Der türkischstämmige Starpianist Fazıl Say musste sich heute in Istanbul vor Gericht verantworten. Ihm wurde das Verbreiten von Meldungen wie dieser: „Ich weiß nicht, ob ihr es gemerkt habt? Überall, wo es Schwätzer, Gemeine, Sensationsgierige, Diebe, Scharlatane gibt, sie alle sind übertrieben gläubig. Ist das ein Paradoxon?“ per Twitter zur Last gelegt.
Der Prozess wurde nach einer Stunde bis zum 18. Februar 2013 vertagt. Warum die Äußerung den Islam beleidigt, in dem es doch keine Schwätzer, Gemeine, Sensationsgierige, Diebe und Scharlatane gibt, wurde nicht geklärt.
Der Atheist Say hat in der Türkei schon mehrfach für Aufruhr gesorgt und man wird den Prozess wohl mit Spannung verfolgen müssen. Bei Verurteilung drohen dem Mann 18 Monate Haft für einen Satz, den unsereiner nicht einmal tragisch findet. Bevor man allerdings mit dem Finger auf die Türkei zeigt, sollte man sich die entsprechenden Gesetze in unserem Raum vielleicht einmal ansehen: