Archiv

Artikel Tagged ‘schlechter Journalismus’

Kachelmann und der brennende Dornbusch – selbstentzündliche Pflanzen als biblischer Mythos

21. August 2022 9 Kommentare

Es brennt in Europa und dem Rest der Welt und man sucht die Schuldigen. Kachelmann empört sich über Medienberichte, die Hitze würde die Brände verursachen. Dass hohe Temperaturen ein begünstigender Faktor für eine Brandentstehung sind, ist weitgehend unstrittig. Ob aber allein durch hohe Temperaturen und eine hohe Einstrahlung von Sonnenlicht tatsächlich ein Brand ausgelöst werden kann, ist sehr umstritten. Man nennt gelegentlich Glasscherben, die als Sammellinsen (Lupeneffekt) für Sonnenlicht dienen, als eine mögliche Ursache. Das gilt aber unter Experten eher als unwahrscheinlich und wird in den Bereich der Mythen eingeordnet.

Es gibt auch immer wieder Berichte, alleine die hohen Temperaturen über 30 °C wären in der Lage, brennbares Material – insbesondere Pflanzen – zu entzünden, die sogenannte Selbstentzündung. Das Phänomen gibt es (allerdings nicht beim Menschen); ob es allerdings für die Brandentstehung unter realen Umweltbedingungen (insbesondere bei so niedrigen Temperaturen) verantwortlich ist, ist nicht belegt und sehr unwahrscheinlich. Es gibt jedoch zahlreiche Berichte und Meldungen, die die Selbstentzündlichkeit als Tatsache darstellen. Oder handelt es sich um einen Mythos, der auf der biblischen Überlieferung eines brennenden Busches, aus dem Gott zum Propheten spricht, beruht? Letzteres ist am wahrscheinlichsten. Mehr…

Wie die Netzfrauen mit Kritikern umgehen

22. April 2015 103 Kommentare

baseballAls wir den Netzfrauen einen Wikieintrag und einen Blogbeitrag widmeten, sah das zunächst unspektakulär aus. Eine typische Seite, die unreflektiert jeden Mist als Schlagzeile in die Welt posaunt. Für uns ist das im Grunde „Business as usual“. Die Reaktionen der Netzfrau und der Netzmänner (offenbar schreibt dort meist nur eine einzige Frau, was den Namen der Seite merkwürdig macht) waren dann doch eher überraschend.

Man erwartet sich in so einem Fall ja eher pikiertes Schweigen; dass es einem peinlich ist, wenn einem falsche Behauptungen nachgewiesen werden. Wenn man auf einen Fehler aufmerksam gemacht wird, dann muss man doch sachlich damit umgehen, oder?

Ein Leser hat uns zum Beispiel bei Facebook darauf hingewiesen, dass der Artikel Makrobiotik einen fachlichen Fehler enthalte. Wir sind noch am Prüfen, aber wenn das stimmt, werden wir den Artikel entsprechend korrigieren. Der Artikel ist von 2008 und könnte möglicherweise eine Überarbeitung vertragen.

Bei den Netzfrauen läuft es anders: Kritik wird mit Klagedrohungen, persönlichen Anrufen, Anrufen beim Arbeitgeber(!) und ähnlichem beantwortet. Auf die inhaltliche Kritik wird gar nicht eingegangen, stattdessen werden einfach die Kritiker voll weinerlichem Selbstmitleid angegriffen. Von Diskussionskultur, Kritikfähigkeit und Verantwortungsbewusstsein keine Spur. Ein Verhalten, das man eher von Achtjährigen erwarten würde als von erwachsenen Menschen. Mit den Füßen aufstampfen, weinen und schreien: „Aber ich will …“.

Das Fußvolk ist noch einen Zacken schärfer, soweit das möglich ist. Da brüstet sich der eine damit, den Facebook-Account von „Gegnern“ sperren lassen zu wollen, und teilt gleichzeitig einen antisemitischen Cartoon auf seiner eigenen Facebook-Seite. Andere verkünden in den Netzfrauen-Kommentaren unwidersprochen, dass man wohl krank sei, wenn man sein Kind impfen lasse, oder dass man sich von Ryke Geerd Hamer über den Unsinn von Impfungen belehren lassen sollte.

Eindeutig falsche Texte bleiben weiter stehen; ohne eine Spur von Schamgefühl wurde zum Beispiel jüngst behauptet, dass ein Erdbeben in Halle auf Fracking zurückzuführen sei. Was soll man sagen: der ganze Artikel ist kompletter Unsinn. Wir vermuten ja, dass die Idee vom Satireblog Kaiserschmarrn stammt, der über Geheime Fracking-Bohrungen in Halle „berichtet“ hatte.

Selbst wenn einem an der Überschrift der Seite (Satire!) nichts auffällt, sollte man doch vielleicht beim Inhalt des Artikels stutzig werden, der „in Kuhfladen eingeschlossene Gase, die in etwa 15 Meter Tiefe ruhen“, erwähnt. Da muss es doch klingeln …

Und dabei geht es nicht einmal darum, ob einem Fracking zusagt oder nicht: wir bezweifeln stark, dass das Verfahren in Europa überhaupt Sinn macht (zu teuer, zu dicht besiedelt, zu strenge Auflagen, …), sind da aber nur interessierte Laien. Uns geht es um faktisch korrekte Argumentation, zu allen Themen.

Wir möchten hier gerne eine Dame aus unserem Forum zitieren, die schrieb:

Genau darum geht es ja. Ich bin ja schon immer Atomkraftgegnerin (und nicht wie bei Netzfrauen auch steht „Atomgegner“) gewesen und werde es angesichts der Faktenlage bleiben und gleichzeitig fühle ich mich mit dem Projekt Psiram verbunden und dort gut aufgehoben.

Leute wie diese Schreier und ihr Projekt gefährden mit ihrem hastig in die Tastatur gekloppten Unsinn jegliche seriöse Kritik an der Nutzung von Atomenergie, beispielsweise. Artikel werden noch nicht einmal nachgecheckt: es finden sich haufenweise die Typos des ersten Reinhauens einer Einzelperson unter Zeitdruck.

Sie machen eine tatsächliche Kritik an (beispielsweise) Atomenergie schwerer, weil das Kolportieren von Gerüchten, angemixt mit veralteten Meldungen aus zeitlich versetzten Ereignissen, und das völlig einseitige Zitieren ohne Gesamtüberblick zur Datenlage in diesem Falle nur den Befürwortern der Atomenergie dient. Die gravierenden Fehler und der unsachliche Slang machen das Projekt zum Insiderlesestoff einer Szene, die immer nur sich selbst bestätigt sehen will und sachliche Gegenargumenten aus dem Weg geht oder in diesen einen „Feind“ sieht. Das ist das typische pseudo- und antiwissenschaftliche Vorgehen.

Einen schönen Überblick über einige Kleinode findet man im Blog Franks Halbwissen. Der Versuch, den Beitrag von Frank aus dem Netz zu katapultieren, war, wie erwähnt, unser Anlass, uns mit den Netzfrauen zu befassen. Beim Arbeitgeber anrufen und sich über einen Blog beschweren? Da fällt einem nur eines ein:

slow_clap_citizen_kane

Netzfrauen – das Geschäft mit der Angst

17. April 2015 87 Kommentare

Netzfrauen_Angst

Wir haben ja im Forum schon eine längere Diskussion geführt, ob sich die Netzfrauen auch einen Eintrag in unserem Wiki verdient hätten oder ob man den „Dampfplauderern“ damit zu viel Bedeutung beimisst. Manch einer vermutete hinter dem Begriff vielmehr Frauen, die sich eine Netzstrumpfhose über den Kopf gezogen haben. In welcher Absicht auch immer. Es gab anfangs auch ein wenig Verwirrung, ob es sich dabei denn nicht um ein Satireprojekt handele. Angesichts der behandelten Themen und vor allem der Art und Weise, wie marktschreierisch, sensationslüstern, vereinfachend und diffamierend dort argumentiert wird, kann es wiederum keine Satire sein. Diese arbeitet feinfühliger, ironischer und intelligenter. Also keine Satire, sondern bitterer Ernst. Oh je, oh je!

Gut, dann sehen wir uns die Sache mal ein wenig genauer an. Es handelt sich um einen Blog und eine entsprechende Facebook-Seite, irgendwann 2013 von einer Doro(thea) Schreier gegründet. Nach eigenen Angaben hat der Blog mehrere hunderttausend Zugriffe monatlich, aktuell folgen der Seite auf Facebook etwa 110.000 Facebook-User. Nicht an falscher Bescheidenheit leidend sagt Doro Schreier auf Facebook über die Netzfrauen:

die Netzfrauen sind mehrfach wegen Seriösität ausgezeichnet und transparent- die BILD hat noch keine Nominierung für den Deutschen Engagement preis erhalten und dies 2 -fach und von Wissenschaftlern als beste Seite im Netz ausgezeichnet worden

Noch ganz abgesehen von Rechtschreibung und Grammatik: ist die Anzahl an Likes wirklich so ein guter Anzeiger, was die Akzeptanz der Inhalte angeht? Könnte es nicht auch sein, dass viele die Seite liken, um sich ihre tägliche Portion Schenkelklopfen zu sichern? So etwa, als der Skandal aufgedeckt werden sollte, dass die von einigen Diskountern auf ihren Fleischwaren angegebenen Markennamen und Logos ein Gutshof-Idyll vortäuschten , das es so gar nicht gibt. Das ist natürlich ein Skandal oberster Güte, das muss erst mal aufgedeckt werden! Gut, dass die Story eigentlich beim Wirtschaftsmagazin Plusminus der ARD geklaut wurde, ist beinahe nur Nebensache und macht es auch nicht besser.
Mehr…

Impfen und die Verantwortung der Medien

24. Februar 2015 80 Kommentare

Die Masern in Berlin und das verstorbene Kleinkind sind gerade in aller Munde und es wird viel diskutiert. Worüber man auch sprechen sollte, ist die Rolle der Medien. Wir haben in der Vergangenheit schon häufiger Zeitungen und auch Fernsehsendungen kritisiert, die im Sinne einer falschen „Ausgewogenheit“ auch Impfgegner zu Wort kommen ließen.

Dr. Jenkins präsentiert die Arbeit von 3 Jahren, aber Roger ist beim Sitzen auf der Couch das Gegenteil einfallen

Dr. Jenkins präsentiert die Arbeit von 3 Jahren, aber Roger ist beim Sitzen auf der Couch das Gegenteil eingefallen

Unter falscher Ausgewogenheit versteht man, dass auch die „andere Seite“ zu Wort kommt. Man geht wohl auch oft davon aus, dass die Wahrheit irgendwo in der Mitte liegen müsse und sucht den „falschen Kompromiss“.

Wenn aber die „andere Seite“ absolut unhaltbare Meinungen vertritt, wie z.B. Kreationisten, die Flache-Erde-Gesellschaft oder Impfgegner, ist das aber nicht nur unsinnig, sondern verletzt unserer Meinung nach auch jegliche journalistische Ethik.

Wenn man am Abend (Montag, 23. Februar) ZDF heute eingeschaltet hat, durfte man schon wieder so etwas erleben. Das ZDF hat dem Impfgegner Martin Hirte in einem aktuellen Beitrag (Minute 3:35) angedichtet, er habe in einem Buch die Argumente für und wider das Impfen zusammengetragen, bezeichnet ihn als keinen „prinzipiellen Impfskeptiker“ und lässt ihn dann seine Meinung zum Besten geben.

Es fängt schon damit an, dass mit der Einleitung suggeriert wird, Hirte besäße Kompetenz im Bereich Impfungen. Hier sei auf unsere Rezension seines Machwerks verwiesen und natürlich auf unseren Wikiartikel. Mehr…

Hellseherei für 2015 in der österreichischen Kronenzeitung

4. Januar 2015 Keine Kommentare

Gerade haben wir im letzten Beitrag die Bitte des BILDBlog um Unterstützung erwähnt und wie man auch an diesem Blogbeitrag sehen wird: Seiten wie der BILDBlog sind bitter nötig.

Wir haben hier im Blog ja schon mehrfach diese österreichische Zeitung aufgegriffen, die „qualitativ“ der BILD kaum nachsteht. Sie ist offenbar sehr esoterikaffin und bringt in schöner Regelmäßigkeit entsprechende Schwachsinns-Artikel. Wenn wir jeden entsprechenden Artikel kommentierten, würde das unser Blogaufkommen vervielfachen …

Dem Leser sei an der Stelle stattdessen Kobuk empfohlen, das österreichische Äquivalent des BILDBlogs. Im aktuellen Posting ärgert man sich dort gerade darüber, dass aus einer durch Schock traumatisierten Großmutter eine „tobende Türkin“ gemacht wurde.

Passend zum neuen Jahr bringt die Krone schön unkritisch, wie es sich gehört (bloß nichts hinterfragen, damit könnte man ja den Ruf als Käseblatt gefährden), in der Sonntagsbeilage wieder ihre Hellsehergeschichten. Mehr…

Der BILDblog braucht Unterstützung

28. Dezember 2014 3 Kommentare

Den BILDblog muss man vermutlich nicht vorstellen, denn jeder, der sich mit kritischem Journalismus beschäftigt, wird schon von ihm gehört und zumindest gelegentlich einen Artikel gelesen haben. Immerhin hat der Blog eine gute Million monatlicher Besucher, wobei wir uns sogar wünschten, dass es noch mehr wären.

Und falls nicht, dann wird es Zeit, diese Wissenslücke zu korrigieren. Mit einem Klick auf das Logo landet man im entzerrten Spiegelbild der (un)heilen Welt zweitklassiger Revolverblättchen, die zwar eigentlich nur als Verpackungsmaterial geeignet sind, aber doch leider von einer Menge Leute gelesen werden.

BILDblog_Logo

Jedenfalls bittet der BILDblog jetzt um Unterstützung:

BILDblog, also unsere kleine Redaktion, besteht aus drei freien Journalisten. Hinter uns steht kein Verlag, keine Partei und kein Ölmilliardär. Wir finanzieren uns über sehr geringe Werbeeinnahmen und sonst ausschließlich über das, was Sie, unsere Leser, uns freundlicherweise spenden.

Wir stecken viel Zeit in den Kampf gegen die täglichen Beklopptheiten, und wir machen es supergerne, aber wir müssen auch unsere Miete bezahlen. Anders gesagt: Je weniger Geld reinkommt, desto weniger Zeit können wir ins BILDbloggen investieren. Und leider kommt momentan zu wenig rein.

Wenn wir BILDblog in Zukunft weiterführen wollen wie bisher, brauchen wir Ihre Unterstützung.

Wir schätzen die Arbeit des Blogs sehr und daher wollen wir hiermit auch mit unserem kleinen Blog helfen, diesen Aufruf weiterzuverbreiten. Kritischer Journalismus ist ungemein wichtig und ebenso wichtig ist es, dass jemand ein kritisches Auge auf die Zeitungen des deutschsprachigen Raumes hat (Hier an der Stelle sei auch Kobuk gewürdigt, wo das schmerzlichen Tun gewisser Zeitungen Österreichs, die der Bild an „Qualität“ kaum nachstehen, dokumentiert wird)

Sollten also auch SIE die Arbeit der Redaktion des BILDblog so schätzen wie wir, so folgen Sie einfach diesem Link: bildblog.de/bildblog-unterstuetzen

Das Salzburger Fenster und die Impfkritik

22. August 2014 8 Kommentare

Manchmal fragt man sich, was in Journalisten, Redakteuren und bei Zeitungen im Allgemeinen vorgeht. Vor kurzem wurde durch das Salzburger Fenster ein Artikel online gestellt, den man nur als merkwürdig bezeichnen kann. Ok, zugegeben: es ist nur eine Gratiszeitung, was soll man da erwarten?
Nein doch, auch da muss man etwas erwarten. Wer eine Zeitung herausgibt, hat eine Verantwortung gegenüber dem Leser.

Die Autorin des Artikels tappt dabei in die Falsche Ausgewogenheit-Falle. Lässt sich leicht in einem Satz erklären: Es ist nicht notwendig, zum Thema Evolution einen Kreationisten nach seiner Meinung zu fragen.

Im fraglichen Artikel mit dem Titel „Kritik wegen Impfung gegen Krebs schon für Neunjährige“ geht es um die HPV-Impfung.

Diese Impfung ist nämlich inzwischen in Österreich im Rahmen des Schulimpfprogamms kostenfrei. So, und wen befragt man da zum Thema? Natürlich keinen Universitätsprofessor oder irgendeinen anerkannten Experten!

Nein, stattdessen fragt man die Grundschullehrerin Petra Cortiel und den steirischen „Arzt“ Johann Loibner. Den „Arzt“ haben wir in Anführungszeichen gesetzt, weil das medizinische Verständnis des Mannes einem richtiggehend Angst einflößt: Mehr…

Séralini – Eine wertlose Studien-Neuveröffentlichung

29. Juni 2014 9 Kommentare

Einige Medien berichteten kürzlich, dass der durchaus umtriebige Gilles-Éric Séralini bezüglich seiner Schrottstudie von 2012 „in die Offensive“ gegangen sei. So schreibt etwa der österreichische Standard unter weitgehender Übernahme eines Textes der österreichischen Presseagentur:

Im Streit um ihre Studie zu möglichen Krebsgefahren durch gentechnisch veränderten Mais ist das zuvor kritisierte Forscherteam in die Offensive gegangen: Die Untersuchung, die 2012 veröffentlicht und dann von einem Fachmagazin wieder zurückgezogen worden war, wurde nun in der Online-Fachzeitschrift „Environmental Sciences Europe“ der Springer-Gruppe erneut publiziert, so die Wissenschafter am Dienstag in Paris.

Interessant an dieser Stelle zu bemerken, dass man die APA-Original-Formulierung “ … heftig kritisierte Forscherteam …“ wie gezeigt kürzt. Das Wörtchen „heftig“ hat offenbar gestört. Mehr…

Harmlose Masern und Anthroposophie bei derstandard.at

25. Februar 2014 18 Kommentare

Der österreichische Standard ist, was die Medizinredaktion angeht, bei uns im Blog schon ein alter Bekannter. Im Mai des letzten Jahres hatten wir ihn und die österreichische Presseagentur für ihre Artikelserie zum Thema Parawissenschaften auch gelobt.

In diesem Jahr haben sie sich aber wieder ziemlich bekleckert, allerdings nicht mit Ruhm. So hatten sie im Jänner die glorreiche Idee, Pro & Kontra-Artikel zum Thema Impfungen zu bringen. Der Artikel Pro Impfen: „Die Impfskepsis der Ärzte ist ein Problem“ ist in Ordnung, aber über den Kontra-Artikel In Europa kann heute auf Impfen verzichtet werden kann man sich nur ärgern.

Dann später, im Februar, wieder eine besonders skurrile Kombination aus Artikeln auf der Startseite:

Standard_Anthro

In den Artikeln Von roten Popos und hitzigen Diskussionen und Impfen ist eine Art von sozialer Verantwortung wird die Impfrate von Influenza und Masern beklagt.

Das Seltsame ist: dazwischen darf sich ein Anthroposoph austoben. Mehr…

Die österreichische Kronenzeitung: Noch immer eine Eso-Sonntagsbeilage

31. Oktober 2013 3 Kommentare

Im März kritisierten wir hier bereits eine absolut unkritische Esoterik-Serie in der Sonntagsbeilage der Kronenzeitung. Die Schreiberin der Artikel, Ingrid Altermann, hatte damals über mehrere Wochen Jubeltexte zu diversen Themen produziert.

Wir schreiben hier übrigens absichtlich nicht Journalistin, denn das impliziert ja, dass man journalistische Arbeit leistet. Und dazu gehört es auch, zu recherchieren und Quellen zu prüfen. Davon konnte jedoch bei den Artikeln, z.B. zur Aura Soma Therapie nicht die Rede sein. Man hatte eher den Eindruck, dass es sich um eine bezahlte Werbeeinschaltung handelt.

Sich zu informieren, ob irgendwelche der Behauptungen einer Überprüfung standhalten, kam der Texterin offenbar überhaupt nicht in den Sinn. Zu den vermeintlichen Wahrsage-Erfolgen der Rosalinde Haller, die in einem Artikel völlig unkritisch dargestellt wurden, ließ sich mit minimalem Aufwand einiges an Material finden.

Auch diesmal darf wieder Rosalinde Haller ihre G’schichtln erzählen, sie besitzt ja angeblich auch die „Heilkraft des Wendens“. Wenden ist ein lokaler österreichischer Begriff für Geistheilung. Wenn man Bullshitbingo spielen würde, hätte man eigentlich damit schon den ersten Begriff. „Uraltes Wissen“ und „alternativ“ kommen dann gleich in der Kurzfassung. Mehr…

css.php