frau bringen, wobei sie allerdings relativ wenig Schaden anrichten. Krankheiten werden zwar verschleppt und gelegentlich stirbt auch ein Kind, weil es mit Homöopathie statt Medikamenten behandelt wird, aber im Normalfall gehen die Leute bei ernsten Problemen dann doch zum Arzt. So zynisch es klingt, sie sind größtenteils harmlos. Meist ziehen sie den Leuten nur etwas Geld aus der Tasche und der Schnupfen wird von selbst wieder gut.

Aber die Homöopathen ohne Grenzen gehen in Krisengebiete, betreuen Erdbeben- und Tsunamiopfer und behaupten, dass sie alles Mögliche behandeln können. Da werden ohne Sinn und Skrupel Menschen mit schwersten Krankheiten behandelt und in Krisengebieten wie Haiti können Homöopathen wirklich ernsthaft Schaden anrichten. Da ist die Behandlung nicht nur nutzlos wie hier, sondern richtig lebensgefährlich. Wir hatten das schon mal 2009 in einem Blog zu diesem Thema.

Aktuell ist bei Jörg Rings der Ärger aufgekocht, weil er einen Newsletter erhalten hat, in dem die HOG stolz verkünden, dass sie jetzt helfen, AIDS zu heilen. Er findet das kriminell. Wir auch. Und vermutlich auch jeder andere halbwegs vernünftige Mensch.

Darüber hinaus, dass man sich fragt, warum die Leute für ihr Treiben nicht ins Gefängnis wandern, ist der Verein auch noch gemeinnützig! Gemeingefährlich ließe man sich ja einreden, aber gemeinnützig? Da stimmt doch was nicht.

Jörg Rings hat daher einen Brief an das Finanzamt Hamburg-Nord geschickt. In dem Brief erkundigt er sich, warum das der Fall ist. Und er ersucht seine Leser, das Finanzamt doch auch anzuschreiben und um Stellungnahme zu bitten. Je mehr Leute, desto mehr Wucht bekommt das Ganze!

Zumindest wir möchten uns dieser Aufforderung anschließen. Vielleicht haben ja einige unserer Leser Lust, ebenfalls einen Brief zu schreiben und/oder ebenfalls darüber zu bloggen oder zu twittern, um möglichst viele Leute zu erreichen. Vielen Dank!

7 Gedanken zu „Diax’s Rake gegen die Homöopathen ohne Grenzen“

  1. Das liest sich ja wie die religiös unterlegte Werbung für ein „überaus erfolgreiches“ homöopathisches Mittel gegen Aids, des extrem fundamentalistischen Sheikh Zindani in Sana’a/Jemen. Aber der Mann ist noch für wirklich schlimme Dinge gut!

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  2. Bisschen OT: Mit demselben Jeremy Sherr, auf den die HOGs sich berufen, weil er AIDS mit Homöopathie „behandelt“, hat auch Harald Walach zusammen publiziert:

    Walach, H., Möllinger, H., Sherr, J., Schneider, R. (2008) Homeopathic pathogenetic trials produce more specific than non-specific symptoms: Results from two double-blind placebo controlled trials. Journal of Psychopharmacology 22: 543-552

    Walach, H., Sherr, J., Schneider, R., Shabi, R., Bond, A., Rieberer, G. (2004) Homeopathic proving symptoms: result of a local, non-local, or placebo process? A blinded, placebo-controlled pilot study. Homeopathy, 93:179-185.

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  3. Pingback: Homöopathen ohne Grenzen gegen AIDS « stohl.de
  4. Pingback: Homöopathen erkennen mal wieder nicht ihre Grenzen @ gwup | die skeptiker
  5. Mmmmhh, Klassische Homöopathie habe ich ausprobiert, falsche Mittel -> keine Wirkung, richtiges Mittel -> Erstverschlimmerung -> Besserung, wie behauptet mit einer C1000000 .
    Warum so hohe Potenzen funktionieren, weiss ich nicht.

    Unsinn ist nach meinem Heilpraktiker alles was unter homöopathischer Impfung läuft oder allgemeine Warnungen vor richtigen Impfungen.

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