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Artikel Tagged ‘DZVhÄ’

Homöopathen und die sachliche Kritik

11. Juli 2012 12 Kommentare

Was machen homöopathische Journalisten, wenn sie ein Problem mit der Berichterstattung in Medien bekommen? Sie schreiben den Namen der Ursache des Problems, nämlich den des Journalisten, in den Titel eines Textes, den sie mit ganz viel Füllworten, Konjunktivkonstruktionen und „theoretisch quasi eigentlich“ abfälligen Andeutungen (kriminell wird gerne verwendet), aber gaaaanz wenig relevantem Inhalt füllen.

So zumindest könnte man die Texte des bisher mit 43.000 Euro (für eine unabhängige Berichterstattung) von Homöopathika-Herstellern gesponsorten Betriebswirts Claus Fritzsche beschreiben. Unter dem Titel „Homöopathie-Lobby im Netz – Schmutzige Methoden der sanften Medizin“ thematisierte die Süddeutsche Zeitung in der letzten Woche die Aktivitäten von Fritzsche, der sich selbst als Wissenschaftsjournalist und andere gern als Laien bezeichnet. Seine Blogs dienen der Diskreditierung aller, die den HuschiFuschi-Markt kritisch beleuchten.
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Homöopathische Diskussionskultur bei der DZVhÄ

24. Juli 2011 35 Kommentare

Vorneweg: DZVhÄ, eine Abkürzung, von der man instinktiv eher nicht wissen will, was sie bedeutet, heißt ausgeschrieben „Deutscher Zentralverein homöopathischer Ärzte„.  Dieser Zentralorganverein hat nun einen Blog. Björn Bending hat da tapfer versucht, einen Überblick zur Lage zu geben: Homöopathie auf dem Prüfstand: Forschung, Praxis und Akzeptanz der Homöopathie in Deutschland – Ein Überblick.

Interessanter Versuch, aber leider mit typischer homöopathischen Rabulistik gespickt und logischen Fehlschlüssen:

„Der Umstand, dass bis dato kein mit dem heutigen Stand der Wissenschaft zu vereinendes, in sich schlüssiges Erklärungsmodel gefunden wurde, beweist nicht die Unwirksamkeit der Homöopathie. Salopp formuliert: Die Schwerkraft war bereits in Kraft, noch bevor Newton eine umfassende Theorie nachlieferte. Indes beweist ein fehlendes Modell natürlich auch nicht die Wirksamkeit der Homöopathie, es beweist zunächst einmal gar nichts.“

Wir gehen konform, dass das nichts beweist, und abgesehen vom hinkenden Vergleich liegt hier ein typischer Fehlschluss nach falscher Prämisse vor: Die Homöopathie hat ihre spezifische Wirksamkeit bisher – seit 200 Jahren – nicht belegt, daher benötigt man überhaupt kein Erklärungsmodell – siehe Ratioblog).

Es wird immer besonders lustig, wenn diese Glaubensgemeinschaft versucht, einen auf wissenschaftlich zu machen. Etwas klügere unter den Homöopathen haben das schon länger erkannt und suchen sich Lücken, z.B. in Form von sogenannten Outcome-Studien, die nichts anderes machen als vorher – nachher Aufnahmen, die in dieser betriebenen Form nur eine akademisch verbrämte Form des beliebten Null-Satzes „Wer heilt, hat recht.“ persiflieren.

Aber zurück zum Thema: In den Kommentaren haben sich einige Leute gemeldet. Z.B. Ulrich Berger, der den Beitrag in seiner knappen Art recht trocken auseinander nahm. (Siehe Kommentar 1).  Kommentar 3 stammt von „merdeister“. merdeister ist auch bei uns im Forum registriert (und nein, wir wissen nicht, wer er/sie ist) und offenbar Autor im Blog Die Ausrufer.

Die furchtbare Angst vor Argumenten

Nun wurde merdeister per Mail informiert, dass er nur mehr unter Angabe von Name und Telefonnummer dort Kommentare abgeben darf, wie er in unserem Forum berichtet:

Is ja nicht ja nicht so als wäre ich nicht von Euch darauf hingewiesen worden…  Schockiert

http://dieausrufer.wordpress.com/2011/07/23/randnotiz/

Kurzform: Man möchte nur mit mir reden, wenn ich sage, wie ich heiße.

(Siehe hier)

Man stelle sich nun vor, wir würden hier im Blog nur noch Kommentare zulassen, bei denen die Kommentatoren nur noch schreiben könnten, wenn sie Realname und Telefonnummer angeben. Analog in diversen anderen Foren oder Blogs, SB, ZEIT, SPON, etc. Ein langanhaltendes virtuelles Tock-Tock würde durchs Netz vibrieren, hervorgerufen durch das Tippen an die Stirn der Leser und Schreiber.

Wie kommt es zu so einem kommunikativ idiotischen Fehlverhalten?

Was hat nun die Blogbetreiber zu diesem merkwürdigen Schritt veranlasst?
Womöglich kommt man der Sache näher, wenn man sich das Impressum des Blogs anschaut. Redakteur ist ein gewisser Claus Fritzsche, ein Texter und Journalist (so darf sich jeder nennen), der seit Jahren auf Schwarzer Ritter der Alternativmedizin macht. Sein unzweifelbares Talent zum sinnlosen Schwurbeln, seine feste Überzeugung, dass das Abwerfen von bedeutungsschwangeren Substantiven schon irgendeinen Sinn ergeben wird, solange es nur viele sind – ist natürlich mit der homöopatischen Neuronensimulation sehr kompatibel.

Dass nun Herr Fritzsche auch einige Hyde-Blogs betreibt – zumindest behaupten das viele Stellen im Netz –, wo es mit dem Datenschutz nicht so genau genommen wird und gestalkt wird bis es kracht, ist den werten Damen und Herren der DZVhÄ wohl entgangen. Dem Herrn einen Namen und eine Telefonnummer zu geben, wäre ungefähr so intelligent wie einem Stalker die Hausschlüssel zu überreichen.

Naja, Schwamm drüber.

Liebe Homöopathen, seid halt mal ehrlich

Keiner hat doch was dagegen, dass ihr Hahnemanns geistartige Kraft verehrt. Ihr dürft auch auf Lederrücken klopfen, bis es schmerzt. Auch die Vorstellung groß = klein, nichts = alles hat was. Was Philosophisches. Man kann sich auch super von Analogie zu Analogie hangeln, macht Spaß und viel Freude, wenn man im Flug den nächsten Ast sieht und erreicht.

Aber hört doch endlich auf, die Wissenschaft dafür missbrauchen zu wollen. Kein Hütchenspieler dieser Welt käme je auf die Idee, bei einem Mathematikkongress auftreten zu wollen.

Der gefischte Fritzsche

17. August 2010 19 Kommentare

Claus Fritzsche, seines Zeichens Betriebswirt, hat einen neuen Auftrag: Er blogt für den DZvhÄ. Nun könnte man annehmen, dass dies nicht ganz überraschend kommt, schreibt er doch schon seit Jahren unbeleckt von näheren naturwissenschaftlichen Kenntnissen über allerlei abwegige Themen. Zu den besonderen Lieblingstemen, die er verteidigt wie die Löwin ihr Junges, zählt neben der Homöopathie auch die Geistheilung. Aber Claus Fritzsche wäre nicht Claus Fritzsche, wenn er nicht auch einen Euro mit seinen Ideen machen wollte.

Zur Geistheilung hatte er ja schon einmal ein Geschäftsmodell der besonderen Art laufen. Er wollte zunächst kostenlos für Interessenten beten lassen, um dieses dann später in einen Service umzuwandeln. So eine Art „rent a prayer“. Das lief anscheinend nicht so gut, und ist jetzt nur noch Geschichte.

Die neue Tätigkeit als Auftragsschreiber für den DZVhÄ dürfte da in Euro und Cent schon lohnender sein. Etwas wundert zunächst, dass sich der DZVhÄ seinen neuen Mitarbeiter nicht näher anschaute: Auch wenn für den Hausgebrauch „ist für Homöopathie“ genügen mag, so wäre doch an jemanden, der für einen nicht ganz kleinen Verein schreibt, ein wenig mehr Anforderungen zu stellen. Aber – es ist ja ein homöopathischer Verein. Und so besteht die Pressetätigkeit:

  • im Verkaufen eines Placeboeffekts als echte Medizin,
  • dem Darstellen von homöopathischen Ärzten als naturwissenschaftlich geschulten Menschen,
  • und in der Abgrenzung der Hersteller von der „bösen Pharma“.

Das hat natürlich mit der Realität nichts zu tun, ist aber das homöopathische Geschäftsmodell und daher das natürliche Betätigungsfeld für Menschen, die heiße Luft nett und ansprechend verpacken können. Sozusagen ein Biotop für journalistische Hütchenspieler.

Das passt also dann bei näherer Betrachtung doch ganz wunderbar und wir beglückwünschen zu dieser überaus passenden Allianz: Jeder Arbeitgeber kriegt den Angestellten, den er verdient.

Das wird heiter. Garantiert.

Hier kann man sich den neuen Blog anschauen:
http://dzvhae-homoeopathie-blog.de.

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