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Artikel Tagged ‘Waldorfschule’

Der gesteigerte Verschwörungswahn eines Waldorf-Lehrers

19. Oktober 2020 11 Kommentare

Gastbeitrag: Wie in Oldenburg Israelhass, Antiamerikanismus, Geschichtsrevisionismus und Corona-Leugnung in einer trüben Melange zusammenfinden.

Lehrer der Waldorfschule Oldenburg verbreitet antisemitische Verschwörungstheorien (Quelle: Gerd Wiechmann / CC BY-SA 4.0)

Markus Fiedler, Biologie- und Musiklehrer an der Waldorfschule Oldenburg, ist als Verschwörungsideologe im Internet und auf Demonstrationen unterwegs. Seine Phantasmagorien erwachsen aus einer Obsession mit dem Internetlexikon Wikipedia, dessen Autoren er eine proamerikanische, proisraelische und gegen Verschwörungstheoretiker gerichtete Schlagseite zuschreibt.

Verschwörungstheoretischer Zirkel

Den Ausgangspunkt dieses Verschwörungswahns bildet eine Fixierung auf die Wikipedia-Seite des Schweizer Waldorfschülers und Verschwörungstheoretikers Daniele Ganser, die Fiedler immer wieder vergeblich zu beschönigen suchte, indem er z.B besagtem Ganser in seinen Internetserie „Geschichten aus Wikihausen“ und seinen abendfüllenden Dokumentarfilmen „Die dunkle Seite der Wikipedia“ (2015) und „Zensur“ (2016) des Öfteren ein Forum bot. Ganser stellt sowohl die islamistische Täterschaft bei 9/11 als auch die Täterschaft von Neonazis bei den Anschlägen auf das Münchner Oktoberfest 1980 in Frage und phantasiert stattdessen über die angebliche Täterschaft westlicher Geheimdienste.

Ohne jede kritische Kommentierung zeigt Fiedler im Film „Zensur“ Ausschnitte aus einer Diskussion Gansers mit dem rechtspopulistischen Journalisten Jürgen Elsässer und dem neonazistischen Chef der Wehrsportgruppe Hoffmann. In seinen beiden ‚Dokumentationsfilmen‘ begann Fiedler mit bis heute fortdauernden Hetzjagden auf proisraelische und proamerikanische Wikipedia-Autoren, die er ihrer Anonymität zu entreißen sucht.

Zu seinen größten Feindbildern erkor er neben den Regierungen der USA und Israels die Gesellschaft zur wissenschaftlichen Erforschung von Parawissenschaften (GWUP), die Ruhrbarone, die Amadeu-Antonio-Stiftung und die Website Psiram, die über Esoteriker und Verschwörungstheoretiker aufklärt. All diese Gruppen und Blogs subsumiert er gemeinsam mit „den Antideutschen“ unter dem Begriff „Transatlantifa“, die von transatlantischen Think-Tanks stark gemacht worden sei und der gesamten Medienlandschaft ihren Willen aufzwinge. Mehr…

Masernimpfpflicht für Deutschland?

16. Juli 2013 148 Kommentare

Es ist eigentlich peinlich. Wie z.B. die Süddeutsche Zeitung berichtet, hat Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr eine Impfpflicht ins Gespräch gebracht, nachdem im ersten Halbjahr 2013 mehr als 900 Masernfälle in Deutschland gemeldet wurden. Auch andere Politiker und Gesundheitsexperten unterstützen ähnliche Regelungen, wie z.B. Jens Spahn, der gesundheitspolitische Sprecher der Unionsfraktion, der anmerkt, dass nur Geimpfte Kitas, Kindergärten oder Schulen besuchen dürfen.

Peinlich dabei ist aber nicht, dass diese Idee diskutiert und vielleicht umgesetzt wird – peinlich ist eher, dass es überhaupt soweit kommen musste. Die Masern hätten ja eigentlich schon bis 2010 aus Europa komplett verschwunden sein sollen, aber das hat leider überhaupt nicht funktioniert.

Propagandistische Darstellung aus impfgegnerischer Sicht

Impfgegner, die mit dem im englischen Raum sogenannten FUD-Prinzip, Fear (Furcht), Uncertainity (Unsicherheit) and Doubt (Zweifel) arbeiten, haben ihr Scherflein dazu beigetragen, dass uns diese Krankheit noch erhalten geblieben ist. Mehr…

Henning Kullak-Ublick, der ‘Bund der Freien Waldorfschulen’, und die Glaubwürdigkeit

20. März 2013 3 Kommentare

An Inquiry into Meaning and Truth 580

 

Die von GWUP-Mitglied André Sebastiani initiierte Petition „Gegen die geplante staatliche Waldorfschule in Hamburg“ macht weiter Schlagzeilen. Es berichtete auch der Deutschlandfunk. Und Henning Kullak-Ublick, Vorstand des „Bundes der Freien Waldorfschulen“, hält urplötzlich eine „Waldorf-Schule light“ für möglich, nachdem diese zuvor von Waldorf-Seite entschieden abgelehnt worden war: ist Kullak-Ublick glaubwürdig?
Gastbeitrag von Andreas Lichte mit freundlicher Genehmigung der Ruhrbarone.

Als Kommunikationschef des „Bundes der Freien Waldorfschulen“ scheint Kullak-Ublick dem selbsternannten Hellseher Rudolf Steiner, Begründer der Waldorfpädagogik und der esoterischen Weltanschauung Anthroposophie, nacheifern zu wollen. Rudolf Steiner sagt:

„Das müssen wir uns immer wiederum vor die Seele stellen, dass wir nicht aus Urkunden schöpfen, sondern dass wir schöpfen aus der geistigen Forschung selbst und dass wir dasjenige, was aus der Geistesforschung geschöpft wird, in den Urkunden wieder aufsuchen … Was heute erforscht Mehr…

Erste deutsche staatliche Waldorfschule: Wirbt Christian Füller, taz, für die ‘Sekte’ Anthroposophie?

4. Februar 2013 48 Kommentare

Hamburger Rathaus Foto „o“ wie Obacht Lizenz: CC

Regelmäßig erfreut die taz ihre anthroposophischen Leser mit der Beilage „taz THEMA Anthroposophie“. Nun wirbt Christian Füller in der taz-Rubrik „Zukunft – Bildung“ für ein höchst umstrittenes Schulprojekt, die erste „staatliche Waldorfschule“ Deutschlands, als „Zukunftsmodell für das Bildungswesen“. Wirbt Christian Füller damit für die, Zitat Prof. Hopmann, „Sekte“ Anthroposophie?
Gastbeitrag von Andreas Lichte mit freundlicher Genehmigung der Ruhrbarone.

Christian Füller beginnt seinen Artikel so: „Die Nachrichtenlage ist unübersichtlich, was die staatliche Waldorfschule in Hamburg anlangt. Ein Rudolf-Steiner-Hasser aus Bremen sammelt Unterschriften, um die Schule zu verhindern.“ Quellenangaben – z.B. einen einfachen link – hält Christian Füller offensichtlich nicht für nötig, um die „Nachrichtenlage“ zu verbessern, stattdessen versucht er es mit einer Unterstellung: „Rudolf-Steiner-Hasser aus Bremen …“.

Nein, André Sebastiani, Gastautor der Ruhrbarone, und Initiator der Petition „Gegen die geplante staatliche Waldorfschule in Hamburg“ ist kein „Steiner-Hasser“. Sebastiani interessiert sich als Lehrer einer öffentlichen Schule in Bremen für „Bildung“. Irgendwann stieß er auf das Thema „Waldorfschule“ und hat sich seitdem intensiv damit auseinandergesetzt, wie bei den Ruhrbaronen hier nachzulesen ist: Waldorfschule: Versteinerte Erziehung.

Für Sebastiani steht heute fest, dass es eine Waldorfschule ohne Anthroposophie nicht geben kann. Das ist eine Schlussfolgerung, die ich als ausgebildeter Waldorflehrer ausdrücklich bestätige: alles, was in der Waldorfschule passiert, basiert letztlich auf den Vorgaben Rudolf Steiners (1861–1925), Begründer der esoterischen Weltanschauung Anthroposophie. Über den anthroposophischen Hintergrund der Waldorfpädagogik informierte ich auch Hamburgs Bildungssenator Ties Rabe in einem offenen Brief, Zitat:

„(…) Die Waldorfpädagogik übernimmt die in der Anthroposophie übliche Einteilung des Menschen in ‘Wesensglieder’. Diese ‘Wesensglieder’ entwickeln sich laut Rudolf Steiner in zeitlichen Abschnitten von 7 Jahren, den ‘Jahrsiebten’. Dazu sagt Prof. Dr. Stefan T. Hopmann, Bildungswissenschaftler an der Universität Wien, im Interview ‘Man kann nicht nur ein ‘bisschen’ Waldorf sein’, Zitat:

‘(…) Lichte: noch einmal zur Jahrsiebtelehre – von 0–7 Jahre wird der physische Leib entwickelt, von 8–14 Jahre der Ätherleib, von 15–21 Jahre der Astralleib, vom 21. Lebensjahr an endlich das »Ich« – erst dann ist der Mensch ein Mensch. Was sagen Sie zu Steiners Mensch aus dem Esoterik-Baukasten? Mehr…

Gegen die geplante staatliche Waldorfschule in Hamburg

13. Dezember 2012 13 Kommentare

Wir möchten unsere Leser gern auf eine Petition der GWUP aufmerksam machen, die sich an Bildungssenator Ties Rabe in Hamburg richtet und gegen die geplante Einrichtung einer staatlichen Waldorfschule in Hamburg protestiert.

In Hamburg könnte es bald eine staatliche Waldorfschule geben – im Rahmen eines Schulversuchs, der im Schuljahr 2014/2015 starten soll. Waldorfpädagogik wird leider immer wieder fälschlicherweise für eine harmlose, antiautoritär-fortschrittliche Erziehungsform gehalten.

Wir von der GWUP (Gesellschaft zur wissenschaftlichen Untersuchung von Parawissenschaften) hingegen sehen in der Waldorfpädagogik eine gefährliche Ideologie, die anti-aufklärerisches, anti-wissenschaftliches und im schlimmsten Fall sogar rassistisches Gedankengut vermittelt.

Der Schaden, den eine solche Erziehung bei Kindern und Jugendliche anrichten kann, ist kaum abzuschätzen. Wir warnen daher ausdrücklich davor, der Waldorfpädagogik in Form eines Schulversuchs noch größeren Zulauf zu bescheren und ihr vielleicht sogar ein offizielles politisches Gütesiegel zu verleihen.

Wir haben hier bereits den offenen Brief von Andreas Lichte zum Thema veröffentlicht und möchten unsere Leser auffordern, so sie unschlüssig sind, sich noch einmal ein wenig mit der Anthroposophie zu beschäftigen.

Einen Einblick in das Geschichtsverständnis der Anthroposophen finde man z.B. in den Artikeln Geschichte in der Waldorfschule: ‘Atlantis’ und die ‘Rassen’ und Anthroposophie und Nationalsozialismus: „Die Waldorfschulen erziehen zur Volksgemeinschaft“.

Und hier geht es zur Petition: https://www.change.org/de/Petitionen/gegen-die-geplante-staatliche-waldorfschule-in-hamburg

Geschichte in der Waldorfschule: ‘Atlantis’ und die ‘Rassen’

9. Dezember 2012 106 Kommentare

Bei Diskussionen mit Befürwortern der Waldorfschule bekommt man immer wieder Standard-Antworten zu hören, wie sie der ehemalige Waldorfschüler Lukas Böhnlein in seinem „Waldorfschulen Bullshit-Bingo“ festgehalten hat. Sehr beliebt dabei: „Du hast noch nie eine Waldorfschule von innen gesehen!“ Kritik von aussen wird damit jegliche Berechtigung abgesprochen. Aber daraus ergibt sich auch die Frage: „Was können Eltern und Schüler in der Waldorfschule eigentlich sehen, wenn sie nichts über Rudolf Steiners ‘Anthroposophie’ wissen, auf der die gesamte Waldorfpädagogik basiert?“

Von unserem Gastautor Andreas Lichte.
Artikel übernommen mit freundlicher Genehmigung der Ruhrbarone.
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Waldorfschule in staatlicher Trägerschaft – offener Brief an Senator Ties Rabe, Hamburg

21. Oktober 2012 152 Kommentare

von Andreas Lichte, Berlin, 3. September 2012, Erstveröffentlichung bei den Ruhrbaronen.

an:

Herrn Senator Ties Rabe

Behörde für Schule und Berufsbildung

Hamburger Straße 31

22083 Hamburg

 

Kopie an:

Prof. Dr. Stefan T. Hopmann

Institut für Bildungswissenschaft

Sensengasse 3a

A-1090 Wien

 

Vorab per E-Mail an: Senator Ties Rabe / Prof. Dr. Stefan T. Hopmann 

 

Waldorfschule in staatlicher Trägerschaft – offener Brief

 

 

Sehr geehrter Herr Senator Rabe,

die „erziehungsKUNST“, Publikation des „Bundes der freien Waldorfschulen“, berichtete im August 2012 über die erste deutsche „Waldorfschule in staatlicher Trägerschaft1, die zum Schuljahr 2013/14 in Hamburg entstehen soll. Mehr…

Brandenburg: Waldorfschule für alle? – „Sekte“ für alle?

4. Dezember 2011 6 Kommentare
Ein Rechtsgutachten sagt: „Dass einem privaten Schulträger in Zukunft eine Monopolstellung zukommen kann, wird grundgesetzlich nicht ausgeschlossen.“ Und: „Er erfüllt dann die Aufgabe einer öffentlichen Schule.“ Gibt es bald eine Monopolstellung privater Schulen? Die Waldorfschule für alle? Von Andreas Lichte
 

Wie die „Potsdamer Neueste Nachrichten  am 29.11.2011 berichten, will die Brandenburger Koalition von SPD und Linke Kürzungen bei der Bezuschussung von Privatschulen vornehmen und begründet diese u.a. mit der wachsenden Existenz-Gefährdung der Öffentlichen Schulen durch Privatschulen.Aufgrund der massiven Proteste der privaten Schulträger wurden die vom Brandenburger Kabinett bereits beschlossenen Kürzungen inzwischen abgemildert: bis zum Jahr 2015 sollen die Zuschüsse für Privatschulen statt ursprünglich um 20 Millionen Euro nun nur noch um 13,5 Millionen Euro gekürzt werden. Mehr…

Freie Waldorfschule Kempten: Ein ehemaliger Schüler berichtet

19. November 2011 82 Kommentare

Letzte Woche erhielt EsoWatch eine E-Mail, in der ein ehemaliger Schüler der Freien Waldorfschule Kempten (jetzt Freie Schule Albris) von seinen Erfahrungen mit der Waldorfpädagogik an dieser Schule berichtet.

Mit Erlaubnis des Autors möchten wir sie hier veröffentlichen:

Hallo Esowatch-Team,

Ich möchte etwas zum Thema Waldorfpädagogik und Waldorfschulen beitragen:

Ich war die ersten zwei Schuljahre an der Waldorfschule in Pforzheim. In diesem Alter habe ich natürlich noch nicht die Unterrichtsmethoden hinterfragt. Es wurden viele Geschichten erzählt (ähnlich wie es auch im Eintrag unter Waldorfpädagogik steht). Mein Vater war an der Waldorfschule in Pforzheim und dann in Kempten Lehrer.

In die dritte Klasse wechselte ich dann an die Freie Waldorfschule Kempten. Zur Waldorfschule Kempten muss man sagen, dass sie eine Sonderrolle unter den Waldorfschulen einnimmt, weil sie so einen Krassen Kurs fährt, dass sie in den 80er Jahren aus dem Bund der Freien Waldorfschulen rausgeschmissen wurde (http://www.zeit.de/1986/41/streit-der-friedlichen). Der Schulgründer Sigurd Böhm bestimmt alles, was an der Schule passiert (auch wenn er nicht Schulleiter ist). Vor ein paar Jahren gab es wieder Streit zwischen der Waldorfschule Kempten und dem Bund der Freien Waldorfschulen, weil es gegen viele Lehrer zu Gerichtsverfahren und teilweise Verurteilungen wegen Körperverletzung gekommen war (Ich persönlich habe nur einmal mitbekommen, dass ein Lehrer einen Schüler am Kopf hochgehoben hat) (http://www.spiegel.de/schulspiegel/wissen/0,1518,438443,00.html). Seit dem darf sich die Schule nicht mehr Waldorfschule nennen, sie heißt jetzt „Freie Schule Albris“.

Der Gründer Sigurd Böhm hält (hielt?) immer wieder Vorträge, zu denen Leute aus ganz Deutschland anreisten. Die Inhalte dieser Vorträge habe ich nur am Rande mitbekommen, aber ich merkte immer wieder, dass sich keiner der Tagungsteilnehmer traute Herrn Böhm zu widersprechen. Auch manche Schüler gingen dort hin. Die Schüler, die nicht hin gingen sagten, sie könnten ja selber denken.

Während der Zeit in der ich an der Schule war habe ich sehr viel Schrott gelernt. Geschichten von Atlantis, wo es schwebende Menschen gegeben haben soll, wurden im Geschichtsunterricht erzählt. Auch nordische Götter wie Odin, Thor usw. nahmen viel Raum ein in den ersten Jahren. Eurythmie hatte ich natürlich auch. Selbst in der 11. Klasse wurde uns beigebracht, dass es keine Elektronen gäbe.

Einige Jahre (ca 8-12. Klasse) verbrachten wir viele Nachmittage damit auf dem neuen Schulgrundstück Zier-Mauern, Wege und Beete anzulegen. Sogar ein Gebäude wurde teilweise von meiner Klasse gebaut. Es ist halt günstiger, wenn man die Schüler arbeiten lässt, die sind nämlich so blöd und zahlen sogar dafür Schulgeld. Auf dem Grundstück wurden zu manchen Anlässen nachts Fackelzüge mit seltsamen Ritualen und lateinischen Sprüchen veranstaltet.

An Waldorfschulen ist es ja üblich, dass man in der 8. und in der 12. Klasse ein sogenanntes Klassenspiel (Also eine Theateraufführung, teilweise mit Eurythmie-Einlagen) macht. Dazu kommt noch ein Weihnachtsspiel, dass von den Lehrern aufgeführt wird. In Kempten war das auch so, nur dass es je nach Laune von Herrn Böhm noch ein 5.Klass-Spiel, ein 11. Klass-Spiel, ein Adventus genanntes zusätzliches Weihnachtsspiel usw. gab. Außerdem beschränkten sich die Spiele nie auf eine Klasse. Da die Stücke von Sigurd Böhm extrem umgeschrieben und bis zur Unkenntlichkeit entstellt wurden, dass quasi immer Feuergeister, Nebelgeister, Sonstige Geister und Sprechchöre darin vorkamen, wurden auch sehr viele „Schauspieler“ benötigt. Wenn wieder ein neues Stück eingeprobt werden sollte, wurden erstmal aus vielen Klassen (Teilweise von 1. bis 12. Klasse) Schüler rekrutiert, die man für geeignet hielt. Offiziell war zwar die Teilnahme freiwillig, aber wenn man „Nein“ sagte wurde so lange nachgebohrt bis man zusagte. Übrigens verpasste man immer eine Menge Unterricht und musste abends und am Wochenende Proben. Anfangs machte ich sogar wirklich ein oder zweimal freiwillig mit, dann aber nur widerwillig. Seit dem ich die Teilnahme an einem Theaterstück einmal verweigerte wurde ich von den verantwortlichen Lehrern nicht mehr beachtet, als gäbe es mich nicht.

Es gab auch ein paar gute Lehrer, während ich an dieser Schule war, aber die wurden entweder rausgeekelt oder gingen freiwillig.

Von den Lehrern wurden immer große Reden geschwungen, wie Frei doch hier die Entwicklungsmöglichkeiten für die Schüler seien. Erklärtes Ziel wäre es die Schüler zu selbständig denkenden Menschen zu erziehen. In der Praxis sah das selbstständige Denken so aus, dass jede abweichende Meinung eine Themaverfehlung war.
Obwohl es ja an Waldorfschulen keine Noten gibt, gab es einen wahnsinnigen (psychischen) Druck. Da man als Schüler nicht auf Noten verweisen konnte, war es den Lehrern möglich Schülern einzureden, dass sie schlecht wären. Bei vielen stellte sich erst beim Wechsel auf andere Schulen heraus, dass sie gar nicht so schlecht waren.

Ich bin schließlich von der Schule geflogen (Mit fast 19 Jahren), weil ich ein Konzert meiner Band nicht drei Tage vorher absagen wollte. Die Begründung war, dass mir die Musik nicht gut tun würde (Die Lehrerin kannte die Musik bis dahin nicht, war dann aber bei dem Konzert). Bei meinem ersten Notenzeugnis, dass ich beim Verlassen der Schule bekam kann ich bis heute nicht nachvollziehen, wie diese Noten zustande kamen.

Ich bin mir bewusst, dass man aus dem Zusammenhang des Textes auf mich kommen kann, wenn man dabei war. Ich stehe dazu! Diese Schule ist eine Sekte, die meiner Meinung nach komplett verboten werden sollte. Vor allem ist es unerhört, dass so etwas noch mit Steuergeldern unterstützt wird. Viele Eltern schicken ihre Kinder gutgläubig an so eine Schule und wissen nicht was da abgeht. Meinetwegen sollen Erwachsene sich irgendwelchen versponnenen Esoterik-Sekten anschließen. Aber Kinder die an so eine Schule geschickt werden haben ja überhaupt keine Wahl und können auch nicht beurteilen, ob das normal ist, was da unterrichtet wird.

Waldorfschule: Dr. Detlef Hardorp verkauft Rudolf Steiners Rassismus als Multikulti

12. September 2011 42 Kommentare

Steiner Rassen
Dr. Detlef Hardorp, bildungspolitischer Sprecher der Waldorfschulen in Berlin-Brandenburg, behauptet, dass sich Rudolf Steiner für eine multikulturelle Gesellschaft engagiert habe. Von unserem Gastautor Andreas Lichte.

Ausgerechnet an Rudolf Steiners berüchtigtem „Arbeitervortrag“ – „Vom Leben des Menschen und der Erde – Über das Wesen des Christentums“, GA 349, Dritter Vortrag, Dornach, 3. März 1923 – versucht Detlef Hardorp zu belegen, dass Rudolf Steiner kein Rassist sei.
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