Ungeimpfte gefährden andere Kindergartenkinder

Eine Studie aus Kalifornien hat festgestellt, dass die Anzahl der Kinder, die nicht geimpft sind, in den letzten 15 Jahren stark anstieg und nun mittlerweile in einigen Kindergärten die Herdenimmunität kompromittiert ist.

In den USA herrscht zwar prinzipiell Impfzwang, aber man kann je nach Bundesstaat relativ leicht bis relativ schwer eine Ausnahme erreichen. In Kalifornien genügt es, dazu eine eidesstattliche Erklärung abzugeben, dass man „Impfungen aus persönlichen Gründen ablehnt“. Dies können philosophische, religiöse oder auch medizinische Überlegungen sein. Die Seite VaccineSafty hat dazu eine Karte mit den Regelungen nach Bundesstaat zusammengestellt.

Laut der CDC gilt: Je leichter man eine solche Ausnahme bekommen kann, desto mehr Eltern besorgen eine. Und damit sinken die Impfraten. Während 2006 nur 0,5 Prozent der Eltern eine solche Ausnahme beantragten, waren es 2007 bereits 1,5 Prozent. Bis 2010 kletterte die Zahl auf 2,3 Prozent. Das mag nach nicht viel klingen, aber der Teufel liegt im Detail.

In der Studie wurde nun im Detail untersucht, wie viele Eltern für ihre Kinder solche Ausnahmen eingereicht haben bzw. wie viele Kinder betroffen sind. Dabei stellte man fest, dass zwar landesweit nur 2,3% der Kinder nicht immunisiert worden waren, aber sich die Ungeimpften in gewissen Kindergärten/Schulen extrem häufen.

An diesen „Hot Spots“ waren im Schnitt 15,6 von 100 Kindern nicht geimpft, 7000 Kinder besuchen sogar Kindergärten, in denen mehr als 20 Prozent Kinder ungeimpft sind. Man benötigt z.B. bei den Masern eine Durchimpfungsrate von 95%, damit die Herdenimmunität greift. Generell sind 16 Prozent Impfverweigerer genug um den Schutz durch die Herdenimmunität aufzuheben.

Wie man zum Beispiel an den Waldorfschulen bei uns sieht, deren Klientel Impfungen oft ablehnt, häufen sich auch dort die Masernfälle.

Auch in Kalifornien wurden die Masern wegen Impfgegnerschaft schon eingeschleppt. Ein Ausbruch der Masern 2008 konnte auf einen ungeimpften Siebenjährigen, der sich in der Schweiz infiziert hatte, zurückgeführt werden. Das Kind steckte zwei Geschwister, zwei Spielkameraden und vier Kinder beim Besuch des Kinderarztes an. Diese steckten weitere drei Kinder an. Der Ausbruch war also schnell unter Kontrolle. Würde so ein infiziertes Kind jedoch an einer Schule mit 20% Ungeimpften landen, so wären die Auswirkungen weit drastischer.

Auch der Keuchhusten ist wieder auf dem Vormarsch; 2010 gab es den größten Ausbruch dieser Krankheit seit den 1950ern.

Bei den Gründen für die Ablehnung der Impfung wird wieder einmal der Betrüger Wakefield genannt, der eine Studie gefälscht und behauptet hatte, dass Impfungen Autismus verursachen.

Ein Viertel der Amerikaner glaubt, dass Impfungen Autismus verursachen können. Ein kleiner Betrug bei einer Studie vor 14 Jahren – ein kleiner Betrug, der auch heute noch Schaden anrichtet. Impfungen sind ein Medikament und als solches mit Nebenwirkungen behaftet. Allerdings sind diese im Vergleich zur Schutzwirkung klein oder selten. Es ist bedauerlich, dass Menschen durch Angstmache davon abgehalten werden, ihre Kinder impfen zu lassen.

35 Gedanken zu „Ungeimpfte gefährden andere Kindergartenkinder“

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  2. @FMH

    Man müsste sich schon langsam als Behörde Gedanken machen die in manchen Gegenden verpflichtend einzuführen. Vorabklärungen, Aufklär-Kampagnen und dann dementsprechend infizierte und nicht-infizierte trennen.

    Mega-Aufwand.

    Aber für die einfachere und sichere Lösung, ne Imfpflicht sinds noch zu wenig Tote & Geschädigte, so zynisch das klingt…

    um das zum tagespolitischen Thema zu machen brauchts halt MedienFocus, den bekommt man nur durch entsprechende Leichenpflasterei.

    Vorher wirds unsere Legeslative am Arsch vorbeigehen!

    In Deutschland, der Schweiz und Österreich gibt es derzeit keine gesetzlich verankerte Impfpflicht für den Menschen, nur sogenannte Impfempfehlungen. Bis 1983 gab es eine gesetzliche Impfpflicht gegen Pocken.

    http://de.wikipedia.org/wiki/Impfpflicht

    Tiere sind anscheinend besser geschützt vor gefährlichen Impf-Ideologien als Kinder. *kotz*

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  3. @Ratiomania
    Wenn ich mich recht erinnere, hat die Impfpflicht in England im 18. Jahrhundert den Impfgegnern einen gewaltigen Auftrieb verschafft.

    Eine Verordnung durch den Staat könnte zu einem starkem Anti-Impf-Backlash führen….

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  4. Ich verlinke mal in eine Diskussion drüben auf „Gesundheit-Check“, in der es um die Hintergründe von Impfmüdigkeit, Impf-Denialismus, Medienkampagnen gegen Impfungen etc. geht.

    Es sollte daran deutlich werden, dass sich teilweise sogar „Gesundheitsexperten“ und Wissenschaftler, die es wirklich besser wissen sollten, im Sinne der Impfgegner instrumentalisieren lassen 🙁

    http://www.scienceblogs.de/gesundheits-check/2012/08/denialismus-beim-impfen.php#comment354386

    Falls der Direktlink wieder klemmt – ab hier etwa gehts los:

    Kommentar-Direktlink Ponder· 22.08.12 · 14:00 Uhr

    Beispiel HPV-Impfung (Human Papilloma-Virus)

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  5. @Stöber
    Gut, zumindest einer unter tausenden. Es stellt sich allerdings auch die Frage, inwiefern das überhaupt praktikabel funktioniert – vor allem wenn die Eltern wissen, welcher Warteraum für infektiöse und welcher für nichtinfektiöse Kinder ist. Und es funktioniert auch nur unter der Voraussetzung, dass der Arzt bereits vor oder beim Eintreffen der Patienten genau sagen kann, ob eine Ansteckungsgefahr besteht oder nicht.
    Eigentlich bräuchte man für jeden Patienten einen eigenen Warteraum.

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  6. @FMH: Nö, bei uns sind schon mindestens 2 Kinderärzte, die das so handhaben. Bei unserem steht das sogar an der Eingangstür, dass man im Falle einer Infektion 3 mal klingeln soll, um direkt in ein Behandlungszimmer geleitet zu werden ohne Umweg über das Wartezimmer.

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  7. Es gibt zwar keine gesetzliche Impfpflicht aber es gibt eine Fürsorgepflicht der Eltern und es gibt eine Kinderrechtskonvention, die den Kinder das Recht auf höchstmögliche Gesundheit zusichert. Dazu gehören auch Impfungen, wie Unicef und die Vereinten Nationen festgestellt haben

    siehe hier http://www.unric.org/html/german/kinder/presse/7.htm

    Kinder haben ein Recht auf Impfungen.

    Und in der Kinderheilkunde gibt es den Begriff Kindesmisshandlung, eine Untergruppe davon heisst Vernachlässigung, also wenn Kind nicht in die Schule geschickt wird oder eben wenn Kinder nicht entsprechend geimpft werden. Vernachlässigung ist wahrscheinlich die häufigste Form der Kindesmisshandlung, in der USA sterben mehr Kinder an Vernachlässigung als an körperlicher Misshandlung.

    hier nachzulesen

    http://www.kindesmisshandlung.de/mediapool/32/328527/data/VN-KJA-2005.pdf

    Und da findet man in der Tabelle auch die Form der Vernachlässigung durch unzureichende Impfungen.

    Zitat: „Keine medizinische bzw. gesundheitliche Vorsorge (-untersuchungen), keine
    Zahnvorsorgeuntersuchungen, keine oder unzureichende Impfungen, jeweils
    aus
    ➢ Misstrauen gegenüber Medizinsystem
    ➢ Religiöser oder kultureller Einstellung“

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  8. Stöber :
    “und vier Kinder beim Besuch des Kinderarztes an”
    Stümper! Wofür gibt es Warteräume für Infektiöse? Oder kennen die Amerikaner sowas nicht?

    In wie vielen Wartezimmern treffen 5 ungeimpfte Kinder aufeinander? (Klar, könnten die anderen 4 zu jung gewesen sein, aber das bei 4 Kindern eine 2xImpfung nicht gegriffen hat, ist 1:100 Millionen). Was sagt das über den Kinderarzt aus?

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  9. Ich würd mal vermuten, da könnte die Kühlkette unterbrochen gewesen sein.
    Oder ert öfters mal vergessen dass in der Spritze das Lösungsmittel ist und er das Lyophilisat mit dem Antigen zuerst auflösen muss und dann injizieren.
    Fällt unter Anwendungsfehler

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  10. Naja, ich gehe mal davon aus, dass 4 zufällig anwesende Kinder nicht alle gleichzeitig mit der selben Charge geimpft wurden. Wahrscheinlicher scheint mir, dass gar nicht geimpft. Und daher vermute ich, der Kinderarzt ist auch ein „Hot Spot“, genau wie manche Kindergärten…

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  11. Pingback: Links from 27.08.2012 | Tarfus
  12. @Stöber
    bin ich der da rechts: ja, wir haben getrennte wartezimmer, und ja, wir versuchen die kinder zu filtern, aber nein, die eltern halten sich nie daran. „aber im anderen steht die schöne kullerbahn…“

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  13. Nein?
    Was will ich im diesem Blog mit einem schlechten (z.T fehlerhaften und trivialen) Artikel über die Entstehung von Autoimmunerkrankungen von Biophysikern, der sich allenfalls auf dem Niveau einer mäßigen Bachelorarbeit bewegt? Hier geht es um folgendes: „Ungeimpfte gefährden andere Kindergartenkinder“.
    Der Zusammenhang erschließt sich mir hier nicht so ganz.

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  14. @Ly S.: Herr/Frau Lachhaft bringt es wohl nicht auf die Reihe, mehr außer flapsig-pubeträrer Bemerkungen zum weiteren informativen Gehalt beizutragen.

    Vermute ja, sie/es/er wollte belegen, wie schlimm der Eintrag von Antigenen ist. Bei modernen Impfungen lachhaft wenig, jede Schürfwunde ist 1000mal schlimmer.

    Aber moderne Kommunikation ist halt so und man kann nur spekulieren. Wenn man selber nichts zu sagen hat, sagt man halt: „Steht doch da.“

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  15. Und ich dachte schon, dass der Artikel in einem peer reviewed Magazin erschienen ist, welches hier öfter mal zitiert wird reicht, um Leute zum nachdenken zu bringen. Aber da steht natürlich das falsche drin. Das hab ich unterschätzt.

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  16. @Lachhaft: Wer zwingt Dich denn überhaupt, auf die PSIRAM-Seiten zu gehen, wenn da Mist steht? Beruflich bedingt? Gar nicht hinzuklicken spart noch viel mehr Lebenszeit für anderes.

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  17. Lachhaft :

    Ihr seid ein Unfall. Man guckt hin, dabei will man es gar nicht.

    So ungefähr?
    „Achtung Geisterfahrer, auf dem Lebermeridian kam es heute zu einem schweren Zusammenstoß einer Feinstofflichkeit mit der Realität- infolge neugieriger Astralreisender auf der Gegenfahrbahn kommt es zu starken Behinderungen des Qi-flusses“.

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  18. Pingback: Strafrechtliche Konsequenzen für Impfverweigerer? @ gwup | die skeptiker

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