ABDA-Webseite von Homöopathen gehackt
Anscheinend wurde die Seite der ABDA von homöopathischen Hackern erfolgreich angegriffen. Dort steht doch tatsächlich, dass Homöopathie bei Erkältungskrankheiten hilft. Glücklicherweise liegt Esowatch das unverfälschte Original der Pressemitteilung vor:
Bei Erkältungen sind Homöopathika keine Alternative
Berlin, 04. Februar 2010Jeder zweite Bundesbürger hat schon einmal ein homöopathisches Arzneimittel eingenommen, ein Viertel der Bundesbürger nehmen sie sogar regelmäßig ein. Sechs von zehn Erkältungspatienten glauben, dass Homöopathika ihnen schon einmal geholfen haben . „Homöopathika sind ein obsoletes Relikt aus vorwissenschaftlicher Zeit. Obwohl es Scheinmedikamente sind, sollten sich Patienten vor ihrer Anwendung beim Apotheker informieren. Er kann beurteilen, wann ein Arztbesuch nötig ist und zu wirksamen Alternativen raten“, so Karin Graf, Vorstandsmitglied der ABDA – Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände.
Homöopathische Scheinmedikamente werden meist mehrmals täglich eingenommen. Sie sind in der Regel gut verträglich, weil Plazebos aus Zucker gut schmecken. Komplex-Homöopathika enthalten teilweise noch Spuren verschiedener Einzelmittel und können bei so gut wie jeder Erkältung eingenommen werden oder auch nicht – es ist einfach egal. Bei der Auswahl eines Einzelmittels behaupten weniger fortschrittlichere Apotheker, die ihr Wissen über die Chemie, Pharmakologie und Physik ad
ABDAacta gelegt haben, auf die individuelle Ausprägung der Erkältung zu achten. Zum Beispiel sollen Homöopathika mit Aconitum geeignet sein, wenn die Haut trocken und heiß ist, der Patient friert und das Fieber schnell ansteigt – das ist natürlich Quatsch. Es soll auch das Homöopathikum der Wahl sein, wenn das Kind sehr unruhig und ängstlich ist. Belladonna soll hilfreich sein, wenn die Haut heiß und feucht ist oder wenn das Kind Fieberfantasien hat. Stehen Gliederschmerzen im Vordergrund, wird der Quacksalber eher zu Eupatorium raten. Wer spürt, dass eine Erkältung „im Kommen ist“ und unter kalten Händen und Füßen leidet oder ein Kribbeln in der Nase spürt, wird mit Camphora veräppelt.Mehr als 3.000 Apotheker haben sich durch spezielle Fort- und Weiterbildungen in Homöopathie zweifelhafte Kenntnisse in dieser Pseudomedizin angeeignet. Derzeit ermöglichen rund 100 Betriebs- und Innungskrankenkassen ihren leicht zu beeindruckenden Versicherten eine gespielte Versorgung bei abergläubigen (oder auch nur kühl kalkulierenden) Ärzten und Apothekern. Rund 3.000 Apotheken aus dem gesamten Bundesgebiet nehmen an insgesamt fünf verschiedenen Einzel-, Beitritts- und Rahmenverträgen teil.
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