Red Lights

Da kommt doch tatsächlich zur Zeit ein Film mit einem skeptischen Thema im Kino: Red Lights heißt der hochkarätig besetzte Thriller.

Sigourney Weaver spielt darin eine Wissenschaftlerin, die übersinnliche Phänomene rational untersucht und Robert de Niro den blinden Seher, dessen Fähigkeiten sich vermeintlich einer rationalen Erklärung entziehen.

Wenn man vom Ende absieht, dann ist es ein Film, der jedem Skeptiker gefallen sollte, auch wenn es natürlich ein Hollywood-Thriller ist und mit entsprechenden Effekten nicht gegeizt wird. Der Realismus bleibt durch die Effekthascherei stellenweise auf der Strecke.

Trotzdem gibt es sehenswerte Szenen, so zum Beispiel als Sigourney Weaver ihren Psi-gläubigen Kollegen belehrt, wie man Kartentricks ausführt.

Die Macher haben sich dabei gut vorbereitet: so wird gezeigt, wie der Geistheiler Peter Popoff durch ein kleines Mikrofon im Ohr „hellseherische Kräfte“ demonstrieren konnte (aufgedeckt durch James Randi) und sogar der geniale Astrologie-Test nach Forer (auch Barnum-Effekt genannt) wurde untergebracht. Dabei gibt man einfach jedem Studenten einen scheinbar auf ihn zugeschnittenen astrologischen Text und lässt ihn diesen auf Treffsicherheit bewerten. Die Studenten sind überrascht von der Treffsicherheit des astrologischen Textes. Wie der Trick funktioniert, sieht man sehr schön hier.

Vermutlich haben die Autoren zumindest diese Doku mit James Randi gesehen:

(6 Teile, wir verlinken hier nur auf Teil 2, da er am besten zum Film passt)

Insgesamt ist es gut, dass diese Tricks im Mainstream Kino/Fernsehen auftauchen und die Leute sehen, wie leicht man entsprechende „Kräfte“ vortäuschen kann.

Der Film transportiert auch einen interessanten Gedanken: Menschen wollen an das Übersinnliche glauben, weil sie an ein Leben nach dem Tode, an einen besonderen Sinn glauben wollen. Das ist nach unserer Beobachtung ein verbindendes Element, das Homöopathiegläubige mit Hamer-Anhängern verbindet. Der „Geist“ wird als etwas von der Materie Unabhängiges und dieser übergeordnetes gesehen. Das vorgebliche Funktionieren der jeweiligen Heilsvorstellungen dient als Beleg dafür. Gegenargumente werden daher als bedrohlich angesehen und rufen heftige, emotionale Antworten hervor.

Viel Spaß beim Film, hier ist der Trailer:

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