Oostvaardersplassen – Tierquälerei im Namen des Naturschutzes
Bereits im Winter 2009 starben im Zeitraum vom 1. Januar bis zum 1. Mai 226 Konik-Pferde, 141 Rinder und 574 Hirsche – durch Verhungern . Wie viele Tiere im viel strengeren Winter 2010 umkamen, ist noch nicht bekannt, es muss jedoch vermutet werden, dass die Anzahl beträchtlich größer ist.
Einige Eindrücke von der verheerenden Situation zeigt diese niederländische Seite.
Trotzdem ist der Initiator und ehemalige Referatsleiter Ökologie- und Naturmanagement im niederländischen Ministerium für Landwirtschaft nach wie vor vom Erfolg Oostvaardersplassens überzeugt. Für ihn ist das Projekt „eine Art Freilandlabor“. „Wir lehnen uns zurück, beobachten und lernen,“ führt er weiter aus. Was an diesen grausamen Tierversuchen zu lernen ist, steht in jedem Ökologie-Lehrbuch: Dass nämlich die Populationsdichte einer Art abhängig von der Umweltkapazität des Lebensraumes ist und diese vor allem durch das Nahrungsangebot bestimmt ist. Bei Überschreitung der Umweltkapazität setzt eine dichteabhängige Regulation ein, die im vorliegenden Fall durch die Erhöhung der Mortalität (Sterblichkeit) geschieht. Und weiter kann man die Binsenweisheit lernen, dass eine leergefressene Landschaft dann auch kein geeigneter Lebensraum für andere Arten mehr ist.
Auf Druck von Tierschützern hat sich die niederländische Regierung im März 2010 endlich entschlossen, künftig zuzufüttern. Ob das aber hilft, die Populationen in einer der Landschaft gemäßen Größe zu halten, darf bezweifelt werden. Ein Tipp an alle Ökoromantiker , die das Eingreifen des Menschen vehement ablehnen: Ansiedeln großer Beutegreifer. Wie wäre es mit einem Löwenrudel? Wenn schon Serengeti, dann richtig.
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