Alternative Ingenieurswissenschaften

Alternativmedizin ist ja bereits allgemein bekannt, doch auch in anderen Bereichen greifen alternative Ansichten immer mehr um sich. Ein gutes Beispiel hierfür ist die Physik, in der sich von Kritik an der Relativitätstheorie über Freie Energie bis hin zum Global Scaling diverse alternative Ansichten ausgebreitet haben, von diversen alternativen Interpretationen der Quantenphysik ganz zu schweigen. Aber auch die Evolutionsbiologie hat ihren Kreationismus und selbst die Geschichtswissenschaft kann beispielsweise mit dem erfundenen Mittelalter aufwarten.

Doch manche Bereiche sind nach wie vor fest in der Hand der bösen, intoleranten Schulwissenschaft, so zum Beispiel die Ingenieurswissenschaften.

Das muss aber nicht so bleiben! Ich rufe daher auf zur Entwicklung alternativer ingenieurswissenschaftlicher Methoden, um den Wissenschaftspluralismus endlich auch auf diesem Gebiet zu entwickeln!

Als einfaches Beispiel mag hier die Konstruktion einer Brücke dienen.

Brücken sind an sich ja bereits etwas Esoterisches: Sie verbinden zwei vormals getrennte Ufer miteinander, so wie die Esoterik die materielle physikalische Welt mit der immateriellen geistigen Welt verbindet. Bereits die alten Römer bezeichneten ihre Priester als pontifex, was wortwörtlich „Brückenbauer“ bedeutet.

Was liegt also näher, als einfach die feinstofflichen Erfahrungen der Esoteriker auf ein äquivalentes grobstoffliches Problem wie eine Brücke zu übertragen? So fordern auch Architekten bereits die Möglichkeit zum freien Brückenbau für alle!

Die folgenden Gedankengänge sollen als Anregungen dienen und sind sicher nicht vollständig. Falls euch, werte Leser, weitere Ideen kommen, bitte ich euch um ausgiebige Nutzung der Kommentarfunktion.

Zunächst einmal ersetzen wir so aufwändig-schulwissenschaftliche Dinge wie statische Berechnungen durch einfaches Auspendeln. Die optimalen Standorte der Brückenpfeiler lassen wir durch einen erfahren Geomanten mittels einer Wünschelrute bestimmen. Auf diese Weise können die Kosten der Planungsphase drastisch reduziert werden.

Auch die Materialkosten lassen sich stark reduzieren, indem man das Prinzip der Homöopathie anwendet: Die Überreste eingestürzter Brücken werden verdünnt (beispielsweise mit billigem Sand) und dienen dann als Baumaterial. Diese Einsturz-Nosoden müssten die neue Brücke zudem praktisch „unkaputtbar“ machen.

Allein mit diesen wenigen Neuerungen ließe sich der gesamte Brückenbau revolutionieren. Davon ausgehend können allerdings spielend leicht Überlegungen zu weiteren Verbesserungen angestellt werden. Auf diese zahlreichen Möglichkeiten auch nur oberflächlich einzugehen, würde den Rahmen dieses Artikels sprengen.

Als beispielhafte Anregung mag abschließend jedoch die Frage dienen, ob das Konzept einer durchgehenden Fahrbahn noch zukunftsfähig ist, da der durchschnittliche Esoteriker doch sicherlich in der Lage sein dürfte, mittels geeigneter Meditationstechniken zu fliegen, zu schweben oder übers Wasser zu laufen.

11 Gedanken zu „Alternative Ingenieurswissenschaften“

  1. So was gibts schon lange. Das nennt sich praktische EDV unter Windows.

    Da gibt es Leute, die steif und fest glauben, dass es was ändert, wenn sie beim ausgesteckten Rechner die Power-Taste drücken um irgendwelche Kondensatoren zu entladen, was ohne Drücken der Taste nicht gehen soll. Da werden die absurdesten Rituale praktiziert, nur weil die einmal zum Erfolg geführt haben. Es wird selten logisch vorgegangen, sondern einfach wild drauf los gesucht. Beispielsweise werden bei einem Fehler wie „Zugriff verweigert“ nicht etwa die Dateizugriffsrechte kontrolliert, sondern einfach wild bei allen möglichen Einstellungen herumgeklickt. Man sieht den Rechner nicht mehr als rational verständliches Gerät an, sondern als Gott, den man irgendwie besänftigen muss.

    Der Computerladen um die Ecke ist in der Regel voll mit solchen Esoterikern.

  2. Und die alternativen Materialeigenschaften die man rund um 9/11 serviert bekommt, darf man auch nicht ausser Acht lassen ….

  3. Hi,

    dem Ingenör ist nichts zu schwör.

    Wie wäre es denn damit?

    http://www.interorbital.com/Sponsor%20Page_1.htm

    Auf der Sponsorenseite dieses Familienunternehmenens mit gewissen Ambitionenen im Geschäftsbereich „bemannte orbitale Raumfahrt und Raumstationen“ finden sich doch etwas leicht kuriose Dinge: 1.)Ein Link auf einen Elektronikhändler(eher harmlos…) 2.)Ein „Deadlink“, der bei meinem Internetprovider auf Veranstaltungstips zu Tekknopartys und bei Google zu etwas esoterischem führt. 3.)Eine esoterische Webseite mit wirklich sehr esoterischen Ansichten u.a.: „Lebervitalkur“ und „Wälder auf dem Mars“ und ein paar Dinge dazwischen. IOS (Nomen est Omen: Ich sag nur mal Erich Mende und Bernhard Cornfield (IOS) setzt auf Bündelrakekten im Sinne der Orbitaltransport AG(OTRAG) des Lutz Kayser unter Mithilfe III-bewährten deutschen Raketenpionieren. Die OTRAG erwarb sich gewisse Aufmerksamkeit unter Anlegerschützern(Cash-Burn-Rate) und Friedensfreunden. Hätte es denn nicht bessere Kooperationspartner für Raketenentwicklung als Mobuto und Gaddafi gegeben? Mobuto hatte vom deutschen Standpunkt gesehen recht wenig ausgefressen, aber schon mal etwas aufgefressen, z.B.: den kongoleischen Grossvater einer Bekannten von mir. Gaddafi war ein Mann von Kultur. Er hat weder Schwein noch „Langschwein“(Mensch) gegessen. Dafür hat er aber „Lockerby“ und „La Belle“ ausgefressen. Ist die Welt nicht schön, solange solche Typen keine weitereichenden Raketen besuien. Lutz Kayser sah dass anders… Irgendwie wabert da der Scharm von „nationaler Erweckungsbewegung“ über die Webseite. Wer sucht, der wird da fündig werden…

  4. @HEX
    Es wäre wieder eine Aufgabe für einen Fachmann (Biologe?) ein Kladogramm über die Verwandschaft zwischen Elfen und Nymphen zu erstellen. Und wo wird die Gruppe im Rest der Systematik einsortiert? Wann lebte der gemeinsame Vorfahre von Elfen, Nymphen und Menschen? Spannende Fragen und bestimmt ein Paper in Nature wert. 😉

  5. @BSR: Huch! Da müssen wir mal den Autor fragen, m.W. gibt es da aber keinen direkten Zusammenhang. Lustig!

  6. Nein, der Gemseneier-Artikel war mir tatsächlich nicht bekannt, als ich diesen Artikel schrieb. Ich wurde erst darauf aufmerksam, als ein Autoren-Kollege hier kurz vor der Veröffentlichung noch nachträglich den Link dorthin einbaute. Insoweit habe ich mich auch nicht von dort inspirieren lassen.

    Ich gebe offen zu, dass die Idee von der alternativen Brücke nicht allein auf meinem Mist gewachsen ist: Ich hatte vorher schon von mehreren Leuten die Bemerkung gehört, dass es ja auch keine alternativen Brücken gäbe. Aber die Idee zu diesem Artikel kam mir schon eine Weile, bevor der Gemseneier-Artikel veröffentlicht wurde, sodass selbst eine indirekte Beeinflussung wohl ausscheidet.

    Insoweit muss es sich, so seltsam es auch ist, das zwei Blogs innerhalb zweier Wochen einen Artikel mit ähnlichem Inhalt veröffentlichen, wohl einfach um einen seltsamen Zufall handeln.

    Es tut mir daher zwar ein bisschen Leid, dass ich sozusagen euer Thema zu einem eigenen Artikel verwurstet habe, aber ich kann euch versichern, dass es weder beabsichtigt noch mir überhaupt bewusst war.

  7. Tja, HEX, das beweist doch wohl offensichtlich, dass eine Höhere Macht hier eine Botschaft loswerden will!
    So viel Korrelation muss doch einen Sinn ergeben! 😛

  8. Pingback: Psiram » Psirama – Der Psiram-Wochenrückblick (KW 6, 2019)

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