Artgerecht ist nur: das Gegessenwerden

 

Sucht man in der Bildersuche einer bekannten Internet-Suchmaschine (die mit G beginnt und mit oogle aufhört) unter dem Stichwort „Gnadenhof“, so findet man eine ganze Menge mehr oder minder putziger Tierchen, die behütet im Kreise ihrer engsten Wahlverwandten ihren Lebensabend zubringen. Auch Frau Hilal Sezgin, Schriftstellerin, Journalistin und Autorin, unterhält so eine Einrichtung, die sie allerdings aus emotionaler Rücksichtnahme nicht Gnadenhof, sondern „Lebenshof“ nennen mag. Sie kennen Frau Sezgin nicht zuletzt als Urheberin der Sentenz:

„Artgerecht ist nur die Freiheit“

die bekanntlich auch der Titel ihres bestverkauften Buches ist.

Gnadenhof Kreuzwertheim

Das mag sein, aber es verträgt sich nicht mit den visuellen Informationen, die der Betrachter aus der Bilderrecherche erlangt. Denn dort wimmelt es von: Zäunen.  Mal sind es Maschendrahtzäune, mal sieht man zusammengeschnürte Bauzäune aus gewöhnlichen Doppelstabmatten, ein andermal sind es Jägerzäune, Bretterzäune, und so geht das immer weiter. Stimmt etwas mit der Selbstwahrnehmung der Hofbetreiber nicht? Vielleicht. Aber was da jedenfalls nicht stimmt, ist die Vorstellung von „Freiheit“ und von dem, was Freiheit eben auch bedeutet.

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