Vorgestern fand, wie jedes Jahr seit 1991, die Verleihung des hochbegehrten Ig-Nobelpreises statt. Preisträger sind üblicherweise Personen, die entweder ziemlichen Unsinn verzapft haben, oder deren Forschung sehr skurril ist/wirkt. Die Bandbreite reicht dabei von himmelschreiendem Double-Facepalm von:
- Jacques Benvenistes „Nachweis“, dass Wasser ein Gedächtnis hat (Ig-Nobelpreis 1991) und seine Erinnerungen sogar über Telefon oder Internet kommunizieren kann (Ig-Nobelpreis 1998)
über lebensgefährlichen Blödsinn von
- Jasmuheen aka Ellen Greve, die ein Buch darüber geschrieben hat, dass man von Lichtnahrung leben könne,
über skurrile und durchaus lesenswerte Arbeiten wie:
- „Pressures Produced When Penguins Poo — Calculations on Avian Defecation“, die errechnet, wieviel Druck sich beim Kacken in Pinguinen aufbaut,
bis hin zu Forschung, die in der Folge Leben rettete:
- „On human odour, malaria mosquitoes, and Limburger cheese“, eine Studie die feststellte, dass sich Malaria übertragende Mücken im gleichen Maß vom Geruch von Limburger Käse wie dem menschlicher Füße angezogen fühlen und damit Wissen generierte, das für „bessere Mückenfallen“ genutzt werden konnte.
Man darf nicht vergessen, auch skurriles Wissen ist Wissen. Den echten Wissenschaftlern unter den Preisträgern möchten wir unseren Dank für amüsante Forschung sagen und hoffen, dass sie die Ehrung mit Humor nehmen (Was einige durch persönliche Annahme des Preises auch getan haben). Den anderen möchten wir diesen schönen Link schenken. Sie können immerhin noch als abschreckendes Beispiel dienen.
Eine Liste der aktuellen Preise findet man nebenan auf den Scienceblogs, eine Liste aller Preisträger auf der Improbable Research Homepage. Hier noch die köstliche Aufzeichnung der natürlich absolut bierernsten Verleihung auf YouTube: (Anm.: Die ersten ca. 10 Minuten enthalten ein Standbild vor Beginn der Veranstaltung)
Ehrlich gesagt weiß ich nicht so recht, was ich von dem Preis halten soll – eben weil da eine Mischung aus genuinem, mitunter gefährlichem Schwachsinn und durchaus skurril klingenden, aber mitunter recht sinnvollen Projekten prämiert wird.