Hilfe, wir sind linke Faschisten!
Es ist schon erstaunlich, in welche Schubladen man als jemand, der bei Esowatch mitmacht, so gesteckt wird: Erst Rechts-, dann Linksfaschismus, neoliberal, konservativ – fehlt noch was?
Christian Grauer meint, Esowatch wäre linksfaschistisch. Er ist offensichtlich ein Anthroposoph, und offensichtlich so gebildet, dass er ein Buch über ontologischen Monismus zu schreiben in der Lage war. Umso mehr (oder auch ganz im Gegenteil) überrascht, zu welch absurden Konstruktionen er sich versteigt, wenn er sich auf den virtuellen Anthroschwanz gestiegen fühlt:
Esobashing: Aufklärung oder Linksfaschismus?
Als erstes macht er einen neuen Volkssport im Internet aus: „Esobashing“. Dass dies völlig absurd ist, kann jeder mit einer Suchmaschine sofort nachvollziehen, wenn er einen esoterisch angehauchten Begriff eingibt: Das Netz quillt geradezu über von Esoterik, verglichen dazu sind kritische Seiten seltene Fundstücke.
Dann beginnt er einen Strohmann (Das Unterstellen von Behauptungen, die nicht getätigt wurden) aufzubauen:
Von einem „ultimativen Sündenpfuhl“ spricht nur er selbst. Wenigstens Esowatch bezieht sich auf konkrete Fälle, wo ganz offensichtlich etwas faul ist. Herr Grauer distanziert sich dann natürlich ebenso von diesen konkreten Vorfällen. Was Herr Grauer nicht begreift oder begreifen will ist, dass diese Vorfälle kein Zufall sind, etwas, was überall mal passiert, wenn falsche Personen an der falschen Stelle agieren. Steiners autoritäre Beliebigkeitsdidaktik, die Kinder nicht individuell, sondern als zu formende Masse sieht, befördert eben genau solche Zwischenfälle. Its a feature, not a bug, Herr Grauer:
Kindesmisshandlung und Terror
Herr Grauer macht es sich dann sehr leicht, den Standardvorwurf aller Esos zu bringen: Die Kritiker wären nur unvollständig informiert etc. Das Gegenteil ist meistens richtig. Gerade in verschiedensten Diskussionen zeigt es sich, dass Kritiker meist besser informiert sind, als Anhänger esoterischer Lehren. Das Argument ist ausgelutscht und sehr billig. Da echte Argumente gegen die Kritik natürlich rar sind, wird es trotzdem einfach mal genommen.
Ein Highlight muss man zitieren:
Das ist die Sprache von jemandem, der keine Argumente hat: Selbstbefriedigen, Aufgeilen, blutunterlaufener Fanatismus.
Danach beklagt er sich über Polemik.
Und immer wieder baut er Strohmänner auf. Niemand bezeichnet Anthroposophen pauschal als Idioten. Wenigstens nicht bei Esowatch. Und die Gleichung „eso=irrational=böse“ ist eine ebensolche Unterstellung.
Für Herrn Grauer wird es dann weniger amüsant – für mich im Gegenteil, weil er zur Kür im Gedankenknoten ansetzt: Er bringt es fertig, der Kritik an einem totalitären System zu unterstellen, dass sie ein solches zum Ziel hätte: Gleichschaltung und Normpädagogik.
Da kann man wirklich nur Staunen, zu welchem Aberwitz anthroposophisches Denken hinführt.
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