Sonntagsgedicht

for esowatch with love:

Steinvertrauen

In meinen alten Händen,

da halt ich einen Stein,

der soll mein Schicksal wenden,

er soll mein Heiland sein.

Dem Stein kann ich vertrauen,

er schimmert silbrigblau,

auf ihn kann ich fest bauen,

das weiß ich ganz genau.

Den Schmerz in meinen Fingern,

den spür ich täglich sehr,

der Stein wird ihn verringern,

ich geb ihn nicht mehr her.

Und hab ich starke Schmerzen,

vertrau ich nur auf ihn,

ich liebe ihn von Herzen

und pfeif auf Medizin.

Mein Stein wird mich erhören,

mein Stein wird mich beschützen,

auf ihn nur will ich schwören,

denn er nur wird mir nützen.

So bete ich seit Jahren

zu meinem blauen Stein,

er wird sich offenbaren

und dann mein Retter sein.

Auf Heilung hoff ich stündlich,

ich bin dazu bereit,

mein Stein ist unergründlich,

er braucht vielleicht noch Zeit.

Wolfgang Klosterhalfen

11 Gedanken zu „Sonntagsgedicht“

  1. Naja, eigentlich hatte ich einen polemischen, informierten und mitreißenden Post über irgendein irres Esoprojekt erwartet.
    Aber für meinen Kreislauf und ein gemütliches Ende des Wochenendes ist das Gedicht vielleicht besser geeignet. 😛

    Insofern wünsche ich – untermalt von Walgesängen und Säuglingsgeschrei aus dem Wald – einen guten Start in die Woche!

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  2. Nur paar Fragen, an die ich beim Lesen hier denken musste:

    Was ist „informiert“? Was zeichnet eine „wahre“ Informationsquelle aus, was eine „falsche“ Informationsquelle?
    Was ist „Wahrheit“?
    Was ist „irr“?
    Wann kann man sagen, dass man etwas „weiss“?
    Wodurch zeichnet sich „Wissenschaft“ aus?

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  3. Oh je, lover, so viele Fragen…..Wie elegant Du Zweifel wecken willst 😉


    Wann kann man sagen, dass man etwas “weiss”?
    Wodurch zeichnet sich “Wissenschaft” aus?

    Ach, eigentlich hättest Du dich nicht nur als feinfühligen, sondern auch literarischen Menschen outen können und hier das berühmte „Es gibt mehr Dinge zwischen Himmel und Erde…“ anbringen können. Aber, sei’s drum:
    Ich weiß, dass ich etwas weiß, wenn es nicht im Widerspruch zu beobachtbaren Tatsachen und bewiesenen Erkenntnissen steht. Das bedeutet nicht unbedingt, dass dadurch mein Wissen vollständig ist. Ein beliebtes Bsp dazu: Newtons Mechanik wird durch die Relativitätstheorie nicht widerlegt, sondern nur als Spezialfall für geringe Geschwindigkeiten und Massen erkannte.

    Wissenschaft ist eine Methode des Erkenntnisgewinns, die durch Reproduzierbarkeit standardisierter Naturbeobachtungen (Experimente) zu einer falsifizierbaren, empirirsch überprüfbaren und widerspruchsfreien Erklärung der Realität kommt.

    Gruß

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  4. und noch ein wichtiger punkt zur wissenschaft der nicht unwesentlich ist…
    wissenschaft ist in der lage ihre theorien immer wieder zu prüfen und gegebenfalls auch zu ändern und an neue erkenntnisse an zu passen…. im gegensatz zu religionen oder esoterik 😉

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  5. @lover
    Der Einfachheit halber:

    Wissenschaft ist das was Wissen schafft! Klar?? Ist nicht sakrosankt!

    Wahr kann immer nur das sein, was Du als wahr erkennst!
    Jeder hat seine eigene persönliche Wahrheit, die sich jedoch genau so ändern kann, wie z.B.: wissenschaftliche Erkenntnisse, wenn etwas bisher nicht bekanntes dazukommt!

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  6. nihil jie :
    und noch ein wichtiger punkt zur wissenschaft der nicht unwesentlich ist…
    wissenschaft ist in der lage ihre theorien immer wieder zu prüfen und gegebenfalls auch zu ändern und an neue erkenntnisse an zu passen…. im gegensatz zu religionen oder esoterik

    Klar, den Punkt mit der Selbstkorrektur habe ich leider ausgelassen. Schwerer Fehler meinerseits (das ist eine ernst gemeinte Aussage und *nicht* ironisch gemeint)!

    Witzigerweise wird genau dieser Punkt von Esos den Wissenschaften vorgeworfen, im Sinne von: Heute sagt die Wissenschaft so, morgen so….Klar. Sich auf schwankendem Boden zu befinden ist unangenehm. Eine grundsolide jahrhundertealte Überzeugung wie Homöopathie, Astrologie oder Tarotkarten bietet da einen ganz anderen Wohlfühlfaktor.

    Gruß

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  7. @Skepsis

    Skepsis :
    Witzigerweise wird genau dieser Punkt von Esos den Wissenschaften vorgeworfen, im Sinne von: Heute sagt die Wissenschaft so, morgen so….Klar. Sich auf schwankendem Boden zu befinden ist unangenehm. Eine grundsolide jahrhundertealte Überzeugung wie Homöopathie, Astrologie oder Tarotkarten bietet da einen ganz anderen Wohlfühlfaktor.

    ja und das finde ich ja auch so tragisch an der geschichte. dass den menschen das vermeidliche wohlfühlen wichtiger ist als erkenntnisse die aufeinander aufbauen und die korrigiert werden.

    deswegen werden ja auch so viele der gläubigen aller art so dogmatisch. wenn man sich erstmal was in den kopf gesetzt hat und sich dann noch raus stellt, dass es womöglich falsch ist was man bisher gedacht hat, bleibt einem fast nichts anderes übrig als dogmatisch zu werden. zumindest um das dann auch weiterhin aufrecht erhalten zu können…. vor anderen und vor sich selbst. und wer möchte schon dessen bezichtigt werden sich selbst zu belügen ? *lach

    tja… dann gebe ich doch lieber zu, dass sich mein erkenntnisstand geändert hat, weil neue fakten aufgetaucht sind oder ich gebe es einfach direkt zu dass ich keine antwort auf diese oder jede frage habe. aber für die gläubigen (religiöser und esotersicher natur) muss jede wissenlücke unbedingt mit irgend was ausgefüllt werden. egal wie hinrissig die begründung dann ist aber diese lücke muss um jeden preis geschlossen werden. und viele gläubigen denken dass wenn eine theorie falsch ist sind dann alle anderen gleich richtig… vor allem ihre eigenen.

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  8. @lover: Den Kommentar hab ich glatt übersehen. Also wenigstens zur Wissenschaft: Sie zeichnet sich dadurch aus, dass sie in vielen Bereichen recht gute Vorhersagen treffen kann. Z.B. sagt sie voraus, dass, solltest Du den Stromstecker von Deinem PC ziehen oder den Aku aus dem Lappi rausnehmen, der Bildschirm dunkel bleibt.

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