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Dalai Lahmarsch

19. Mai 2010 21 Kommentare

Der exilierte Gottkönig von Tibet und Friedensnobelpreisträger wird insbesondere wegen seiner „Weisheit“ vor allem im Westen verehrt. Diese Weisheit äußert sich unter anderem folgendermaßen:

„Ein Bewusstsein wird dadurch bestimmt, dass ein Objekt erscheint, unabhängig davon, wie das Objekt erscheint, korrekt oder falsch. Zum Beispiel tritt bei einem Bewusstsein, das fälschlich an inhärente Existenz glaubt, die Erscheinung von inhärenter Existenz auf. Da diese Erscheinung dem Bewusstsein tatsächlich erscheint, wird gesagt, dass es in Bezug auf diese Erscheinung gültig ist; es wird sogar gesagt, dass es eine unmittelbar wahrnehmende gültige Erkenntnis in Bezug auf diese Erscheinung ist. Somit ist selbst ein verkehrtes Bewusstsein, das an die inhärente Existenz seines Objekts glaubt, gültig in Bezug auf die Erscheinung von inhärenter Existenz.“ (taz)

Bestes Geschwurbel. Und: „Wir leben nicht, um zu glauben, sondern um zu lernen…“ – Aber an einen Gottkönig sollen wir glauben, anstatt zu lernen, dass es keine Götter gibt? Der arme, besitzlose Mönch mit der Rolex am Handgelenk, der hobbymäßig Uhren repariert, die er gar nicht besitzen dürfte, steht einem nicht mehr als solchem existierenden Staat Tibet vor, in welchem unter den so friedfertigen Lamas bis tief in das soeben vergangene Jahrhundert Dieben schon mal die Augen ausgestochen wurden. Noch zur Regierungszeit des derzeitigen Gurumonarchen wurden jedenfalls gerne zur Strafe Nasen abgeschnitten, Augen ausgestochen und Hände abgehackt.

Tibet war ein feudalistischer Staat mit Leibeigenschaft und einem mittelalterlichen Rechtssystem.

Der Chef, pardon, seine keusche Heiligkeit, der Dalai Lama, wird jeweils bei Bedarf, also nach dem Tod des bisherigen, von einer „Expertenkommission“ aus Mönchen gesucht. Sie suchen nach der nächsten „Inkarnation“ des Sönam Gyatsho, welcher seinerseits den Titel „Dalai Lama“ recht profan vom damaligen Mongolenherrscher Altan Khan verliehen bekam. Wenig spirituellen Ursprungs zwar, aber dies wird heutzutage gerne ignoriert. Der dabei gewonnene Junge (Mädchen sind, ähnlich wie bei der katholischen Kirche, grundsätzlich nicht erleuchtungs-, aber begattungsfähig) muß zwar noch ein paar Prüfungen bestehen, ehe er angenommen wird, doch unabhängige Beobachter sind bei diesen nicht zugegen, ehe das Kind seiner Mutter entrissen wird.

Dass der derzeitige gütige Dauergrinser auch an derartigen Unfug glaubt wie das unterirdische Reich „Agharta“ (was er mit der rechtsesoterischen Thule-Gemeinschaft gemein hat) hindert auch niemanden, der sein kryptisches Geseihere zu verstehen glaubt, ihn zu verehren. Besonders beliebt ist er in der Hausfrauenesoterik, aber auch zur Theosophischen Gesellschaft, die auf die durchknallte Esoterikerin und Rassistin Helena Blavatsky zurückgeht, hat er gute Kontakte. Ein Schelm, wer Arges dabei denkt…

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