Anonymous hackt Scientology Austria

Update: Since we experience a lot of international traffic currently: Please see abstract below the article.

Kein guter Tag für die Sekte Scientology. AnonAustria hat heute Vormittag über Twitter verkündet, dass sie insgesamt 3 GB an Dateien der Öffentlichkeit zugänglich gemacht haben.

Anonymous hat sich damit wohl wieder an ihre Wurzeln erinnert, denn zum Kampf gegen die Sekte hatte sich die Gruppe ja formiert. AnonAustria begründet die Veröffentlichung damit, dass Scientology einfach böse ist.
Links auf das gesamte Material findet sich hier:

so-aut-mail-r2012_01.txz.pgp (358MB)
mirror: http://paf.im/Ykxf2
mirror: http://depositfiles.com/files/9x1131wtb
md5sum: a2c5511a823d4032981982affa4b686f
key: JiXha5g32csj472Kn52wqHdQ3MCM2fL4vdDp3NFNDsAKUXEiUYVPB238WAA8oZT67gFLu

so-aut-mail-r2012_02.txz.pgp (299MB)
mirror: http://paf.im/iHaZU
mirror: http://depositfiles.com/files/93pqov1oi
md5sum: a3f7f93122605c136901859ae969c781
key: JiXha5g32csj472Kn52wqHdQ3MCM2fL4vdDp3NFNDsAKUXEiUYVPB238WAA8oZT67gFLu

so-aut-mail-r2012_03.txz.pgp (331MB)
mirror: http://paf.im/mdfCZ
mirror: http://depositfiles.com/files/vlia3wyaz
md5sum: 7c98936366db557ccbbf53f4d3417bcc
key: JiXha5g32csj472Kn52wqHdQ3MCM2fL4vdDp3NFNDsAKUXEiUYVPB238WAA8oZT67gFLu

so-aut-mail-r2012_04.txz.pgp (317MB)
mirror: http://paf.im/XjTdV
mirror: http://depositfiles.com/files/trmxbdgbr
md5sum: 71e8c07b01d2d2369a830d3f5dcf64f3
key: JiXha5g32csj472Kn52wqHdQ3MCM2fL4vdDp3NFNDsAKUXEiUYVPB238WAA8oZT67gFLu

so-aut-mail-r2012_05.txz.pgp (1.5GB)
mirror: http://depositfiles.com/files/pah7okf0z
mirror: http://www.nowdownload.eu/dl/1rt0wa1mo9854
md5sum: e3ee01236b5100a9e52458a8e841b397
key: JiXha5g32csj472Kn52wqHdQ3MCM2fL4vdDp3NFNDsAKUXEiUYVPB238WAA8oZT67gFLu

(Quelle: AnonAustria – Pastebin)

Zur Zeit sind noch keine inhaltlichen Erkenntnisse bekannt, aber AnonAustria wird sicher über ihren Twitter-Account berichten. Bereits jetzt wurde ein Mail, in dem ein Polizeioffizier an Frau Caroline Mohorn schreibt, veröffentlicht. Die Mohorns verdienen ihr Geld nicht nur mit Scientology, sondern auch mit ihrer Firma Aquapol, die ein esoterisches Gerät zur Mauertrockenlegung verkauft. Von diesen gibt es wiederum bekannte Beziehungen zum Esoterik-Pfarrer Jürgen Fliege, der gerne dafür Werbung machte.

Man darf gespannt sein, was in den nächsten Tagen an Verstrickungen zu Tage gefördert werden.

Update:
Scientology Austria keeps up a lot of connections to New Age and pseudoscience groups. Esowatch is a consumer protection portal covering these issues (and of course cults), so these emails are of some interest to us. Leading Austrian scientologists (Caroline and Wilhelm Mohorn) are selling expensive devices which are supposed to dry walls by draining water „magically“. These emails are mostly in German, but some are in English. We believe the mails will connect Scientology to more quacks and scammers.

24 Gedanken zu „Anonymous hackt Scientology Austria“

  1. Beim key oben fehlt etwas, hier wie es geht (UNIX, Linux, OSX mit Macports)

    1) gpg –decrypt so_aut_mail_r2012_01.txz.pgp > so_aut_mail_r2012_01.txz
    Als key eingeben:

    JiXha5g32csj472Kn52wqHdQ3MCM2fL4vdDp3NFNDsAKUXEiUYVPB238WAA8oZT67gFLu

    2) xz –decompress so_aut_mail_r2012_01.txz

    3) tar xvf so_aut_mail_r2012_01.tar

    voila ..

    Antworten
  2. mein vorheriger Beitrag ist leider in der Moderation hängengeblieben wegen zuvieler Links zu vielen anderen „Agitationsseiten“..kommt wohl erst morgen durch.

    Antworten
  3. @Daggi
    Schön deiner Ereiferung Zeuge zu werden. Und ja, andere Seiten haben hierauf verwiesen… macht das diesen Pranger besser, in dem mithilfe geklauter Daten Mitmenschen (das sind Sciencetologen und Sympatisanten immer noch) umfangreichst bloß gestellt werden, besser?
    Das hat mit Aufklärung nichts zu tun, das ist Verrat humanistischer Ideale. Und diesen Vorwurf muss sich hier Esowatch gefallen lassen.

    Antworten
  4. @KOL
    Ereiferung lese ich eher in Deinen Beiträgen. Die Methoden von Anonymous muss man natürlich nicht gut finden, aber diejenigen anzugreifen, die darüber berichten, heißt den Boten der schlechten Nachricht hinzurichten.
     
    Ich persönlich habe wenig Mitleid mit den Scientologen, denn deren Methoden sind keinen Deut besser und die Daten die hier enthüllt wurden sind ja auch nicht die persönlichsten

    Antworten
  5. @KOL & kartello:

    Es gibt halt Anzeichen für Verbindungen zwischen Scio und einigen unserer Stammkunden.
    Wär schön, wenn wir den entsprechenden Wiki-Artikeln bald mehr dox beifügen könnten 😀

    Antworten
  6. Wilfried Handl beschäftigt sich in seinem Blog schon mit der Analyse der geleakten e-mails:

    …Die wichtigste Information der vielen Mails war aber die damit bestätigte Tatsache, dass Scientology Österreich zumindest seit dem Frühjahr des Vorjahres ganz konkret an einer Idealen Organisation arbeitet –

    das bedeutet, das in Wien ein „Kasten“ wie in Berlin stehen soll und man kann davon ausgehen, dass dafür schon fleißig Geld eingetrieben wird. Die Chefin der Wiener Organisation, Jaqueline Pokorny, beschrieb in ihrem Mail Johannes „Jo“ Praun die Wichtigkeit, einen Event in Kopenhagen zu besuchen, wo es um eben die Idealen Orgs ging.

    Als kleines Nebendetail schrieb sie ihm auch, dass in der Schweiz schon drei Gebäude zu deren Einrichtung gekauft wurden! …

    http://www.blog-gegen-scientology.wilfriedhandl.com/

    Antworten
  7. Mei der Moertel. B’sonders gescheit war der depp eh nur beim baun.

    http://www.sueddeutsche.de/panorama/hacker-outen-bauloewe-als-scientology-sympathisant-moertels-tanz-mit-den-teufeln-1.1379856

    Er sei von Scientology gebeten worden, das Glueckwunschtelegramm zu verfassen, sagt der Unternehmer. Der Kontakt sei aber nur lose gewesen; seither habe er nichts mehr von der Sekte gehoert. Kennengelernt habe man sich ueber einen Arzt, der frueher mal in seinem Einkaufszentrum, der „Lugner City“, gearbeitet habe. Der sei Scientologe gewesen, „ein netter Kerl, Alternativmediziner“.

    Pfiat di!

    Antworten
  8. Mephisto :
    @KOL
    Die Methoden von Anonymous muss man natürlich nicht gut finden, aber diejenigen anzugreifen, die darüber berichten, heißt den Boten der schlechten Nachricht hinzurichten.

    Soviel Schwurbelei muss weh tun. Dies ist keine bloße Berichterstattung, es ist Verlinkung und Unterstützung. Psiram/Esowatch hat hier eine Grenze überschritten.
     
    Ich persönlich habe wenig Mitleid mit den Scientologen, denn deren Methoden sind keinen Deut besser und die Daten die hier enthüllt wurden sind ja auch nicht die persönlichsten

    Och, Scientology ist keinen Deut besser. Haben wir also endlich das Niveau der Sciencetologen erreicht, indem wir die Daten und Gespräche nicht nur von Scientologen sondern von Nichtmitgliedern veröffentlichen?

    Antworten
  9. KOL :

    Mephisto :
    @KOL
    Die Methoden von Anonymous muss man natürlich nicht gut finden, aber diejenigen anzugreifen, die darüber berichten, heißt den Boten der schlechten Nachricht hinzurichten.


    Soviel Schwurbelei muss weh tun. Dies ist keine bloße Berichterstattung, es ist Verlinkung und Unterstützung. Psiram/Esowatch hat hier eine Grenze überschritten.
     

    Was genau soll an meiner Aussage „Schwurbelei“ sein?

    Die „Verlinkung“ die Du kritisierst erspart gerade mal eine Google-Suche. Wer sich das ansehen will, kommt dort nicht mit einem einfachen Klick zum Ziel und wer sich die Mühe macht, das Zeug herunter zu laden und zu entschlüsseln, hätte es auch ohne Psiram gefunden.

    Worin besteht Deiner Meinung nach hier die über Berichterstattung hinausgehende „Unterstützung“ durch Psiram? In dem einen Link zu AnonAustria? Das meinst Du nicht ernst, oder?

    KOL :

    Mephisto :
    Ich persönlich habe wenig Mitleid mit den Scientologen, denn deren Methoden sind keinen Deut besser und die Daten die hier enthüllt wurden sind ja auch nicht die persönlichsten

    Och, Scientology ist keinen Deut besser. Haben wir also endlich das Niveau der Sciencetologen erreicht, indem wir die Daten und Gespräche nicht nur von Scientologen sondern von Nichtmitgliedern veröffentlichen?

    a) erwecke bitte nicht den Eindruck, es wären dort Daten veröffentlicht worden, die mit Scientology gar nichts zu tun hatten.
    b) Ich habe gesagt, dass ich mit den Scientologen kein Mitleid habe. Das hat mit Nicht-Mitgliedern nichts zu tun..
    c) Wenn das Niveau der Scientologen das Du ansprichst nur darin bestünde solche Daten zu veröffentlichen, wäre Scientology nicht mehr als ein kleines Ärgernis. Deren „Niveau“ geht über solche Methoden weit hinaus!

    Antworten
  10. Aquapol hat am 14.12.2018 Insolvenz angemeldet.
    Alle Betrogenen, die es merken haben nun einen Zauberkasten im Wert von rund 6000 EUR oder mehr, mit einer „Antenne“, die man sich für 10 EUR selbst bauen kann.
    https://www.onetz.de/oberpfalz/moosbach/viel-schall-wenig-dampf-burgtreswitzer-kirche-id2605660.html#comment-form

    http://blog.justizfreund.de/abzockmasche-die-nicht-tod-zu-kriegen-ist-aquapol-bautrocknung-wie-sich-buerger-durch-anwaltsschreiben-einschuechtern-lassen-18-11-2013

    Prof. Erhard Wielandt, Institut für Geophysik, Uni Stuttgart, Sendung: ZDF-WISO:
    „Was die Firma Aquapol hier sagt über die Wirkungsweise der Geräte, das kann ich nicht unter richtig oder falsch einordnen. Es ist keine naturwissenschaftliche Erklärung, die hat für mich einfach keinen Sinn. Die ist Unsinn.“

    Fraunhofer-Institut:
    Es handelt sich bei den Nachweisen von Aquapol um pseudowissenschaftliche Erklärungen.
    Rainer Bunge, Professor für Umwelttechnik an der Hochschule Rapperswil: „Aus wissenschaftlicher Sicht steht fest, dass Aquapol weder funktioniert, noch überhaupt theoretisch funktionieren kann. Also theoretisch funktioniert es nicht und praktisch auch nicht“.

    Sachverständiger Jörg Bastian: „So einen Blödsinn habe ich noch nie gehört. …Hier will man viel Geld verdienen und die Leute werden komplett über den Tisch gezogen.“

    Rainer Bunge, Professor für Umwelttechnik an der Hochschule Rapperswil:
    Die Erklärung für die Wirkungsweise von Aquapol lese sich, „als ob jemand mit dem Zufallsgenerator über ein Physiklexikon gefahren wäre“.

    …Entsprechend hart fällt das Urteil von Werner Gruber aus. Der Physiker an der Uni Wien und „Science Buster“ bezeichnet die Grundlage der Aquapol-Methode als „vollkommenen Humbug“ – die beschriebenen Felder würden schlicht nicht existieren.

    Prof. Ulrich Berger: Abgeleitet ist dieser Begriff vom Titel von Robert Parks Buch “Voodoo Science – The road from foolishness to fraud” [deutscher Titel: Fauler Zauber. Betrug und Irrtum in den Wissenschaften]. Es handelt sich also um Technik, die sich auf Pseudowissenschaft gründet und keine spezifische Wirkung hat. Meistens verletzt sie den zweiten Hauptsatz der Thermodynamik. Wie beim Voodoo beruht die angebliche Funktion auf einer “magischen Fernwirkung”, sei es durch mysteriöse “Schwingungen”, wie beim Granderwasser, durch unbekannte “Raumenergie”, wie beim Aquapol-Gerät, oder durch eine geheimnisvolle “Resonanz”, wie beim Gabriel-Chip.

    Physiker Werner Gruber:
    …Entsprechend hart fällt das Urteil von Werner Gruber aus. Der Physiker an der Uni Wien und „Science Buster“ bezeichnet die Grundlage der Aquapol-Methode als „vollkommenen Humbug“ – die beschriebenen Felder würden schlicht nicht existieren.
    https://diepresse.com/home/panorama/oesterreich/647249/Aetherwinde-sollen-Mauern-trocknen

    Wissenschaftliche Stellungnahme zu der behaupteten Wirkungsweise des Aquapol-Gerätes, PD Dr. rer. nat. Klaus Keck
    Mohorns Behauptungen sind esoterisch – sie haben keinen realen Hintergrund. Mohorn behauptet aber, dass seine Energien, Kräfte oder was auch immer, Auswirkungen auf die Materie der realen Welt haben. An diesen Schnittstellen zwischen esoterischer und realer Welt, müssen die Behauptungen Mohorns überprüfbar sein. Sobald beispielsweise die nicht näher gekennzeichneten gravomagnetsichen Wellen eine Veränderung in den Drahtspulen des Aquapol-Gerätes hervorrufen, müsste man in diesen Spulen elektrische Ströme messen können.
    Aus den vielen unsinnigen Behauptungen Mohorns greife ich hier nur einige Beispiele heraus, die diese Schnittstellen betreffen: …

    Bundesminister für Wissenschaft und Verkehr am 11.12.1998:
    „Aufgrund der meinem Ressort zur Verfügung stehenden schriftlichen Unterlagen der Firma AQUAPOL bzw. des Herrn Ing. Mohorn wurde von der Ludwig – Boltzmann – Forschungsstelle für Biosensorik, Steyrergasse 17, A – 8010 Graz ein Gutachten erstellt. Von der begutachten – den Stelle wurde festgestellt, daß in diesen Schriften irgend ein Nachweis der Funktion der AQUAPOL – Geräte, d.h. ein Prüfungsprotokoll oder etwas ähnliches, welches die Aussagen des Autors bestätigt, vermißt wird.
    Diese Forschungsstelle wäre bereit, weitere Messungen durchzuführen, würde dafür aber ein AQUAPOL – Gerät mit Dokumentation zum Aufbau des Gerätes benötigen, Diese Unterlagen stehen dem Bundesministerium für Wissenschaft und Verkehr nicht zur Verfügung.“
    Pseudowissenschaftler Mohorn:
    „Messgeräte kann es daher auch keine geben, da man offiziell nicht weiss, was die Erdstrahlen wirklich sind.“

    Bundesminister für Wissenschaft und Verkehr am 11.12.1998:
    In diesem Schreiben heißt es wörtlich “Wir ersuchen Sie daher, uns schriftlich zuzusichem, daß Sie in Hinkunft bei der Werbung für Ihre Geräte die Kaplan – Medaillen – Verleihung nicht erwähnen bzw. wahrheitsgemäß nur erwähnen, daß die Kaplan – Medaille Ihnen ausschließlich für die Grundlagenforschung verliehen wurde”.

    Außer den von der beklagten Firma behaupteten Werbesprüchen gäbe es keinerlei Nachweise dafür, dass die Aussagen tatsächlich richtig sein könnten.
    Im Prozeß ließ die Vertreiberin der „Zauberkästchen“ selber einräumen, dass „zum jetzigen Zeitpunkt der Nachweis nach den Regeln der anerkannten Physik nicht durchführbar sei“.
    Ferner muss die Beklagte einräumen, dass die Wirkung der beworbenen Geräte durch Sachverständigengutachten zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht möglich sei. Zur Zeit sei nicht nachzuweisen, dass eventuelle Trocknung von Mauern und Gebäuden tatsächlich auf den Einsatz der beworbenen Geräte zurückzuführen sei.
    Sofern sich der Feuchtigkeitsgehalt von Gebäuden verbessere, können derartige Ergebnisse nicht als gesicherte wissenschaftliche Erkenntnisse diesen Geräten zugeschrieben werden.
    LG München 1, 4HK 0 21180/07

    Erfolgreiche Unterlassungsverfahren gegen das Unternehmen Aquapol aufgrund unlauterer Werbung:
    Landgericht München I, 23.10.2008 ; OLG München?
    LG Dessau-Rosslau 3O74/08, 19.11.2008
    Landgericht Bayreuth 13 KH O 33/09, 15.05.2009
    Landgericht Frankfurt (Oder), 05.06.2009 ; OLG Brandenburg 11 O 48/09, 23.02.2010
    Landgericht Darmstadt 16 O 396/09, 07.07.2009
    LG Kleve; OLG Düsseldorf I-20 U 20/09, 07.07.2009
    LG Ansbach 5 HK O 1/09
    LG Lüneburg 7 O 23/09, 26.03.2009
    OLG Naumburg 10 U 56/08, 29.05.2009
    Landgericht Bamberg ; OLG Bamberg 3 U 126/09, 29.10.2009
    LG Aschaffenburg 1 HK O 64/09, 20.05.2010
    Landgericht Cottbus 11O48/09 23.02.2010
    LG Augsburg 1 HK O 5008/09, 25.02.2010
    LG Traunstein 1 HK O 1375/09, 21.04.2010
    LG Dresden 44 HK O 224/08, 10.12.2010
    Landgericht Frankfurt am Main 6U195/10, 26.09.2013 ; OLG Frankfurt 6 U 195/10 26.09.2013
    LG Hannover ; OLG Celle 13 U 119/13, 19.12.2013

    Vorsicht Betrug! – Aquapol, Viel Geld für Scientology
    Aquapol-Inhaber Wilhelm Mohorn erwähnt auf seiner Webseite „stolz“ seine Mitgliedschaft „im Bundessenat des honorigen Senats der Wirtschaft in Österreich“.
    Wer sich dort erkundigt, erfährt Erstaunliches: Der Senat habe sich aufgrund der zwischenzeitlich in Erfahrung gebrachten Aktivitäten für Scientologen von Herrn Mohorn und somit auch von dessen Unternehmen distanzieren müssen.

    Feuchte Mauern – Aquapol verspricht Abhilfe, RA Bohle Blog
    Es handelt sich bei dem „Gerät“ um eine Plastikkugel (Materialwert ca. 30 Euro), in der zwei Platinen ohne irgendwelche Anschlüsse liegen – der restliche Inhalt besteht auf Luft. Anschlüssen, Energieversorgung oder irgendetwas greifbar Technisches sucht man vergebens – wohlgemerkt, bei einem Verkaufspreis von mehreren tausend Euro!
    In verschiedenen Verfahren bin ich insoweit natürlich auch mit Aquapol und deren Bevollmächtigten „aneinandergeraten“, wobei ich dann immer anbiete:
    „Wir setzen ihr Büro/Wohnhaus unter Wasser, durchfeuchten alle Mauern und setzen dann das Gerät von Aquapol zur Trocknung ein.“
    Sie werden sicherlich schon erraten, dass keiner sich auf so etwas einlassen will. Vermutlich sind sie eben nicht so leichtgläubig und verzweifelt wie einige Hausbesitzer.
    Ein Rücktritt vom Vertrag ist aber rechtlich dann möglich, wenn der Sache eine vereinbarte Beschaffenheit fehlt, wobei jedes Gericht, welches die physikalischen Denkgesetze einer Oberstufe beherrscht, dann auch ohne Sachverständigengutachten zu dem Schluss kommen muss, dass die Geräte eben nicht funktionieren können: Wo soll das Wasser bleiben? Wie kann eine Platine ohne Stromversorgung arbeiten?
    Diese Physikkenntnisse hatte zuletzt eine Amtsrichterin nicht und tatsächlich ein Gutachten über die Wirkungsweise des „Gerätes“ eingeholt. Das Gutachten des Sachverständigen ist für Aquapol nachvollziehbar vernichtend ausgefallen:
    „Es gibt keinen wissenschaftlichen Beweis, dass das Gerät funktioniert.“
    Daraufhin hat dann das Amtsgericht festgestellt, dass dem Gerät die vereinbarte Beschaffenheit (Möglichkeit einer Entfeuchtung) fehlt, so dass Aquapol auch dort zur Rückzahlung verurteilt worden ist! Fazit: Lassen Sie sich nicht für dumm verkaufen. …
    ————————

    Das Österreichische Patentamt hat nun ein Patent basierend auf Hirngespinste erteilt. Der Physiker hält hier den Psychiater eher für zuständig als den Naturwissenschaftler:

    Die „gravomagnetische Energie“ haben die Macher der Science-Fiction-Serie ‹Mondbasis Alpha 1› aus dem Jahr 1977 erfunden. https://de.wikipedia.org/wiki/Mondbasis_Alpha_1
    Das scheint nun auch auf der Erde zu geschehen:
    „Während auf Alpha die Vorbereitungen für die interstellare Langzeitexpedition in vollem Gang sind, grassiert unter den Besatzungsmitgliedern eine seltsame Krankheit, die das Gehirn zerstört und die Opfer in Raserei verfallen lässt.“

    Aquapol Science-Fiction im Keller, Beobachter:
    „Die gravomagnetische Energie wurde noch nie in einem wissenschaftlichen Versuch nachgewiesen», schreibt der Physiker Kolja Prothmann vom Max-Planck-Institut: «Die einzige mir bekannte Referenz bezieht sich auf die Science-Fiction-Serie ‹Mondbasis Alpha 1› aus dem Jahr 1977.“

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