8 Gedanken zu „Irre: Morddrohungen wegen entführter Hostie“

  1. Trotz aller Kritik, die man an der kath. Kirche, oder an Glaubenssystemen generell, stellen kann, muss ich sagen, daß ich die Aktion der Hostienentführung und "Entweihung" ziemlich daneben finde. Das hat nichts mehr mit einem kritischen Diskurs zu tun, sondern das einzige Ziel ist es, Personen zu provozieren und in ihren Gefühlen zu verletzen.

    Jeder Mensch, der an einer kritischen Auseinandersetzung, auf möglichst sachlicher Ebene interessiert ist, sollte sich von sowas distanzieren.

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  2. @Adromir: Das war ein Scherz. Über dessen Qualität man sicher streiten kann. Nebenbei: was meinst Du, wie viele Ministranten schon ins Weihwasserbecken gepinkelt haben?

    Erschreckend ist doch die Reaktion darauf!

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  3. Das ist einfach irre und ich kann gar nichts davon nachvollziehen.

    Walter Moers ist der wahre Prophet:
    ______________________________________
    "Hostienschänden

    Solcherart von Kopf bis Fuß stigmatisiert und in feines Tuch gewandet, kann man natürlich unmöglich profanen Beschäftigungen (Arbeit, Studium) nachgehen. Zu einer zünftigen Jugendbewegung gehört auch eine passende Freizeitbeschäftigung, nur sinnentleert und gefährlich genug muß sie sein. Nach Hochhausfreeclimbing und Fahrstuhlsurfen wird heutzutage das Hostienschänden immer populärer. Hostienschänden gilt angesichts der Risiken, denen man sich dabei aussetzt (Blitzschlag, Exkommunizierung, ewige Verdammnis ect.) als die riskanteste unter den illegalen Sportarten.

    Die Tatsache, daß man sich nicht nur mit einer mächtigen italienischen Organisation, sondern sogar mit dem Herrscher des Universums anlegt, gibt der Angelegenheit zusätzlich einen rebellischen Pfiff.

    Hostienbeschaffung

    Hostien in größerer Mengen sind schwer zu beschaffen. Überfälle auf bewachte Hostientransporte bedürfen monatelanger Planung und gehen nur selten ohne Blutvergießen und Wehgeschrei vonstatten. Einfacher ist es, die Hostien einzeln aus dem Gotteshaus zu entführen:

    Besuchen Sie ein Hochamt, lassen Sie die Predigt über sich ergehen, heucheln Sie ein bißchen Demut und empfangen Sie die heilige Kommunion. Schmuggeln Sie die Hostie unter der Zunge aus der Kirche, wickeln Sie sie in ein schmutziges Taschentuch und verschleppen Sie sie zu sich nach Hause.

    Hostienschänden für Anfänger

    Aller Anfang ist schwer. Wenn Ihnen die Blasphemien zunächst nur zaghaft über die Lippen kommen – das ist normal. Schubsen Sie die Hostien ein wenig herum, murmeln Sie ein paar Ketzereien, lästern Sie Gott in Ihrer Anwesenheit ("Gott ist tot!" "Gott ist doof!" !Heil Satan!" u. ä.). Wenn Sie sich einmal warmgelästert haben, können Sie härtere Kaliber auffahren.

    Hostienschänden für Fortgeschrittene

    Lesen Sie der Hostie laut aus den Schriften Nietzsches und anderer berüchtigter Ketzer vor. Zeigen Sie ihr Videos mit Filmen von Kenneth Anger und Teresa Orlowski, erzählen Sie Papstwitze. Legen Sie sie als Lesezeichen in den Koran, besuchen Sie mit ihr einen evangelischen Gottesdienst.

    Hostienschändung in höchster Vollendung

    Ziehen Sie sich nackt aus, schlachten Sie eine Ziege und zelebrieren Sie eine Schwarze Messe. Halten Sie der Hostie eine Predigt aus den Werken Aleistair Crowleys, bestreichen Sie sie mit koscherem Brotaufstrich, stecken Sie sie in einen Umschlag und schicken Sie sie nach Mekka."

    (Aus "Schöner leben mit dem kleinen Arschloch" von Walter Moers)

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