Volkshochschulen

Volkshochschulen sollen der Bildung des Volkes dienen. Das tun sie auch – manchmal. Gegen Kurse für das Abitur, Computer- oder Kochkurse haben wir auch nichts. Doch immer wieder kann man da auch lernen, dass man mit Hilfe von Ayurveda den Alltag besser gesundheitsfördernd bewältigen kann, Rauch durch geheimnisvolle Räucherstoffe irgendwie magisch ist (mal das Drogendezernat fragen), man sich nach den 5 Elementen ernähren kann (ich mache das täglich, meine Nahrung besteht hauptsächlich aus den Elementen Kohlenstoff, Sauerstoff, Wasserstoff, Stickstoff und Schwefel) oder man sich Entsäuern, Entgiften, Entschlacken sowie Energie tanken kann. Ob das aber zu mehr Bildung beiträgt, darf durchaus bezeifelt werden.

Haariger wird es aber, wenn Kurse angeboten werden, die eindeutig in eine gefährliche Richtung gehen wie Familien- und Organisationsaufstellungen nach Hellinger, Impfschäden und ihre homöopathische Behandlung

Und schaut man genauer hin, tauchen als Referenten Altbekannte der Szene auf, wie etwa Tolzin. Und keiner der Verantwortlichen merkt, wer sich da bei ihnen einschleicht. Dabei könnte man sich sehr lebhaft die Reaktionen vorstellen, würde ein Pharmavertreter einen Kurs über „Kopfschmerzen heilen mit Aspirin“ abhalten.

15 Gedanken zu „Volkshochschulen“

  1. Man kann sich die Schlagzeilen vorstellen:
    Der Bekennende Faschist, Kommunist, links- und rechtsliberaler neokonservativer Grüner, Stalin- Mao- und Satanist, Pharmafioso, Atomlobbyist, Jude, Muslim, Tokyo-Hotel-Fan, Rotarier, Rosenkreuzler und Freimaurer Edward Jenner versuchte an einer Volkshochschule unschuldigen Bürgern Gift zu injizieren.
    Der gesuchte ist weiterhin flüchtig, schwer bewaffnet und offensichtlich sehr gefährlich.
    Einziges Gegenmittel gegen das chronische Schäden verursachende Gift ist D78 Dihydrogenium Monoxidium.

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  2. Also Wasser mit Wasser zu verdünnen, begeistert mich! Wenn sich Leute so hart an den Abgrund des Denkens rantasten. Das ist noch besser wie Mondlicht.

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  3. Sehr schön, dass Ihr dieses Thema aufgreift. Ich hatte vor einiger Zeit auch schon mal das Kursangebot unserer lokalen VHS durch gesehen und war erschrocken, wie viele "Para"-Angebote es dort gbt. TCM, Akupressur, Kinesiologie, Entschlackungs-/Heilfastenkurse, Schüßler Salze, Homöopathie und und und, die ganze Palette der esoterischen Wunderheiler ist dort vertreten.
    Zudem bin ich mindestens auf eine Dozentin gestoßen, die in Ihrer Vita einige Verbindungen zu noch obskureren Arbeitsgebieten angibt und darüber hinaus die VHS aktiv als Werbefläche nutzt, um Kunden für Ihre Scharlatanerie zu gewinnen.

    Ich denke, es wäre wirklich sinnvoll, wenn sich die Leser mal mit den örtlichen VHS beschäftigen und auf die Betreibsleitungen einwirken solchem Unfug nicht weiter Vorschub zu leisten. Schließlich sind die meisten VHS in Deutschland defizitäre Einrichtungen, die mit unseren Steuergeldern subventioniert werden.

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  4. Ohne jetzt diesen Unsinn verteidigen zu wollen, aber hat mal jemand den untersten fett-schwarzen Satz beim "Impfschäden-Unsinn" gelesen? "Der Kurs fällt aus und kann nicht gebucht werden"….hmmm, hat da die Vernunft gesiegt und die VHS den Kurs selbstständig oder wegen Protesten rausgenommen? oder ist nur die "Dozentin" erkrankt und konnte sich nicht mit ihrer eigenen Heilkunde erretten??

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  5. …habe selbst mal einige Zeit im VHS-Umfeld gearbeitet. Denen steht das Wasser bis zum Hals. Dort überlegt man sich jeden Tag –wirklich- verzweifelt, was man ins Angebot nehmen könnte, um Quote zu bekommen. Stundenlang wird auf Sitzungen überlegt, was man anbieten könnte. Der Zwang Leute in die Kurse zu schaufeln ist der Grund für solchen Schwachsinn.
    Die Verantwortlichen haben in der Regel schon eine grobe Vorstellung, was Mist ist und was nicht. Aber sie brauchen Teilnehmer, die bekommt man über Mist. Wer von den Teilnehmenden möcht echte Bildung?

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  6. Sicher, das mag schwer sein angesichts der allgemeinen Verflachung. Und die finanziell flaue Situation wird eben von den Esos ausgenutzt, damit die sich in der breiten Öffentlichkeit darstellen können.

    In der VHS Dresden gibt es – neben Humbug – auch Facharztvorträge zu verschiedenen Gesundheitsthemen. Oder, man kann durchaus Wellness anbieten, aber mit Abgrenzung zu Humbug. Es gibt auch interessante Themen wie Lokalgeschichte oder Natur, aber ich denke, es gibt dazu auch einen Mangel an geeigneten Dozenten.

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  7. Skeptiker an die Volkshochschulen!

    Na, wenn das so ist, dann ist das doch auch eine Chance. Wenn man die VHS-Apparatschiks davon überzeugen will, dass man die Lücken in der Vernunft nicht mit Schwachsinn ausfüllen sollte, dann muss man ausreichend Vernunft anbieten.

    Also, Skeptiker an die Front!

    Richard

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  8. Die Dr päd Söldner hat einen klasse Job.

    Impfschäden homöopathisch behandeln.

    Ein Impfschaden der homöopathisch heilbar ist, ist kein Impfschaden.
    Also behandelt sie halt irgendwas zB Verstopfung 6 Wochen nach HPV-Impfung (das hat kürzlich ein HP als Nebenwirkungsmeldung an die Behörde geschrieben), 120 min Anamnese 180 € später- na ja und irgendwann funktionierts mit dem Stuhlgang ohnehin.

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  9. Mag sein, dass die VHSn Probleme haben Ihre Angebote voll zu bekommen, aber deshalb auf Humbug ausweichen…?

    Ich werde mal mit "meiner" VHS auf Tuchfühlung gehen 😉

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  10. Das gibt es nicht nur in Chemnitz, die VHS Bochum bietet sogar
    "Schamanisches Reisen – Mit der Seele in Verbindung kommen"
    Familienaufstellung, Feng Shui-Praxis, Bioresonanz, Reiki erleben etc.

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  11. "Für Esoterik darf an der vhs nicht geworben werden
    26.05.2009 23:10 Uhr

    Von Thomas Wunder

    Landsberg – Es sind schwere Vorwürfe, die Albrecht Röttger erhebt: Die Landsberger Volkshochschule (vhs) diene als Werbeplattform für private Esoterikkurse. Zu lesen ist dies in einem von Röttger verfassten Artikel in der Märzausgabe des Materialdiensts der Evangelischen Zentralstelle für Weltanschauungen. Seine Kritik bezieht er auf Kursleiterin Sirilya Dorthee von Gagern aus Dießen. Für die Leiterin der Landsberger vhs, Silvia Frey-Wegele, sind die Vorwürfe aus der Luft gegriffen. Werbung für sich oder Dritte sei den Kursleitern nicht erlaubt. Dies sei im Honorarvertrag geregelt.
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    Von Beschwerden nichts bekannt

    Dass die Dozentin aus Dießen für ihre privaten Kursangebote Werbung gemacht hat, ist Silvia Frey-Wegele nicht bekannt. Es habe bislang auch keine Beschwerden über die Kursleiterin gegeben, die im aktuellen Programm den Kurs „Die Heilpflanzen der Kräuterhexe im Frühling“ sowie den Vortrag „Was geschieht an Kraftplätzen?“ anbietet. Laut Silvia Frey-Wegele würden die Seminare und Vorträge sehr gut angenommen. Insgesamt werden an der vhs Landsberg in diesem Semester 520 Veranstaltungen – darunter Kurse, Vorträge und Exkursionen – angeboten.

    Wie die vhs-Leiterin sagt, werden Kursteilnehmer nach Abschluss der Seminare befragt. In dieser freiwilligen Rückantwort könne Kritik geäußert werden – unter anderem, wenn für private Kurse geworben wird. Dass dies vereinzelt vorkommen könne, weiß auch Silvia Frey-Wegele. Sollten solche Vorwürfe an sie herangetragen werden, würden die Dozenten aufgefordert dies abzustellen oder im schlimmsten Fall nicht mehr ins Programm genommen. Darüber hinaus seien alle Dozenten zur Objektivität verpflichtet.

    Wie Albrecht Röttger in Erfahrung gebracht hat, bietet oder bot Sirilya Dorthee von Gagern ihre Kurse und Vorträge auch an den Volkshochschulen in Augsburg, Kaufering, Utting, Peißenberg und im Landkreis Aichach-Friedberg an. In Landsberg sind ihre Seminare seit dem Jahr 2000 im Angebot.

    Für OB Ingo Lehmann besteht derzeit kein Grund zum Handeln. In einer hausinternen Stellungnahme, die Silvia Frey-Wegele und Stadtjuristin Petra Mayr-Endhart erarbeitet haben, habe er sich über die Vorwürfe informiert. „Es gibt meines Wissens nach keinen Anlass zur Kritik“, sagt Ingo Lehmann. Die Sache werde vorerst nicht weiter verfolgt.

    Albrecht Röttger war für ein halbes Jahr Leiter der vhs Landsberg. Nachdem Stefan Glocker im Jahr 2004 nach fast 14 Jahren an die vhs Augsburg wechselte, sollte zunächst Eva von Rekowski seine Aufgabe übernehmen. Rekowski sprang aber kurzfristig ab. Es folgte Albrecht Röttger, der aber nach dem Ende seiner sechsmonatigen Probezeit wegen öffentlicher Kritik an seiner Arbeit freigestellt wurde. Seither leitet Silvia Frey-Wegele die Landsberger vhs.

    Wieder aufgenommen

    Während seiner Amtszeit hatte Albrecht Röttger die Seminare von Sirilya Dorthee von Gagern aus dem Angebot der vhs Landsberg genommen. Seine Nachfolgerin, die auch an der vhs Utting die Kurse von Gagerns im Programm hatte, nahm sie wieder auf."

    http://www.augsburger-allge

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