Antibiotika werden immer mehr zum Problem. Nun, eigentlich nicht wirklich die Antibiotika selbst, sondern die Resistenzen die sich dagegen bilden. Mutationen, die Prinzipien der Evolution, haben uns zum heutigen Punkt gebracht, aber sie erlauben auch den Bakterien Resistenzen gegen Antibiotika zu entwickeln. In den 60ern/70ern dachte man noch, der Krieg gegen die Bakterien sei gewonnen. Heute weiß man es besser.
Aber Viren, Viren sind noch immer die Könige unter den Krankheiten. Denn Viren befallen sogar Bakterien. Sogenannte Bakteriophagen greifen bevorzugt Bakterien an. Aus diesem Grund sucht man seit einiger Zeit in diesem Bereich nach einem Ersatz für Antibiotika. Viren, die Bakterien töten.
Forschern der Universität Lausanne(Schweiz) ist es nun gelungen hier einen wichtigen Fortschritt zu erzielen. Die Frage, die sie stellten war: Wie befallen eigentlich Viren Bakterien?
Und sie haben die Antwort gefunden, einen sozusagen eisernen Speer, mit dem sich die Viren in das Bakterium bohren; ein einzelnes Eisenatom, das von sechs Aminosäuren gehalten wird und einen spitzen Speer formt.
Diese Erkenntnis ist ein wichtiger Schritt zum Antibiotika-Ersatz, einem Problem, das schon unter den Fingernägeln brennt. Viren haben wir zwar auch nicht unter Kontrolle, aber für viele davon haben wir Impfungen entwickelt. Würden sich alle an die Impfvorgaben halten, hätten wir den meisten von ihnen den Stachel gezogen. Bei Bakterien sind wir im Wesentlichen auf Antibiotika angewiesen. Und wir brauchen etwas besseres.
Forschung wie diese zeigt uns, wie weit wir gekommen sind, wie weit wir die Mechanismen im Körper verstehen. Oh, wir wissen vieles nicht, weite Bereiche sind unklar. Es ist ein komplexes System. Aber mit jedem Tag der vergeht verstehen wir die Wirkungsweise von Viren und Bakterien besser. Forschung, Wissenschaft bringt uns weiter. Manchmal irrt sie. Meistens nicht.Und wenn sie irrt, korrigiert sie sich selbst. Das Prinzip Wissenschaft.
ARTE hatte dazu Ende Januar eine Doku im Programm „Lebensretter Ostblockviren“. Ich bin selber leider noch nicht zum Ansehen gekommen.
http://programm.ard.de/TV/arte/2012/01/26/lebensretter-ostblockviren/eid_287247286453709
https://www.youtube.com/watch?v=_mm3GlUnGFk
[gelöscht, jetzt langts mal wieder, such dir woanders Spielplätze]
Weder Ausrufungszeichen, noch Großschreibung machen Unsinn sinnvoll.
„Manchmal irrt sie. Meistens nicht.Und wenn sie irrt, korrigiert sie sich selbst. Das Prinzip Wissenschaft.“
Eigentlich irrt sie meistens. Um sich dann selbst korrigieren zu können. Das Prinzip Wissenschaft ist ja eben nicht, nicht zu irren oder Irrtümer nicht einzusehen, sondern die Irrtümer zu erkennen und auch zu erkennen, warum sie Irrtümer sind, damit auch, wie sich darauf aufbauen lässt. Ansonsten wäre sie ebenso irrational wie Esoterik oder Religion. Oder, anders gesagt: Würde sie nicht oder nur selten irren, gäbe es keine neuen Erkenntnisse. Das ist ja das Faszinierende an ihr.
Ansonsten schöner Artikel, nur leider etwas kurz.
„Ansonsten schöner Artikel, nur leider etwas kurz.“
Dem schließe ich mich an. Aber ich finde die Kürze trägt wesentlich zum allgemeinen Verständnis bei. Wobei ich glaube die Leser, die hier reinschauen würden auch mit mehr Details auf etwas tieferer Fachebene klarkommen.
„Ein einzelnes EisenATOM“. Wer da nicht staunt…
Sehr geehrte Damen und Herren,
ein einzelnes Eisenatom – soooo coool! Da kommt man aber echt ins Staunen. Leute, wir sind echt weit gekommen – unsere Zeit macht mir manchmal Angst, andererseits: Wenn ich so was lese, freu‘ ich mich echt immer wieder über den Fortschritt – und dass wir nicht vor 100 Jahren leben müssen.
Trotzdem muss ich mäkeln: Leute, es heißt „auf den Nägeln brennen“, nicht unter den Nägeln. Wenn’s unter den Nägeln brennt, ist es wahrscheinlich ein Pilz.
Untertänigst
Du staunst nicht? Dann fordere ich sofortige Freigabe aller deiner Häm-Zentralatome. Einzelne Atome können durchaus kritische Funktionen erfüllen.
es sind Ionen 🙂
Was mich staunen gemacht hat, ist hauptsächlich, auf was für Skalen sich Forschung an Viren abspielt. Einzelne Atome! Das gehört ins Stammbuch aller geschrieben, die „Fotografien“ von Viren sehen wollen, bevor sie an deren Existenz glauben.