Dass Sportler, also auch Fußballer abergläubig sind, ist nichts Neues. Der Physiotherapeut und Heilpraktiker Dieter Trzolek pendelt die „Mittel“ für die Knochen und Muskeln der teuren Profis aus, der ehemalige deutsche Mannschaftsarzt Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt verkauft Antioxidantien, verschiedene Spieler haben bizarre Marotten und beim 1.FC Köln trommelte eine Schamanin gegen die Pechsträhne.
Die Voodoopuppe, die passend zur WM verkauft wird, ist sicher als Scherzartikel anzusehen.
In Afrika geht das mit der Zauberei noch einige Zacken schärfer, wie zwei kürzlich veröffentlichte Spon-Artikel zeigen:
Mit Hexerei zum WM-Titel
Vorspiel auf dem FriedhofGeköpfte Hühner, verfluchte Gegner, nächtliche Friedhofsbesuche: Oliver Becker hat einen Film über spirituelle Rituale im afrikanischen Fußball gedreht. SPIEGEL ONLINE sprach mit dem Afrika-Kenner über die Zeremonien der Hexenmeister und zeigt Eindrücke in Wort, Bild und Ton.
http://www.spiegel.de/sport/fussball/0,1518,669090,00.html
Hexenmeister in Afrika
Fußball von allen guten Geistern verlassenSie setzen auf Kräuter und grüne Pulver, um Gegner einzuschüchtern oder um das Tor zu vernageln: Traditionelle Heiler mischen Afrikas Fußball auf. Doch nicht immer geht die Zauberei gut. Thilo Thielke hat die kuriosesten Beispiele für Hexerei im Ballsport zusammengetragen.
Die interessanteste Geschichte über Hexerei im Fußball kommt allerdings nicht aus Afrika, sondern aus Südamerika:
http://www.11helden.de/50226711/7_tote_katzen_geschichten_wie_sie_nur_der_fussball_schreibt.php
Zufall? Psychologie? Urban Legend?
Ich weiß auch nicht, wie man das einordnen soll, aber zum Thema Aberglauben und Fußball kann man ein riesiges Fass aufmachen, weil eben auch jede Menge Zufall und Spannung mit im Spiel ist.
Mich stört wirklich, dass zur WM immer die lustigen Wilden besprochen werden und ihre verrückten Zauberrituale, aber ähnlicher Mist in der Bundesliga (fast) nie angesprochen wird. Wir sind nämlich normal, die „Neger“ sind dumm und unzivilisiert.
Das verstehe ich, aber unsere einheimischen Rituale sind eben keine so interessante Nachricht.
Ich habe in der Einleitung des Artikels versucht das auszubügeln.
Aberglauben gibt es in jeder Gesellschaft.
Man kann natürlich wieder die Rassismus-Keule ausgraben. Das aber ist ein Totschlagargument. Warum soll man nicht über Aberglauben in Afrika berichten? Auch dort leben viele Menschen inzwischen in Städten und nicht im Busch.
@Papavera
Ich denke nicht, dass es rassistisch waere ueber Aberglauben in Afrika zu berichten, denn dies haengt mehr mit den Entwicklungsstand einer Gesellschaft zusammen als mit der Hautfarbe derer Mitglieder.
Wenn man sich z.B. anschaut, dass unsere Europaer so aberglaeubig waren bis in das 18. Jahrhundert hinein Menschen wegen „Hexerei“ angeklagt, gefoltert und verbrannt wurden, zeigt sich, dass dies weniger eine Hautfarbenfrage ist als vielmehr eine Frage der Zivilisation.
Hey ! ihr habt euren Neosino-Artikel vergesssen. Da waren auch die Fussballer dran.
https://www.psiram.com/de/index.php?title=Neosino
Die ansonsten angenehm nuechterne BBC ist hier auch auf Abwege geraten:
„The copper piece was found in the ground last week in a stone wall in Coventry by Caroline Rann.
The badge, thought to be from a horse’s harness, is believed to date from the 13th Century.
[…]
‚This has been hidden for hundreds of years and for it to appear now has to be a sign that England will go all the way in the World Cup,‘ she said. “
http://news.bbc.co.uk/1/hi/england/coventry_and_warwickshire/10327864.stm
du nazi!
wie kann man nur so denken?