Archiv

Archiv für die Kategorie ‘Interview’

Psiram fragt den Landwirt

6. April 2015 9 Kommentare

bauer_williWir haben ja schon des öfteren Interviews geführt und haben uns gedacht: Fragen wir doch mal einen Landwirt!

In seinem Blog spricht der Bauer Willi über Themen der Landwirtschaft, seine Arbeit und ärgert sich schon mal über die Verbraucher.

Wir haben es ihm nicht ganz leicht gemacht und Themen wie Bio, Gentechnik, Bienensterben angeschnitten. Die folgenden Fragen sind vor allem als Denkanstoß gedacht, vielleicht findet der interessierte Leser ja ein paar Fragen, die er auch stellen möchte oder Themen, die er genauer wissen möchte.

Welche Bedeutung hat „Bio“ heute in der Landwirtschaft? Gegensatz oder Ergänzung? Ist „Bio“ überhaupt großflächig machbar?

Bio kommt ja sowohl von Verbraucherseite als auch von Produktionsseite. Angebot und Nachfrage machen den Markt. Beide Wirtschaftsformen existieren folglich gut nebeneinander. Die Frage, ob Bio großflächig machbar ist, kann man für Deutschland alleine als problematisch ansehen, weil dann die Selbstversorgung – so sie denn überhaupt gesellschaftlich gewollt ist – gefährdet wäre. Global gesehen werden wir mit reiner Biolandwirtschaft wohl nicht die erforderliche Menge an Kalorien produzieren können. Mehr…

Prof. Potrykus über Goldenen Reis

8. September 2013 83 Kommentare

who_ingo-TIME

Ingo Potrykus, Professor emeritus am Institut für Pflanzenwissenschaften der ETH Zürich, gehört zu den weltweit angesehensten Persönlichkeiten auf den Gebieten der landwirtschaftlichen, Umwelt- und industriellen Biotechnologie und erfand zusammen mit Peter Beyer den Goldenen Reis. Im Gegensatz zu normalen Reis hat er erhöhten Nährwert, da er Vitamin A liefert. Laut WHO leiden weltweit rund 127 Millionen Kinder im Vorschulalter an Vitamin-A-Mangel, bis zu 500.000 erblinden jedes Jahr und insgesamt sterben pro Jahr etwa 600.000 Kinder unter 5 Jahren daran.

Wir freuen uns sehr, dass Prof. Potrykus so freundlich war, uns ein paar Fragen zu beantworten. (To the English version) Mehr…

Prof. Potrykus on Golden Rice

8. September 2013 Keine Kommentare

who_ingo-TIME

Ingo Potrykus, Professor emeritus at the Institute of Plant Sciences, ETH Zurich, is one of the world’s most renowned personalities in the fields of agricultural, environmental, and industrial biotechnology, and invented Golden Rice with Peter Beyer. In contrast to usual rice, this one has an increased nutritional value by providing provitamin A. According to WHO, 127 millions of pre-school children worldwide suffer from vitamine A deficiency, causing some 500,000 cases of irreversible blindness every year. This deficiency is responsible for 600,000 deaths among children under the age of 5.

We are delighted Prof. Potrykus kindly agreed to be interviewed by Psiram. (Zur deutschen Version) Mehr…

Jörg Kachelmann zu Chemtrails

25. August 2013 120 Kommentare

von unserem Gastautor Sebastian Bartoschek

Jörg Kachelmann (Quelle: Wikipedia)

Jörg Kachelmann       (Quelle: Wikipedia)

 

Herr Kachelmann, Sie sind unseren Lesern sicherlich aus verschiedenen Zusammenhängen bekannt. Vielleicht mögen Sie sich trotzdem kurz vorstellen?

Ich heisse Jörg Kachelmann und interessiere mich fürs Wetter.

 

Sie engagieren sich ja aktiv gegen die „Chemtrail“-Verschwörungstheorie, die hinter Kondensstreifen üble Machenaschaften der Mächtigen vermutet.
Seit wann verbreitet sich diese VT Ihrer Beobachtung nach?

Es hat 2004 angefangen und mir war sofort klar, dass sich das unter schlichten Gemütern verbreiten würde, weil es schön weit weg ist, weil der Flugverkehr zunimmt und vor allem in Deutschland ein schmuddeliger Bodensatz an Antiamerikanismus dafür sorgt, dass manche Leute „denen alles zutrauen“. Mehr…

Die deutsche Wikipedia und Psiram

28. Juni 2013 30 Kommentare

Wer sich fragt, warum im Wiki von Psiram nicht jeder schreiben darf, könnte eine Antwort darauf bekommen, wenn man bei Wikipedia den Eintrag zu Psiram ansieht. Wir haben mal das Verhältnis der Wortanzahl der Diskussion und des letztlichen Artikels visualisiert, Stand Juni 2013: Mehr…

KategorienAllgemein, Interview Tags: ,

Transparenzoffensive, Teil I: Werbebotschaften in Talkshow

2. Oktober 2012 51 Kommentare

Vorwort

Aufgrund aktueller Ereignisse und des neuen Zeitgeistes der Transparenz und Offenheit über Finanzierungen entschlossen sich unsere geheimen Sponsoren wir uns, eine neue Charmebolzen- und Transparenzoffensive zu starten, dass einem der Schlübber qualmt. Dies kommt auch den besorgten Menschen entgegen, die immer noch nicht überzeugt sind, dass wir gesponsort werden oder nur unzureichende Klarheit herrscht, von wem.

Transparenzoffensive, Teil I: Werbebotschaften in Talkshow für die kriminelle Seite Psiram.com

Wegen schlechter Umfrage- und Bekanntheitswerte entschlossen unsere geheimen Sponsoren wir uns, einen Psiram.com-Werbespot drehen zu lassen. Wir haben dafür keine Kosten und Mühen gescheut und nur illustre Gäste eingeladen. Seit Kurzem ist das propagandistische Meisterwerk nun zu sehen!

Wir bedanken uns bei allen Schauspielern für die gute Mitarbeit:

Norbert Brakenwagen
Anne Sono
Daniel Ebner
Professor Dr. Michael Friedrich Vogt

Beachten Sie bitte die unbelegten Tatsachenbehauptungen Diffamierungen sowie das Produktplacement und das geheime Sponsoring der Pharmaindustrie für diese Psiram.com-Werbung.

Auch möchten wir speziell auf den subtil-doppelbödigen Titel TimeToDo der Sendung hinweisen, dessen tiefe Brillanz sich nur dem wahren Kenner der englischen Sprache erschließt. Das sei nur erwähnt, damit der naive Beobachter nicht etwa glaubt, dass „Zeit zum Handeln“ amateurhaft einfach falsch übersetzt wurde.

Wir versichern des Weiteren:
1. Während der Dreharbeiten der Werbesendung wurden weder Kinder, Kakteen, Tiere noch ältere Menschen bedroht oder kamen zu Schaden.

2. Es kam nirgends zu Urheberrechtsverstößen. Nie. Erst recht nicht bei Freigespenstern.

Rechtlicher Hinweis: Für mögliche Schäden (z.B. an unschuldigen Tischplatten) oder an Tastaturen aufgrund gleichzeitigen Kaffeegenusses während des Konsums des Videos übernehmen wir ausdrücklichst keine Haftung!

Viel Vergnügen!

Hinweis: Die Videokommentare wurden von psiram.com-Youtube-Agenten absichtlich gefälscht. Nicht reinfallen!

Horizontaler Gentransfer: Erklären wir die Friedhöfe zum Sperrgebiet!

27. Oktober 2011 17 Kommentare

Zum ersten Teil dieses Interviews: Der Zug für Grüne Gentechnik ist in Deutschland abgefahren

Professor Nellen, ein paar Fragen zum horizontalen Gentransfer:

[…]In der Genforschung wird allgemein davon ausgegangen, dass unkontrollierter horizontaler Gentransfer transgener DNA ausgeschlossen werden kann, weil sich diese ebenso wie natürliche DNA außerhalb der Zelle schnell zersetzt. Einzelne Wissenschaftler kamen jedoch zu Ergebnissen, nach denen horizontaler Gentransfer transgener DNA zu Bakterien und auch zu Pflanzen und Tieren stattfindet.[1] Sie sehen darin ein Gesundheitsrisiko, da horizontaler Gentransfer eine Ursache für die Entstehung neuer Krankheitserreger und Antibiotika-Resistenzen sein kann. Direkt nachgewiesen wurde die Übertragung prokaryotischer DNA auf Eukaryoten bisher bei Agrobacterium tumefaciens (Pflanzenzellen) und Bartonella henselae (menschliche Zellen).[2][3][…]

(http://de.wikipedia.org/wiki/Horizontaler_Gentransfer)

Wie ist das gemeint? Wie findet sowas statt? Über Viren?
Wenn dem so wäre, kann dies nicht genausogut mit non-GMO-DNA passieren?
Dann kann man nach derselben Logik sagen es sei nicht ausgeschlossen, dass hier auch neue „Risiken/Gefahren“ etc. etc. auf „natürliche“ Art entstehen, oder?

Ganz zweifellos findet horizontaler Gentransfer statt. Bei Agrobakterium tumefaziens gehört das zum „Tagesgeschäft“: das Bakterium baut einen Teil seines Genoms in das Wirtsgenom ein, um einen Wurzelhalstumor zu erzeugen. Das ist natürlich. Im Labor bringen wir täglich Gene aus verschiedenen Organismen in Bakterien ein. Dazu greifen wir zu verschiedenen Hilfsmitteln, um die Aufnahme der Gene zu verbessern. In der Natur passiert das auch, aber sehr selten. Es reicht aber nicht, dass DNA von einer Zelle aufgenommen wird. Das DNA Stück muss das vollständige Gen enthalten, es muss so eingebaut werden, dass es auch abgelesen wird und schließlich ein funktionsfähiges Genprodukt vorliegt. Selbst im Labor, wo wir das mit allerlei Tricks optimieren, ist das nicht immer ganz einfach. Aber die Masse macht’s: bei sehr vielen Bakterien und sehr viel DNA wird es hin und wieder passieren. Genau diese Situation ist z.B. im Herbst gegeben: es fallen Tonnen (!) von DNA von den Bäumen und treffen auf Tonnen von Bakterien im Boden. Was da verrottet und DNA freisetzt sind nicht nur Fallobst und bunte Laubblätter, dazu gehören auch giftige Pflanzen (mit den zugehörigen Genen). Trotzdem finden wir danach keine Bodenbakterien mit Toxingenen aus der Tollkirsche oder der Kartoffel. Das Gift aus Ligusterhecken und Eiben im Vorgarten verseucht nicht alle Mikroorganismen der Wohnsiedlung. Evolutionär, im Laufe von Jahrmillionen spielt horizontaler Gentransfer eine Rolle, in unserer Zeitrechnung eher nicht.
GV Pflanzen enthalten übrigens keine Antibiotikaresistenzgene mehr.
Erlauben Sie mir zum Abschluss dieser Frage ein etwas makaberes Beispiel:
Wenn wir tatsächlich Sorge um horizontalen Gentransfer hätten, so müssten wir zuerst die Friedhöfe zum Sperrgebiet erklären. Ein sehr großer Teil der Menschen, die dort bestattet werden, ist an veränderten Gene gestorben, die einen Tumor ausgelöst haben – ihre DNA wird ungehindert in die Umwelt freigesetzt.

Mehr…

Der Zug für Grüne Gentechnik ist in Deutschland abgefahren

26. Oktober 2011 12 Kommentare

Wolfgang NellenProfessor Wolfgang Nellen vom „Department of Genetics“ der Universität Kassel war vor kurzem bereit uns ein paar Fragen zum breiten Thema Gentechnik und der diesbezüglichen Situation in Deutschland zu beantworten. Prof. Nellen hat den Lehrstuhl für Genetik bereits seit 1995 inne, betreibt Grundlagenforschung und hat eine lange Liste von Publikationen veröffentlicht. Da die Antworten sehr umfangreich ausgefallen sind, werden wir den Text in 2 Teilen veröffentlichen.

 

 

Herr Professor Nellen, können Sie uns kurz erklären, womit Sie sich beruflich beschäftigen, woran Sie hauptsächlich arbeiten?

Ich bin Molekulargenetiker und meine Abteilung arbeitet an Mechanismen der Epigenetik. Wir benutzen den Modellorganismus Dictyostelium (eine einzellige Amöbe) um zu verstehen, wie die genetische Information z.B. durch die Verpackung der DNA in der Zelle beeinflusst wird. Dabei ergeben sich interessante, vermutlich generell gültige Erkenntnisse, wie z.B. die Umwelt Einfluss auf die Nutzung der genetischen Information nimmt und wie sich Zellen gegen molekulare Parasiten (z.B. Viren) wehren. Das ist reine Grundlagenforschung, die zum grundsätzlichen Verständnis, wie Leben funktioniert, beiträgt.

Inwieweit unterscheiden sich Züchtungen von Genmanipulierten Pflanzen? Oder anders gefragt: Ist Genmanipulation nur gezielte Züchtung?

Zunächst eine Korrektur: der Ausdruck „Genmanipulation“ wurde von Interessengruppen geprägt. Lassen Sie Ihr Auto manipulieren, wenn Sie in der Werkstatt die Zündung einstellen lassen? Gehen Sie zum Zahnmanipulator, wenn Sie sich ein Implantat machen lassen? Der negative Beigeschmack scheint beabsichtigt zu sein.
Gentechnische Veränderungen sind keine gezielte Züchtung. Durch die universelle Gültigkeit des genetischen Codes ist es möglich, Gene aus anderen Organismen in ein Genom einzusetzen. Das geht nicht durch Züchtung. Das bekannteste Beispiel dafür ist der Bt Mais, der ein Gen des Bakteriums Bacillus thuringiensis enthält.
Man kann aber auch z.B. Gene in einem Organismus ausschalten, um unerwünschte Eigenschaften loszuwerden. Ein wenig bekanntes, aber eindrucksvolles Beispiel ist eine Sonnenblume mit deutlich erhöhtem Anteil an ungesättigten Fettsäuren. Dabei wurde gezielt ein Gen ausgeschaltet, das normalerweise zur Sättigung der Fettsäuren führt. Dieser Effekt wurde auch durch Züchtung mit vorgeschalteter Mutagenese erzielt – also ohne Gentechnik. Mutagenese bedeutet, dass durch erbgutschädigende Substanzen (radioaktive Bestrahlung, krebserzeugende Gifte) ungerichtet Veränderungen erzeugt werden. Die Behandlung erfolgt so, dass mindestens 90% der Organismen (hier Sonnenblume) durch massive Erbgutänderungen sterben. Unter den Überlebenden wird nach solchen Veränderungen gesucht, die man sich wünscht – und die man oft auch findet. Ein Problem dabei ist, dass es durchschnittlich ca. 20 weitere Mutationen in einem solchen Organismus gibt. Von denen hat man keine Ahnung wo sie sind und was sie bewirken. Durch umfangreiche Rückkreuzungen mit dem Ausgangsstamm versucht man diese Mutationen auszukreuzen – ganz sicher kann man dabei aber nie sein.
In diesem Fall entspricht die gentechnische Veränderung im Ergebnis einer Züchtung – Gentechnik hat dabei jedoch den Vorteil, dass andere, unbekannte Mutationen wesentlich unwahrscheinlicher sind.

Ist es gesundheitsschädlich „Genetisch Modifizierte Organismen(GMO)“ zu essen? Gibt es irgendwelche Hinweise dafür/dagegen?

Kleine Korrektur: „genetisch modifiziert“ sind wir alle denn wir unterscheiden uns in unseren Genen. Diese genetische Varianz ist durch natürlich auftretende Mutationen entstanden. Sie meinen „gentechnisch modifizierte Organismen“, d.h. eine gezielte, technische Modifikation der DNA.
Schädigungen der Gesundheit sind bei zum Verzehr zugelassenen GMOs nicht bekannt. Es gibt immer wieder Berichte über Rinder, die an „Genmais“ gestorben oder erkrankt sind. Ein ursächlicher Zusammenhang ist aber nicht gegeben. Das wäre auch erstaunlich denn in USA werden Rinder fast ausschließlich mit GV Mais gefüttert. Es hätte auffallen müssen, wenn die alle sterben.

Gibt es Gefahren/Risiken bei der Verwendung von Tiergenen in Pflanzen und wenn ja welche?

Wenn Gene zwischen sehr verschiedenen Arten ausgetauscht werden, muss sorgfältig darauf geachtet werden, wie sie in das „genetische Umfeld“, z.B. den Stoffwechsel des Empfängers eingreifen und welche Effekte sie dort haben. Ein Allergen aus einer Nuss in eine Sojabohne zu setzen ist keine gute Idee. Ein für den Menschen tödliches Toxingen aus einer Schlange in die Kartoffel zu setzen, ist mit größter Wahrscheinlichkeit gesundheitsschädlich. Ein Gen für Frostresistenz aus einem Fisch in eine Erdbeere zu setzen kann einen Vorteil haben. Es müssen umfangreiche Untersuchungen durchgeführt werden, wie das Genprodukt sich in der Erdbeere verhält und ob es sich auf andere Eigenschaften der Erdbeere auswirkt – und ob diese Auswirkungen schädlich für den Verbraucher sind. Ein Handicap seriöser Wissenschaftler ist, dass sie niemals niemals sagen sollten. Negative Effekte können nie zu 100% ausgeschlossen werden. Nach einer ordentlichen Analyse halte ich die Risiken jedoch für geringer als bei der oben genannten „natürlichen“ Sonnenblume, die noch eine unbekannte Zahl an Mutationen unbekannter Wirkung enthält und die weitgehend ungeprüft als „Naturprodukt“, möglicherweise mit Biosiegel, vermarktet werden kann.

Führt an der Gentechnik überhaupt ein Weg vorbei?

Langfristig wohl kaum. Züchtung hat lange zu gewaltigen Ertragssteigerungen geführt. „Natürlich“ sind unsere Lebensmittelpflanzen seit fast 10.000 Jahren nicht mehr. Jetzt scheinen aber die Grenzen der konventionellen Züchtung erreicht zu sein. Gentechnisch ist es möglich, Pflanzen an die Eigenarten der Standorte anzupassen (Trockenresistenz, Salzresistenz usw.) um z.B. auch den Folgen des Klimawandels zu begegnen. Der Wettlauf mit Schädlingen wird schwieriger und Ernteverluste müssen eingedämmt werden. Teilweise könnte man diese Ziele vielleicht auch durch Kreuzung erreichen, aber gewiss nicht alle und es würde viel länger dauern.

Sie sind ja auch am Science Bridge(http://www.sciencebridge.net/) Projekt beteiligt, worum geht es dabei?

Science Bridge ist eine unabhängige „non-profit“ Organisation (gemeinnütziger Verein). Unabhängig bedeutet, dass wir von keinen Sponsoren aus der Wirtschaft abhängig sind und uns ausschließlich aus (moderaten) Kursgebühren und Mitgliedsbeiträgen finanzieren. Wir liefern in erster Linie Schulen Experimente zu Molekularbiologie und Gentechnik – zunächst also reine Wissensvermittlung und Experimentiererfahrung. Dabei versuchen wir möglichst wertfrei Information zur Gentechnik zu geben.
Weiterhin informieren wir in öffentlichen Veranstaltungen zur Gentechnik. Information ist jedoch eine Sache, sie alleine kann die Resistenz gegen Argumente (bedingt durch sehr erfolgreiche PR Aktionen verschiedener NGOs) nicht beheben. Wir versuchen deshalb, eigene Erfahrungen durch Laborkurse für interessierte Bürger zu vermitteln und danach zu diskutieren. Die Ergebnisse sind interessant: obwohl wir nicht versucht haben, Pfarrer, Journalisten oder auch Greenpeace-Gruppen zu „hirnmanipulieren“ gingen sie meistens sehr nachdenklich aus den Kursen nach Hause und alle meinten, dass sie die Sache jetzt etwas differenzierter sehen (ohne gleich zu flammenden Gentechnikbefürwortern zu werden!).

Welche Internetseiten können Sie empfehlen um sich zum Thema „Grüne Gentechnik“ zu informieren?
Wenn es bei der theoretischen Auseinandersetzung mit der Thematik bleibt, empfehle ich die XING Gruppe „Grüne Gentechnologie“ und die Infoseite von Transgen. Etwas Informationsmaterial haben wir auch auf der Science Bridge Seite unter Informationsmaterial Grüne Gentechnik. Ich hatte übrigens NABU und Greenpeace angeboten, dort auch ihre Sicht der Dinge einzustellen – wollten sie aber nicht.

Zur Fortsetzung:
Horizontaler Gentransfer: Erklären wir die Friedhöfe zum Sperrgebiet!

„Man hat das Thema Gentechnik bereits geschickt tabuisiert.“ Ein Interview mit Prof. Beda Stadler

29. September 2011 27 Kommentare

Prof. Dr. Beda M. Stadler arbeitet und forscht am Universitätsinstitut für Immunologie in Bern. Er ist der Öffentlichkeit aus vielen Diskussionsrunden im TV und Kolumnen in der Presse bekannt. Er war so nett, uns ein Interview zu geben.
Mehr…

How much medicine is evidence-based?

26. September 2011 Keine Kommentare

A few weeks ago we noticed a claim in GEO, a German magazine, stating that only 40% of medicine were evidence-based. Since the article contained lots of errors (we blogged about its flaws) and no real source was given (apart from the allegation this was a quote from a former president of State Chambers of Physicians), we were inclined to dismiss the contention without further consideration.

But then we pondered the question and started digging. We found an official document on Evidence-Based Medicine and we discovered a website of the British Medical Journal dedicated to evidence based medicine supporting the claim.

Clinical Evidence

Clinical evidence for medicine

The BMJ Site displays a nice diagram showing that 51% of medicine were of unknown effectiveness! 51%. And another 15 percent were harmful/likely ineffective. We were flabbergasted. According to these figures, medicine(about 40% proven efficiacy) was not much better than alternative medicine(about 0% proven efficiacy).

 

 

A rate of unknown effectiveness of as much as 51% for medicine? Wow. We were stunned and decided to ask Professor Edzard Ernst about the BMJ page.

You probably know the following page: http://clinicalevidence.bmj.com/ceweb/about/knowledge.jsp
This overview isn’t exactly much to write home about. What is your opinion on this?
Isn’t it unfair to look down upon alternative methods when there is still so much unknown in medicine?

  • Firstly, the low percentage of proven treatments is partly due to the fact that this figure includes alternative medicine.
  • Secondly, the figure relates to all treatments even those that are very rarely used. If you look at the percentage of effective treatments that are actually in daily use, you arrive at figures around 80%.
  • Thirdly the process of applying science to medicine is relatively young – so we are looking at work in progress.
  • Fourthly, if one area is not optimal, this is no reason to allow another one to be even worse.

Alternative medicine is included in those figures? Well, ok, that explains a lot.

“By definition”, I begin
“Alternative Medicine”, I continue
“Has either not been proved to work,
Or been proved not to work.
You know what they call “alternative medicine”
That’s been proved to work?
Medicine.”

(Storm by Tim Minchin)

css.php