Polywasser reloaded – Wie hexagonales Wasser der Homöopathie erneut feuchte Augen macht

Die Esoterik sucht ständig nach wissenschaftlichen Belegen für ihre abwegigen Konstrukte. Insbesondere die Homöopathie will – obwohl man sich gerne als etwas nicht Erfassbares, Wundersames verkauft – auch eine wissenschaftliche Begründbarkeit vortäuschen. Auch andere alternativweltliche Produktzweige, wie etwa der Wasserschwurbel (dessen prominentester Vertreter das Grander-Wasser sein dürfte) wollen das. Es geht darum, auch nicht ganz so Leicht- bzw. Esoterikgläubige von einer objektiv feststellbaren Wirksamkeit zu überzeugen. Man freut sich gerade in diesen Kreisen besonders, wenn es Neuigkeiten aus der Wissenschaft zu geben scheint, man hätte vollkommen unbekannte Eigenschaften entdeckt, die die Wirksamkeit ihrer Produkte endlich belegen könnte. Wasser spielt dabei eine ganz besondere Rolle, da sowohl Homöopathen als auch Wasserschwurbler ein Wassergedächtnis als ein zentrales Element ihrer Lehre annehmen. So etwas könne es nur geben, wenn das Wasser (im flüssigen Zustand) eine feste Struktur annimmt, die dann – wie auch immer – (heilsame) Informationen speichert.

Beständige Strukturen des Wasser, in denen die Wassermoleküle dauerhaft eine bestimmte Anordnung einnehmen, sind für flüssiges Wasser unbekannt und unwahrscheinlich. Man weiß, dass sich solche Verbindungen (Wassercluster) sehr schnell bilden und genauso schnell wieder zerfallen, im Pikosekundenbereich (10 hoch -12 Sekunden). Es gab und gibt allerdings gelegentlich Berichte aus der Welt der Forschung, dass es auch anders zu sein scheint. Wasser, das sich unter bestimmten Bedingungen in stabiler wabenförmiger (hexagonaler) Anordnung bilden soll, wurde scheinbar zuletzt 1961 entdeckt und ca. 10 Jahre später auf die Müllhalde menschlicher Fehlleistung verfrachtet. Die Idee wurde allerdings in den 2000er Jahren wieder belebt, als man es erneut entdeckt haben wollte. Zwischen den beiden „Entdeckungen“ gibt es erstaunliche Parallelen.

Polywasser, die Erste!

Man schrieb das Jahr 1962, tief in der russischen Provinz machte ein Wissenschaftler namens Nikolai Fedyakin eine Entdeckung, die in den kommenden Jahren immer weitere internationale Aufmerksamkeit bekommen sollte. Hatte er Wasser in haarfeinen Kapillarröhrchen kondensiert, diese verschlossen und ein paar Wochen aufbewahrt, sammelte sich das Wasser in zwei voneinander getrennten Schichten am Boden dieser Röhrchen. Es konnte sich aber nur um Wasser handeln, da sonst keine andere Substanz in die Röhrchen gelangt sein konnte. Also musste es sich um eine eine andere, neue Art von Wasser handeln, die sich im unteren Teil gesammelt hatte. Dieses war dichter und somit schwerer als das darüber befindliche Wasser. Die Kunde erreichte bald Moskau und wurde angesichts ihrer vermuteten Bedeutsamkeit von einem führenden Wissenschaftler auf dem Gebiet der Physikalischen Chemie aufgegriffen: Boris Deryagin nahm sich der Sache an, witterte bald nobelpreisverdächtige Erkenntnisse und verkündete die Entdeckung auf einer Konferenz in London der westlichen Welt.

Bald darauf wurde man auch in Amerika aktiv, wollte man doch nach dem Sputnikschock keine weitere Blamage erleiden. Man kann bis hier noch argumentieren, die angebliche Neuentdeckung sei aufgrund unzureichender Messgenauigkeit des damaligen Instrumentariums falsch eingeschätzt worden, aber spätestens mit den Verlautbarungen des amerikanischen Spektroskopen Ellis R. Lippincott und dessen Mitstreitern, man habe anhand von spektroskopischen Daten den neuen Stoff identifiziert und dessen Struktur entschlüsselt, reicht das als Erklärung nicht mehr aus. Von Lippincott stammt der Name Polywasser und dessen vorgeschlagene Struktur: ein hexagonales Molekülgitter, in dem die Wassermoleküle wabenförmig in einer Ebene miteinander verbunden sein sollen. Schon damals wurde das heftig kritisiert: so eine Struktur sei unmöglich unter den von uns bekannten Bedingungen stabil. Erst als der junge Chemiker Dennis Rousseau durch genauere Analysen feststellen konnte, dass die besonderen Eigenschaften des „Polywasser“ auf Spuren von gelösten Mineralien, die u.a. aus dem Glas der Kapillaren stammten, zurückgehen mussten, verabschiedete man sich von der Vorstellung, eine neue Modifikation des Wassers entdeckt zu haben.

Natürlich war man in der pseudowissenschaftlichen Abteilung des Erkenntnisforschung wenig begeistert von der Abkehr. Homöopathen mussten sich weiter vertrösten, einen Beleg für ihren Informationsquatsch gefunden zu haben – und Apokalyptiker, die im Polywasser das Ende der Welt kommen sahen (man nahm an, das Polywasser wäre die stabilere Form des Wassers und jede Freisetzung davon würde die Welt in einen riesigen Kristall verwandeln), mussten die Apokalypse mal wieder verschieben. Aber die Idee war in der Welt und es war und ist zu verlockend, diese weiter am Leben zu halten. Für die besagten Pseudowissenschaftler zumindest.

Hexagonales Wasser, mal wieder

2004 erschien dann die englische Ausgabe eines Buches des Koreaners Mu Shik Jhon; übersetzt durch die Amerikanerin MJ Pangman, die es im Auftrag eines Herstellers von Geräten zur Erzeugung sog. Hexagonalen Wasser übersetzt hatte. Es ist nicht klar belegt, dass es ursprünglich tatsächlich von Jhon stammt, da dieser im gleichen Jahr verstorben ist und man ansonsten nur seriöse Artikel in wissenschaftlichen Zeitschriften von ihm findet. Er will erkannt haben, dass sich im Wasser stabile Cluster aus fünf- und sechseckigen Ringen bilden und dass diese Ringe unter bestimmten Bedingungen unterschiedliche Anteile am Wasser haben sollen. Daneben verkündet er im allgemeinen Teil des Buches, eine der Anomalien des Wassers wäre dessen Gedächtnis. Er erklärt, dass es bald möglich sein werde, Wassermoleküle gezielt zu verknüpfen, sogar Fasern ließen sich somit herstellen und baldigst könnte man Textilien, die nur aus Wasser bestehen, kaufen. Eine (Wasser-)Hose aus Polymerwasser ist bisher leider noch nicht im Handel. Von dem Buch gibt es mittlerweile auch eine deutsche Übersetzung („Hexagonales Wasser – Der Schlüssel zur Gesundheit“) im esoterischen Mosquito Verlag. Da ist es auch gut aufgehoben, da es sich um pure Pseudowissenschaft handelt. Es werden zwar Anleihen an wissenschaftliche Methoden gemacht, aber diese sind rein anekdotenhaft und kaum prüfbar. Die hexagonale Struktur ist natürlich wieder ein Quell der Lebenskraft und Gesundheit und es gilt, möglichst viel davon aufzunehmen. Passend dazu gibt uns das Buch auch Hinweise, wie man solches Wasser, das reich an guten hexagonal, aber arm an pentagonal (dem schlechten Gegenspieler) strukturiertem Wasser, erzeugen kann. Wer hatte gleich nochmal die Übersetzung des Buches in Auftrag gegeben!?

Datei:Waterrings jhon.jpg

Hexagonales Wasser, ob auf den kruden Ideen Jhon basierend oder nicht, ist ein verbreiteter Begriff im Wasserschwurbel. Jhon hatte angedeutet, wo man dieses finden und wie dieses Wasser erzeugt werden könne. Wasser aus Gletschern wäre reich daran, bestimmte Mineralien hätten förderliche Wirkungen und es gäbe eine energetische Möglichkeit, die Bildung hexagonaler Cluster im Wasser zu fördern: u.a. mit Magnetfeldern. Diese Erkenntnisse freuen vor allem Hersteller und Vertreiber von solchem Wasser bzw. von Geräten, mit denen man dieses herstellen können soll. Magnete und Verwirbler (Schauberger lässt grüßen) gehen mit ein bisschen pseudowissenschaftlichen Hintergrund scheinbar leichter über den Tresen. Außerhalb der esoterischen Blase hat sich dieses „Konzept“ von hexagonal strukturiertem Wasser allerdings wenig durchgesetzt, es ist zu abstrus und auch der scheinbar wissenschaftliche Anspruch ist mager. Eine Wasserstruktur und damit ein Wassergedächtnis ist damit nicht wirklich gut plausibel zu machen. Man beruft sich neuerdings auf eine anderen, scheinbar belastbareren Wissenschaftler, der das Thema neu belebt hat: Gerald Pollack.

EZ-Wasser, das wahrscheinlich nicht Letzte

Dieser hatte erkannt haben wollen, dass sich Wasser an hydrophilen (wasserbindenden) Oberflächen neu strukturiert und dann vollkommen neue Eigenschaften aufweisen soll. Eine Beobachtung war, dass sich – im Wasser feinst verteilte – Kunststoffteilchen von solchen Oberflächen weg bewegten und es somit zu einer Ausschlusszone, in der das Wasser frei von Partikeln ist, kommt. Das Wasser in der Ausschlusszone nennt er EZ-Water (Exclusion Zone = Ausschlusszone). Das Phänomen ist bekannt, kommt auch mit anderen Lösemitteln und sogar an Metalloberflächen vor. Das, was Pollack allerdings daraus gedeutet hat, stellt selbst die seltsamen Ansichten von Jhon in den Schatten. Er meint, das Wasser in der Ausschlusszone hätte eine halbkristalline Struktur und wäre ein Zustand zwischen fest und flüssig, weshalb er es auch eine neue Phase (neben fest, flüssig und gasförmig) deutet. Die Wassermoleküle wären – wer hätte es gedacht – wabenförmig (hexagonal) in Schichten angeordnet. Dabei käme es zu echten Molekülbindungen, in den der Wasserstoff dreibindig wäre (ansonsten ist nur bekannt, dass Wasserstoff einbindig ist und das sich unter den Wassermolekülen nur Wasserstoffbrücken, keine echten Atombindungen, bilden). Es ist aber noch abstruser: Das Wasser hätte die Summenformel H3O2, wäre negativ geladen, hätte eine höhere Dichte und andere Schmelz- und Siedepunkte. Natürlich könnte das Wasser, da es ja strukturiert sei, auch Informationen speichern. In einem Video bei Arte (jederzeit offen für Schwurbel) vergleicht er es mit einem USB-Stick, den er aus der Tasche zückt. So abstrus das erscheint und so wenig, wie das durch valide wissenschaftliche Methoden belegt ist, es wird trotzdem für eine mögliche Neuentdeckung gehalten. Beinahe wie das Polywasser.

Pollack geniest ein wenig an Renommee, er ist noch aktiv in der Forschung und betreibt ein eigenes Wasserlabor an der Universität von Washington in Seattle. Er konnte mehrere Artikel in seriösen (Peer-reviewten) Zeitschriften veröffentlichen. Auch in der „Zeit“ konnte man nicht wirklich bewerten, ob das nun Unsinn oder Genialität ist. Zudem bekam er eine üppige Förderung für seine Forschungen, die es ihm ermöglicht, weiter daran zu spinnen. Daneben ruft er auf der Webseite seines Labors zu Geldspenden auf. Er tritt auf Konferenzen homöopathieaffiner englischer Lords – neben abgedrifteten Nobelpreisträgern – auf und darf dort seine Erkenntnisse verkünden, die man ihm dort gerne abkauft. Ebenso hat er auch der Firma Grander einen Besuch abgestattet, weshalb sie auch mit ihm werben darf. Mittlerweile hat er ein eigenes Spin-Off gegründet, das Produkte zur Erzeugung von EZ-Wasser herstellen will. Er rühmt sich damit, 2014 den Dinsdale Preis (den bekommen diejenigen, die Existenz von Nessie plausibler machen können) und den ersten „Emoto Friedens Preis“ bekommen zu haben. Fehlt nur noch der Nobelpreis.

Obwohl er von Hause aus Elektroingenieur ist, beschäftigt er sich auch mit biologischen Systemen. Auch dazu hat er ein 2001 Buch veröffentlicht, das natürlich mit allen Konventionen bricht, d.h. er wirft grundlegende Erkenntnisse der Biologie über Bord und schwurbelt eine neue Biologie zusammen. Ein „gelartiger“ Zustand sei für das Funktionieren des Stoffwechsels in Zellen verantwortlich, Zellmembranen wären überflüssig (da die Zelle nach Punktation problemlos weiterlebt) und Ionenkanäle nur Zierwerk. Das Buch, das vor seinem Wasserbuch erschien, deutet schon an, dass er einer „besonderen Phase“ des Wassers auf der Spur zu seien scheint. Das Buch „The Fourth Phase of Water“ hat er 2013 im gleichen Eigenverlag veröffentlicht. Er fährt zweigleisig: einerseits werden seine Studien überwiegend in einer wissenschaftlichen Zeitschrift, der er selbst vorsitzt (Chief Editor), die aber kaum wahrgenommen wird (Impact < Gefrierpunkt) und offen für pseudowissenschaftlichen Unsinn ist, veröffentlicht. Andererseits wird dann ungebremst in seinen Büchern geschwurbelt, die ja glücklicherweise keine wissenschaftliche Begutachtung vor Veröffentlichung ertragen müssen.

Das Problem mit der Wirklichkeit

Es gibt nur wenige kritische Reaktionen zu seinen Arbeiten, vornehmlich dann, wenn er in renommierteren Journals veröffentlicht hat. Bemerkenswert und besonders hervorzuheben ist ein Review zu seinem EZ-Wasser, das 2020 erschien und von einem jungen Physikochemiker (wie beim Polywasser) aus eigenen Mitteln finanziert wurde*. Es fasst nicht nur die gröbsten Fehlleistungen Pollacks und deren Widerlegung zusammen, es beschreibt auch ein Experiment, mit dem sich die zentrale These zum EZ-Wasser entkräften lässt. Das Wasser in der Ausschlusszone kommt nur in einer sehr dünnen Schicht an der Grenzfläche zwischen Membran und Wasser vor, ist dementsprechend nur schwer zu spezifizieren (was einer der Gründe sein mag, warum Pollack zu seinen speziellen Ergebnissen kommt). Nun behauptet Pollack, sein neu entdecktes Wasser hätte eine höhere Dichte. Man würde auf jeden Fall eine andere Dichte als gewöhnliches Wasser erwarten, da die Moleküle ja kristallartig angeordnet sein sollen. Nur hat eine sehr spezifische Analyse mittels Neutronenstrahlung (Neutronenradiographie), mit der man Dichteunterschiede sehr genau bestimmen kann, gezeigt, dass zwischen Wasser in der Ausschlusszone und außerhalb kein Unterschied besteht.

Man darf gespannt sein, ob sich Pollack, wie seinerzeit Deryakin beim Polywasser, auch von der Idee, einen neuen Zustand des Wassers entdeckt zu haben, verabschieden wird. Es ist aber unwahrscheinlich: Pollack ist zu tief im pseudowissenschaftlichen Unsinn verhaftet. Totzukriegen ist die Vorstellung von einem Wasser, das strukturiert ist, wahrscheinlich auch nicht. Wer nach dem Begriff „EZ-Wasser“ googelt, der findet vornehmlich Inhalte, die mit einem wirtschaftlichen Interesse an so einer Vorstellung verbunden sind. Das sind neben den Homöopathen auch die Verticker unnötiger Nahrungsergänzungsmittel. Das hippe Berliner Unternehmen Braineffect (bekannt aus der „Höhle des Löwen“), das sich bei Google eine Topplatzierung zum Thema gesichert hat, macht das, was viele andere auch tun: man vermengt den ganzen Unsinn vom Polywasser, hexagonalem Wasser und EZ-Wasser zu einem wissenschaftliche klingenden Mix, der nur der Vermarktung eigener Produkte dient. Es gibt immer einen Grund, warum auch der größte wissenschaftliche Unsinn weiter existieren soll.

Zum Thema noch ein schönes Beispiel, wie man mit dem Schwurbel umgeht und damit unterhalten kann. Leider wieder nur in englisch (deutsche Untertitel können aber zugeschaltet werden).


Professor Dave Explains: Lies People Tell About Water – Part 3: Structured/Hexagonal Water, Water Memory

 


*das Review beruft sich in Teilen auf eine ganz hervorragende Masterarbeit, die an einer australischen Universität entstanden ist. Neben dem EZ-Wasser widmet man sich darin auch dem magnetisierten Wasser. Unvoreingenommen werden die Behauptungen  mit modernen chemisch-physikalischen Methoden überprüft. Die Ergebnisse dürften einigen nicht gefallen. Obwohl in englischer Sprache, ist die Arbeit gut verständlich und eine unbedingte Leseempfehlung für das naturwissenschaftlich-skeptisch interessierte Publikum:

Spencer, Peter D. (2018) Examining claims of long-range molecular order in water molecules. Master of Philosophy thesis, Queensland University of Technology.

3 Gedanken zu „Polywasser reloaded – Wie hexagonales Wasser der Homöopathie erneut feuchte Augen macht“

  1. Na großartig. Was ich in Sachen Homöopathie noch hinzufügen möchte: Natürlich sind die Homöopathen immer die ersten, die sich auf „neue Erkenntnisse“ stürzen und den „wissenschaftlichen Beweis“ der Homöopathie ausrufen. Der letzte derartige Hype waren die Experimente zur Biokristallisation (ein anthroposophisches „Nachweisverfahren“, das „Bildekräfte“ der Natur nutzen will, um Spezifika nachzuweisen – vom Demeter-Obst bis zu ultraverdünnten Lösungen). Ein Messverfahren ohne Validität, das von einem mit Rudolf Steiner befreundeten Naturwissenschaftler auf dessen Wunsch hin entwickelt wurde und selbst für seinen eigentlichen Anwendungsbereich (nämlich die Überlegenheit des biologisch-dynamischen Landbaus) weder valide Ergebnisse erbrachte noch in der Praxis relevant eingesetzt wurde.

    Man könnte sich den Spaß machen, die Kristallisationsbilder (die sich gar nicht spezifisch unterscheiden, so dass man Gesetzmäßigkeiten überhaupt ableiten könnte) als Ergebnisse des „Wasserzustandes“ im Lösungsmittel anzusehen … wäre interessant, wie die anthroposophischen Homöopathen darauf reagieren würden!

    Aber seis drum. All das Getue um das Wassergedöchtnis ist für einen Beweis von Hahnemanns Arzneimittellehre völlig irrelevant. Selbst angenommen es gäbe ein „Wassergedächtnis“ – na und? Viel eher scheitert die Homöopathie, schon bei der Gültigkeit des Ähnlichkeitsprinzips (similia similibus curentur). Es existiert schlicht nicht und damit sind die auf ihm beruhenden „homöopathischen Arzneimittelprüfungen“ nichts anderes als die Aufzeichnung von Zufallsergebnissen. Die dann wiederum zur Bestimmung des homöopathischen Remediums dienen sollen. Epic fail.

    Aber gut, lassen wir selbst das außer Acht. Es bleibt offen, wie denn das (nicht vorhandene) Spezifikum, übertragen durch irgendein Wassergedächtnis, auf die meistverwendete homöopathische Darreichungsform, die Globuli, gelangen soll. Schlicht und einfach deshalb, weil zum Herstellungsvorgang explizit das Verdunsten des vorher aufgesprühten fertig „potenzierten“ Mittels auf den Globuli gehört. Und nu? Zuckergedächtnis?

    Jetzt kommt mir nicht mit Tropfen (homöopathischen Lösungen), denn da würde ich doch erstmal den Beweis fordern, dass der stets vorhandene Alkoholanteil (auf den aus diversen Gründen gar nicht verzichtet werden kann) nicht das Wassergedächtnis stört! Und bei Triturationen (reinen Verreibungen von Ausgangsstoffen mit Milchzucker) ist eh überhaupt kein Wasser oder anderes Lösungsmittel im Spiel (die „geistigen Kräfte“ eines triturierten Mittels sollen u.a. aus der positiven Stimmung dessen stammen, der mit dieser stundenlangen Arbeit betraut war).

    Und trotzdem. Das Wassergedächtnis lebt! Wie ja auch der obenstehende Artikel klar konstatiert.

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  2. Mit etwas Hexagoniumsulfat haben wir das Wasser für die Herstellung von DC- Platten erfolgreich modifizert. Ob es an der hexagonalen Substruktur lag weiss ich nicht, aber die Ergebnisse waren überzeugend

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