Im April diesen Jahres hatten wir den Blogartikel „Hirntod aus anthroposophischer Sicht“ veröffentlicht. Es ergab sich eine z.T. irritierende Diskussion in den Kommentaren. Wir haben etwas geforscht und sind auf einen Artikel gestoßen, der diese Problematik, die uns letztlich alle angeht, mit der sich aber nicht jeder auskennt, sehr gut illustriert: Wann ist ein Mensch tot?
In dem Artikel geht es um eine Replik zu den Ansichten von Dr. Sabine Müller, welche, um es krass zu sagen, meint, dass die Definition des Todes über den Hirntod nur eine Erfindung sei, um an mehr Organe zu kommen.
Der Artikel ist von Dr. Matthias Mindach, der sich gegen solche Vorwürfe wehrt. Er hat uns dankenswerterweise eine Kurzfassung des Artikels zukommen lassen, der in Langfassung, mit allen Quellenangaben, zuerst in der Zeitschrift Aufklärung & Kritik (Nr. 1/2013) erschienen ist.
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In der Beilage „Aus Politik und Zeitgeschichte“ der wöchentlich erscheinenden Zeitschrift „Das Parlament“, welche vom Deutschen Bundestag herausgegeben wird, erschien in Ausgabe 20-21, 2011 ein Beitrag von Dr. phil. Dipl.-Phys. Sabine Müller „Wie tot sind Hirntote? Alte Frage – neue Antworten“. Die dort vertretenen Ansichten über den Hirntod, die in den letzten Jahren Furore gemacht haben (bis hin zu einer Sitzung des Deutschen Ethikrats im März 2012), berühren den Fachkollegen jedoch eigentümlich und sollen deshalb hier kommentiert werden.
Die folgenden Zitate sind sämtlich dieser Arbeit entnommen. Einleitend heißt es:
Vor der Erfindung der Herz-Lungen-Maschine im Jahr 1952 galt der irreversible Kreislaufstillstand als Kriterium des Todes.
Doch hier stockt der Leser schon. Die Herz-Lungen-Maschine ist ein Mittel zur Überbrückung des Kreislaufs bei Herzoperationen und hat mit der Problematik des Hirntods nichts zu tun. Gemeint ist wahrscheinlich die maschinelle Beatmung, die technisch und im Einsatzbereich etwas völlig anderes ist.
Nach einem Hirnstamminfarkt oder -trauma sind meist neben dem Atemzentrum auch weitere Funktionen des Hirnstamms betroffen, insbesondere solche, die für die Steuerung von Reflexen und absichtlichen Bewegungen notwendig sind.
Von einem Hirnstamminfarkt oder -trauma ist das Atemzentrum meist nicht direkt betroffen. Ein isolierter Ausfall des Atemzentrums, wie er hier als möglich darstellt wird, ist als Folge der erwähnten Erkrankungen kaum denkbar. Alle Muskeleigenreflexe und eine Reihe weiterer Reflexe laufen auch ohne jede Kontrolle des Hirnstamms ab.
Aber sofern unter anderem die Hirnrinde (Kortex) noch funktioniert, kann der Patient noch bei Bewusstsein sein; dieser Zustand wird als Locked-in-Syndrom bezeichnet. Wenn in diesem Zustand außerdem das Bewusstsein fehlt und dieses Fehlen als dauerhaft eingeschätzt wird, wird angenommen, dass der Patient hirntot ist.
Die regelhafte Abfolge ist umgekehrt: Der Prozess nimmt seinen Ausgang im Großhirn, dann wird infolge der Drucksteigerung im Schädelinneren das Mittelhirn und schließlich der Hirnstamm zerstört.
Beim Super-Locked-in-Syndrom ist auch die vertikale Augenbewegung nicht mehr möglich, so dass alle klinischen Merkmale der Bewusstlosigkeit vorliegen.
Die Fachliteratur der Welt kennt bisher etwa vier Fallberichte von Patienten, bei denen die Hirnstammfunktionen bis hin zu allen Augenbewegungen mindestens kurzzeitig ausgefallen waren, die Großhirnrinde aber intakt geblieben ist. Die Ursache war bei allen ein in der hinteren Schädelgrube lokalisierter Prozess. Hier ist der Einsatz von apparativer Diagnostik vorgeschrieben, die über das Großhirn Auskunft gibt. Die Fälle sind also keine Widerlegung, sondern eine Bestätigung des Hirntodkonzepts. Der hier zitierte Laureys verwendet den Begriff „Super-locked-in-Syndrom“ in der von Müller geschilderten strengen Bedeutung. Allerdings hat Müller versäumt, noch den folgenden Satz aus der erwähnten Arbeit hinzuzufügen: „in der Praxis ist nie ein solcher Fall beschrieben worden“. Diese Frage ist in aller Öffentlichkeit (mehrere Fernsehsendungen der BBC und ausführliche Kontroversen in Lancet und British Medical Journal) und in aller Schärfe durch führende Fachvertreter diskutiert worden. Die britische Auffassung ist bisher nicht durch Fakten widerlegt.
Die „neurologische“ Todesdefinition wurde 1968 vorgeschlagen … Als … Merkmale wurden festgelegt: (1) keine Rezeptivität und Reaktivität, (2) keine spontanen Bewegungen und Atmung, (3) keine Reflexe und (4) flaches Elektroenzephalogramm (EEG).
Spontane Bewegungen sind, ebenso wie spinale Reflexe, auch nach eingetretenem Hirntod noch möglich (Lazarus-Syndrom); es wäre also heute zu präzisieren: zerebral gesteuerte Bewegungen und Hirnstamm-Reflexe. Die Darlegung dieses ersten, tastenden Versuchs einer Problemklärung auf der Grundlage einer notwendig noch geringen klinischen Erfahrung verwundert, da die heutige, weiterentwickelte, Definition hier nicht referiert wird. Sie verwundert weniger, wenn später genau diese supravitalen Reaktionen gegen das Hirntodkonzept in Stellung gebracht werden.
Kritik am Hirntodkriterium
Da eine aktuelle Definition des Hirntodes von Müller nicht referiert wird, sei sie hier nachgeliefert: Der Hirntod ist der vollständige und irreversible Funktionsverlust des Gehirns. Er ist gleichbedeutend mit dem Individualtod des Menschen. Hirntodkriterien legen die Einzelheiten, die Umstände fest, unter denen von einem vollständigen, irreversiblen Funktionsverlust des Gehirns ausgegangen werden muss.
Kritiker der Gleichsetzung von Tod und Hirntod wie der Philosoph und Nobelpreisträger Hans Jonas
Hans Jonas hat keinen Nobelpreis erhalten,
halten am klassischen Todeskonzept fest. Sie plädieren dafür, den Komapatienten oder den Hirntoten im Zweifel so zu behandeln, als sei er noch auf der Seite des Lebens, da wir die exakte Grenze zwischen Leben und Tod nicht kennen, und der Mensch nicht von seinem Körper zu trennen oder im Gehirn zu lokalisieren sei.
Müller führt leider nicht an, auf welchen Bezug zur Realität sich Jonas stützt (selbst der Nobelpreis wäre dafür kein Ersatz). Auch wenn dieses oder jenes Detail der Hirntodbestimmung diskussionsfähig sein mag, ist es doch wohl unbestreitbar, dass es eine Grenze zwischen Leben und Tod gibt und dass sie prinzipiell erkennbar ist. Das Problem der nicht genauen zeitlichen Abgrenzbarkeit ist sowohl theoretisch als auch praktisch durch das Konzept der Schwebezeit (Zeit zwischen der ersten und der zweiten Hirntod-Untersuchung) gelöst.
Jonas warnt davor, das Hirntodkriterium in den Dienst der Organbeschaffung zu stellen. Der Therapieabbruch bei hirntoten Patienten sei nur dann gerechtfertigt, wenn er dem Interesse des Patienten selbst diene, aber nicht für fremdnützige Zwecke.
Man kann aber auch der Ansicht sein, dass es unethisch ist, den Leichnam um seiner selbst willen weiter zu beatmen, wenn sich das Gehirn zu einer übelriechenden Masse verflüssigt hat.
Auch Gehirnforscher und andere Wissenschaftler stellten fest, dass die Gleichsetzung von Hirntod und Tod aus physiologischer Sicht unhaltbar sei und veröffentlichten 1995 eine Erklärung für ein verfassungsgemäßes Transplantationsgesetz und gegen die Gleichsetzung hirntoter Patienten mit Leichen.
Die Erkenntnis der Naturwissenschaft, dass die Individualität des Menschen an ein funktionsfähiges Gehirn gebunden ist, dürfte weithin konsensfähig sein. Die Hirntodfestlegung wäre auch erforderlich, wenn es keine Organtransplantation gäbe. Der hier angeführte Roth meint, der Tod sei „wissenschaftlich definiert als das Erlöschen des Stoffwechsels im Körpergewebe“. Folgte man dieser Logik, dann würden die Menschen als transplantiertes Organ weiterleben. Auch das Problem der Unsterblichkeit wäre gelöst: Zellkulturen lassen sich praktisch beliebig lange am Leben erhalten.
Dagegen vertreten einige Bioethiker eine Kortextod-Definition, bei der sie zwischen der Person und dem Organismus unterscheiden. Dieser Ansicht nach gibt es zwei Arten von Tod: der Tod des Organismus, der mit dem Tod des Hirnstamms einsetzt, da dieser das integrierte Funktionieren des gesamten Organismus gewährleiste, sowie der Tod der Person, der mit dem Tod des Kortex einsetzt, da dieser Bewusstsein und mentale Aktivität hervorbringe. Individuen im dauerhaften Koma sollten als Organspender verwendet werden; da sie keine Personen mehr seien, sei ihre Tötung nicht verwerflicher als das Töten einer Pflanze.
Diese Kortextod-Definition wird hoffentlich den Elfenbeinturm akademischer Kreise nie verlassen. Dieselbe Quelle, die Müller für das „Super-locked-in-Syndrom“ anzieht, begründet ausführlich, warum das abwegig ist. Es ist sehr schwierig und mit heutigen Mitteln kaum je sicher möglich festzustellen, ob wirklich bei einem schwerstgeschädigten, aber offenkundig lebenden Patienten das letzte Fünkchen Bewusstsein für immer erloschen ist.
Einige künstlich beatmete Hirntote zeigen noch eine körperliche Integration: … Hirntote Kinder wachsen und können sogar ihre Geschlechtsentwicklung fortsetzen.
Shewmon berichtet von drei langzeit-„überlebenden“ Kindern, eines am Beatmungsgerät „sui generis gedeihend“. Dieser Fall wurde später von Repertinger et al. ausführlich dokumentiert. Der Hirntod war mit 4 Jahren eingetreten, der Kreislauf versagte mit 24 Jahren. Das Gehirn war bei der Obduktion mumifiziert, der Kopf mikrozephal, die sexuelle Reifung war nicht eingetreten, und seine Körpergröße war 104 cm. Damit liegt er genau auf der 50er-Perzentile für Vierjährige. Es fällt unserer Begrifflichkeit schwer, diese am Rande der menschlichen und medizinischen Erfahrung liegende Situation exakt zu fassen. Repertinger et al. verzichten auf metaphysische Interpretationen und sprechen nüchtern von „Hirntod mit lebendem Körper“.
Hirntote Schwangere können die Schwangerschaft über Monate aufrechterhalten und von gesunden Kindern entbunden werden … Durch die Fälle „chronischen Hirntods“ wird die Hypothese der engen kausalen und zeitlichen Relation von Hirntod und Tod des gesamten Organismus widerlegt.
Das Ausmaß der hierfür erforderlichen Interventionen geht natürlich weit über das bei Intensiv-Patienten Nötige hinaus, denn alle Regelkreise (mit der Körpertemperatur angefangen) müssen von extern stabilisiert werden, und es gelingt höchst selten, den Kreislauf für länger als eine Woche aufrecht zu erhalten. Das Gehirn kann prinzipiell nur auf zwei Wegen auf die Körperperipherie einwirken: über Nervenimpulse und über Hormonausschüttung. In dem Ausmaß, in dem die Regelkreise der Hormonausschüttung verstanden werden, können sie artifiziell gestützt werden. Die weltweit 175 Fälle des „Überlebens“ von mindestens einer Woche waren sehr variabel dokumentiert, und einige stammten aus der Tagespresse. Das Konzept des Hirntods als Individualtod des Menschen widerlegen sie nicht.
Laut deutschem Transplantationsgesetz (TPG) dürfen lebenswichtige Organe nur von Toten entnommen werden. Wie der Philosoph Ralf Stoecker bemerkt, ist die entscheidende Frage unbeantwortet geblieben, nämlich ob hirntote Menschen auch tatsächlich tot sind.
Es ist natürlich weiterhin möglich, die Antwort auf diese entscheidende Frage nicht zur Kenntnis zu nehmen. Der Tod ist kontextuell. Als der Mensch nichts als seine fünf Sinne hatte, war das Aufhören der Atmung das definitive Kriterium des Todes. Mit der Akzeptanz des Stethoskops wurde der Herzschlag das entscheidende Zeichen. Die Todesfestlegung durch neurologische Kriterien wurde erst mit der technologischen Entwicklung möglich und notwendig; der Terminus „Hirntod“ ist insofern unglücklich und verwirrend, als er für etwas anderes als den „eigentlichen“ Tod gehalten werden könnte.
Kaschiert worden sei dieser Umstand dadurch, dass die Bundesärztekammer die Deutungshoheit an sich gezogen und konstatiert habe, dass „mit dem Hirntod naturwissenschaftlich-medizinisch der Tod des Menschen festgestellt“ sei.
Wer sollte stattdessen die Deutungshoheit an sich ziehen?
De facto gilt seitdem der Hirntod (definiert als Ausfall von Großhirn, Kleinhirn und Hirnstamm) als Kriterium für eine legale Organentnahme. Die Methoden zur Diagnose dieser Ausfälle waren vom Gesetzgeber „dem Stand der Erkenntnisse der medizinischen Wissenschaft“ (Paragraf 3 TPG) anheimgestellt worden, der von der Bundesärztekammer festzustellen und in Richtlinien zur Feststellung des Todes umzusetzen war.
Also nicht nur de facto, sondern auch de jure. Die Bundesärztekammer ist legitimiert. Stoecker meint auch, man könne „darüber streiten, inwiefern ein funktionierendes Gehirn tatsächlich für ein personales Leben unabdingbar ist“, versteht darunter aber lediglich, dass der beatmete Hirntote dem Laien den Aspekt des Lebendigen biete.
Die von der Bundesärztekammer vorgeschriebene Diagnostik erfasst nur Teilbereiche des Gehirns: Bei Patienten, für die keine apparative Diagnostik vorgeschrieben ist, müssen nur Hirnstammfunktionen untersucht werden.
In allen Fällen, in denen es vernünftige Zweifel am Ausfall der Hirnrinde geben kann, ist eben die apparative Diagnostik vorgeschrieben, denn beim völligen Ausfall des Hirnstamms ist die Großhirnrinde der klinischen Untersuchung nicht zugänglich.
Die Funktionen des Kortex sowie des Klein- und Mittelhirns werden dabei nicht untersucht. Denn ein Koma ist kein hinreichendes Symptom zur Diagnose einer Schädigung des Kortex
Die kausale Verknüpfung mit „Denn“ unterstellt, dass die Untersuchung der Funktionen des Kortex aus Nachlässigkeit oder gar bewusst vermieden werde. In der übergroßen Mehrzahl der Fälle ergibt sich der Untergang des Großhirns zwangsläufig aus der Art der Schädigung, der präfinalen klinischen Verlaufsdiagnostik und aus der Bildgebung, die bereits vorher – nicht zum Zweck der Hirntoddiagnostik – durchgeführt worden ist. Die gemeinsame Endstrecke der Hirnschädigung ist die Drucksteigerung in den von der harten Hirnhaut unterteiltem Schädelkompartimenten. Übersteigt der Hirndruck den arteriellen Druck, dann kommt die Hirndurchblutung zum Erliegen. Davon sind auch Mittelhirn und Kleinhirn betroffen.
In Zweifelsfällen kann [Hervorhebung durch mich] zusätzlich apparative Diagnostik eingesetzt werden, beispielsweise wenn die Ursache der Gehirnschädigung nicht bekannt oder die klinische Untersuchung nicht vollständig möglich ist.
„Im Zweifelsfall muss [Hervorhebung durch mich] innerhalb der Hirntoddiagnostik ein zerebraler Zirkulationsstillstand nachgewiesen werden“, heißt es in den Richtlinien.
Die klinische und die apparative Hirntoddiagnostik führen häufig zu unterschiedlichen Ergebnissen; nach einer Studie der Universitätsklinik Newark sogar in elf Prozent der Fälle. Denn zum einen sind die Methoden unterschiedlich empfindlich, zum anderen können klinisch nur Hirnstammfunktionen erfasst werden, während einige apparative Diagnosemethoden das ganze Gehirn untersuchen können.
Wenn die Ergebnisse von klinischer und apparativer Untersuchung in jedem Fall deckungsgleich wären, dann wäre die apparative Untersuchung schlicht überflüssig (Wijdicks zieht übrigens aus entgegengesetzten Gründen den gleichen pragmatischen Schluss). Es ist kein Fall bekannt, in dem eine lege artis durchgeführte klinische Hirntoddiagnostik durch eine Rückkehr von Hirnfunktionen widerlegt worden wäre. Die klinische Hirntoddiagnostik zählt zu den sichersten Methoden, die die Medizin überhaupt bieten kann.
Die American Academy of Neurology hat 2010 der von ihr selbst 1995 vorgeschriebenen Hirntoddiagnostik eine fehlende wissenschaftliche Fundierung bescheinigt.
Diese Schlussfolgerung ist so in der Stellungnahme der American Academy of Neurology nicht enthalten und lässt sich aus ihr auch nicht ableiten. Wissenschaftlichkeit ist immer zeit- und kontextabhängig: wenn empirische Belege fehlen, dann muss nach Plausibilität und begründeten Hypothesen entschieden werden. Die Körperschaft zieht, im Gegensatz zu Frau Müller, auch keineswegs den Schluss, dass das Konzept des Hirntodes nicht valide wäre. Ob nun der Atemstillstandstest mit diesem oder mit jenem festgelegten Grenzwert für den Kohlendioxid-Partialdruck als positiv bewertet wird: die Prognose bleibt gleich verzweifelt. Die Frage ist nicht, ob der Patient überleben wird, sondern nur, ob der Tod schon eingetreten ist oder ob er in den nächsten Stunden bevorsteht. Die formale Überprüfung der Parameter wird also weiter schwierig bleiben. Die einzig angemessene Folgerung ist, dass es, wie im übrigen auch in der gesamten sonstigen Medizin, einen gewissen Spielraum für das klinische Urteil gibt. Dieser ist nicht mit einem Freibrief für Willkür gleichzusetzen. Allgemein gesprochen: die vollständige und absolute Wahrheit wird für uns immer unerreichbar sein, aber es gibt keinen Grund, nicht zu versuchen, sich ihr anzunähern.
Es gibt keine völlige internationale Übereinstimmung im Detail, weil es die wünschenswerte empirische Absicherung der Grenzwerte noch nicht in ausreichendem Maße gibt, aber es gibt ebenso keine Differenz im Grundsatz. Medizin findet nicht im luftleeren Raum statt; auch nichtmedizinische Umstände müssen bei der internationalen Konsensfindung zur Kenntnis genommen werden. So wurde in Israel das Hirntodprotokoll auf ultra-orthodoxen Druck hin aus religiösen Gründen verschärft.
Wie häufig Fehldiagnosen des Todes sind, ist unbekannt; sie werden selbstverständlich nicht in Fachzeitschriften publiziert.
Beiläufig und wie selbstverständlich wird hier eine ausgereifte Verschwörungstheorie präsentiert. Sie ist kontrafaktisch, wovon bereits die allerflüchtigste Recherche überzeugen kann. Es wurden und werden Fälle publiziert, die so interpretiert werden, und sie werden sorgfältig gesammelt.
Allerdings wurden einige Fälle von „Hirntod-Mimikry“ hochrangig publiziert. Deren Ursachen waren Pestizidvergiftung, eine Baclofen-Überdosis (Wirkstoff zur Muskelentspannung) beziehungsweise ein fulminantes Guillain-Barré-Syndrom (neurologische Erkrankung mit vollständiger Lähmung)….Die Autoren dieser Studien warnen vor Fehldiagnosen des Hirntodes in ähnlichen Fällen.
Hier sei kurz wiederholt: Es ist kein Fall bekannt, in dem eine lege artis durchgeführte klinische Hirntoddiagnostik durch eine Rückkehr von Hirnfunktionen widerlegt worden wäre. Menschen können irren. Wenn ein Lokführer ein Haltesignal überfährt, wird man nicht als Konsequenz aus dem Zugunglück die Signaleinrichtungen abbauen, sondern allenfalls überlegen, ob ihre Effektivität verbessert werden kann.
Im Folgenden geht es um philosophische und ethische Aspekte des Problems und um praktische Schlussfolgerungen. Zunächst werden von Müller die Aussagen des President’s Council on Bioethics von 2008 zusammenfassend dargelegt, und:
Der Rat räumt auch ein, dass die Behauptung, kurz nach dem Hirntod trete unweigerlich der Tod ein, kaum überprüft und sogar eine selbsterfüllende Prophezeiung sei: Patienten mit der Diagnose Hirntod würden entweder Organspender oder ihre künstliche Beatmung würde abgestellt.
In der Praxis wird das Problem dadurch gelöst, dass in den nicht ganz seltenen Fällen, in denen das Ergebnis der klinischen und/oder apparativen Diagnostik auch nur geringe Zweifel zulässt, weiter abgewartet wird. Der Einwand erweist sich als ein theoretischer, so wie die Überlegung, dass die uns umgebende Welt nicht wirklich sondern eingebildet ist, theoretisch bleibt. Die Vorstellung, der Sterbende würde von organexplantierenden Haien umschwärmt, hat mit der Realität nichts gemein. Das den Hirntod feststellende Ärzteteam ist nicht mit dem Explantationsteam identisch, beide sind organisatorisch völlig getrennt, und es gibt keine finanziellen Interessen bei der Hirntodbestimmung.
Die Entscheidung des Rates, an der Hirntoddefinition festzuhalten, wird kritisiert:
Der philosophische Kunstgriff einer Neudefinition des Lebens, die deutlich vom Lebensbegriff der Biologie abweicht (und nach der Embryonen nicht leben), ist ein Zugeständnis einerseits an das Tötungsverbot, andererseits an die Transplantationsmedizin. Dies drängt den Eindruck einer interessengeleiteten Ethik auf, die überdies das wissenschaftliche Prinzip der Falsifizierbarkeit missachtet.
Es gibt einen Unterschied zwischen einem Embryo und einem Hirntoten, so wie es einen Unterschied zwischen einem Süßwasserpolypen und einem Embryo gibt: es ist der der potentiellen Entwicklung. Auch ist kaum vorstellbar, dass es jemals eine andere als eine – in welcher Weise auch immer – interessengeleitete Ethik geben kann. Letzten Endes sind moralische Fragen immer Fragen der Übereinkunft; das Kriterium der Falsifizierbarkeit, des Messens an einem objektiven Maßstab, kann hier nicht greifen. An empirischer Überprüfung mangelt es übrigens nicht völlig: die „sexuell Reifenden“ oder Schwangeren sind trotz des relativen Erhalts ihrer körperlichen Integrität nicht wieder auferstanden.
Auch andere Bioethiker wie Seema Shah bezeichnen die Gleichsetzung von Tod und Hirntod als ,legale Fiktion‘: Es sei unwahrscheinlich, dass die heftige Kontroverse über die Todesbestimmung in der medizinischen und wissenschaftlichen Literatur lange geheim gehalten werden kann.
Auch das ist eine Verschwörungstheorie; nur dass sie nicht vereinbar ist mit der von Müller selbst favorisierten (s. o.).
Und schließlich:
Die Kluft zwischen Organnachfrage und -angebot sollte nicht durch ethisch fragwürdige Maßnahmen zur Erhöhung des Organangebots überbrückt werden, sondern vorrangig durch Maßnahmen zur Verringerung der Nachfrage wie Präventionsmaßnahmen gegen Übergewicht, Medikamentenmissbrauch, Alkoholismus, Drogenmissbrauch oder Hepatitis. Die Transplantationsmedizin wird vielleicht in einigen Jahren als Brückentechnologie betrachtet werden, die gebraucht wird, bis ethisch und medizinisch bessere Lösungen – wie vollimplantierbare Kunstherzen und Organe aus dem Labor – verfügbar sind.
Als praktisch Tätiger hat man es weniger mit dem großen Ganzen als mehr mit dem konkreten Einzelnen zu tun. Derartige Ausblicke werden den Dialyse-Patienten, ob normalgewichtig oder nicht (was hat das mit seinem Nierenversagen zu tun?), zutiefst befriedigen. Vergeltung für Sünden, Vertröstung auf zukünftige Generationen – sieht so die „nicht interessengeleitete“ Ethik aus?
Fazit
Wünschenswert ist eine metaphysische Sicherheit, aber sie ist nicht erreichbar. Was die Medizin bieten kann und bietet, ist eine klinische, menschenmögliche Sicherheit, die als Handlungsgrundlage taugt. Die von Müller entdeckte Widersprüchlichkeit in der Hirntodfestlegung erweist sich als nicht existent oder wird fehlgedeutet. Es gelingt ihr nicht, die Tatsachen in ihr Konzept zu integrieren. Die Voraussetzungen dafür waren, was die Sachkenntnis angeht, auch nicht günstig. Ihre Schlussfolgerungen streifen das Absurde.
Die These, die interessengeleitete Medizin handele wider besseres Wissen und definiere den Hirntod nach der Art von Winkeladvokaten, kann in der Fachwelt nur auf Ablehnung stoßen. Dies als arrogante Ausflucht zu abzutun, das wäre die eigentliche selbsterfüllende Prophezeiung, die nicht falsifizierbar ist. Im von Handystrahlung und Gen-Lebensmitteln bedrohten Publikum wird die Botschaft dagegen verstanden: „Früher hatten wir Angst, lebendig begraben zu werden, heute müssen wir Angst haben, lebendig ausgeschlachtet zu werden“, heißt es im Esoterik-Forum.
Wenn Chuck Norris sagt, ein Mensch sei tot, dann ist er tot.
Wenn er komisch riecht und die Würmer an ihm nagen. Aber ist die Frage so wichtig? Seitdem aufgeflogen ist dass die Spenderorgane nicht nach medizinischen Kriterien (wer braucht’s am dringendsten, wem hilft’s am besten/längsten) vergeben werden sondern nach Geldbeutel der Empfänger bin ich da sowieso raus. Ich habe verfügt dass ich komplett unter die Erde komme.
@ Fig
Dann wollen wir hoffen, dass Du und Deine Familie, dass Ihr niemals in die Verlegenheit kommt, je ein Spender-Organ zu benötigen. Müsstest Du das nicht konsequenterweise heroisch ablehnen, auch für Dein Kind?
@bayle: Ha, so konsequent ist er sicherlich nicht!
Die logische Handlung als Reaktion auf die Organskandale wäre, dass deutlich mehr Leute sich als Spender melden. Denn die ganzen Verfehlungen entstanden bekanntlich nur aus (künstlicher?) Verknappung der Spenderorgane.
Sehr grenzdebil ist hingegen die Verweigerungsreaktion, denn sie wird die Verfügbarkeit von Spenderorganen vor Allem für Nicht-Wohlhabende extrem verschlechtern und Preise+Schieberei befeuern.
@ Fig
Sie können aus Einzelfällen doch keine allgemeine Regel ableiten! Das ist ein fataler Denkfehler, den noch viele bereuen werden, spätestens, wenn Sie selber ein Spenderorgan benötigen.
Außerdem sind die Fälle, in denen es denn wirklich passiert ist, ja aufgedeckt worden. Das widerspräche der allgemeinen Regel ja schon mal.
Und im Übrigen: Selbst wenn sich jemand ein Organ erkaufen würde (was Sie auch tun würden, wenn Sie genug Geld hätten), dann wird damit nichts desto trotz einem Menschen geholfen! Wo ist jetzt also die Motivation auf die Spende zu verzichten? Die Motivation ist reine Schadenfreude und ätschi bätsch Getue.
ist in deutschland eigentlich immer noch die unsägliche regelung in kraft, dass – im gegensatz zu ö – ausdrücklich „gebeten“ werden muss, um organe von verunfallten usw zu entnehmen?
@bayle: Könnten wir uns eh nicht leisten. Nicht mal in Indien oder China.
@ Fig
In Deutschland ist das Kassenleistung. Klar, in Afrika verhungern die Kinder. Wenn Dein Kind einen Herzfehler hat, keinen Schritt mehr ohne schreckliche Atemnot machen kann und die nächsten zwei, drei Monate kaum noch überleben wird, und es wollte doch Tierarzt werden, wirst Du dann auch sagen, „Indien“ oder „China“? Wenn Du 2-3x in der Woche Stunden in der Dialyse verbringst, die Fistel am Arm drückt Dir den Handnerv ab, Deine Beine zucken jedesmal schrecklich, und Du weißt, eine neue Niere könnte Dir ein neues Leben in relativer Unabhängigkeit geben, wirst Du dann auch sagen, „Nee nee, wer weiß welchem Inder Ihr die Niere rausgerupft habt?“ Du siehst zu viele schlechte Filme.
Klassische 1.Welt-Empörung.
Wenn’s drauf ankommt, sagt doch keiner Nein zu gesunden Organen.
Organspenden können von keinen toten Körper entnommen werden! Sobald kein Blut mehr durch die betroffenen Organe strömt kann dieses Organ auch nicht mehr entnommen werden….es ist unbrauchbar für die Spende geworden! Also warum um Himmels willen soll ich oder ein Verwandter von mir sich freiwillig ein Organ eines fremden Menschen einpflanzen lassen, dann auch noch ein Leben lang Medikamente schlucken damit das fremde Organ von meinem Körper nicht abgestossen wird? Die Lebenserwartung hat sich danach um 10 Jahre verlängert….um welchen Preis? Durch die Medikamente wird meine Leber sowie Nieren geschädigt. Die Pharmas verdienen sich krumm um dämlich und ihr feiert das als Erfolg? Aber sonst passt eh noch alles? Der Zweck heiligt sicher nicht die Mittel!
Da gebe ich lieber den Löffel ab, denn ich habe keine Angst vor dem Tod! Der Tod ist der Gegenpart zur Geburt. Leben ist ewig! Nichts geht verloren auch mein wahres selbst nicht.
Ich lasse mich einmal komplett einäschern damit die perversen Machenschaften nicht an mir verdienen können!
@ max
Zitat: „Also warum um Himmels willen soll ich oder ein Verwandter von mir sich freiwillig ein Organ eines fremden Menschen einpflanzen lassen, dann auch noch ein Leben lang Medikamente schlucken damit das fremde Organ von meinem Körper nicht abgestossen wird?“
Zitat: „Durch die Medikamente wird meine Leber sowie Nieren geschädigt.“
Medikamente sind nun einmal notwendig, da Spender und Empfänger keine eineiigen Zwillinge (nur in diesem Fall gäbe es keine Abstoßung) sind. Außerdem gilt der Grundsatz: Ohne Nebenwirkung keine Wirkung.
Zitat: „Da gebe ich lieber den Löffel ab, denn ich habe keine Angst vor dem Tod!“
Wenn Sie das aus der Warte eines gesunden Menschen, der auch keine angeborene Erkrankung hat, sagen, hinkt der Vergleich. Ich unterstelle einmal, dass – solange beispielsweise keine (unbehandelte) Depression vorliegt – jeder am Leben hängt.
Zitat: „Der Tod ist der Gegenpart zur Geburt. Leben ist ewig! Nichts geht verloren auch mein wahres selbst nicht.“
Dass das Leben ewig wäre, ist eine bisher unbelegte Behauptung. Ihnen scheint die Tragweite des Leib-Seele-Problems nicht bewusst zu sein, oder haben Sie dafür etwa eine Lösung parat? Wie sähe diese aus? Wenn Sie auf diese Fragen keine Antwort geben können, bleibt es nur bei einem Glauben oder bei einer persönlichen „Gewissheit“, aber es handelt sich um kein Wissen.
Natürlich will man mit einem Organspendeausweis die Bedenken der Angehörigen umgehen, denn letztendlich stellt sich die Frage, wann ist ein Mensch wirklich TOD? … Organe können nur lebenden Menschen entnommen werden. In der Schweiz gilt mittlerweile die Vorschrift, dass starke Schmerzmittel bei der Organentnahme einem angeblich Toten verabreicht werden müssen. In den Niederlande geht man dazu über, bereits den Herzstillstand als TOD zu bezeichnen, weil es zu wenige Organspender gibt.
Also warum werden dem angeblich Toden noch Schmerzmittel verabreicht??? Ich spüre ja eh nichts mehr oder?
@ max
Zitat: „Organe können nur lebenden Menschen entnommen werden.“
Hirntote sind keine lebenden „Menschen“ mehr, lediglich der Organismus wird noch künstlich am Leben gehalten. Dazu folgendes:
Wenn der Hirntod diagnostiziert und damit auch die definitiv verlorene Individualität festgestellt ist, fehlen den Beteiligten in der Regel zunächst einmal gewohnte Bezeichnungen. Ein üblicher „Patient“ liegt nun nicht mehr vor. Und um eine „Leiche“ handelt es sich (etwa im Gegensatz zum niederländischen „lichaam“) im deutschen Sprachgebrauch noch nicht. Bezeichnungen wie „heart beating cadaver“ klingen für hiesige Ohren abstoßend. Gepflegt wird auf der Intensivstation – bis zur weiteren Entscheidung – ein „Hirntoter“; wir haben im Deutschen keine angemessenere Bezeichnung, wobei als Alternative am ehesten noch „hirnloser Körper“ zu erwägen wäre, wie es Georg Scherer vorgeschlagen hat. Georg Scherer hat dabei – im Nachgang zu Max Schüler – deutlich zwischen Leib und Körper unterschieden (Quelle: Hirntod, Dag Moskopp, 2015, S. 130).
Oder folgende Quelle:
Fraglich ist, ob im Sinn der dargelegten Semantik postmortem „gespendet“ werden kann, da der Verstorbene kein Subjekt mehr ist. Dem ist zu entgegnen: Zwar trifft dies zu; gleichwohl besitzen vor dem Tode getroffene Willensbekundungen eines Menschen rechtliche Wirksamkeit und moralische Bindung. So wie der Einzelne seinen Willen z. B. in Form eines Testaments im Voraus festlegen kann, so kann er dies auch hinsichtlich einer Organspende tun: Zum Zeitpunkt der Spendeentscheidung ist er Subjekt, ungeachtet des Umstandes, dass er es zum Zeitpunkt der Verwirklichung seiner Spendeentscheidung nicht mehr ist. Dass „spenden“ einen zeitlichen Zukunftsbezug hat, ändert nichts an der Subjektfundiertheit dieses Vorgangs
(Quelle: Organtransplantation; Medizinisch, rechtliche und ethische Aspekte; Jan P. Beckmann, Günter Kirste, Hans-Ludwig Schreiber; Verlag Karl Alber; 2008; S. 101).
Zitat: „In der Schweiz gilt mittlerweile die Vorschrift, dass starke Schmerzmittel bei der Organentnahme einem angeblich Toten verabreicht werden müssen.“
Vielmehr gibt es eine Empfehlung der »Schweizerischen Akademie für Medizinische Wissenschaften (SAMW)«, die für die Organentnahme eine Gabe von sogenannten volatilen Anästhetika empfiehlt, mit dem ausdrücklichen Ziel, die Durchblutung der zur Entnahme vorgesehenen Organe zu verbessern*.
*»Feststellung des Todes mit Bezug auf Organtransplantationen – Medizinisch-ethische Richtlinien«; Schweizerische Akademie der Medizinischen Wissenschaften; Mai 2011 (Quelle: Kein Weg zurück, Informationen zum Hirntod, BZgA, DSO, S. 24)
Oder folgende Quelle:
Man kann allerdings anfügen, dass der Anästhesist bei dieser Operation nicht zur Schmerzbekämpfung anwesend ist. Denn es wurde ja oben dargelegt, dass es zu den ersten klinischen Tests gehört festzustellen, ob der zu Untersuchende noch auf Schmerzreize reagiert, oder vegetativ auf der Grundlage von subjektiven Schmerzempfindungen leidet. Hirntote empfinden definitiv keine Schmerzen mehr. Es wird konzediert, dass diese Vorstellung im Volk schwer zu vermitteln sein könnte. …Sie können auf dem Organspende-Ausweis vermerken, dass man im Fall der Feststellung des Hirntodes zur Spende von Organen bereit sei, wenn der Anästhesist bei dieser letzten Operation obligat Opiate verabreicht: Dieser Wunsch wird erfüllt (Quelle: Hirntod, Dag Moskopp, 2015, vgl. S. 135 f.).
„wann ist ein Mensch wirklich TOD?“
Wenn er in Kapitälchen spricht, ist doch klar?!?
Das mit den Schmerzmitteln kann einerseits ne klassische Erdtrompete sein (zur Beruhigung der Leute) oder auch mit körperlichen Stressfunktionen zusammenhängen. Schließlich funktioniert die ‚Maschine Mensch‘ auch nach dem Erlöschen aller persönlichkeitsbestimmenden höheren Hirnfunktionen noch recht gut. Sieht man an Politikern, die zucken schließlich auch, wenn man ihnen Geld zusteckt.
haha Stöber das stimmt auch wieder was du mit den Politikern geschrieben hast.
Mit meinen Posts wollte ich keinen hier angreifen, aber ich finde dieses Thema sehr ernst und das sollte echt mal besprochen werden, denn viele Menschen machen sich Hoffnungen auf ein „neues“ Leben nur die Frage ist…..zu welchen Preis?
@ max
Ja, dann haben Sie offensichtlich nicht verstanden, was der Hirntod ist bzw. den Artikel nicht gelesen. Auch Wikipedia könnte oft weiterhelfen, dann müsste man nicht mit Halbwissen glänzen.
Mit Chemotherapeutika erkaufen sich viele Krebspatienten nicht mal 5 Jahre und die müssen wirklich oft durch die Hölle gehen. Aber das ist es ihnen offensichtlich wert. Da sollten Sie mal drüber nachdenken. Den Wert des Lebens können Sie nicht einfach so herunterspielen.
Auch Ihre Kapitalismuskritik, die nach sozialistischer Ideologie schreit, ist einfach haltlos. Warum sollte jemand nicht an Medikamenten verdienen dürfen? Sie sind also bereit andere Menschen über die Klinge springen zu lassen, damit bloß kein Unternehmen daran verdient. Das lässt wirklich tief blicken.
Der Rest ist ja mehr religiöses Geschwaller und reines Wunschdenken. Freunden Sie sich mit dem Gedanken an, dass Sie durch die Organspende wenigstens noch eine letzte gute Tat wirken können. Es ist ein Akt der Menschlichkeit.
Zu dieser Frage bitte die Langfassung des Artikels aus Aufklärung und Kritik konsultieren.
http://www.gkpn.de/Mindach_Hirntod.pdf
Ich habe diesen Aspekt aus Platzgründen hier gekürzt.
Mit freundlichem Gruß.
Da ja hier das eigentliche Thema „Wann ist ein Mensch jetzt wirklich tot?“ sich in „Ich will nicht „ausgeweidet“ werden für den meistbietenden!“ gewandelt hat, gibt es jetzt für beide einen Kommentar:
1. Da da braucht ich nicht viel schreiben, ich sehe die Hirntodbestimmungen für richtig an.
2. Ich sattle mal das Pferd andersherum auf und frage mich einfach: „Ja wieso den sollte man kein Geld für seine Organe verlangen?“
Ich gebe es zu, ich denke immer wieder nach ob ich meinen Spenderausweis wegwerfe und verfüge das ich mit allen was da so in mir drinnen ist vergraben werde. Allein aus dem Grund weil jetzt verlangt wird das ich und alle anderen gefälligst spenden müssen.
Es wird immer gesagt das der Mensch selbst ein Kapital ist, und das ist auch gut so. Wieso wird dann beim Organhandel so ein TamTam gemacht?
Anscheinend ist vielen es zu wenig einen Wildfremden nur der „Menschlichkeit“ willen seine Organe zu spenden. Wie viele würden es sich aber überlegen, wenn neben der Hilfe für einem Fremden, auch ein nettes Sümmchen für die Hinterbliebenen, einer Sache/Organisation die er voll unterstützt oder (ganz eigennützig) für eine Marmorgruft inc. Blattgold überzogenen Sarg, herausspringt?
Genauso wenig muss man ja seine Organe für später verkaufen, wer so altruistisch sein will, kann sie auch spenden… eventuell auch eine Stiftung die dafür sorgt das Bedürftige Organe bekommen.
Jetzt mag man vielleicht mit den Machenschaften des jetzigen Organhandels kommen. Ja, keine Frage, diese existiert.
Die Frage ist aber, wird es den schlimmer wenn endlich dafür Regeln dafür aufgestellt werden und es aus dem Illegalen gehievt wird?
Außerdem, ja natürlich würde ich für meine Liebsten freiwillig spenden, und ich würde auch gerne einer Stiftung kostenlos spenden.
Genauso würde ich für diese oder auch für mich, wenn das Geld fehlt, auch versuchen ein kostenloses Organ „zu bekommen“, und natürlich währe ich dann dankbar.
Ich würde jedoch nicht auf die Idee kommen, zu den Familien von Toten zu gehen und ihn zu verklickern das ich gerne jetzt sein Herz mitnehme, weil es mein Recht ist und seine Pflicht war.
Menschen, denen Organe entnommen werden, zeigen alle Merkmale einer Vivisektion:
– Der Körper der „Leiche“ bricht in Schweiß aus, wie es bei einem normal Lebendigen, dem man ohne Narkose die Brust aufschneidet, auch geschehen würde.
– Die „Leiche“ schlägt mit den Armen um sich – auch hier die normale Reaktion, die ein Lebender bei dieser grausamen Maßnahme zeigen würde. „Leichen“ für die Organtransplantation werden daher auf dem OP-Tisch festgeschnallt.
Dr. Mindach fordert in seinem Artikel die Deutungshoheit darüber, wann ein Mensch tot ist, für die Mediziner – „wer denn sonst?“ schreibt er arrogant.
Das ist starker Tobak. Die Medizin ist n i c h t die Wissenschaft, die sich mit Fragen von Leben und Tod auseinandersetzt, sie ist gewiss nicht die Wissenschaft, die Definitionen für das Ende von „Leben“ geben kann. Das machen Philosophie und Ethik im Zusammenhang mit Biologie.
Basis aller Überlegung der Schul-Medizin zur Organtrasplatation ist aber ein furchtbarer Trugschluss:
Das Bewusstsein, das Selbst, das Denken ist danach ein „Nebenprodukt“ unseres Gehirns.
Dieser schon tragische Irrglaube ist von der Medizin inzwischen selbst widerlegt (siehe etwa das Buch „Endloses Bewusstsein“ des Kardiologen Pim van Lommel).
Bewusstsein, desgleichen Denken und Fühlen sind n i c h t „Produkte“ des Gehirns, sondern finden in anderen, sogenannten feinstofflichen Bereichen statt. Diese Bereiche sind ganz normale Untersuchungsfelder der Physik (wer hier mehr erfahren will, lese etwa: Klaus Volkamer: Feinstoffliche Erweiterung unseres Weltbildes).
Dass das Gehirn bei Denkprozessen reagiert, ist mitnichten ein Beweis, dass die Denkprozesse auch im Gehirn stattfiden – mit der gleichen Logik könnte man sonst die Überzeugung äußern, dass, weil der Receiver bei lauter Musik wärmer wird, das Radioorchester im Receiver sitzen muss.
Der Sterbeprozess ist der wichtigste Abschnitt unseres Lebens. Wer während dieser Phase den Sterbenden durch Vivisektion – also Entnahme von Organe aus dem lebenden Körper ohne Narkose – zu Tode zu martern und damit zugleich ermordet, begeht ein unverzeiliches Verbrechen.
Das heißt also, wer Organe entnommen bekommt, lebt noch.
Das wiederum heißt: ein Mensch kann nur dann jemals tot sein, wenn ihm keine Organe entnommen werden.
Das wiederum bedeutet: ein Mensch ist erst dann tot, wenn es nicht mehr möglich ist ihm Organe zu entnehmen, denn der Körper weiß ja nicht ob ihm irgendwann noch mal Organe entnommen werden.
…aber das nur am Rande.
Hängt wohl stark davon ab, mit welchen Menschen man so Umgang pflegt, um auf so eine Idee zu kommen, manchmal hat man tatsächlich dieses Gefühl …
Also ich dachte bisher naiverweise, das wäre die Geburt. Dann sollten wir uns also alle möglichst schnell suizidieren, damit wir das Wichtigste im Leben möglichst schnell hinter uns bringen.
@Groucho: Ich drück mich gerne vor ‚wichtigen‘ Dingen. Und jetzt weiß ich auch endlich, warum ich so ungern sterben möchte… 😀
Alles schön und gut, aber in der Medizin geht es genauso wenig wie bei Monsanto oder sonstwo auf dieser Welt darum Menschen zu helfen, sondern ausschließlich darum dem Portemonnaie (Rendite, Profit) zu helfen.
http://www.welt.de/politik/deutschland/article119706604/Kontrolleure-decken-riesigen-Organ-Betrug-auf.html
Und auch das ist mit Sicherheit nur die Spitze des Eisbergs.
Natürlich ist Wissenschaft und Fortschritt wichtig, aber der Erfinder, der selbstlos zum besten der Menschheit arbeitet, ist heutzutage so gut wie ausgestorben. Die Forschungsabteilungen der Konzerne arbeiten aber für das Wohl ihrer Aktionäre.
Es gibt Menschen die an einer fiesen Krankheit leiden, gegen die man niemals ein Medikament entwickeln wird, weil die Krankheit einfach so selten ist, dass dieses Medikament niemals profitabel sein könnte Umgekehrt wird in der Rüstungsindustrie viel entwickelt und geforscht weil sich dort mit all den Grausamkeiten die man Menschen antun kann, prächtig verdienen lässt.
Ich finde es auffallend, dass hier die Gesellschaft mit ihren Verhältnissen und Bedingungen sorgfältig weggelassen wird und all diese („)Fortschritte(„) im luftleeren Raum bejubelt werden. Das berührt mich in diesem Blog zunehmend unangenehm und lässt Fragen auftauchen.
Welche denn? Sei doch nicht so zurückhaltend. Du machst mich ganz unruhig.
@ Groucho
na klar die finden im Gehirn statt und strahlen durch die Schädeldecke ( bisher noch nicht erforscht) auf die Schädeldecke des Gegenüber, durchdringen die ( leider auch noch nicht erforscht) Schädeldecke des anderen lösen dann Reize aus ..pingpong ping pong
Hahahaha
Warum sollte man das „Wichtigste“ im Leben denn schnell hinter sich bringen?
Jetzt bin ich aber mal gespannt, was auf Alfreds interessanten Kommentar geantwortet wird??
😉
Die Welt ist böse. Die zwingen sogar Dich, einen PC zu kaufen und am bösen Netz teilzunehmen, ja, du musst sogar Geld dafür zu zahlen. Alles Monsanto. Ganz schlimm.
@ Alfred
Mal ganz abgesehen davon, dass auch Forschung die sich Profiterwägungen unterordnen muss, nicht per se unfähig ist zum Nutzen der Menschen zu arbeiten wie Du hier suggerierst und das diese Art der Forschung allemal besser ist als gar keine: Was genau hat Deine Ansammlung von Behauptungen eigentlich mit dem Thema des Blogbeitrages zu tun?
Natürlich nichts.
Aber die moderne Welt mit ihren Computern, CERN, Monsantos und ohne die Daniel Düsentriebs früherer Tage (Edison ist ja auch für seine Selbstlosigkeit bekannt) sind doch wirklich furchterregend (für Alfreds)!
Ist sie nicht?
Ähm, soweit ich den Blog-Beitrag verstehe, fußt das mit der „Deutungshoheit“ auf den Naturgesetzen und den Gesetzen der Bundesrepublik. Das lässt sich im Augenblick nicht ändern, fürchte ich.
Gäähn, was für blasse Nebelkerzen, um von berechtigter Kritik abzulenken! 🙂
… und er sang und betete das Hohe Lied der Naturwissenschaft … und bemerkte es nicht… der JolietJake
😉
Kleiner Tipp: Das hier ist der Kommentarbereich eines Blogs. Da geht es um Kommentare zu bestimmten Artikeln und nicht um das Formulieren grundsätzlicher Kritik. Besonders dann, wenn die dafür anzuführenden Argumente ohnehin jedem denkenden Menschen klar sein sollten.
Für Diskussionen dieser Art gibt es das Forum. Hier und jetzt ist so etwas aber Off-Topic und das was Du als Nebelkerzen bezeichnest, ist eine übliche Reaktion genau darauf, nämlich Ironie.
@ Mephisto
Stehen ja wirklich interessante Dinge im Forum.
Man gut, dass es die Gutmenschen von Psiram gibt 😉
http://allmystery-de.blogspot.ch/
Wenn Du meinst, auf solche absurden Fakes hereinfallen zu müssen, ist das Dein Problem.
Hier im Kommentarbereich ist das völlig OT, wenn Du das diskutieren magst, melde Dich im Forum an.
@ Groucho
Ich meine ganz schlicht und ergreifend, dass ihr alles und jeden der/was sich eurer Ideologie entgegenstellt, versucht zu diskreditieren.
So wie hier geschehen mit Alfreds Beitrag.
Aber man sollte euch nicht zu ernst nehmen – ihr müsst euch ja über Hong Kong, die USA, Türkei verstecken, damit ihr nicht für euer Denunziantentum belangt werdet.
Oder war mir da ein Impressum entgangen? ????? 😉
Alfreds Beitrag ging doch in die Richtung:
„Kritiker der Gleichsetzung von Tod und Hirntod wie der Philosoph u Hans Jonas halten am klassischen Todeskonzept fest. Sie plädieren dafür, den Komapatienten oder den Hirntoten im Zweifel so zu behandeln, als sei er noch auf der Seite des Lebens, da wir die exakte Grenze zwischen Leben und Tod nicht kennen, und der Mensch nicht von seinem Körper zu trennen oder im Gehirn zu lokalisieren sei. 5 Jonas warnt davor, das Hirntodkriterium in den Dienst der Organbeschaffung zu stellen. Der Therapieabbruch bei hirntoten Patienten sei nur dann gerechtfertigt, wenn er dem Interesse des Patienten selbst diene, aber nicht für fremdnützige Zwecke. Auch Gehirnforscher und andere Wissenschaftler stellten fest, dass die Gleichsetzung von Hirntod und Tod aus physiologischer Sicht unhaltbar sei und veröffentlichten 1995 eine Erklärung für ein verfassungsgemäßes Transplantationsgesetz und gegen die Gleichsetzung hirntoter Patienten mit Leichen.“
Und bitte jetzt nicht wieder das Lied vom armen Wissenschaftler, der sich seine Brötchen ach so schwer verdienen muss uns natürlich auch finanziellen Zwängen unterliegt – das zieht bei mir nicht 🙁
@ marching a t t
Wissenschaft ist keine Ideologie. Und vom jetzigen wissenschaftlichen Standpunkt aus betrachtet, muss man davon ausgehen, dass mit dem Hirntod alle Persönlichkeitsmerkmale und die Fähigkeit zum selbstständigen Leben ohne Maschinen erlöschen.
Natürlich kann man an die Sache wie ein juristischer Korinthenkacker herangehen und sagen „nein, nein, nein, erst wenn das Herz nicht mehr schlägt und er nicht mehr atmet, dann ist er tot“. Aber wem sollte damit geholfen sein? Niemandem! Ein Hirntoter wacht ja doch nicht mehr auf und kann auch seinen Willen nicht mehr äußern.
Also natürlich wurde das Kriterium zur Organbeschaffung geschaffen, wurde nie ein Hehl draus gemacht. So ist es wenigstens möglich Menschen noch zu helfen.
Gehen Sie doch mit gutem Beispiel voran und posten hier Ihre Adresse und vollen Namen. Damit Sie mal ein Gespür dafür bekommen, wie wertvoll Privatsphäre sein kann.
@ marching a t t
Wirklich geistvoll, aus einem kritisierten, widerlegten Text die kritisierte Meinung rauszuziehen und zu vertreten und dabei Kritik und Widerlegung zu ignorieren. Damit bist Du ja ein richtig ernsthafter Gesprächspartner.
Natürliche singe ich das „Hohe Lied“ auf die Naturwissenschaft!
Warum auch nicht?
Gibt es denn eine bessere Methode, um Wissen zu erlangen?
@ marching a t t
Du musst Deine Mitmenschen für ziemlich dumm halten:
1.)
Du unterstellst denen die nicht Deiner Meinung sind pauschal sie würden eine Ideologie vertreten, obwohl der Beitrag hier lediglich den Konsens in der Medizin bezüglich dieses Themas darstellt.
2.)
Du suggerierst, in Alfreds Beitrag hätte eine tiefgreifende Auseinandersetzung mit dem Thema stattgefunden, was so nicht der Fall war. Dort wird z.B. mal eben beleglos die gesamte medizinische Forschung als rein profitgetrieben dargestellt, was in Deiner Deutung (rein zufällig natürlich!?) nicht vorkommt.
3.)
Du versuchst Deine Meinung durch Polemik gegen valide Argumente zu immunisieren („[…]das Lied vom armen Wissenschaftler, der sich seine Brötchen ach so schwer verdienen muss […] zieht bei mir nicht„). Selbstverständlich muss auch Wissenschaft in unserer Gesellschaft finanziert werden und solange Leute wie Du aus diesem Umstand nur besserwisserisch irgendetwas ableiten das ihnen gerade in den Kram passt, selbst aber kein Geld dafür bereitstellen, muss es eben aus der Privatwirtschaft kommen und aus deren Sicht geht es eben um wenig anderes als um Investition mit dem Ziel Gewinn zu machen.
4.)
Man kann natürlich davor warnen, „das Hirntodkriterium in den Dienst der Organbeschaffung zu stellen„, aber in welchem Fall ist ein solches Vorgehen je nachgewiesen worden? Du versuchst zu suggerieren, dass die Befürworter des Hirntodkriteriums eine Art Organräubermafia seien, aber das müsstest Du schon belegen, damit es jemand wie ich ernsthaft in Betracht ziehen kann.
5.)
Du stützt Dich einzig und allein auf die Argumente derer die das Hirntodkriterium ablehnen und wirfst denen die nicht Deiner Meinung sind in einer unerträglichen Von-oben-herab-Rhetorik vor, sie würden sich einzig und allein auf die Argumente derer stützen, die das Hirntodkriterium befürworten und das obwohl der Blogbeitrag eben gerade eine Antwort auf die Argumente der Kritiker ist und diese somit zwangsläufig auch erwähnt.
Und zum Schluss hätte ich dann noch eine Frage an Dich: Welche Qualifikation hast Du, die Dich Deiner Meinung nach befähigt, hier von oben herab diktieren zu dürfen wer in dieser Sache Recht hat?
@ Mephisto
1. Also ich bitte dich du wirst doch nicht gleich bei ein wenig Provokation durch den Begriff Ideologie empfindlich werden.
Dein Konsens scheint ja solange kein Konsens zu sein, solange es Kritiker gibt .
Ich möchte euch nur mal bitten folgenden Beitrag zuzuhören:
http://ondemand-mp3.dradio.de/file/dradio/2013/06/20/dradiowissen_tot_oder_sterbend_-_20130620_e070c4e3.mp3
Wem das nicht reicht, kann ich gerne weitere links schicken – also von wegen Konsens und von wegen von oben herab auf andere schauen.
2. nur weil offensichtlich noch nicht einmal im Ansatz verstehst oder verstehen willst, wie tief sich Alfred mit diesem Thema auseinandergesetzt hat, heisst das ja noch lange nicht, dass er es tatsächlich nicht getan hat.
Hier noch mal der link zum Organspendebetrug, der aufgedeckt wurde und den ihr, es war ja nicht anders zu erwarten :-), komplett unter den Tisch habt fallen lassen:
http://www.welt.de/politik/deutschland/article119706604/Kontrolleure-decken-riesigen-Organ-Betrug-auf.html
und noch mal ein kleiner link hinterher zu deinem „verordneten Konsens“, der sieht dann wohl anders aus:
http://www.welt.de/politik/deutschland/article119706604/Kontrolleure-decken-riesigen-Organ-Betrug-auf.html
4. vgl. 3 😉
5. Ich versuche hier lediglich die vorhandenen Einseitigkeiten leicht provokativ zu relativieren und klarzustellen, dass der von dir ausgerufene Konsens nicht existiert.
Nicht mehr und nicht weniger.
Und daher last but not least, ein weiterer Bericht der belegt, dass „Dein Konsens“ reines Wunschdenken ist und nur mäßig mit der Realität zu tun hat.
http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/geisteswissenschaften/hirntod-ist-die-organspende-noch-zu-retten-1605259.html
🙂 Konsens 🙂
http://www.transplantation-information.de/hirntod_transplantation/hirntod_kritik_dateien/hirntod_kritik.htm
🙂 🙂
@ war das zufall oder zensur
Wdzoz, weil Du gerade da bist, könntest Du mir erklären, was das ist?
Für den Fall, dass damit „Stoffwechsel“ gemeint ist, versuch’s einfach mal mit dem Text des Blog-Artikels:
Und welcher Aspekt dieses Feulleton-Artikels wird in dem Blog-Beitrag nicht berührt? Der einzige, den ich finden kann, ist das Problem des „Non-heart-beating-Donors“, das in Deutschland nicht aktuell ist und aus dem m. E. die falschen Schlussfolgerungen gezogen werden.
@ Matthias Mindach
„Die These, die interessengeleitete Medizin handele wider besseres Wissen und definiere den Hirntod nach der Art von Winkeladvokaten, kann in der Fachwelt nur auf Ablehnung stoßen. Dies als arrogante Ausflucht zu abzutun, das wäre die eigentliche selbsterfüllende Prophezeiung, die nicht falsifizierbar ist. Im von Handystrahlung und Gen-Lebensmitteln bedrohten Publikum wird die Botschaft dagegen verstanden: „Früher hatten wir Angst, lebendig begraben zu werden, heute müssen wir Angst haben, lebendig ausgeschlachtet zu werden“, heißt es im Esoterik-Forum.“
Na klar, gemäß dem Motto:
Die Fachwelt (elitäre Führer der Menschen -meine Anmerkung) sind wir – alle anderen gehören nicht der „Forschercommunity“ *grins* an oder haben schlampert argumentiert – wahrscheinlich nicht den richtigen Professorentitel wie Hüther)
und
zu guter letzt wird dann impiziert, die Menschheit bestünde aus wissenschaftlich aufgeklärte Organspendern (die moralisch und ethisch guten Menschen)
und
mittelalterlich unwissenschaftlich verblödeten (meine Überzeichnung) Kommentatoren in Esoterik- Foren.
So reißt man doch ganz schnell mit dem Arsch ein, was zuvor mit einiger Vorsicht und Sachlichkeit aufgebaut wurde! – das kann in der Welt normaler Menschen doch nur auf Ablehnung stoßen.
Warum fällt es den Bösen denn nur auf,
dass seitens der Guten versucht wird, unliebsame Fakten einfach zu ignorieren, wie z.B. hier 🙂 ? :
http://www.welt.de/politik/deutschland/article119706604/Kontrolleure-decken-riesigen-Organ-Betrug-auf.html
Gibt es eigentlich konkrete Zahlen, wie viele neue Organspender nach der beispiellosen Werbekampagne der Krankenkassen sich haben registrieren lassen?
Ich laufe jetzt auch gleich los, um eine Spontan – Lebendorganspende abzugeben, nachdem mich jetzt schon im Spiegel der neueste Organspender und Altruist über eine ganze Seite angrinst Jetzt wird es aber höchste Zeit, sonst gehöre ich noch zu den Bösen. *lol*
Das ist eine sehr ernste Angelegenheit, weil das auf diese Weise erschütterte Vertrauen in die Transplantationsmedizin das Leben von Menschen kostet. Mit der Frage, ob die Feststellung des Hirntods den Tod des Menschen feststellt, hat sie nur sehr indirekt zu tun. Der hämische Affekt, den ich aus Ihrem Post herauszulesen glaube, ist nicht nachvollziehbar.
Das ist keine Häme: Das ist die Gewissheit, dass es nicht das „Ding an sich“ – z.B. die rein objektive Wissenschaft, gibt sondern der Wissenschaftler (das erkennde Subjekt) schon bei der Auswahl des Forschungsgegenstands moralisch und ethisch gefragt ist ….
Er ist aber auch nur ein fehlbarer Mensch – das wird allerdings für mein Empfinden zu wenig ins Bewusstsein gebracht.
Bevor jetzt wieder irgendwelche dümmlichen Strohmänner kommen, wie : du sitzt jetzt gerade am PC und nutzt die Errungenschaften der Wissenschaft… STOP –
Na klar sitz ich am PC und das bereits seit Anfang der 90er und natürlich bin ich heilfroh, dass es die Errungenschaften der Wissenschaften z.B. der Medizin gibt – aber ich entscheide wann ich z.B. Antibiotika nehme oder wann ich lieber zuerst was anderes ausprobiere und es sei doch zumindest ein wenig kritisches Hinterfragen erlaubt, wenn es um so etwas wie Organspende geht und das bitte ohne gleich in die Ecke der Doofen gestellt zu werden, mal ganz abgesehen davon, dass ihr das letztlich sowieso nicht schafft.
Nicht unbedingt „super“ wissenschaftlich aber nichts desto trotz sehr beeindruckend ist m.E. folgendes Tondokument:
http://ondemand-mp3.dradio.de/file/dradio/2013/06/20/dradiowissen_tot_oder_sterbend_-_20130620_e070c4e3.mp3
Da hat mal jemand ganz subjektiv aber nahe „am Ding an sich“ berichtet.
@ marching a t tundra
Sie sind doch das beste Beispiel dafür, dass fehlendes Wissen Menschenleben kostet. Unser ganzes Gesundheitssystem baut auf Solidarität auf. Um dieser gerecht zu werden, müsste man allerdings auch davon ausgehen, dass alle über dasselbe Wissen verfügen. Deshalb legen ja auch nicht Sie oder ich fest, was eine Kassenleistung ist und was nicht, sondern entsprechende Expertengremien.
Das ist also nicht elitär, sondern schlichtweg vernünftig. Egal welches Themengebiet Sie auch wählen, es wird vergleichsweise immer nur wenige Experten geben. Nur hier herrscht leider so eine Geisteskrankheit, dass sich jeder selbst für den größten Experten hält.
Der Sonderfall der Organspende liegt nur darin, dass es ja Ihren Körper betrifft, mit dem ja leider jeder Clown anstellen kann, was er will, sogar nach seinem Ableben.
Nur leider sind eben die wenigsten Experten bzw. die wenigsten wissen richtig bescheid, entsprechend irrational und von Ängsten behaftet die Entscheidungen. Durch solch schlechte Artikel von ebenso unbefleckten Journalisten, wird diese Angst sogar noch bestärkt.
Da noch nie ein Hirntoter wieder aufgewacht ist, können Sie auch nicht sagen sie würden lebendig ausgeschlachtet. Und es sind beileibe nicht alle Hirntoten Organspende. Da sind auch Schlaganfall-Opfer drunter. Die Diagnosekriterien und Methoden sind nämlich sehr wohl falsifizierbar. Das ist reine Polemik und Panikmache auf dem Rücken kranker Menschen.
%@ MagicGuitar
alias Muffin Man ( take one home, safe a dollar today)
Also, ich hatte doch darum gebeten, dümmliches Gefasel zu unterlassen!
Das war dann doch nicht ganz möglich!
Übrigens kleine hämische Randbemerkung: Osteopathie ist nunmehr Kassenleistung bei fast ALLEN DEUTSCHEN Krankenkassen; VON AOK über die verschiedenen BKK’s bis hin zur TKK 😉 da freuen wir uns doch 🙂
Ansonsten: texte jemand anderen zu, „magicguitar“
http://www.youtube.com/watch?v=-Jh6wnmRbvQ
Und Sie verhalten sich bitte nach der Netiquette hier und unterlassen ad hominems und bleiben beim Thema. Erster und letzter Hinweis.
@ m a t t
Viele Krankenkassen übernehmen auch Homöopathie oder Akkupunktur.
Da geht es einzig und allein darum neue Versicherungsverträge abzuschließen. Das nennt man Konkurrenz.
Da die Alternativmedizin einen regelrechten Boom erfährt, müssen die Krankenkassen mitziehen, damit ihnen nicht die Patienten abhauen. Früher wurde es nicht bezahlt!
Und auch den Krankenkassen liegt keinerlei Evidenz für diese Verfahren vor. Es ist purer Luxus. Es wird bereits von vielen Seiten gefordert solche nicht bewiesenen Verfahren nicht mehr zu bezahlen.
Die tatsächlich wirksame professionelle Zahnreinigung, welche nachweislich das Kariesrisiko senkt, die ist dagegen leider keine Kassenleistung. Können Sie ja selbst mal drüber nachdenken. Homöopathie und Akkupunktur haben bei uns also einen höheren Stellenwert als Zahnpflege. Nur mal als anregendes Beispiel.
Ich denke auf Unverschämtheiten braucht man gar nicht weiter eingehen.
@ MagicGuitar
wie wäre es denn mit einem schlichten:
Die übernehmen, weil ein ausreichender Wirksamkeitsnachweis vorliegt.
Es ist auch nachgewiesen, dass verschiedene Formen der Meditation, Stress enorm lindern und es noch gar nicht hinlänglich erforscht ist, wie sehr dadurch die Folgekosten stressbedingter Krankheiten zu reduzieren wären. Aber anscheinend ist da Nachfrage der Versicherten nicht so hoch, das ist ja eher schlecht zu konsumieren und erfordert Mitarbeit. Es sollt allerdings doch von den Krankenkassen bezahlt werden. Erste Schritte hierzu werden im Rahmen von Psychotherapie an verschiedenen Kliniken durchgeführt. Kuckst du hier:
http://de.wikipedia.org/wiki/Achtsamkeitsbasierte_Stressreduktion
Und noch einmal zum Thema Frechheiten, Unverschämtheiten und mehr. Das ist ja immer auch subjektiv wie man das empfindet.
Ich z.B. finde solche Sätzte wie der von dir geäußerte:
„Der Sonderfall der Organspende liegt nur darin, dass es ja Ihren Körper betrifft, mit dem ja leider jeder Clown anstellen kann, was er will, sogar nach seinem Ableben.“
als ein Ausmaß an Unverfrorenheit und ein Zeichen, wessen Geistes Kind du bist oder das du einfach nicht nachdenkst.
Das sich hier sonst niemand solcher Aussagen annimmt, halte ich für sowohl erschreckend als auch bezeichnend. Da hingegen halte ich die Bezeichnung Muffin Man mit entsprechender MAGICGUITARUNTERMAHLUNG VON ZAPPA vergleichsweise harmlos. Zumindest kannst du die Magic Guitar geniessen oder ist das nichts für dich ? 😉
tja, und gerade der Wirksamkeitsnachweis fehlt bei der Osteopathie, ebenso bei der Homöopathie, die anderen Eso-Blödsinnigkeiten aufzuzählen spare ich mir jetzt. Das alles ist aber OT, da es schlicht um den Tod und besondere Fragen darum geht.
@ sumo
von mir aus:
„Der Nachweis der Effektivität der Behandlung in den einzelnen Teilbereichen ist sehr unterschiedlich. Aussagekräftige Studien (auf konkrete Indikationen bezogen und mit hohem Evidenzgrad) existieren für die parietale Osteopathie (das Bewegungssystem betreffend) in ausreichender Zahl, sind für die viszerale (das Eingeweide betreffende) Osteopathie spärlich und im Teilbereich der kraniosakralen (schädel-kreuzbeinbetreffenden) Osteopathie nicht bekannt.
Dafür, dass Osteopathie bei Rückenschmerzen hilfreich ist, gibt es einige Evidenz, besonders in akuten und subakuten Stadien. Eine neuere große randomisierte kontrollierte klinische Studie verglich die Osteopathie der US-amerikanischen Schule mit Standardbehandlungen bei Patienten mit Rückenschmerzen. Sie kam zu dem Schluss, dass das klinische Ergebnis für beide Gruppen ähnlich ist. Die Evidenz aus klinischen Studien für andere Indikationen ist nur spärlich vorhanden und nicht zwingend.[17]
Review-Artikeln zufolge ergaben sich nur wenige Evidenzen auf den Nutzen osteopathischer Therapieformen bei Kopf- und Rückenschmerz[18][19] und auch nicht beim Asthma.[20]
Es bestehen Anhaltspunkte, dass auch bei Erkrankungen infolge nicht primär irreversibler Strukturveränderungen wie beispielsweise Dreimonatskoliken und rezidivierender Otitis media mittels viszeraler Osteopathie Behandlungserfolge erzielt werden können.[1]
Osteopathische Behandlungsmethoden sind nicht risikofrei. Insbesondere vorgeschädigte Körperstrukturen können dabei weiter geschädigt werden. Zur möglichst vollständigen Vermeidung von Komplikationen sind daher eine vorausgehende und umfassende ärztliche Untersuchung und Differenzialdiagnose notwendig.[21][1]
Die Osteopathie wird insbesondere auch aufgrund des in den USA verbreiteten historischen Konzeptes von medizinischer und wissenschaftlicher Seite kritisiert.[22] Beispielsweise gibt es für die angenommene Anregung der Selbstheilungskräfte durch eine Stimulation des Bindegewebes bislang keinen wissenschaftlichen Nachweis[23]; allerdings ist das Bindegewebe zur Zeit Gegenstand mehrerer Forschungsgruppen.“
Na dann warten wir mal das Ergebnis der Forschungsgruppen ab.
Ansonsten: es wirkt und wird bezahlt!