Welt-AIDS-Tag 2011

Der Welt-AIDS-Tag ist gekommen und zu Ende gegangen; die Frage ist, was bleibt? Wird die durchaus üppige Berichterstattung Nachhall finden und das Thema auch weiter beachtet und im kurzlebigen Gedächtnis der Menschen Platz finden? Mal sehen.

Wir haben schon vor 2 Wochen über das Thema HIV heute berichtet, dass das Todesurteil im Wesentlichen in ein „lebenslänglich Medikamente“ umgewandelt wurde. Das Thema hat z.B. auch die österreichische Zeitung Der Standard aufgegriffen und erzählt anhand des Tagesablaufs der HIV-Ambulanz des Wiener AKH ein wenig vom Leben von Patienten und Ärzten. Die Süddeutsche dokumentiert zwei Schicksale, zwei Menschen Daniel und Zübeyde, die mit HIV leben.

Grauslich leider wie so oft manche Kommentare im Standard, die noch immer die Existenz von HIV überhaupt leugnen. Wir können nur hoffen, dass das nur vereinzelte Spinner sind; die Typen, die wir im Wiki haben, reichen uns schon. Danke, wir brauchen nicht mehr!

Mittlerweile gibt es laut Statistiken des RKI in Deutschland 73.000 Menschen, die HIV positiv sind, wobei 14.000 von diesen 73.000 es noch gar nicht wissen. Die Kampagne Vergiss Aids nicht! hat auch eine sehr gute Übersicht. In Österreich sind die Zahlen umgerechnet auf die Bevölkerung ähnlich, 10.000 Infizierte und 1.714 an Aids erkrankte, 1.945 sind seit 1985 daran verstorben. In der Schweiz leben schätzungsweise 25.000 Infizierte, wobei etwa 6.000 seit 1985 an Aids verstorben sind.

Jedes Jahr, auch dieses, gab es einige hundert Neuinfektionen (Deutschland: 2700, Österreich: 400, Schweiz: 600); es ist also immer noch klug, Kondome zu benutzen. Die Majorität der Neuinfektionen findet allerdings in Ländern der sogenannten 3. Welt statt. Und dort sterben auch die meisten Menschen daran, da die Versorgung mit Medikamenten nicht so gut ist wie in Mitteleuropa. Bedauerlich dort, dass so einflussreiche Organisationen wie die Kirche noch immer Kondome ablehnen (oder im besten Fall den Mund halten) und stattdessen auf wirkungslose Predigten wie Enthaltsamkeit setzen, ein Konzept von dem längst erwiesen ist, dass es nicht funktioniert.

Auf der Haben-Seite steht die Forschung, neue Medikamente, die die Lebenserwartung verbessern, ein Phase I Trial mit einem vielversprechenden Impfstoff, eine Möglichkeit, dasVirus zu „entwaffnen“, allerdings erst in einem frühen Stadium; eine Therapie, die auf genetischer Modifikation von T-Zellen basiert und Forscher fanden auch ein Protein, das HIV zerstört.

Und das ist nur ein unvollständiger Überblick über die Entwicklung in der letzten Zeit. Man muss bei diesen Ergebnissen/Möglichkeiten natürlich vorsichtig sein; es ist noch zu früh, um zu jubeln. Aber die schiere Menge an Forschungsergebnissen lässt doch hoffen. Spannend wird auch, wie sich ein Impfstoff auf eine Krankheit auswirkt, die nicht „vom Immunsystem besiegt“ werden kann, also im Gegensatz zu den Pocken, Masern, Grippe, … Wird eine Impfung genügen, die Krankheit langfristig auszurotten?

Hoffen wir einfach, dass es irgendwann komplett egal ist, ob irgendwelche Idioten noch immer die Existenz des Virus leugnen und ihre eigenen Kinder infizieren. Weil es eine Heilung geben wird. Die Frage ist nur, wie lange wird es dauern und wie viele Menschen müssen bis dahin noch ihr Leben lassen? Wie viele davon unnötig?

2 Gedanken zu „Welt-AIDS-Tag 2011“

  1. Hier sind die AIDS Leugner alle gelistet.

    Man kann sie sich die AIDS-Leugner länderweise oder einzeln raussuchen

    http://www.virusmyth.org/statement/thegroup

    viele Journalisten, viele Impfgegner (Tolzin,T Engelbrecht, Lanka), ein paar bescheuerte Ärzte sind auch dabei (Fiala, Juliane Sacher, Albonico)

    da finden sich also viele, die nicht nur einen an der Waffel haben

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  2. Ihr solltet sachlicher bleiben.

    „Hoffen wir einfach, dass es irgendwann komplett egal ist, ob irgendwelche Idioten noch immer die Existenz des Virus leugnen und ihre eigenen Kinder infizieren. “

    Auch wenn es einen noch so sehr sehr in den Fingern juckt, diese Leute als das zu bezeichnen, was sie sind. Gut, das hier ist der Blog, aber was ich im WIKI so vorbildlich finde, ist, dass man dort Fakten sprechen lässt, sich plumpe Beleidigungen („Idioten“, „Spinner“) verkneift und statt dessen allenfalls auf trockenen Humor verlegt („Entschlackung einer Lokomotive“).

    Abgesehen davon, dass man sich dadurch angreifbar macht: Diesen Pöbelton habt ihr doch gar nicht nötig.

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