Sucht man in der Bildersuche einer bekannten Internet-Suchmaschine (die mit G beginnt und mit oogle aufhört) unter dem Stichwort „Gnadenhof“, so findet man eine ganze Menge mehr oder minder putziger Tierchen, die behütet im Kreise ihrer engsten Wahlverwandten ihren Lebensabend zubringen. Auch Frau Hilal Sezgin, Schriftstellerin, Journalistin und Autorin, unterhält so eine Einrichtung, die sie allerdings aus emotionaler Rücksichtnahme nicht Gnadenhof, sondern „Lebenshof“ nennen mag. Sie kennen Frau Sezgin nicht zuletzt als Urheberin der Sentenz:
„Artgerecht ist nur die Freiheit“
die bekanntlich auch der Titel ihres bestverkauften Buches ist.
Das mag sein, aber es verträgt sich nicht mit den visuellen Informationen, die der Betrachter aus der Bilderrecherche erlangt. Denn dort wimmelt es von: Zäunen. Mal sind es Maschendrahtzäune, mal sieht man zusammengeschnürte Bauzäune aus gewöhnlichen Doppelstabmatten, ein andermal sind es Jägerzäune, Bretterzäune, und so geht das immer weiter. Stimmt etwas mit der Selbstwahrnehmung der Hofbetreiber nicht? Vielleicht. Aber was da jedenfalls nicht stimmt, ist die Vorstellung von „Freiheit“ und von dem, was Freiheit eben auch bedeutet.
Die vielen Zäune dort haben einen auf der Hand liegenden Zweck: sie sollen die tierischen Altenteiler am Ausbüxen und den Fuchs (demnächst wohl leider auch wieder den Wolf) am Eindringen hindern. Denn unterschwellig wissen auch die lieben Wirtsleut‘: ohne freiheitsberaubende Zäune wären die Begnadigten alsbald verstoffwechselt. Auch Frau Sezgin kennt das Problem; deshalb schreibt sie dazu:
Nun, „Freiheit“ meint ja nicht vor allem die empirische Möglichkeit, alles tun und lassen zu können, was einem beliebt; niemand von uns kann das. „Freiheit“ im moralisch-politischen Sinne hingegen heißt, dass man nicht von der Willkür anderer gezwungen, beeinträchtigt, ausgebeutet wird. In diesem Sinne sind die hiesigen Schafe frei. Natürlich sind ihre Weiden eingezäunt – zu ihrem eigenen Schutz.
Der Frage, ob (die kinderlose) Frau Sezgin sich den Schutz von Kindern durch Gehegehaltung vorstellt, wollen wir nicht weiter nachgehen. Auch die schwer nachvollziehbare Konsequenz, dass dann nur eine „moralisch-politische“ Freiheit artgerecht wäre, wollen wir lieber mit dem Mäntelchen der Nachsicht bedecken. Aber natürlich ist ein Schaf, von dem Frau Sezgin spricht, in gar keiner Hinsicht „frei“, wenn es jenseits seiner Umzäunung eine Weide wittert, die doppelt so saftig ist, wie das vielfach abgeweidete Stück Land diesseits des leidigen Zaunes. Und es ist ganz klar: der bewusste Zaun ist selbstverständlich – und gerade „im moralisch-politischen Sinne“ – ein Stück Bevormundung des lieben Viehs, dem menschliche Maßstäbe dessen übergestülpt werden, was das Beste für es sei. Ganz zu schweigen von den hungernden karnivoren Mitgeschöpfen in der realen, nicht nur in einer menschlich-kulturell konstruierten „moralisch-politischen“ Freiheit.
Was Frau Sezgin unter dem Schutzgedanken verdrängt, ist die unangenehme – und auch in anderem Zusammenhang gerne verdrängte – Kehrseite von Freiheit, nämlich die Gefahr. Frau Sezgin weiß ganz genau, dass der Verzicht auf ihre moralisch-politisch korrekten Zäune das baldige Ende ihrer Schützlinge bedeuten würde; denn, und diese Kehrseite ihrer Parole mag sie offenbar ganz und gar nicht wahrhaben:
Artgerecht ist nur das Gegessenwerden!
Dieser Satz gilt praktisch universell, er gilt selbst für den Verfasser dieser Zeilen und seine Leser. Er gilt am Ende sogar für die auf Gnadenhöfen gehaltenen Kreaturen, selbst wenn das arme Schwein sechsspännig zur letzten Ruhestätte kutschiert wird. Denn nichts anderes ist das Schicksal aller lebenden organischen Substanz im Kreislauf der gnadenlosen Mutter Natur. Alles andere wäre viel zu verschwenderisch.
Zuerst bedienen sich die Beutegreifer – das sind diejenigen, die wir „Raubtiere“ nennen, und alternativ dazu die Parasiten, quasi die Kategorie 1 b. An dem, was diese beiden übriglassen oder was dem Verhungern oder Verdursten zum Opfer fällt, bedienen sich als nächstes die Aasfresser, die spezialisierten und die opportunistischen. Hyänen und Geier gehören hierher, weniger exotisch beispielsweise auch Füchse, Dachse, Ratten, heimische Greifvögel, Rabenvögel sowie das eine oder andere Reptil. Und natürlich allerlei Insektenlarven, Maden, Würmer, auch die müssen von irgendetwas leben. Den Rest, bis auf die Knochen, besorgen Kleinlebewesen, Mikroben. Am Ende ist alles metabolisiert und in die biologische Kreislaufwirtschaft zurückgeführt. Und es glaube ja niemand, im eigenen Grab davor sicher zu sein. Mutter Natur ist viel zu haushälterisch, um irgend eine organische Substanz verkommen zu lassen.
Der „Gnadenhof“ ist eine der größten denkbaren Mogelpackungen. Er stellt ein unhaltbares Versprechen auf, das Entrinnen der Kreatur vor dem Verdautwerden, und um dieses Versprechen glaubhaft zu machen, betrügt es sie obendrein durch Einzäunung und Bevormundung um ihre spezifisch tiergemäße Freiheit – und damit letztlich um die beschworene Artgerechtigkeit. Aber vielleicht kommen die Aktivisten von Peta&Co ja auf eine überzeugende Idee und reißen in einer Nacht-und-Nebel-Aktion die Zäune eines Gnadenhofs nieder, schenken den aus politischen Gründen und zur Befriedigung menschlicher Sentimentalitäten eingekerkerten und bevormundeten tierischen Existenzen die wahre artgerechte Freiheit. Und machen damit nebenbei der einen oder anderen in ihrem Bestand bedrohten Art heimischer Karnivoren, vom Fuchs über den Dachs bis zum Habicht (und natürlich auch unserem Wappenvogel, der Eule), ein biologisch sinnvolles und hilfreiches Präsent!
Der (ab)geneigte Leser ist mit der Konsequenz, sich auf eine Stufe mit Aasfressern gestellt zu sehen, vielleicht politisch-moralisch nicht d’accord? Gerne, das mag er sein. Aber er möge sich dann auch klar machen, dass er sich damit in genau die Position überhebt, die er des lieben Viehs zuliebe andererseits bestreitet – in die der („moralisch-politischen“?) Überlegenheit. Willkommen im Dilemma.
Sehr schön geschrieben, stylistisch wie inhaltlich.
Man darf an nicht vergessen, dass ein Gnadenhof Aasfresser ihrer Nahrung beraubt, was im Winter u.U. für den Aasfresser fatale Folgen haben kann. So ein Gnadenhof ist demnach ein grausamer Eingriff in die Natur.
Aasfresser ist übrigens der generische Begriff für Aasfresser und Aasfresserinnen.
Das Verhalten dieser „Tierschützer“ passt zum Zeitgeist. Es scheint immer mehr Demagogen wollen mich auf der Weide der Totalüberwachung einsperren, um mich vor Terroristen und anderem Bösen zu schützen.
PS: Die Aussage „Mutter Natur ist viel zu haushälterisch, um irgend eine organische Substanz verkommen zu lassen“ stimmt so nicht ganz. Denn dann könnten wir ja nicht durch verfeuern von Kohle und Öl unser Klima anheizen.
Sehr guter Beitrag, es ist mit Kritik von städtischen, naturfernen Menschen zu rechnen.
Freiheit meint hier aber nicht, die räumliche Freiheit ohne Zäune, sondern die „lebensinhaltliche“….das bedeutet, kein Nutztier zu sein, dessen Lebenszweck auschließlich der (menschlichen) Ernährung dienen soll….
Man kann die Nutztiere nicht fragen, aber der unbedingte Lebenswille, der jedem tierlichen und menschlichen Leben zugrunde liegt, würde mit Sicherheit ein nutzbefreites Leben ohne Gefahr in Zäunen einer kurzlebigen, platzberaubten, stressigen Turbo-Aufzucht vorziehen.
Irgendwo befindet sich immer ein Zaun.
Das ist hier aber nicht gemeint……..
Sorry, aber es sind keine Tierschützer, sondern Tierrechtler die die Vegane Welt wollen. Außerdem ist so ein „Gnadenhof“ eine sehr gute Spenden Quelle!
„Veganismus erfüllt psychologisch sehr viele Grundebdürfnisse labiler Menschen, das ist die Falle. Man wertet sich auf, man tut etwas (vermeintlich) Gutes, man macht eine komplexe Welt scheinbar kontrollierbar, man hat eine Aufgabe, man hat eine Gemeinschaft, man kann sich an einer Idee festhalten, man kann Ängste und Aggressionen kanalisieren. Es ist im Grunde eine Sekte mit all den Nachteilen und Vorteilen einer Sekte.“
Ich weiß auch nicht, ob dem handelsüblichen Hausschaf, Hausrind, Haus-irgendwas wahre Freiheit viel brächte. Domestiziert zum versorgt- und gegessenwerden dürfte das Leben ungleich kürzer sein als bei einem Reh oder Dachs zu erwarten wäre. Insofern wäre ehrlicher, so einen Hof Schutz- und Seniorenhof zu nennen. Ich finde es nicht notwendigerweise schlecht dass es sowas gibt. Was ich freilich schlecht finde ist (und leider scheint das untrennbar zu sein), dass das Konzept mit dazu beiträgt, Natur zu romantisieren.
Früher gabs ja viel mehr sog.Pyrogenteste am Kaninchen. Da wurde beispielsweise humanes Serumalbumin in die Ohrvene eines Kaninchens injiziert und in den nächsten 2 Std rektal ein allfälliger Temperaturanstieg gemessen. Wars ok, wurde die Charge als biologisches Arzneimittel für den Humangebrauch freigegeben.
Weil artfremdes Eiweiß konnten die lieben Kaninchen nur ein mal verwendet werden. Artgerecht wurden sie dann gerne vom Zoo genommen, weil die Tiger Lebendfutter ganz gerne haben. Vegetarische Tiere für Carnivoren.
Ist das hier antivegan II?
Welchen Mehrwert soll denn dieser Text für den Leser haben?
Und: lustige Kommentare – nicht!
@Susanne:
Sie können das gerne pervers finden (wenn ich drüber nachdenke find ich das auch) dass Tiere instrumentalisiert werden: Wie eine Schaufel, ein Zaun oder auch ein Radieschen habe sie einem Zweck zu dienen. Die Frage stellt sich, warum man gegenüber manchen Lebewesen dann weniger Vorbehalte hat: Pilze und Pflanzen mögen keine für uns erkennbare Gefühle haben, aber Leben sind sie allemal. Da stört dieses Instrumentalisieren wiederum keinen (von dem ich je gehört hätte).
Aber sie unterschätzen, dass Tiere ein gewisses Maß an Komfort durchaus zu schätzen wissen, und sich sicher nicht automatisch für mehr Gefahr und Freiheit entscheiden würden, wenn die Alternative keine Gefahr, Kost und Logis in beschränkter Freiheit bedeutet. Manchen mag das sogar lieber sein.
Kulturfolger, und davon gibt es mehr als man denkt, sind der Beweis, dass jedes Tier in erster Linie mal das tut, was dessen physiologische Bedürfnisse am effizientesten befriedigt. Weil das mittelfristig auch das Überleben sicherstellt. Und wenn man Haustiere nimmt: Genug von denen sind so abhängig vom Menschen, dass sie notfalls von selber zurückkommen würden, genug andere würden schlicht den Löffel abgeben, wenn sies nicht tun. Ausnahmen gibt es natürlich.
Man kann auch sagen: Wenn Tiere (ganz unabhängig davon welche Art) erstmal festgestellt haben, dass die Nähe zu Menschen für sie keine existenzielle Gefahr bedeutet, dann werden sie diese auch in Kauf nehmen, wenn sie existenzielle Vorteile bietet. Warum gibt es eigentlich keinen Gnadenhof für die gemeine Hausmaus?
@editor
Besitzer wie Züchter edler Rassekatzen, die keine Freigänger sein durften, haben früher ja auch gern Eintagsküken für kleines Geld auf Hühnerfarmen als Lebendfutter für ihre kleinen Lieblinge beschafft. Heute werden diese Eintagsküken eben geschreddert – und schon ist es auch wieder nicht recht.
Lieber Autor,
auch Kinder sind in ihrer Freiheit eingeschränkt.
Liebe Grüße
Hans
@Hans
Stimmt. Aber die werden nicht auf Gnadenhöfen mit dem Leitspruch „Artgerecht ist nur die Freiheit“ gehalten.
Seh ich das falsch ?
Auch Tiere auf Gnaden- oder Lebenshöfen sind Nutztiere ! Sie nutzen einer gewissen Klientel von Menschen dabei, sich zu „gut“ und „moralisch überlegen“ zu fühlen.
@gnaddrig; @Hans
Da werden viele [Kinder] aber auch NICHT artgerecht gehalten: Bewegungsmangel, Einzelhaltung, Deprivatation, einseitige optisch-akkustische Reizüberflutung, Hochgeschwindigkeitsmästung mit völlig ungeeigneten Fütterungsmitteln… soll ich weiter machen? 😉
Aber davon abgesehen glaube ich sowieso nicht, dass ein durchschnittlicher mitteleuropäischer Erwachsener, den man nur in Unterwäsche 100km von der nächsten Kleinstadt in Südalaska im Sommer aus dem Hubschrauber schmeißt, die rettende Zivilisation lebend erreichen würde. Da schließe ich mich übrigens selbst mit ein, obwohl ich meine Chancen selber eher als knapp über durchschnittlich einschätzen würde…
@Problem:
Meine Katze ist seit sei >2Monate bei mir ist, Freigänger. Die könnte JEDERZEIT auf ihren vier Pfoten das Weite suchen, macht sie aber komischer Weise nicht. Kommt immer wieder zurück und fordert mauzend Aufmerksamkeit und Futter, obwohl sie gut in der Lage ist, sich selbst zu versorgen mittels Mäusen (was sie immer wieder beweist)…
Mein Hund verläßt das Grundstück ohne Begleitung eines „Rudelmitglieds“ nicht ohne Grund. Das geht sogar so weit, dass er (ihm bekannten) Nicht-Rudelmitglied-Menschen, die mit ihm Gassi gehen sollen/wollen, ausreist, um dann vorm (eigenen) Grundstück vor der verschlossenen Zauntür zu sitzen und auf Einlass zu warten…
Bei Schafen, Hühnern, Ziegen, Equiden, Boviden ist das sicherlich noch etwas anderes, weil Lebensmittel an jeder Straßenkante für diese zu finden sind. Dafür finden sich aber eben auch genug Beutegreifer, die aus ebenjenen Tieren schnell „Opfertiere“ machen würden…
Wenn man „absolute Freiheit“ will, darf man als Mensch eben gerne m.E. auch die Freiheit haben, nicht auf anderweitiges Fachwissen zurückzugreifen und alle Dinge des täglichen Bedarfs wie auch z.B. Arzneimittel und med. Behandlungen ganz alleine „herzustellen“. Dann sollte man sich aber auch anschließend nicht beschweren! Nun aber „absolute Freiheit“ für Lebewesen zu fordern, die jahrhundertelang auf Symbiose, aber auch auf Abhängigkeit vom Menschen gezüchtet wurden, ist m.E. einfach nur widersinnig und zeugt von einer sehr eingeschränkten Weltsicht.
Ach ja:
Freiheit ist die Einsicht in die Notwendigkeit. angeblich Spinoza
Daraus würde folgen:
Absolute Freiheit ist das Benutzen des „Totalen Durchblicksstrudels“ auf Froschstern B. https://de.wikipedia.org/wiki/Hintergr%C3%BCnde_zu_Per_Anhalter_durch_die_Galaxis#Totaler_Durchblicksstrudel
sowie
Der Preis der Freiheit ist ständige Wachsamkeit. Wing Commander 4 😉
@Hans
Und wird über die auch vollmundig gesagt und behauptet, dass nur Freiheit artgerecht sei?
edit: @gnaddrig war schneller
Den Hinweis habe ich jetzt schon mehrmals gelesen. Wo steht denn eigentlich diese Forderung?
Das Wort Freiheit wird in diesem Slogan „Artgerecht ist nur die Freiheit“ denke ich anders verstanden.
Da geht es um das Recht auf Leben, körperliche Unversehrtheit, Freizügigkeit, gesundheitliche Versorgung und das Recht auf Nahrung.
Das wird unter dem Begriff „Freiheit“ gebündelt. Vielleicht wäre es besser von der Würde des Tieres zu sprechen?
Es gibt weder absolute Rechte noch absolute Freiheiten. Diese hören eben da auf, wo die Rechte oder Freiheiten anderer eingeschränkt werden. Somit ergeben sich gleichzeitig Pflichten, nämlich die Rechte und Freiheiten anderer zu achten und zu schützen. Dies kann jedoch nur funktionieren, wenn das Individuum die Fähigkeit dazu besitzt.
Insofern sorgt das Raubtier in der Tat für ein Dillema im Tierrechtsgedanken. Folgerichtig wäre jedoch nicht die moralische Verantwortung völlig abzugeben, denn die Fähigkeit die Rechte und Freiheiten der Tiere zu schützen haben wir. Genauso wenig würden wir dies bei Menschen tun. Wir schützen Kinder, ihre Rechte und Freiheiten und sperren sie nicht willkürlich ein.
Der Tierrechtsgedanke ist einzig und alleine ethische Konsequenz!
Leute, seid mehr wie Hans. Text lesen, verstehen, darüber nachdenken, analysieren, antworten. Das ist die korrekte Reihenfolge. Schön, dass sowas wenigstens hier im Blog noch vorkommt.
Benutzt nicht ausschließlich euer Reptiliengehirn und die zugehörigen Beißreflexe, auch wenn das auf Facebook so üblich ist.
@gedankenknick:
Da werden viele [Kinder] aber auch NICHT artgerecht gehalten: Bewegungsmangel, Einzelhaltung, Deprivatation, einseitige optisch-akkustische Reizüberflutung, Hochgeschwindigkeitsmästung mit völlig ungeeigneten Fütterungsmitteln… soll ich weiter machen? 😉
Und vor allem: Kinder brauchen für ein artgemäßes (oder wohl eher arrrrrrrtgemäSSes – menschenverachtende Biologismen waren ja immer schon die Domäne der extremen Rechten!) Leben auch Fressfeinde! Oder? So mancher Neonazi würde es sicherlich begrüßen, wenn demnächst Wolfsrudel in soziale Brennpunktviertel einfallen und sich hier mal einen Kevin, dort mal eine Schackeline vom Spielplatz holen würden… zwecks „Bevölkerungsveredlung“ oder wie das auf Unmenschensprech heißt!
Nein, ernsthaft: Tiere sind keine Menschen, und Menschen sind keine Tiere! „Freiheit“ ist eine rein menschliche Denkkategorie, die auf Tiere einfach nicht anwendbar ist!
@celsus:
1) Freiheit ist ein Definitionsproblem. Die SED hat den sozialistischen Bürger schließlich auch als „freier“ definiert als den durchschnittlichen Bewohner kapitalistischer Länder. Einige sozialistischen Bürger haben das aber in macher Hinsicht anders gesehen…
2) Ethik spielt in das Problem 1) rein. Trotzdem bleibt es ein moralisches Dilemma. Lustiger Weise genau das gleiche, welches die SED hatte, die ihre Bürger ja auch nur einsperrte, um sie vor dem bösen kapitalistischen Carnivoden zu schützen, und dazu den Zaun vor den „fetten Weiden“ ziemlich stattlich schützen ließ. Nicht viel anders dürfte sich ein Pferd fühlen, welches auf das Gras hinter dem Elektrodraht schaut – bloß die Selbstschussanlage fehlt.
3) Trotzdem verlang die selbe Ethik von 2) vom Pferdehalter, dass er sein Pferd nicht bloß vor Beutegreifern schützt, sondern auch vor falschem und zu viel Futter, welches dem Pferd zu schweren körperlichen Gebrechen gereichen könnte (und gegebenenfalls auch wird, ich spreche ich mal aus Erfahrung mit nem „ausgebrochenen“ Pferd, welches auf dem Acker nebenan die Getreidetreiblinge verminderte und schließend Behandlungskosten in dreistelliger Summe generierte).
4) Und hier sind wir bei Freiheit ist die Einsicht in die Notwendigkeit. Sieht ein Tier die Notwendigkeit der Futterbeschränkung ein? Kann ein Tier die Notwendigkeit einer – eventuell gar sehr unangenehmen – tierärztlichen Behandlung „einsehen“? Zumindest meine Katze hat da eine SEHR ausgeprägte eigene Meinung, die äußerst selten mit meiner eigenen (als Halter und damit der Katze verpflichteter Mensch) und auch kaum mit der des Tierarztes überein stimmt. Ich als Halter sehe hingegen die Notwendigkeit des (finanziellen und zeitlichen) Aufwands gegenüber meinem Tier ein – was mir die Freiheit ermöglicht, die Freiheit des Tieres zumindest einzuschränken.
@Hans Der Tierrechtsgedanke ist einzig und alleine ethische Konsequenz!
Nicht nur. Einem Nutztierhalter, der frao wenig sinnvoll einsetzbar wie ein krankes Rückepferd. Hier überscheiden sich Ethik und Monetik ganz erheblich, denn das eine wird nichts ohne das andere werden – und umgekehrt augliche Tiere außerhalb einer „Massenproduktion“ nutzt, ist schon aus finanziellen Gründen der Tierschutz nicht fremd. Ein verwarloster Suchhund ist genauso wenig sinnvoll einsetzbar wie ein krankes Rückepferd. Hier überscheiden sich Ethik und Monetik ganz erheblich, denn das eine wird nichts ohne das andere werden – und umgekehrt auch. Unabhängig davon bedingt der Tierrechtsgedanke aber eben gerade auch eine Einschränkung der Freiheit des Tieres abhängig von den äußerem Umständen. Geht ja dem Menschen nicht anders, ich kann ja auf Dauer und ohne Konsequenzen auch nicht einfach alle Regeln um mich herum ignorieren.
Dass man sich bei Diskussionen darüber natürlich die schlimmsten Auswüchse der Tierhaltung aussucht – bzw. für gegenteilige Argumente die allertollsten Auswüchse – liegt jedoch aber nur im Sinn der (eigenen) Sache und an den Dilemmata innerhalb unserer Diskussionskultur.
@Problem:
Der Mensch als Tierhalter hat eine moralische / ethische Pflicht. Soweit ist das hoffentlich unstrittig. Deswegen sind ja auch bereits Tierschutzgesetze in Kraft. Ob diese reichen, und ob deren Umsetzung auch korrekt durchgeführt und passend überwacht wird, und ob Verstöße ausreichend zur Rechenschaft gezogen werden, ist vermutlich eine andere Diskussion. Hinzu kommt, dass der Mensch – rein biologisch – als Allesfresser und damit auch als Fleischverwerter sich automatisch in das Dilemma hinein manövriert. Dieses Dilemma wird um so größer, einerseits desto mehr sich die Tierhaltung von Privatvergnügen Richtung Geldverdienen verschiebt, andererseits aber auch desto mehr sich das Geldverdienen von Kleinbetrieb Richtung Massenproduktion bewegt.
Dass allerdings auch Tierarten, die Aufgrund von Paradigmen- und/oder Anforderungsverschiebungen nicht mehr „benötigt“ werden, ratzfatz am Aussterben sind, sieht man z.B. am Sattelschwein. Würde die Menschheit ab sofort alle benötigten Lebensmittel kosten- und energieneutral sowie geschmacksäquivalent aus den Grundelementen synthetisieren können, würde das zu einem Aussterben vieler Nutztierrassen führen, da nur die wenigsten solche Tiere aus nostalgischen Gründen halten würden – insbesondere wenn die „Weiterverwertung“ dann moralisch (und vielleicht sogar tierschutzgesetzlich) geächtet wäre. Vielleicht sollte man auch darüber mal nachdenken.
Unabhängig davon bleibe ich jedoch bei meiner Meinung, dass viele speziell durch und für den Menschen gezüchtete Nutztierarten allein(-frei-)gelassen in der „freien Wildbahn“ kaum noch überlebensfähig sind.
Und noch so ein Gedanke, der sich mir immer wieder aufdrängt: Wenn Moral und Ethik dem Menschen und dem Tier gegenüber völlig gleich sein sollen (was ich als Endkonsequenz durchaus überlegenswert fände), wieso wird dann so häufig so unterschiedlich argumentiert bei „einschläfern aus humanen Beweggründen (und der Verantwortung gegenüber dem Tier)“ vs. „(passive) Sterbehilfe“. Sicherlich ist dieser Blogbeitrag nicht das korrekte Forum für eine solche Diskussion, aber irgendwie scheint mir ein Hinweis auf diese Differenz schon zu dem Thema zu passen.
@Yadgar:
Jetzt schäme ich mich allerdings etwas, dass mein Diskussionsbetrag benutzt wurde, um hier den Godwin unterzubringen… ^^
@Diskussion:
Ach ja, dass ich immer wieder vergesse, humorvoll gemeinte Passagen separat zu kennzeichnen, bitte ich zu verzeihen. Ich werde mich zu bessern versuchen.
@gedankenknick:
„Jetzt schäme ich mich allerdings etwas, dass mein Diskussionsbetrag benutzt wurde, um hier den Godwin unterzubringen…“
Nun ja, die Nazis zeichneten sich ja ebenfalls dadurch aus, dass sie in ihrer sozial-darwinistischen Ideologie grundlegende Unterschiede zwischen Mensch und Tier leugneten – den „Arier“ dachten sie sich oszillierend zwischen reißender blonder Bestie (die sich um keinerlei Moral zu kümmern brauchte, sondern einfach ihren Instinkten folgte) und gottgleicher Lichtgestalt (O-Ton Hitler: „sich selbst gebietender Gottmensch“ – aber gleichzeitig „das freie herrliche Raubtier“!!!) oder vielleicht besser divino-diabolischer Zweieinigkeit (die ebenfalls nicht auf vorhandene moralische Grundsätze Rücksicht zu nehmen brauchte, sondern sie nach Gutdünken selbst neu setzte), während die „Nicht-Arier“ bestenfalls subhumanes Arbeitsvieh (vgl. z. B. Himmlers Posener Rede), schlimmstenfalls mittels Zyklon B auszumerzendes Ungeziefer waren… von daher ist Godwin bei allen Diskussionen um „Tierrechte“ nie weit weg!
Dieses.
Die Natur ist weder moralisch noch ethisch noch politisch und auch Konzepte wie Freiheit oder Pflicht würde ich eher als menschliche Idee einordnen.
Ein „Tierrecht“ wäre auch nur ein menschliches Konzept das einem Tier aufgestempelt wird.
Passender ist das was bei uns Tierschutzgesetz heißt. Wer etwas wie „Artgerecht ist nur die Freiheit“ vom Stapel lässt, sollte bedenken das:
In wie weit der Mensch an sich und das Individuum persönlich eine wie auch immer geartete Verpflichtung gegenüber anderen Lebewesen hat ist Teil einer grandiosen Philosophischen Disskussion. Mit einfach knackigen Phrasen drischt mann da ins Leere.
Ich persönlich bin froh in einer Gesellschaft zu leben in der es Strafbar ist, Tiere im Sinne festgelegter Gesetze zu misshandeln und gleichzeitig niemandem beispielsweise der Fleischverzehr untersagt werden kann. Probleme gibt es wie in #22 (herzlichen Dank für den ausführlichen und sachlichen Beitrag btw) schön ausgeführt natürlich auf beiden Seiten der persönlichen Vorlieben.
Aber nur in Maßen 😉
@Sinapis
Fallout 2: Perk „Schlangenfresser“
Perbeschreibung: „Hmmm…. Schmeckt wie Hühnchen!“
Bild: http://de.fallout.wikia.com/wiki/Schlangenfresser
Ah, Fallout Klassiker.
Gut, das ist eine diskutable inhaltliche Begründung. Ich halte sie trotzdem für nicht tragfähig, und zwar aus folgenden Gründen:
Niemand weiß, was ein Nutztier hinsichtlich seiner Bewegungsfreiheit will oder meint, sofern diese Begriffe in Bezug auf Nutztiere überhaupt einen Sinn ergeben. Niemand kann auch nur wissen, was Meinungen oder Willen eines Tieres auch nur bedeuten – wenn man sie nicht von vorn herein in menschlichem Sinne unterstellt. Und ich halte es für sehr fraglich, ohne weiteres davon auszugehen, dass selbst ein Nutztier sich generell gegen ein Leben in Freiheit und Gefahr entscheiden würde, wenn man alle Zäune und Tore entfernte.
Sofern Deine Überlegung sich gegen Nutztierhaltung gerade wegen des Ziehens von Nutzen aus der Kreatur richtet, sähen die Konsequenzen übrigens auch gar nicht wünschenswert aus. Im Grunde ist das eine Idee, die nur unter den Bedingungen einer voll industrialisierten und urbanisierten Wohlstandsgesellschaft entstehen konnte, in der man auf den Äckern nur noch Traktoren und Mähdrescher antrifft, aber keinen Gaul und keinen Ochsen mehr, die den Pflug zögen. Schon die normale und erst recht die Bio-Landwirtschaft hätte mit so einem Postulat erhebliche Probleme – nicht nur wegen Ochs und Gaul, sondern auch deshalb, weil praktisch kein organischer Dünger mehr zur Verfügung stünde. Unter Drittweltbedingungen käme jede Form von Landwirtschaft zum Erliegen, es sei denn, man industrialisierte sie ebenfalls vollständig durch und setzte komplett auf Kunstdünger.
Trotzdem – und wegen des Stellungskrieges, den der Artikel auf unserer facebook-Seite ausgelöst hat: vielen Dank dafür, dass Du Dich inhaltlich mit dem Artikel auseinandergesetzt hast. Der Artikel war eine Polemik und genau so gewollt: als zugespitzte Aufforderung zum Streitgespräch.
„Aussterben vieler Nutztierrassen führen“
Die zu beantwortende Frage, könnte sein:
„Ist irgendwas problematisch am Aussterben von Nutztierrassen, falls die Rasse keinen Nutzen mehr bringt?“
Die Frage wird man unterschiedlich beantworten, je nachdem welche Art von Ethik man vertritt. Ich werde mal ein paar vorstellen, die ich im Bereich dieser Fragestellung für relevant erachte. Zunächst zu individualistischer Ethik:
1. Utilitarismus:
Das Aussterben der Nutztierrasse ist unproblematisch, wenn sie keinen Nutzen mehr haben wird. Dies liegt im wesentlichen daran, dass Nutzen etwas ist, dass Individuen haben können. (z. B. Singer)
2. Rechte:
Das Aussterben der Nutztierrasse ist unproblematisch, wenn sie keinen Nutzen mehr haben wird. Dies liegt im wesentlichen daran, dass Rechte etwas sind, dass Individuen haben können. (z. B. Regan)
Neben solche individualistischen Theorien gibt es auch kollektivistische Theorien
3. Ökologischer Holismus:
Jede Entität ist in seiner Existenz zu berücksichtigen. Dabei wird insbesondere die ökologische Stellung der Entität berücksichtigt. Für eine Nutztierrasse würde das in der Regel bedeuten, dass sie als Entität nachrangig ist. Ohne Nutzen für den Menschen, spielt sie keine entscheidende Rolle im Ökosystem. Auch der Mensch ist Teil des Ökosystems. (z. B. Clark, Callicott)
Wenn man das Aussterben einer Nutztierrasse inhärent für moralisch problematisch hält, dann wird man eine kollektivistische Theorie vertreten. Eine andere Möglichkeit wäre noch, dass der Wert einer Nutztierrasse kulturell ist. So wie man das Kolloseum in Stand setzt, würde man eine Nutztierrasse erhalten. Dann wäre die Existenz abgeleiten von menschlichen Interessen wichtig.
Kollektivistische und individualistische Theorien kann man jeweils auch vertreten ohne nicht-menschlichen Entitäten einen Eigenwert zuzuschreiben.
@libertador
Ich halte das Aussterben von Nutztierrassen prinzipiell erst einmal nicht für moralisch problematisch.
Ob man aber den Genpool mit Gewalt verkleinern muss, ohne zu wissen, ob dieses „Wissen“ später nochmal benötigt wird, halte ich für zumindest bedenkenswert. Siehe alte Obstbaum-Sorten, die resistenter gegen Schädlingsbefall als „moderne“ Sorten waren, und dazu noch besser schmeckten. Das einzige, was die heutigen Sorten besser können, ist ewig frisch bleiben und dabei gut aussehen… Das selbe bei speziellen Getreidesorten usw.
Ob das dann demnächst auch bei Nutztieren zuschlägt werden wir erleben, ob wir das wollen oder nicht. Komisch nur, wenn technisch-historische (Fund-)Stücke ins Museum kommen (müssen), damit wir uns die alle anschauen und mehr oder minder zivilisatorischen Nutzen daraus ziehen können; bei gentechnischen (Fund-)Stücken scheint die Zivilisation diesen Verlust gern in Kauf zu nehmen. Muss ich halt nicht verstehen…
@ gedankenknick
Damit gäbe es dann ja eine Aufgabe für Gnadenhöfe. Sie können die Nutztiervielfalt erhalten.
Eine Svalbard Global Seed Vault für Tiere? Interessanter Gedanke, sähe in der praktischen Umsetzung aber wohl ein wenig anders aus…
@sinapis:
Ich weise mal vorsichtig darauf hin, dass bis auf „Vault0“ (Fallout Tactics, Sitz einer Art Übergangsregierung) und „Vault13“ (Fallout 1 & 2; Null-Gruppe für die anderen Vault-Experimente) alle Vaults nicht als „Überlebenskomplex“, sondern als perfide menschenverachtende Experimente psychilogischer und physiologischer Natur geplant waren… Da steht das Tierschutzgesetz dagegen, sowas mit Nutztieren zu machen. 😉
also beim Thema „Aussterben von (Nutz)tierarten“, sollte man schon berücksichtigen, dass in der Evolution bislang > 99% der Arten ausgestorben sind. Bei einigen wenigen hat der Mensch mitgeholfen.
Da sieht man ja letztlich auch wieder, wie schädlich Ideologien bei der Umsetzung von konsequenzenreichen Großprojekten sein können…
Bemühungen um den Erhalt bedrohter Nutztierrassen gibt es reichlich, ob von einzelnen Personen oder Gruppen. Nennt sich dann z.B. Arche-Hof.
Das kann durchaus nützlich sein, da sich auch bei der Tierzüchtung manchmal kurzfristiger und langfristiger Nutzen entgegenstehen und eine gewisse Genreserve hier als Puffer dienen kann.
Der Artikel könnte glatt aus dem Novo-Keller kommen: Klare Logik, provokativ aber schwer zu widersprechen. Und doch funktioniert er nur, weil er auf einer falschen Prämisse aufbaut. Der Autor setzt „artgerecht“ mit „natürlich“ gleich und „Freiheit“ mit „purer Eigenverantwortung inklusive aller Chancen und Risiken“ – typisch für einen Libertären.
Artgerecht bezeichnet aber nicht eine Lebensweise in seiner Urform sondern ein Leben, in dem ein Individuum seinen natürlichen Trieben freien Lauf lassen kann, also herumrennen, graben, neue Dinge untersuchen, spielen … je nach Spezies, Alter und invidueller Veranlagung variieren diese Bedürfnisse. Tieren deren Auslebung zu ermöglichen bei glechzeitiger Hege in einer gewohnten Umgebung, geschützt vor Gefahren, DAS ist artgerecht. Grenzenlose Bewegungsfreiheit ist dazu nicht immer notwendig. Und Gefressenwerden nie.
Wenn Du das so beschreibst, dann sollte man sich glatt mal im Novo-Keller umsehen. 😉
Wieso sollte das falsch sein? Der Autor scheint sich an dieser weitverbreiteten Auffassung zu orientieren:
Wenn Du auf die artspezifischen Bedürfnisse der Schafe Rücksicht nimmst, darfst Du aber nicht auf die der Wölfe Rücksicht nehmen. Oder umgekehrt.
„Artgerecht ist nur die Freiheit“ würdest Du also auch so nicht stehenlassen?
Sicher?
Getrennt einzäunen?
Um ein Fehlverhalten der Tiere auszuschließen müssen die Rahmenbedingungen halt von Aussen aufgeprägt werden.
Artgerecht ist demnach nicht die Freiheit sondern das betreute Wohnen…
Ach stimmt ja, wir sterben eh alle, was soll der ganze Scheiss mit der Empathie also? Haha, wie lustig – den Kalauer kannte ich noch gar nicht (gähn).
Ach und: bei wievielen “wenigen“ eigentlich genau? Quelle?
Na Mossi, wieder im Grumpy-Old-Man-Modus? 😉
Zum Thema: Dass die allermeisten Tierarten auf der Erde ausgestorben sind, bevor überhaupt sowas wie ein Homo Sapiens in Planung war und auch nach dessen Existenz weiter aussterben werden, dürfte sich jedem auch ohne Quelle erschließen, der nicht zufällig davon überzeugt ist, dass ein alter Mann mit weißem Bart den ganzen Krams vor sechstausend Jahren in einer knappen Woche zusammengeschöpft hat.
Das heißt natürlich sicher nicht, dass der Mensch einfach so weiter ausrotten soll, aber ins Verhältnis setzen darf man das durchaus mal.
Um das mit Menschen und ausgestorbenen Tierarten mal ins Verhältnis zu setzen:
https://www.evogeneao.com/explore/tree-of-life-explorer