Wiesenhof – Ein Blick auf Herrn Wesjohann

Die ARD hat Ende letzten Monats einen einseitigen Bericht über „Das System Wiesenhof“ ausgestrahlt und ein tierquälerisches Bild der Firma sowie ein schäbiges des Paul-Heinz Wesjohann, des Firmen/Markeneigners, gezeichnet.

Dabei fiel besonders auf: Wann immer sich Offizielle von Wiesenhof den Kameras stellten, hatten sie ihr eigenes Kamerateam mit, das ebenfalls gefilmt hat. Als Grund wurde genannt, dass kein Vertrauen besteht. Man erkennt deutlich, Herr Wesjohann ist ein gebranntes Kind, was geschnittene Interviews angeht…

Dass es auch anders geht, es möglich ist, ein faires Gespräch, ein ehrliches Interview zu führen, zeigte uns eine engagierte Bloggerin.

Manomama, Sina Trinkwalder, hat auf die Reportage hin einen offenen Brief(Jeder muss mal Federn lassen) an Herrn Wesjohann geschrieben. Sie sprach ihn an, weil sie der Beitrag sehr bewegt hatte und sie diese Art des Wirtschaftens nicht gutheißt. Allerdings, den quotengeilen Sensationsjournalismus im Beitrag und die plakative Effekthascherei von PETA auch nicht.

Der gelungene Brief hat Herrn Wesjohann offensichtlich erreicht, der daraufhin anbot, sich mit Manomama zu treffen, um die Themen der Reportage sowie des offenen Briefes zu diskutieren. Auf die Frage, ob das gefilmt werden darf, antwortete er „Ja, selbstverständlich“. (Man beachte den Unterschied!)

Herausgekommen ist ein sehr spannendes, faktisch ungeschnittenes Video (keinerlei Schnitte im Gespräch, nur bei Pausen/Raumwechseln/etc.), in dem Manomama Herrn Wesjohann viele gute Fragen stellt, ihn auch ausreden lässt und dabei und dadurch viele Antworten bekommt. Man könnte jetzt vielleicht annehmen, dass die Fragen dann „kuschelweich“ waren, aber das ganz sicher nicht. Aber sehen Sie selbst, Sie finden es im Blog von Manomama.

Herr Wesjohann zeigt sich als Unternehmer der alten Schule, sehr überzeugt von Wiesenhof, seinem Produkt, natürlich auch oft diplomatisch, aber vor allem fachlich beeindruckend kenntnisreich. Man merkt klar: 50 Jahre im Geschäft. Der Zuschauer erfährt, wie viele Kilo Futter ein Freilandhuhn und ein Wiesenhof Huhn verbrauchen (ökologischer Fußabdruck), wie das mit den Antibiotika so ist, findet Erklärungen zu diversen Kritikpunkten im ARD-Video und erfährt auch, woran Herr Wesjohann glaubt. Und wird vielleicht in manchen Dingen überrascht werden.

Die Hühnerzucht ist sicher nicht das schönste Gewerbe, wenn man aus einer Bauernfamilie stammt, weiß man, ein Bauernhof und noch viel mehr die professionelle Fleischproduktion ist kein Streichelzoo. Nicht Teil der klinisch schönen, heilen Welt, in der das Fleisch fertig paniert und portioniert, in Plastik verpackt, aus dem Supermarkt kommt. Die Produktion muss billig sein, man jammert beim Einkaufen, dass alles teurer wird, und wenn man dann abends vor dem Fernseher sitzt, freut man sich schon auf den Skandal des Tages, wie z.B. die „Zustände“ bei Wiesenhof. Und tags darauf sieht man sich dann eine Reportage über die Abgründe des Sensationsjournalismus an.

25 Gedanken zu „Wiesenhof – Ein Blick auf Herrn Wesjohann“

  1. Ich werde zwar weiterhin den Metzger meiner Wahl aufsuchen, aber das war informativ und unaufgeregt; so sollten Beiträge öfters aussehen, auch was andere Reizthemen wie z.B. Atomkraft, Dioxin, EHEC etc. angeht.
    Taugt natürlich weder für PeTA-Plattitüden, Demo-Transparente noch für Bild-Überschriften; fehlt eindeutig der Snuff-Anteil der üblichen „Ökopropaganda“ und somit fehlt auch ein entscheidendes Verkaufsargument und Feindbild.

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  2. Pingback: Replik: Das System Wiesenhof
  3. „Herr Wesjohann zeigt sich als Unternehmer der alten Schule, sehr überzeugt von Wiesenhof, seinem Produkt, natürlich auch oft diplomatisch, aber vor allem fachlich beeindruckend kenntnisreich. Man merkt klar: 50 Jahre im Geschäft. Der Zuschauer erfährt, wie viele Kilo Futter ein Freilandhuhn und ein Wiesenhof Huhn verbrauchen (ökologischer Fußabdruck), wie das mit den Antibiotika so ist, findet Erklärungen zu diversen Kritikpunkten im ARD-Video und erfährt auch, woran Herr Wesjohann glaubt. Und wird vielleicht in manchen Dingen überrascht werden.“

    Häh? Was soll denn das?
    Sorry, aber das hier ist nix als oberflächliches Gesülze.
    Mich hat in dem Video gar nichts überrascht.
    Man nennt solche Inszenierungen übrigens Marketing.

    Die Bloggerin zieht am Ende auch nicht das beste Fazit aus der Sache, nur so nebenbei.

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  4. Das Problem ist nicht der ‚Herr Wiesenhof‘, sondern die Verlogenheit mit der einerseits mit industriellen Methoden produziert wird, andererseits das aber keiner Wissen soll und auch nicht will. Ganz zu schweigen von den ELtern, die glauben ihre Kinder vor diesen Wahrheiten „schützen“ zu müssen und der Einstellung in unserem Land, dass man alles essen kann, wenn es nur billig genug ist.

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  5. Mir gings ja um die Art und Weise der Berichterstattung, die Inhalte kritisch durchleuchten muss jeder noch selber – Dieses kann als Grundlage für eine differenzierte Sicht der Dinge dienen, muss aber nicht, aber zumindest ist es für mich informativer als die übliche geprügelte Sau im Mediendorf.
    Aber Hauptsache dagegen ist natürlich bequemer.

    @mythbuster
    Also ich konnte schon persönlich als Privatperson fleischproduzierende Betriebe nach Anfrage besichtigen, ebenso wie den handelsüblichen Bauernhof – Wo da was verschleiert wird, ist dann wohl dein Geheimnis.
    Steht uns neben der Pharmaverschwörung nun die Händerlverschwörung ins Haus?

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  6. Mir ist schon bewusst, um was es euch geht, aber dennoch ist dieser Beitrag leider hochnotpeinlich.
    Sorry.
    Ihr lasst euch letztendlich vor den P/R-Karren von Wiesenhof spannen.
    Dieser ganze Auftritt von Wesjohann ist komplett durchgeplant.
    Er stellt sich als lieber, gutmütiger Opa dar, der im Namen Gottes nur das Beste für alle will – unsäglich.
    Und schuld sind natürlich die bösen bösen Subunternehmer – das übliche Schema eben.

    Schon der Einstand ist fragwürdig:

    „Die ARD hat Ende letzten Monats einen einseitigen Bericht über “Das System Wiesenhof” ausgestrahlt und ein tierquälerisches Bild der Firma sowie ein schäbiges des Paul-Heinz Wesjohann, des Firmen/Markeneigners, gezeichnet.“

    Einseitig? Ja und? Das ist eine Reportage, die muss nicht neutral sein. Journalisten sind nicht zur Neutralität verpflichtet – höchstens in den Nachrichten. Sowas als Vorwurf ist absurd. Und wenn der Typ schäbig rüberkam (fande ich übrigens nicht), liegt das schon auch ein Stück an ihm – und nicht am Schnitt.

    „Man erkennt deutlich, Herr Wesjohann ist ein gebranntes Kind, was geschnittene Interviews angeht …“

    Pure Interpretation. Woher weiss der Schreiber, dass frühere Interviews geschnitten wurden? Welche und in welchem Zusammenhang? Mit solchen Aussagen wird nur das von der Firma behauptete „Oh die armen Wiesenhofs sind einer Hetzkampagne ausgesetzt“ untermauert.

    Belege?

    Fakt ist:

    Auf der Wikipedia-Seite zur PHW-Gruppe

    http://de.wikipedia.org/wiki/PHW-Gruppe

    finden sich zahlreiche Informationen, dass die Firma schon seit Jahren in der Kritik steht.

    Denen geht schlicht und einfach der Arsch auf Grundeis, und das resultiert dann in solchen Aktionen.

    Ich bin Journalist und weiß, wie sowas abläuft.

    Man muss nicht auf jede Reportage reinfallen udn kann durchaus kritisch hinterfragen.

    Aber man sollte auch nicht auf jeden simplen P/R-Trick reinfallen.

    Der liebe gute Opi und Unternehmer, der selbst mit seinen Kritikern kocht und alles erklären kann.

    Unfassbar.

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  7. Ich frag jetzt mal sicherheitshalber nach:
    Haben wir da beide den gleichen Beitrag gesehen und denselben Blog gelesen?
    Die Unterstellung des netten Opas, dem Arsch auf Grundeis etc. pp. ist allein die deinige, ebenso der Kampf gegen die Windmühlen.
    Ich hab da offensichtlich eine andere Sicht der Dinge und für mich war das informativ, auch als Nichtjournalist, aber ich werfe doch deswegen nicht mein Hirn aus dem Fenster und finde ab jetzt alles toll was der nette Onkel von Wiesenhof so erzählt und macht, aber vielen Dank für die Bevormundung und die unterstellte Blödheit.

    Unfassbar ist für mich übrigens das klassische Schwarz-Weiß-Denken, aber vielleicht, um auch was unterstellt zu haben, liegt das ja im Beruf des Journalisten. 😉

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  8. „Einseitig? Ja und? Das ist eine Reportage, die muss nicht neutral sein. Journalisten sind nicht zur Neutralität verpflichtet – höchstens in den Nachrichten.“

    Ups, und ich dachte tatsächlich, Journalisten hätten die Aufgabe, alle Fakten und Sichtweisen abzubilden, damit sich der Leser/Zuschauer seine eigene Meinung bilden kann!
    Ok, dachte ich angesichts der Medienlandschaft nicht wirklich, aber das Journalisten nicht mal versuchen, den Schein von Objektivität zu wahren, finde ich schon seltsam.

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  9. Antitainment :
    Ich frag jetzt mal sicherheitshalber nach:
    Haben wir da beide den gleichen Beitrag gesehen und denselben Blog gelesen?

    Ja, haben wir. Ich habe sowohl die Reportage gesehen, als auch diesen Blog gelesen und das Video angesehen.

    Die Unterstellung des netten Opas, dem Arsch auf Grundeis etc. pp. ist allein die deinige, ebenso der Kampf gegen die Windmühlen.

    Welche Windmühlen? Außerdem habe ich nicht gesgat, dass dem Opa der Arsch auf Grundeis geht, somdern dem Konzern. Die stehen ständig in der Kritik, das ist ein P/R-Super-Gau.
    Genau deshalb gab es schon offizielle Entschuldigungen, Anwalt-Drohungen, gegendarstellungen usw… das ganze Programm wird eben durchdekliniert.

    Und überhaupt: wenn der Typ wirklich so ein „gebranntes Kind“ ist, warum lässt er sich dann zunächst auf so ein Interview ohne eigenes Kamera-Team ein?

    Und hast Du eigentlich eine Ahnung, wie solche Reportagen zustandekommen, was im Vorfeld abgesprochen wurde, welche schriftlichen Verträge und Vereinbarunge es gab?

    So was gibt es immer. Und der Interviewte hat hier ziemlich viele Möglichkeiten, das im Vorfeld zu organisieren. Tut er es nicht, ist er entweder völlig naiv oder total dämlich – komisch, wenn dies bei so einem alten Hasen so wäre, oder?

    Unfassbar ist für mich übrigens das klassische Schwarz-Weiß-Denken.

    Wer denkt hier schwarz-weiß?
    Und was tut das zur Sache?
    Die Hervorhebung von Mißständen (und die gab es!), um diese zu thematisieren, ist nicht unseriös – ansonsten tut sich nämlich gar nix!

    Nicht vergessen: Diese Reportage im Fernsehen hatte zum Ziel, diese Mißstände aufzudecken, nicht, ein Porträt der Firma zu zeichnen.

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  10. Ups, und ich dachte tatsächlich, Journalisten hätten die Aufgabe, alle Fakten und Sichtweisen abzubilden, damit sich der Leser/Zuschauer seine eigene Meinung bilden kann!

    Wie kommst Du darauf?

    Wie gesagt: in Nachrichten, als Talkshow-Moderator, in Wissenschafts-Sendungen oder Porträts ist eine gewisse Objektivität wünschenswert.

    Reportagen und Dokus dienen auch der Meinungsmache, das ist völlig normal.

    Das muss ich hier doch nicht erklären, also bitte!

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  11. Zu meinen Windmühlen:
    Ich habe den Großteil der Dinge, die du hier so vehement angehst, auch nie ansatzweise erwähnt oder geleugnet, sondern lediglich den Beitrag für mich als informativ und unaufgeregt bezeichnet, ganz im Gegensatz zu anderen Beiträgen.
    Du hast anscheinend gehört/gelesen:
    Dank dieses Interviews ist Wiesenhof vollständig rehabilitiert und so großartig, dass ich ab jetzt nur noch zentnerweise Hähnchen dort einkaufen werde.
    Irgendwie hast du daraus dann die Veranlassung abgeleitet, alle die deine Meinung zur Reportage nicht teilen, als dumm und leichtgläubig zu betiteln, da sie wohl offensichtlich alles glauben, was ihnen so vorgesetzt wird und unfähig zum eigenen Denken sind…
    Der ganze Rest sind halt deine Vermutungen und Behauptungen, die vielleicht, auf Grund deiner beruflichen Erfahrung gut begründet sind oder eben auch nicht, aber für mich und meine Gedanken dazu, so leid es mir tut, leicht irrelevant sind da sie irgendwie am Ziel vorbeischießen.
    (Falls deine Vorwürfe an den Blogautor gerichtet sein sollten, bin ich so oder so der falsche Kandidat für die Erziehungsversuche)

    Im Übrigen teile ich die Utopie, dass Reportagen und vor allem Dokumentationen (hier sagt es ja schon der Name) für meinen Geschmack möglichst objektiv sein sollten – Möglich, dass das Wunschdenken ist und bleibt.
    (http://de.wikipedia.org/wiki/Dokumentation – Unterpunkt Qualitätsmerkmale, gleich nach Publizistische Dokumentationen 🙂 )

    Fassen wir zusammen: Wir sind uns einig, dass wir uns uneinig sind.

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  12. OK, sorry, es war nicht Anti-Antitainment gemeint.

    trotzden lasse ich nicht locker 😉

    Der Satz:

    „Man erkennt deutlich, Herr Wesjohann ist ein gebranntes Kind, was geschnittene Interviews angeht …“

    impliziert eine angebliche manipulative Berichterstattung, zu der es keinen Beleg gibt.

    Ich lasse mich jedoch gerne vom Gegenteil überzeugen.

    Übrigens:

    Für den Fall, dass in der Fernseh-Reportage unwahre Behauptungen aufgestellt worden sind, gibt es immer noch die Möglichkeit einer einstweiligen Verfügung sowie einer Gegendarstallung, die der Sender ausstrahlen muss.

    Bis zum heutigen Zeitpunkt ist nichts dergleichen passiert.

    Hmmmm.

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  13. Mir ist überhaupt nicht klar, warum die ARD eine TierRECHTSsekte wie PeTA als Quelle benutzt.

    @mossman
    Sind sie zufällig PeTA Aktivist? Geschickt Ihre Kommentare!

    Ihre Antwort weiß ich jetzt schon!

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  14. Aha, PETA.
    Darum geht es also.

    Hieß es nicht bei Gutti, Wikileaks & Co, der Überbringer der schlechten Nachrichten sei egal und es ändere nichts an der Schlechtigkeit der Nachricht?

    Oder gilt das nur, wenns passt?

    @Gast:

    Meine Kommentare sind „geschickt“?

    Danke für dein Kompliment.

    Gut, dass Du meine Antwort kennst.

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  15. Da wir uns ja jetzt wieder auf neutralem Terrain befinden:
    Du hast natürlich vollkommen Recht, dass alleine der Inhalt relevant ist und wenn es stimmt, dann stimmt es halt auch wenn es von der PeTA kommt.
    Aber ich denke, dass die Informationen auch aus anderer Quelle verfügbar gewesen wären und strategisch klug war der Schachzug mit der PeTA wahrscheinlich nicht, zumindest bilde ich mir das ein.
    Wenn ich jetzt rein hypothetisch einen pharmaindustriekritischen Artikel verfassen würde, dann würde ich meine Infos nicht zwangsläufig von Impfgegnern holen, selbst wenn diese richtig sind, da das meine Außenwirkung verzerren und mich mit einem Verein in Verbindung bringen könnte, mit dem ich aber auch gar Nichts am Hut haben will.
    Wäre spannend für mich, wenn du da als Fachkraft aus dem journalistischen Bereich da einen Einblick liefern könntest wie du an sowas herangehen würdest, denn ich plaudere hier aus einem imaginären Nähkästchen.

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  16. Das ist sehr schwierig, Anti.

    Die Aufnahmen waren ja zum Teil illegal und wurden der Redaktion zugespielt – so läuft das eben, denn eine Firma möchte Missstände ja geheimhalten und verschleiern. Freiwillig rücken die nicht damit raus.

    Du kannst eine Firma um eine Drehgenehmigung bitten – die bekommst Du natürlich, doch vorher wird alles am Drehort „schön gemacht.“

    Du kannst den Verantwortlichen um ein Interview bitten. Wenn der den Braten riecht, wird er eine Vorab-Authorisierung verlangen. Oder die Fragen vorher schriftlich abstimmen wollen.

    Lehnst Du ab, lehnt er das Interview ab. Stimmst Du zu, lässt er nur Fragen zu, die von seiner P/R-Firma analysiert wurden im Vorfeld. Oder er zensiert und gibt Deine Version nicht frei.

    Du kannst natürlich zustimmen und es dann doch nicht authorisieren lassen, doch das verstösst gegen den Pressekodex und bringt ne Menge Ärger unter Umständen.

    Das einzige, was Du tun kannst, ist nach öffentlich zugänglichen Fakten bzw, Quellen suchen, welche die Misstände dokumentieren.

    Oder du kannst versuchen, mit Leuten aus dem Umfeld zu sprechen, um aus denen Informationen heraus zu bekommen.

    Dabei muss man dann leider oft zwar nicht unbedingt lügen, aber sein Ansinnen verschleiern.

    Beispiel:

    Du willst eine Reportage über Lohn-Dumping machen.

    Fragst Du jetzt: „Für eine Reportage über Lohn-Dumping hätte ich gerne einige Infos von Ihnen bezüglich Arbeitsverträgen“ – geht das schief.

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  17. Ok, soweit ist das klar, aber jetzt ergeben sich zwei weitere Fragen für mich:

    1) Ist das von dir Beschriebene tatsächlich Usus im alltäglichen Journalismus, dieses ganze Verschleierungsgehabe und Versteckspielchen oder beziehst du dich ausschließlich auf die Wiesenhofgeschichte?

    2) Würdest du PeTA (oder irgendeinen anderen ungeliebten Verein 😉 ) als Quelle für eine Reportage heranziehen?

    Antworten
  18. 1) Ist das von dir Beschriebene tatsächlich Usus im alltäglichen Journalismus, dieses ganze Verschleierungsgehabe und Versteckspielchen oder beziehst du dich ausschließlich auf die Wiesenhofgeschichte?

    Im Enthüllungsjournalismus ist das gang und gäbe.
    Wie gesagt: anders funktioniert das kaum.

    2) Würdest du PeTA (oder irgendeinen anderen ungeliebten Verein ) als Quelle für eine Reportage heranziehen?

    Das hängt vom Einzelfall ab. Bei PETA geht es ja vor allem um die „ideologische Zweifelhaftigkeit“ der Quelle.
    Da gibt es weitaus krassere Beispiele.
    Will ein Journalist z. B. über die Mafia berichten, muss er u. U. auf Aussagen zurückgreifen, die selbst von Ex-Mafiosi stammen – also auch von Schwerverbrechern.
    Oder Stichwort Steuersünder-CD

    Also: Die Quelle sehr genau prüfen – ist alles ok, veröffentlichen.

    Und hier ist der springende Punkt:

    Wiesenhoff ist bis zu obersten Gremien gezogen – ohne Erfolg.

    Ich denke, der Sender hat die Vorwürfe bzw. Quellen SEHR genau geprüft – die wussten, dass das Ärger gibt.

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  19. Ich frage mich gerade, warum machen die 2 Wiesenhof SWR „Jounalisten“ Edgar Verheyen und Monika Anthes nicht mal eine Reportage über PeTA? Da gäbe es doch bestimmt viel zu berichten, wie z.B. UL Sekte, ALF, Ingrid Newkirk unterstützt Brandanschläge, keine Blindenhund, sollen doch die Blinden gegen die Wände rennen, gell!

    Wann kommt die Reportage über „Das System PeTA“?

    Ach fast vergessen, hier gab´s doch so einen schönen Blogeintrag über die PeTA Pornos.

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  20. an den letzten Poster:

    auch wenn du Journalisten in Anführugszeichen setzt, um so deine Geringschätzung auszudrücken:

    Es sind ECHTE Journalisten, und damit basta – auch wenn dir ihre Recherchen nicht passen.

    Weisst Du eigentlich, wie lange, wie genau und wie intensiv sie recherchiert haben?

    Nein?

    Also Klappe halten.

    Und zum Rest:

    Einfach nur blöd.

    Mach du doch eine Reportage über PETA.
    Aber bitte ohne zweifelhafte Quellen.
    Dann kannste mal sehen, was das für ne Arbeit ist.

    Sorry, das war genauso blöd, aber du hast mich provoziert.

    😉

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  21. Man sollte bereits festgestellt haben,daß die meisten radikalen Veganer und Tierschützer in esoterischen/New-Age-Sekten sich befinden oder zu ihnen übergelaufen sind,gerade in letzter Zeit.Das ist in der „Linken“so und auch bei Leuten,die von sich behaupten,sie seien ideologisch und institutionell völlig unabhängig,wie das Forum kritische Psychologie.Sie sind daher manchmal eben auch ein Fall für die Behörden und Sektenausstiegsinitiativen.Warum z.B.Goldner so einen Schwenk gemacht hat,bleibt wohl in seinen hirnsynapsen für immer verborgen.Er möchte da sicher anonym bleiben,also fragen kann man da nicht.Der Rest sieheb oben.

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