Der Energetiker-Führer der „Kleinen Zeitung“ und der Wirtschaftskammer Steiermark

Man muss dem steirischen Blatt „Kleine Zeitung“ und der Wirtschaftskammer Steiermark zu ihrem ganzheitlichen Energetikführer ja fast gratulieren. Das 56-seitige Machwerk lässt praktisch nichts aus, was es so an Schwurbelei gibt.

Im Vorwort des Obmanns der Fachgruppe der Gewerblichen Dienstleister der Steiermark erfährt man, dass die Energetiker zu den am schnellsten wachsenden Berufsgruppen gehören und wir sehen da leider keinen Grund, ihm nicht zu glauben – der Mann weiß vermutlich, wie die Mitgliederzahlen aussehen. Sollte man sich da nicht eher schämen als damit zu protzen?

Auf der Webseite der Wirtschaftskammer findet man die Energetiker und Astrologen dann auch gleich zusammen mit seriösen Berufen wie z.B. Forstunternehmern. Als Mitglied einer seriösen Branche kann man sich nur sehr bedanken, mit sowas in der selben Rubrik zu landen.

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Heilpraktikers Notfall-Quackmedizinergänzungs-mittel & Co

Ganz spannend ist es, sich die Gesetzeslage zu den Quacksalbermittelchen näher anzusehen. Wir wissen zwar alle, dass weder Homöopathika noch Bachblüten einen evidenzbasierten Wirksamkeitsnachweis erbracht haben; trotzdem wird das „Nichts“ gesetzlich zum Arzneimittel erkoren. Bei Homöopathika ist diese Festlegung generell, bei den Bachblüten scheiden sich die Geister, weil es unterschiedliche Länderregelungen gibt, die zudem sehr vage sind.
Nun könnte man ja annehmen, dass Homöopathen stolz darauf sein müssten, dass ihren Glaubulis & Co. die Ehre zuteil wird, Arzneimittel genannt werden zu dürfen.
Das Gegenteil ist jedoch der Fall und hier überfällt jeden Skeptiker die pure Schadenfreude, denn wer hätte gedacht, dass sich der Verband der klassischen Homöopathen in Deutschland soooo ungerecht behandelt fühlt, weil ihre armen unschuldigen Homöopathika unter die gleichen Regularien und Deklarationspflichten fallen wie die bösen Pharmazeutika:

1. Arzneimittelgesetz-Novellierung
Die 15. AMG-Novelle ist Teil eines „Omnibus-Gesetzes“, mit welchem gleich mehrere Gesetze und Vorschriften geändert werden. Problematisch für die Homöopathie sind u.a. verschärfte Vorschriften für Warnhinweise auf Beipackzetteln. Dies kann bei konventionellen Arzneimitteln angemessen sein. Warnhinweise für die Anwendung an Kindern unter 12 Jahren, Schwangeren oder Stillenden auf homöopathischen Arzneimitteln verunsichern Patienten, die eine sanfte Medizin erwarten, jedoch extrem. Steigende Maßstäbe an die für eine Kinderzulassung vorzuweisende wissenschaftliche Dokumentation führen zu einer Verbreitung irritierender Warnhinweise bei allen homöopathischen Arzneimitteln, die keine Alltags-Kinderverschreibung sind. Zusätzliche Probleme für die pädiatrische Homöopathie-Praxis bringt die Umsetzung der europäischen Kinderarzneimittelrichtlinie, wobei die deutsche Behörde übergründlich vorgeht.
Durch die AMG-Novellierung wird künftig jegliche Arzneimittelherstellung in der Praxis unter die Vorschriften dieses Gesetzes fallen, insgesamt werden die Kompetenzen der Behörden erheblich ausgeweitet.

www.vkhd.de

Sind sie nicht wirklich zu bedauern? Jetzt könnten dadurch Menschen Angst vor Nebenwirkungen durch Homöopathika bekommen, obwohl die doch gar nicht wirken. Dass der Verein sich dagegen vehement wehrt, können wir sehr gut verstehen 😀
Wenigstens bleiben ihnen noch ein paar Bachblüten, denn trotz nicht eindeutiger Gesetzeslage, werden diese mancherorts als Lebensmittel und Nahrungsergänzungsmittel geführt und können somit weiterhin ohne überflüssige und bescheuerte Warnhinweise auskommen.
www.floracura.com
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