Eso-Tage Mainz, Teil 2

Nachdem wir uns beim Litios-Stand mühsam das Lachen verbissen haben, sind wir erst mal in einen Vortrag. Es gab ein Channeling, und zwar von Elias. Das liegt daran, dass Kryon sich zurückgezogen hat, wie uns von einer korpulenten Dame eingangs erklärt wurde. Ferner hat Sie sich beschwert, dass alle immer mit dem dritten Auge sehen wollen, statt sich auf ihre Chakren zu verlassen. Das war aber alles sehr verwirrend. Nach diesen Erläuterungen fing das Channeling an. Ich hab es aufgenommen, aber ich saß ziemlich weit hinten und die Tonqualität ist nicht gut genug. Das ist schade, denn es hatte vor allem eine Wirkung: Es war furchtbar einschläfernd. Einer von uns ist tatsächlich selig entschlafen, und deswegen hätte ich die Aufzeichnung gerne, wenn ich mal wieder nicht einschlafen kann. Danach durfte man Elias Fragen stellen. Eine Frau fragte nach Beziehungsproblemen, ein Mann, ob er auswandern solle. Andere wollten einfach nur eine Grußbotschaft haben. Die Antworten waren immer allgemeines Geseiere ohne Ja und Nein. Diese inhaltsleeren Botschaften wurden aufmerksam aufgenommen und mit heftigem Kopfnicken quittiert. Wir sind dann schleunigst verschwunden.


Jetzt fühlte ich mich bereit, es mit den Violetten aufzunehmen. An dem Stand saß ein Rauschebart mit Augenkrebs förderndem violetten Pulli sowie ein etwas älteres Männchen, das gerade im Gespräch war. Ich knöpfte mir also zuerst den Rauschebart vor. Was er Interessantes über Impfungen wusste, könnt ihr selber hören.

Meine Empfehlung: Wer nicht mehr arbeiten, sondern sich lieber selbst verwirklichen will, sollte unbedingt die Violetten wählen. Der große Knall kommt sowieso.

Zum krönenden Abschluss habe ich mich noch zu Lady Dschandra bemüht. Das ist eine etwas ältere Dame, die eine höchst interessante Webseite betreibt. Da sieht man Profile von Beratern, sucht sich einen aus, und quasselt dem für 99 Cent pro Minute Blasen ans Ohr. Eine Dienstleistung, deren Nachfrage die Vereinsamung in unserer Gesellschaft sauber dokumentiert. Aber auf ‚einfühlsame‘ Weise. Hört selbst.

Hier noch zwei Bildeindrücke: Eine echte Zigeunerin, die sehr schlecht gelaunt war, weil sich niemand für sie interessiert hat und Bücher von Sai Baba.

10 Gedanken zu „Eso-Tage Mainz, Teil 2“

  1. erinnert mich irgendwie an Fear and Loathing in Las Vegas…da gibt es eine szene, wo die beiden in eine art varieté casino oder sowas reintorkeln (auf ether), Bazooko Circus, mit wilden verkleidungen und trapezkünstler, midgets usw. der von johnny depp gespielte hauptcharakter kommentiert bloß lakonisch « bazooko circus is what the whole damn world would be doin on saturday nite if the nazis had won the war. this WAS the 6th Reich » (unten min 3:20) hier der link http://www.youtube.com/watc

    Antworten
  2. Zur Zeugeuner-Tante: Der Begriff "Zigeuner" kommt von "ziehender Gauner", was ja in diesem Fall durchaus zutreffen mag. Vielleicht hat die Zigeunerin das noch nicht mitgekriegt, sonst würde sie sicher ihren Schnulli "Roma-und-Sinti-Orakel" nennen. Aber dann würde ich ihr als Zentralrat der Roma und Sinti kräftig in den Hintern treten.

    Antworten
  3. Schön, dass der Violetten-Mann will, das "Aufklärung" über die Inhaltsstoffe der Produkte dieser "Milliardenindustrie" will… ich würd auch gern wissen was in diesen Geopathologieschachteln drinnen ist…

    Moment.. welche Industrie meinte der nochmal?

    Antworten
  4. (ich entschuldige mich für meine akute Grammatikbefreitheit, hier noch ein s dazu, dort noch ein "will" durch mehrere andere passive Verben ersetzen..)

    Antworten

Schreibe einen Kommentar

css.php