
Pseudowissenschaften bedienen sich wissenschaftlicher Begriffe, ohne jedoch wissenschaftliche Methoden anzuwenden. Was dabei herauskommt, ist gewöhnlich ein gewaltiger Unfug. Außergewöhnliche Koryphäen dieser Disziplin werden seit 2011 mit einer besonderen Auszeichnung bedacht: dem goldenen Brett vor dem Kopf. Vergeben wird dieser Satirepreis jährlich von der Gesellschaft für Kritisches Denken (GKD), der Wiener Lokalgruppe der GWUP (Gesellschaft zur Wissenschaftlichen Untersuchung von Parawissenschaften).
Zur diesjährigen Verleihung am 23. November heißt es auf der Website des „Goldenen Bretts“:
Vom Wünschelrutengeher bis zum Kartenleger, vom handauflegenden Wunderheiler bis zum feinstofflichen Feng-Shui-Berater – die Geschäftemacherei mit wissenschaftlich unhaltbaren Behauptungen boomt. Gleichzeitig zeigen uns hartnäckige Klimawandel-Leugner, Gegner der Evolutionstheorie oder Anti-Chemtrail-Aktivisten, dass man mit Fake News eine breite Öffentlichkeit erreicht und mit frei erfundenen Argumenten in politische Diskussionen eingreifen kann.
Wer die Veranstaltung schon kennt, weiß, dass dort dem täglichen Wahnsinn mit viel Humor begegnet wird und die Verleihungs-Gala in Wien und Hamburg immer ein kulturelles Highlight ist.
Vorschläge für künftige Preisträger werden noch bis zum 10. November entgegen genommen.
Bild: „Das goldene Brett vor dem Kopf“ CC BY-ND 3.0
Wir möchten unsere Leser gern auf eine Petition der GWUP aufmerksam machen, die sich an Bildungssenator Ties Rabe in Hamburg richtet und gegen die geplante Einrichtung einer staatlichen Waldorfschule in Hamburg protestiert.
In Hamburg könnte es bald eine staatliche Waldorfschule geben – im Rahmen eines Schulversuchs, der im Schuljahr 2014/2015 starten soll. Waldorfpädagogik wird leider immer wieder fälschlicherweise für eine harmlose, antiautoritär-fortschrittliche Erziehungsform gehalten.
Wir von der GWUP (Gesellschaft zur wissenschaftlichen Untersuchung von Parawissenschaften) hingegen sehen in der Waldorfpädagogik eine gefährliche Ideologie, die anti-aufklärerisches, anti-wissenschaftliches und im schlimmsten Fall sogar rassistisches Gedankengut vermittelt.
Der Schaden, den eine solche Erziehung bei Kindern und Jugendliche anrichten kann, ist kaum abzuschätzen. Wir warnen daher ausdrücklich davor, der Waldorfpädagogik in Form eines Schulversuchs noch größeren Zulauf zu bescheren und ihr vielleicht sogar ein offizielles politisches Gütesiegel zu verleihen.
Wir haben hier bereits den offenen Brief von Andreas Lichte zum Thema veröffentlicht und möchten unsere Leser auffordern, so sie unschlüssig sind, sich noch einmal ein wenig mit der Anthroposophie zu beschäftigen.
Einen Einblick in das Geschichtsverständnis der Anthroposophen finde man z.B. in den Artikeln Geschichte in der Waldorfschule: ‘Atlantis’ und die ‘Rassen’ und Anthroposophie und Nationalsozialismus: „Die Waldorfschulen erziehen zur Volksgemeinschaft“.
Und hier geht es zur Petition: https://www.change.org/de/Petitionen/gegen-die-geplante-staatliche-waldorfschule-in-hamburg
Neueste Kommentare