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Homöopathische Diskussionskultur bei der DZVhÄ

24. Juli 2011 35 Kommentare

Vorneweg: DZVhÄ, eine Abkürzung, von der man instinktiv eher nicht wissen will, was sie bedeutet, heißt ausgeschrieben „Deutscher Zentralverein homöopathischer Ärzte„.  Dieser Zentralorganverein hat nun einen Blog. Björn Bending hat da tapfer versucht, einen Überblick zur Lage zu geben: Homöopathie auf dem Prüfstand: Forschung, Praxis und Akzeptanz der Homöopathie in Deutschland – Ein Überblick.

Interessanter Versuch, aber leider mit typischer homöopathischen Rabulistik gespickt und logischen Fehlschlüssen:

„Der Umstand, dass bis dato kein mit dem heutigen Stand der Wissenschaft zu vereinendes, in sich schlüssiges Erklärungsmodel gefunden wurde, beweist nicht die Unwirksamkeit der Homöopathie. Salopp formuliert: Die Schwerkraft war bereits in Kraft, noch bevor Newton eine umfassende Theorie nachlieferte. Indes beweist ein fehlendes Modell natürlich auch nicht die Wirksamkeit der Homöopathie, es beweist zunächst einmal gar nichts.“

Wir gehen konform, dass das nichts beweist, und abgesehen vom hinkenden Vergleich liegt hier ein typischer Fehlschluss nach falscher Prämisse vor: Die Homöopathie hat ihre spezifische Wirksamkeit bisher – seit 200 Jahren – nicht belegt, daher benötigt man überhaupt kein Erklärungsmodell – siehe Ratioblog).

Es wird immer besonders lustig, wenn diese Glaubensgemeinschaft versucht, einen auf wissenschaftlich zu machen. Etwas klügere unter den Homöopathen haben das schon länger erkannt und suchen sich Lücken, z.B. in Form von sogenannten Outcome-Studien, die nichts anderes machen als vorher – nachher Aufnahmen, die in dieser betriebenen Form nur eine akademisch verbrämte Form des beliebten Null-Satzes „Wer heilt, hat recht.“ persiflieren.

Aber zurück zum Thema: In den Kommentaren haben sich einige Leute gemeldet. Z.B. Ulrich Berger, der den Beitrag in seiner knappen Art recht trocken auseinander nahm. (Siehe Kommentar 1).  Kommentar 3 stammt von „merdeister“. merdeister ist auch bei uns im Forum registriert (und nein, wir wissen nicht, wer er/sie ist) und offenbar Autor im Blog Die Ausrufer.

Die furchtbare Angst vor Argumenten

Nun wurde merdeister per Mail informiert, dass er nur mehr unter Angabe von Name und Telefonnummer dort Kommentare abgeben darf, wie er in unserem Forum berichtet:

Is ja nicht ja nicht so als wäre ich nicht von Euch darauf hingewiesen worden…  Schockiert

http://dieausrufer.wordpress.com/2011/07/23/randnotiz/

Kurzform: Man möchte nur mit mir reden, wenn ich sage, wie ich heiße.

(Siehe hier)

Man stelle sich nun vor, wir würden hier im Blog nur noch Kommentare zulassen, bei denen die Kommentatoren nur noch schreiben könnten, wenn sie Realname und Telefonnummer angeben. Analog in diversen anderen Foren oder Blogs, SB, ZEIT, SPON, etc. Ein langanhaltendes virtuelles Tock-Tock würde durchs Netz vibrieren, hervorgerufen durch das Tippen an die Stirn der Leser und Schreiber.

Wie kommt es zu so einem kommunikativ idiotischen Fehlverhalten?

Was hat nun die Blogbetreiber zu diesem merkwürdigen Schritt veranlasst?
Womöglich kommt man der Sache näher, wenn man sich das Impressum des Blogs anschaut. Redakteur ist ein gewisser Claus Fritzsche, ein Texter und Journalist (so darf sich jeder nennen), der seit Jahren auf Schwarzer Ritter der Alternativmedizin macht. Sein unzweifelbares Talent zum sinnlosen Schwurbeln, seine feste Überzeugung, dass das Abwerfen von bedeutungsschwangeren Substantiven schon irgendeinen Sinn ergeben wird, solange es nur viele sind – ist natürlich mit der homöopatischen Neuronensimulation sehr kompatibel.

Dass nun Herr Fritzsche auch einige Hyde-Blogs betreibt – zumindest behaupten das viele Stellen im Netz –, wo es mit dem Datenschutz nicht so genau genommen wird und gestalkt wird bis es kracht, ist den werten Damen und Herren der DZVhÄ wohl entgangen. Dem Herrn einen Namen und eine Telefonnummer zu geben, wäre ungefähr so intelligent wie einem Stalker die Hausschlüssel zu überreichen.

Naja, Schwamm drüber.

Liebe Homöopathen, seid halt mal ehrlich

Keiner hat doch was dagegen, dass ihr Hahnemanns geistartige Kraft verehrt. Ihr dürft auch auf Lederrücken klopfen, bis es schmerzt. Auch die Vorstellung groß = klein, nichts = alles hat was. Was Philosophisches. Man kann sich auch super von Analogie zu Analogie hangeln, macht Spaß und viel Freude, wenn man im Flug den nächsten Ast sieht und erreicht.

Aber hört doch endlich auf, die Wissenschaft dafür missbrauchen zu wollen. Kein Hütchenspieler dieser Welt käme je auf die Idee, bei einem Mathematikkongress auftreten zu wollen.

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