Psirama – Der Psiram-Wochenrückblick (KW47, 2017)

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Wir sind so gut wie tot. Zumindest wenn man den Reaktionen der Freizeit-Apokalyptiker auf die aktuellen Meldungen zum Insektensterben glauben kann. Dabei ist es durchaus möglich und notwendig, die veröffentlichten Zahlen zu prüfen, deren Zustandekommen zu hinterfragen und sich auf die Suche nach möglichen Ursachen zu begeben. In vielen Kommentarspalten ist diese Frage dagegen längst geklärt: Glyphosat (das tatsächlich oft für ein Insektizid gehalten wird) ist schuld, oder die Bauern, mindestens aber Chemie oder Gene, vielleicht auch Atome. Wer hier etwas breitbandiger argumentiert, gerät schnell in Verdacht, von IHNEN bezahlt zu sein. Wir finden offene Fragen spannender als fertige Meinungen und haben deshalb nicht nur zu diesem Thema einige Links gesammelt, die wir wieder gerne diskutiert sehen möchten.

 


 

Wissen und Forschung

 

The Washington Post: Please stop annoying this NASA scientist with your ridiculous Planet X doomsday theories

David Morrison is a real NASA scientist who studies real planets and makes real discoveries about the real universe.

Unfortunately for him, Morrison’s duties also include debunking perennial Internet theories that a fake planet is about to destroy the Earth, which was supposed to happen in 2003, then 2012, then Sept. 23, then October — and now the world is supposed to end again some time Sunday.

 

Meedia: „Weniger predigen, mehr berichten“ – Statistik-Professor über den Umgang von Medien mit der „Insektensterben“-Studie

In zahlreichen Berichten über eine Studie zum Insektensterben haben Medien hierzulande geradezu Weltuntergangsszenarien entworfen. Die betreffende Studie will den Nachweis erbracht haben, dass von 1989 bis heute der Insektenbestand um mindestens 75% zurückgegagen ist. Der Dortmunder Statistik-Professor Walter Krämer hat gemeinsam mit Kollegen die Studie wegen methodischer Mängel zur „Unstatistik des Monats“ gekürt. Mit MEEDIA sprach er über den seiner Meinung nach fatalen Umgang von Medien mit Statistiken.

 

Transgen: Mit alten Gentechnik-Ängsten gegen neue Genome Editing-Verfahren

Aber die Anti-Genome Editing-Allianz hat leichtes Spiel: Etwa 90 bis 95 Prozent der Deutschen haben noch nie etwas von CRISPR/Cas oder Genome Editing gehört und wissen nicht, was sich dahinter verbirgt – so eine aktuelle Fokusgruppen-Studie des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) und ähnlich ein Umfrage des YouGov-Instituts. Doch trotz aller Unkenntnis – die meisten Befragten haben schon jetzt eine klare Meinung: Es ist „Gentechnik“ und deswegen ungesund und unnatürlich.

 

Bauer Willi: Tödliche Fallen…

Forscher aus Mainz haben einmal hochgerechnet, dass so jede Nacht alleine in Deutschland etwa 1 Milliarde Insekten diesen Lichtfallen zum Opfer fallen. Entweder sie fallen erschöpft zu Boden oder sie verbrennen schlichtweg an den heißen Birnen. Aber auch indirekte Folgen hat das Licht: Aufgrund der Ablenkung durch das Licht finden viele Falter nicht mehr ihren Sexualpartner und da ihr Lebenszyklus oft nur wenige Tage dauert, ist eine Fortpflanzung nicht mehr möglich.

 

Spektrum.de: Lichtverschmutzung: Die gescheiterte LED-Revolution

Eine schlechte Nachricht nicht nur für Astronomen: „Die belebte Welt hat sich sei jeher auf natürliche Hell-Dunkel-Zyklen eingestellt“, erklärt Franz Hölker vom Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei in Berlin. „Aus evolutionärer Perspektive ist Kunstlicht ein erst seit sehr kurzer Zeit auftretender Stressor. Viele Organismen haben nicht genug Zeit gehabt, sich anzupassen: Die natürlichen Lichtzyklen werden folglich durch die Einführung von Kunstlicht erheblich gestört.“ Etwa 30 Prozent der Wirbeltiere sind nachtaktiv, bei den Wirbellosen sogar mehr als 60 Prozent. Aber auch Pflanzen und Mikroorganismen werden von künstlichem Licht beeinflusst, und erst langsam beginnen Wissenschaftler mögliche negative Auswirkungen des Verschwindens der Nacht auf die menschliche Gesundheit zu verstehen.

 

Spektrum.de: Wenn alles schwingt

Wenn Leute über Esoterik sprechen, geht es oft um Schwingungen. Vom „heilenden Schwingungsniveau“ der Natur ist die Rede, man kann sich einen – selbstverständlich völlig wirkungslosen – „Schwingungsverstärker“ als Schlüsselanhänger kaufen. Auf einer (für Szeneverhältnisse ungewöhnlich gut verständlichen) Esoterikseite heißt es, Materie schwinge beispielsweise auf der niedersten Frequenz, Geistiges und Spirituelles auf einer höheren. Da die menschlichen Sinne nun bekanntermaßen nur bestimmte Frequenzbereiche wahrnehmen könnten, sei das Spirituelle für uns unhörbar und unsichtbar.

 

derStandard.at: Forscher zweifelt an Existenz von Dunkler Materie und Dunkler Energie

Maeder sagt, er habe das Standardmodell unter Berücksichtigung der Skaleninvarianz des Leerraums geändert – und die bisherigen Probleme seien verschwunden. Die beschleunigte Ausdehnung des Universums lasse sich so auch ohne Dunkle Energie abbilden. Außerdem habe er Newtons Gesetz der universellen Gravitation entsprechend modifiziert, was eine Erklärung für die Bewegung von Sternen in Galaxien liefere – ganz ohne Dunkle Materie.

 

eso.org: ESO-Beobachtungen zeigen, dass der erste interstellare Asteroid mit nichts vergleichbar ist, was wir bisher kennen

Zum ersten Mal haben Astronomen in unserem Sonnensystem einen Asteroiden untersucht, der aus dem interstellaren Raum stammt. Beobachtungen mit dem Very Large Telescope der ESO in Chile und anderen Observatorien auf der ganzen Welt haben gezeigt, dass dieses einzigartige Objekt für Millionen von Jahren durch den Weltraum gereist ist, bevor es zufällig auf unser Sonnensystem traf. Es scheint sich um ein dunkelrotes, langgezogenes metallisches oder felsiges Objekt zu handeln.

 

Nature: Rewarding negative results keeps science on track

Research cannot be self-correcting when information is missing. The sorts of information most likely to stay in the shadows come from the negative results and replication studies that these two prizes put into the limelight. Indeed, in many fields, independent replication can be an advance in itself. Biomarkers and drugs, for example, must be tested in different patient populations from those of the initial studies to show that they work broadly and reliably — or, more importantly, that they don’t. Working out why can inform clinical approaches and elucidate the underlying biology.

 

Bauer Willi: Warum weniger Insekten in Orbroich?

Die Sache mit dem Insektensterben lässt mir keine Ruhe. Ich will es jetzt wissen, was da in der Nähe von Krefeld passiert ist. Ich will es mit eigenen Augen sehen, wie es dort ausschaut und nicht nur rumdiskutieren und vermuten. Das bringt nichts.

Durch Facebook bin ich auf Ralf Pauelsen aufmerksam geworden und eher durch Zufall habe ich gesehen, dass er in Orbroich bei Krefeld wohnt, also genau am Rande des Naturschutzgebietes, in dem der Entomologen-Verein seine Insektenfallen aufgestellt haben.

Also bin ich hingefahren und habe ihn befragt.

 


 

Gesundheit und Medizin

 

Nachgefragt-Podcast: NGF009-Thema: Pseudomedizin-Kritik

In keinem anderen Gebiet sind die Pseudowissenschaften verbreiteter als in der Medizin. Medizinische Evidenz und gefühlte Gesundheitswahrheiten stehen sich hier gegenüber. Viele Patienten beginnen alternativmedizinischen Angeboten zu vertrauen und wenden sich mitunter komplett von der modernen Medizin ab. Wie kommt es dazu und was ist das Gefährliche an pseudomedizinischen Heilmethoden? Mit der Ärztin und ehemaligen Homöopathin Natalie Grams beleuchte ich in der neunten Folge dieses Problem genauer, wobei sie die Schwächen des Gesundheitssystems aufzeigt.

 

test.de: Methadon bei Krebs: Große Hoff­nungen, wenig Belege

Klinische Studien kosten viel Geld. Im aktuellen Fall bemängeln Kritiker, dass unabhängige Arznei­mittel­forschung in Deutsch­land unzu­reichend gefördert werde und dass die Pharma­industrie an der teuren Erpro­bung des billigen Methadons bei Krebs kein Interesse habe. Freilich dürfte das Mittel die sons­tigen Gewinne von Firmen kaum beschneiden, weil es nach jetzigem Wissens­stand nur zur Ergän­zung und Verstärkung regulärer Krebs­therapien infrage kommt, aber nicht als Ersatz.

 

SZ.de: Kaffeetrinker leben gesünder

In einem Kommentar empfiehlt der Epidemiologe Eliseo Guallar Kaffee als Bestandteil einer „gesunden Ernährung für die meisten Erwachsenen“. Er warnt jedoch, dass zum Kaffee häufig „zuckerreiche Produkte und ungesunde Fette“ gereicht würden. Vermutlich meint er damit Desserts und Kuchen, die für den vollkommenen Kaffeegenuss jedoch unerlässlich sind, was zukünftige Studien zur Lebensqualität und gehobenen Stimmung von Kaffeetrinkern unbedingt berücksichtigen müssen.

 

noz: Krankenkasse aus Minden zahlt keine Homöopathie mehr

Osnabrück. Viele Krankenkassen haben mit Apotheken und Ärzten Verträge über homöopathische Behandlungen abgeschlossen. Eine Krankenkasse aus Minden steigt nun aus einem solchen Vertrag aus. Kritiker jubeln. Befürworter relativieren.

 

Science: The dark side of an herbal medicine

Aristolochic acid, an herbal compound found in many traditional medicines, had been previously linked to kidney failure, as well as cancers of the urinary tract. Because of these known toxicities, herbs containing this compound have been restricted or banned in some countries, but it is still available on the internet and in alternate formulations. By analyzing numerous samples from Taiwan and other countries in Asia and elsewhere, Ng et al. demonstrated the effects of aristolochic acid in hepatocellular carcinoma, a much more common tumor type. The authors showed that the use of this drug remains widespread in Asia and particularly in Taiwan, and that it appears to increase the risk of multiple different cancer types.

 

Spektrum.de: Drogentrips mit Heilwirkung

Die Chemikalie, die vor allem als Inhaltsstoff der Partydroge Ecstasy bekannt ist, soll die Behandlung Posttraumatischer Belastungsstörungen (PTBS) unterstützen. In ihrer abschließenden Beurteilung Ende August 2017 verlieh die Behörde der Therapie den Status „Breakthrough Therapy“ und signalisierte damit, dass sie signifikante Vorteile gegenüber allen bisher verfügbaren Methoden bieten könnte.

 

Salonkolumnisten: Schafft die IARC ab!

Wenn das IARC Wurst und Alkohol als „krebserregend für Menschen“ einstuft, nehmen die wenigsten Menschen das wirklich ernst und ändern ihr Verhalten; handelt es sich um eine unbekannte Substanz, ist die Verunsicherung groß und die meisten Menschen sind überzeugt, es wäre besser, deren Herstellung oder Verwendung zu verbieten. Insofern ist die Kategorisierung der IARC lebensfremd und lädt zu Missverständnissen ein.

 

Susannchen braucht keine Globuli: Gastbeitrag vom Chemischen Reporter: Schlecht informiertes Wasser!

Unsere Gesellschaft hat einige Substanzen so stark mit Bedeutung aufgeladen, dass sie fast magisch zu sein scheinen. Eine dieser Substanzen ist Wasser. Die lebensspendende Verbindung wird von Esoterikern und Lebensmittelherstellern teuer verkauftIn neuem Fenster öffnen. Angeblich können diese Leute Wasser energetisieren, informieren, beleben oder strukturieren. Wie geht das? Und kann das jeder? Fünf Fragen an die Wasserhändler.

 

Onkel Michaels kleine Welt: Das Geschäft mit der Homöopathie

Immer wieder wird in Diskussionen mit Homöopathie-Befürwortern von ihnen etwas nebulös die „Pharma-Lobby“ ins Feld geführt. Damit beschwören sie ein Bild herauf von seelenlosen Betonfabriken, in denen stumpfe Automaten lieblos Pillen zusammenpanschen. Während auf der anderen Seite der liebe, nette ältere Herr (oder die liebe, nette ältere Dame) steht, im weißen Kittel, mit Lesebrille ganz vorne auf der Nasenspitze, der im Gärtlein hinter seinem gemütlichen Cottage erst Pflanzen liebevoll züchtet und sie dann einzeln erntet, um anschließend liebevoll Globulis herzustellen und diese dann – von Hand natürlich – in die kleinen Fläschken abzufüllen.

 


 

Gesellschaft, Politik und Religion

 

heise online: Bastler will aus selbstgebauter Rakete die „flache Erde“ fotografieren

Ein 61-jähriger Bastler aus den USA will erneut in einer selbstgebauten Rakete mehrere Hunderte Meter durch die Luft rasen. Ein Ziel dieser lebensgefährlichen Versuche ist es, irgendwann ein Foto der angeblich nicht runden, sondern flachen Erde zu machen.

 

jungle.world: Döneken mit Däniken

Von größerer Relevanz und Gefährlichkeit ist aber die massenhafte Verbreitung eines verschwörungsideologischen rechten Weltbilds. Erich von Däniken bestreitet den Klimawandel nicht, behauptet aber, dieser habe nichts mit dem von Menschen verursachten Kohlendioxidausstoß zu tun, sondern sei natürlichen Ursprungs. Im Juni twitterte er: »Überall Festivals für Homos, Lesben etc. Nichts dagegen. Aber gibt’s eigentlich auch noch Festivals, an denen sich Normale zeigen dürfen?« Der anschließende Shitstorm – viele Twitterer fragten, ob denn von Dänikens abstruse Alien-Theorien normal seien – brachte den 82jährigen zu einer halbgaren Entschuldigung im Stil Erich Mielkes: »Ich liebe alle Homos und Lesben!« Typisch verschwörungsideologische Topoi durchziehen die Bücher und Auftritte von Dänikens: Geheimdienste, Medien und Wissenschaftler – bis auf wenige »Erleuchtete«, die natürlich nicht namentlich genannt werden – verstecken Beweise, manipulieren die Gesellschaft und ­lügen, um die Anwesenheit der Aliens zu verheimlichen.

 

derStandard.at: Goldenes Brett für den „König von Deutschland“

Obwohl mit dem Impfgegner Andrew Wakefield und dem Mediziner und Schutzengel-Vertrauten Johannes Huber auch zwei Vertreter der klassischen Esoterik nominiert waren, verlieh die Jury am Donnerstagabend in der Wiener Urania einem „König“ und damit erneut einem im weitesten Sinn politischen Aktivisten das Goldene Brett: Peter Fitzek ist eine Führungsfigur der deutschen „Reichsbürgerbewegung“, die unter veränderten Vorzeichen mittlerweile auch in Österreich immer mehr Anhänger findet.

 

GWUP-Blog: Das Goldene Brett 2017: And the winner is … Peter Fitzek

Der selbsternannte “König von Deutschand” wurde am Abend in Wien und Hamburg mit dem traditionellen Negativpreis für den größten Blödsinn des Jahres bedacht.

 

Spektrum.de: Was wäre, wenn Weltretter gar nicht die Welt retten möchten?

Viele der anfangs so idealistischen Öko-Davids haben sich längst zu knallhart operierenden, mächtigen Goliaths entwickelt, die ihre Aktionen mit Hilfe von PR-Profis, Controllern und effizient organisierten Rechtsabteilungen durchführen. Viele Umweltschutzorganisationen richten ihr Augenmerk immer weniger auf die dringendsten Umweltprobleme, sondern verfahren nach dem Gesichtspunkt: Welches Thema generiert die meisten Spendengelder? Es sind also weniger echte Wissenschaftler, die relevante Themen vorgeben, sondern so genannte „Kampagner“, die sich in erster Linie Gedanken machen, wie man möglichst erfolgreiche Hypes inszeniert.

 


 

Psiram

 

Aus dem Blog-Archiv (03/2013): Greenpeace: Gen-Pflanzen: riskant, unkontrollierbar, nutzlos!

Greenpeace behauptet auf seiner Website ja so einiges zur Gentechnik, die wohl zentrale Seite dazu schreibt: Gen-Pflanzen: riskant, unkontrollierbar, nutzlos! und zählt in 4 Hauptpunkten auf, warum die Technologie und die daraus entwickelten Pflanzen so schlimm seien.

Aber ist das wirklich so? Gehen wir das mal Schritt für Schritt durch.

 

Neu im Psiram-Wiki:

Energiekonverter nach Schmid
Sott.net
Free21

 


 

Video der Woche

 

Besuch der Referenz-Naturschutzfläche der Krefelder Insektenstudie im Orbroicher Bruch

Die Sache mit dem Insektensterben lässt mir keine Ruhe. Ich will es jetzt wissen, was da in der Nähe von Krefeld passiert ist. Ich will es mit eigenen Augen sehen, wie es dort ausschaut und nicht nur rumdiskutieren und vermuten. Das bringt nichts. Durch Facebook bin ich auf Ralf Pauelsen aufmerksam geworden und eher durch Zufall habe ich gesehen, dass er in Orbroich bei Krefeld wohnt, also genau am Rande des Naturschutzgebietes, in dem der Entomologen-Verein seine Insektenfallen aufgestellt haben. Also bin ich hingefahren und habe ihn befragt. Das hat bisher noch keiner gemacht: Jemanden gefragt, der dort seit 49 Jahren (in Kürze 50 Jahre 🙂 ) lebt, Bauer ist und selbst dort Flächen bewirtschaftet. Mehr Ahnung geht nicht.

Direktlink: https://www.youtube.com/watch?v=Z-3cv2WKOJw

14 Gedanken zu „Psirama – Der Psiram-Wochenrückblick (KW47, 2017)“

  1. Den Beitrag mit und über Professor Krämer finde ich ehrlich gesagt wenig gelungen. Das Insektensterben-Paper ist sicher stark kritikwürdig, aber dieser Beitrag ist dazu wenig geeignet. Stattdessen tut Herr Krämer das, was er anderen zurecht ankreidet: Er wird unsachlich. Formulierungen wie „in der rot-grünen Panikmacherszene“, „Sobald jemand anfängt, von „statistischer Signifikanz“ zu schwafeln, ist er oder sie oft schon ein Scharlatan“ usw. vermitteln mehr den Eindruck, dass sich hier einer profilieren will („Ich ganz toll, alle anderen doof“), als das fundierte Kritik geübt wird. Schade.

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  2. @ SlowPoke
    Finde ich auch. Sein Hauptanliegen ist es, zu zeigen, dass er es besser weiß und besser kann und der Rest sowieso Unsinn ist. Da fällt es etwas schwer, eine relevante Information aus dem Text zu filtern. Vielleicht hat er sich auch nur dem Medium angepasst und entsprechend eine Krawall-Show abgeliefert.

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  3. Ein konstruktiver Artikel zum Insektensterben (und insb. Vogelschutz) im Spektrum über eine englische Farm, die versucht im Rahmen konventioneller Landwirtschaft Naturschutzmaßnahmen umzusetzen:
    – Mehr Hecken
    – Fenster für Bodenbrüter
    – Geänderte Fruchtfolge
    – Resistente Sorten ( teilweise weniger Pestizide)

    Bislang scheint die Farm erfolgreich.

    http://www.spektrum.de/news/konventionelle-landwirtschaft-und-naturschutz-koennen-auch-zusammen/1520911

    Ein ähnliches Projekt gibt es auch in Deutschland mit mehreren Modellbetrieben (begleitet u.a. vom NABU und dem Deutschen Bauern Verband):

    http://franz-projekt.de/massnahmen

    Antworten
  4. Bislang scheint die Farm erfolgreich.http://www.spektrum.de/news/konventionelle-landwirtschaft-und-naturschutz-koennen-auch-zusammen/1520911

    Nette Story, aber daran ist nichts revolutionär. Viele vergleichbare Förderprogramme gibt es in Deutschland auch. Allerdings hapert es an der Finanzierung und an der Zuverlässigkeit von Förderprogrammen. Und an der zum Teil aberwitzigen Bürokratie. Oder auch an ganz praktischen Dingen wie den mangelnden Vermarktungsstrukturen für alternative Feldfrüchte.

    Vor allem hapert es aber mittlerweile auch beim Vertrauen in die Politik. Wer lässt schon eine Hecke wachsen, wenn er damit rechnen muss, dass er diese nie wieder entfernen darf? Gerade mit dem „Knickerlass“ (Google hilft weiter) des Robert Habeck wurde viel Porzellan zerschlagen. Mit Folgen weit über Schleswig-Holstein hinaus.

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  5. Was daran „scheee“ ist, wenn ein Kind schwerst erkrankt ist, möcht‘ ich mal wissen. Es ist anzunehmen, dass Leute wie Tribeka nur Überschriften lesen und irgendwie frohlocken, Autismus wäre jetzt amtlich als Impfschaden beglaubigt. Nichts könnte falscher sein. Im Text heißt es:

    Eight years later, the government has quietly conceded that vaccines aggravated a cell disorder nobody knew Hannah had, leaving her with permanent brain damage and autistic-like symptoms.

    Hannah Poling leidet nicht an Autismus.

    Hannah Poling is a girl with mitochondrial enzyme deficit caused encephalopathy from Athens, Georgia. Her case was one of the 5,000 filed by families of autistic children until the US Department of Health and Human Services reviewed her medical records. In 2008 the US Department of Health and Human Services decided that vaccines may have played a part in exacerbating her symptoms caused by the enzyme deficit. No hearing was heard and no case was presented to the „vaccine court“ as her case was conceded administratively.[1]

    The case was concluded without cause.

    What makes the case seem like a smoking gun for vaccines causing autism is that Hannah had a series of ear infections delaying vaccinations until receiving 5 in one day at 19 months of age. She displayed some lethargy and a rash following the vaccinations for 2 weeks, which are normal reactions, until months later displayed autism symptoms. For people who think correlation is causation it was the perfect fit for their „theories“.
    https://rationalwiki.org/wiki/Hannah_Poling

    Solche mitochondrialen Enzephalopathien sind absolute Raritäten, sie sind genetisch bedingt und werden nicht durch Impfungen verursacht. Ein „kausaler“ Zusammenhang mit Impfungen stützt sich allein auf ein post hoc ergo propter hoc der klinischen Manifestation.

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  6. @ Tribeka

    Eben, damit ist der angebliche Zusammenhang zwischen Impfung und Autismus wieder nicht nur nicht bestätigt sondern (zumindest für diesen einen Fall) eindeutig widerlegt, s. Artikel und pelacanis Kommentar.

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  7. Ach, da gibts schon ein paar Sachen, die „falscher“ sein können, z.B.:

    Die meisten Nerds hier wissen, welche Jahreszeit außerhalb ihres Cubicles gerade herrscht.

    Mindestens 1% der Nerds hier haben einen 5km in ihrem Leben beendet.

    CBS, MSNBC und CNN sind Lügenpresse, und Links werden deshalb gelöscht.

    Mehr Beispiele?

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  8. @ pelacani

    …dass Leute wie Tribeka nur Überschriften lesen …

    Ich glaube, da schätzt du tribeka nicht ganz richtig ein. Er ist kein Impfgegner/VTler. Das Thema ist prinzipiell egal, Provokation ist das Ziel. Tribeka bezieht seinen Selbstwert daraus, andere dazu zu bringen, sich aufzuregen. Dass er dafür einen mehr als 7 Jahre alten Artikel ausgräbt, ist einigermaßen jämmerlich.

    Dieser Fall wird von Impfgegnern jedenfalls auf ähnliche Weise missbraucht wie das Lanka-Urteil. Kurz drübergelesen, Ausgang fehlgedeutet – Bingo: Es gibt keine Masern-Viren! Diese langweilige Urteilsbegründung in unleserlichem Beamtendeutsch interessiert eh keinen.

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