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„Studie“ zur Heilung von Homosexualität

21. Januar 2013 22 Kommentare

Warum auch immer religiöse Extremisten ein Problem mit Homosexualität haben und gerne ihren geballten Hass (statt gebotener Nächstenliebe) über die von Gott gehassten Schwuchteln („God hates fags!“) ergießen, wo es doch viel weniger anstrengend wäre, einfach auf Gottes Gerechtigkeit zu vertrauen und diese in der Hölle braten zu lassen – soviel Zeit muss angesichts der Ewigkeit schon sein. Immerhin gibt es einige, die diesen leidenden Sündern helfen und sie von ihrer schrecklichen Krankheit heilen wollen. Mehr…

Von spirituellen Blutbildern, der Verehrung menschlicher Überreste und einer Art Hexensabbat

4. Juni 2012 104 Kommentare

Mit Menstruationsblut besudelte TrommelDen meisten Frauen im gebärfähigen Alter ist ihre Menstruation samt deren Begleiterscheinungen und Beschwerden eher lästig. Doch eine bewährte Strategie vor allem in der Esoterikszene, etwas Unangenehmes schmackhaft zu machen, ist dessen spirituelle Überhöhung zu einem bedeutenden Ereignis, auch wenn es nur die körperliche Folge nicht im biologischen Sinne erfolgreichen (oder auch vielleicht gerade keines) Geschlechtsverkehrs ist.

Our moon blood is sacred substance. It starts as life-giving tissue that lines up our wombs monthly, in preparation for new life.

Unser Menstruationsblut ist eine geheiligte Substanz. Es fängt an als monatliches lebensspendendes Gewebe in unseren Schößen, um auf neues Leben vorzubereiten.

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Der Plural von Jesus

6. November 2011 9 Kommentare

Eigentlich böte sich das Thema für bösartige Satire an. Doch ist es eigentlich zu traurig, denn eine Psychose ist wahrlich nicht komisch. Auch wenn es auf den ersten Blick lustig wirkt. Zumal die vielen Jesusse (Jesi? Jesen? Jesus mit langem U?) in das Lieblingsklischee passen – das des größenwahnsinnigen Spinners.

Doch viele meinen das ernst, sind davon überzeugt, eine Inkarnation des Protagonisten des Neuen Testaments zu sein. Die Krankheit  „Jerusalem-Syndrom“ unterscheidet sich vom Betrug durch mangelnden wirtschaftlichen Erfolg. Sonst würde nicht so mancher Jesus seine Webpräsenz mit Affiliate-Werbeprogrammen zu finanzieren versuchen. Wie zum Beispiel Jesus Schulze aus Sarstedt:

Ein Jesus von vielen

Sein Nachbar möchte man zwar weniger sein, denn auf dem Video mantrat er recht laut herum. Ansonsten wirkt er aber sympathisch-durchgeknallt und verwurstet, wie viele LeidensgenossInnen, in seinem religiösen Wahn gern christliche und halbverdaute fernöstliche Elemente.

Denn der Vorteil bei Religion ist: Je weniger man versteht, desto spirituell erleuchteter kann man sich im Nichts des Nichtverstehens versenken.

Noch einer der interessanteren Jesusse-Jesus-Jesen-Jesi ist der Druckluft-Jesus, der neben seiner erlösenden Aufgabe einen Druckluftantrieb zu vermarkten versucht. Die Einnahmen scheinen allerdings nicht zu reichen, einen vernünftigen Webdesigner zu bezahlen.

Auch Freunde von Jesus wandeln heute noch auf der Erde, auch wenn die Bibel mit Reinkarnation eigentlich nicht kompatibel ist (was allerdings unter anderen Rudolf Steiner nicht hinderte, diese in seine Anthroposophie einzubauen und zu lehren, Goethe sei eine Jesus-Inkarnation gewesen).

Auch weitere eigentlich nicht miteinander vereinbare Überzeugungssysteme werden munter verquirlt. Dies ist symptomatisch für spirituell-esoterischen Wahn, wenn die eigentliche Religion anscheinend noch nicht irrational genug ist, um das gewaltige Loch aus Nicht-Wissen, Nicht-Verstehen und Sinnsuche zu füllen.

In diesen Zusammenhang passen sehr gut die teilweise überbewerteten Engel und weitere „Lichtwesen“ wie Kryon, aber auch Außerirdische, die zuweilen gottähnliche Rollen zugewiesen bekommen.

Eine sich an eine Freundschaft mit Jesus erinnernde ist die des Öfteren im Zusammenhang mit Brauner Esoterik erscheinende Kersti Nebelsiek:

Nun, ich muß zugeben: Ich entspreche den meisten meiner früheren Vorurteile darüber, was es hieße, verrückt zu sein. Ich glaube zwar nicht grade, ich sei Jesus selbst gewesen – dafür bin ich überzeugt, daß ich sein Freund war. Und zu allem Überfluß bin ich auch noch der Ansicht, daß wir – also diejenigen, die damals Jesus folgten – heute das zuendeführen wollen, was wir damals begannen.

Ich kenne aber inzwischen einige Leute, die tatsächlich schon in einer Nervenheilanstalt waren. Der eine hatte auch seltsame Ansichten. Doch während er mit seinem Leben nicht zurechtkommt, je mehr Blödsinn er redet, desto schlechter, kann ich doch von mir sagen, daß ich je mehr ich diese doch sehr ungewöhnliche Geschichte für mich akzeptiere, meinen Alltag desto besser geregelt kriege. (zu lesen hier)

Auffallend in jedem Fall für jeden, der sich ernsthaft und unesoterisch mit Psychiatrie beschäftigt: Die Häufung religiöser Vorstellungen bei Psychosen und ähnlichen Krankheiten. Doch ist nicht die Religion selbst schon Wahnvorstellung genug?

Bio-Rassisten fordern: Tod der schlechten Erbsubstanz!

24. Oktober 2011 29 Kommentare

Sämtliche auf der Erde bekannten Lebensformen auf Kohlenstoffbasis sind randvoll mit Genen. Geht nicht anders, irgendwie muss ja das Datenmaterial für die Fortpflanzung übertragen werden können. Seit Jahrmillionen ist alles Lebendige vollgegent, von der ersten Amöbe über die Dinosaurier bis heute, sei es in Mensch oder in einer Kartoffel oder im Mais.

Das war noch nie besonders schlimm in der Menschen Auge, vor allem nicht, als sie noch keine Gene kannten (trotzdem gab es schon Gene, die hat nicht der Mensch sich ausgedacht). Und diese Gene wurden auch schon immer, von Anbeginn der Zivilisation auch gezielt manipuliert. Zunächst gemendelt und gedarwint, dazwischen von alleine mutiert. Später dann züchteten die Menschen gezielt per Auslese, Inzucht und dergleichen bestimmte Merkmale in Pflanzen (Dagegen haben meist auch reine Pflanzenfresser nichts, von den Urköstlern mal abgesehen!) und Tiere, um den Ertrag zu steigern und die Widerstandskraft zu erhöhen.

Das alles veränderte die Erbsubstanz, all das war schon Genmanipulation. Nur dauerte das etwas länger als heute und war mühsamer. Und nicht immer effektiv. Aber die Erbsubstanz wurde verändert, und fast niemanden störte dies, denn dies war biologisch-dynamisch.

Heute haben wir Gentechnik. Gezielt packt man bestimmte Sequenzen in die DNA-Stränge. Der so erzeugte Mais wird gerne noch auf dem Versuchsfeld abgefackelt, mit Genen „verseuchter“ Honig muss aus dem Handel genommen werden.

Doch- worin besteht der Unterschied zu anderen Genen, außer, dass die „natürlich“ veränderten Organismen nicht für giftig gehalten werden, weil sie mit künstlicher Befruchtung oder Bestäubung und gezieltem Inzest manipuliert wurden? Was soll an Inzest-Genen gesünder sein? Und was kann der arme Honig dafür?

Und- was, bitteschön, ist heutzutage nicht vom Menschen beeinflusst?

Homöopathische Omni-Potenzen

17. Oktober 2011 24 Kommentare

Der Artikel klingt nach Satire. Scheint aber ernst gemeint: Wenn die Frau keinen Oralsex mag, macht man sie einfach mit Homöopathie gefügig. Wozu sollte man(n) das auch respektieren? Für und gegen alles gibt es doch Glaubuli! Und die Frau hat gefälligst willig zu sein und immer und für alles zur Verfügung zu stehen.

Viele Frauen haben im Sprachgebrauch, ich muss den ganzen Tag soviel leisten, und abends soll ich noch die Beine breit machen, oder muss DEM am Ende noch einen Blasen

Aber wozu gibt es diese Tintenviecher, Sepia? Klar: Potenzierte Tinte macht bei der Frau Bedarf nach Tinte. Oder so ähnlich. Würde passen. Und das hilft! Nämlich:

Aus der Lust am Mann aufzuschauen, entsteht Lust seinen Mann zu verwöhnen, und den Inbegriff seiner Männlichkeit zu verwöhnen.

Alles klar? Und damit frau sich nicht so vergewaltigt fühlt, kann sie Staphisagria einwerfen. Staphisagria klingt gut, ist aber einfach nur ein Rittersporn.

Staphisagria ist ein Heilmittel, wenn man immer wieder in sexuelle Situationen kommt, in denen man sich erniedrigt fühlt, in denen man sich vergewaltigt fühlt, in denen man sich verletzt fühlt, in denen man sich betrogen fühlt, in denen man zum Opfer wird.

Klingt nach der homöopsychopathischen Version der KO-Tropfen.

Auf jeden Fall wird hier anschaulich die gerne verbreitete Sichtweise der „sanften Homöopathie“ in ein reales Licht gerückt. Statt Sanftheit die Rückbesinnung auf „uralte“ Ansichten zur ständigen Verfügbarkeit für sexuelle Dienstleistungen – paläopatriarchale Urständ gegen ein auch sexuelles Selbstbestimmungsrecht für Frauen. Also bleibt alles hübsch beim Uralten, Bewährten: mann braucht die Bedürfnisse der Frau nicht respektieren – dies umso mehr, als frau dies ja offenbar im homöopathologischen Weltbild nicht einmal selbst darf. Sollten dadurch dann doch sexuelle Traumata bei einer Frau entstehen, werden diese mit weiteren Zuckerpillen „therapiert“. Wer heilt, hat will Recht behalten.

Wer uns da nach immerhin Jahrhunderten des Kampfes um Frauenrechte in die Höhlenexistenz zurückhomöopathisieren möchte, ist tatsächlich eine Frau! Ihr Blog ist angefüllt mit Geschwurbel über diese Unmedizin und mehr. Denn da ist noch der Hof Hutmacher, wo diese Unheilpraktikerin (welche sich unter anderem von der mittlerweile verstorbenen Anita Petek-Dimmer inspirieren lässt) unter dem Motto „Mut – Intuition – Heilung“ (Fern-)Kurse, von ihr auch „Lehrgänge“ genannt, anbietet. Da wäre zu nennen -natürlich- Kurse in Homöopathie (Nichtbehandeln für Einsteiger kostet 320 Euro). Pendeln (€ 250,-), Engel (eine Woche € 280,-, dafür sind es aber auch ERZengel), Aufstellungen (Grundkurs fünf Monate € 2500,-) – alles, was das Eso-Herz begehrt! Auch Aufstellungen mit Tieren gibt es. Die Assoziation nach dem o.g. Blogbeitrag ist ziemlich unappetitlich.

Klingt so, als könne man prima davon Leben. Wenn  sie jedoch so viel Erfolg hat, wie das Gästebuch vermuten läßt (mit max. zwei Einträgen im Jahr), dann braucht sie Glaubuli mit Nihil C200. Damit sie nicht verhungert.

Esoterische Sauereien

23. September 2011 20 Kommentare

Daniel dringt in Wilma ein. Unter geradezu obszönen Lautäußerungen. Bestens geeignet, einen von diesen Filmen zu synchronisieren, die natürlich noch nie jemand angeschaut hat.

Widerlich und pornographisch, dieser Bockmist, den Daniel Kreibich da sülzt. „Und die Macht des Diamanten der Ewigkeit ist in Dir!“ – Der „Diamant der Ewigkeit“ dürfte dieses Glasdings sein, mit welchem er da herumspielt, während er dreinschaut, als habe er ziemlich harten Stuhlgang.

Eine ganz normale Sendung auf „Astro TV„, bei der sich esoterikabhängige (meist mittelalte weibliche) Menschen telefonisch das Geld aus der Tasche ziehen lassen, in dem sie sich von irgendwelchen Schleimern derartigem Dummfug anhören und zum Teil dann hoch verschulden.

Screenshot Astro-TV-Shop. Der Sender Astro-TV hat auch den zum Prinzen Schaumschläger Schaumburg-Lippe zurechtadoptierten Juristen Mario-Helmut Wagner im Angebot. Der angebliche „I-Ching-Spezialist“ verscheuert Duftwässer (zum Preis von Luxusparfüms), die zum Beispiel reich machen sollen. Bei hundert Euro für 60 ml „Reichtum Royal Elixier“ vermuten wir, dass reich zu werden besser geht, wenn man spart. Vor allem sich sowas.

Die meisten der, äh, „Moderatoren“ der Billigstesoterik vermarkten über die Internetpräsenz des Senders fragwürdigen und vor allem teuren Schnickschnack. Bei Kreibich tauchen beispielsweise verschiedene „Diamanten“ mit irgendwelchen angeblichen Eigenschaften auf. Diese „Diamonds of Eternity“ entpuppen sich erst bei ganz genauem Blick auf die Produktbeschreibung als verschieden eingefärbte Gebilde aus popeligem Glas. Aber das macht nichts, denn diese als Diamanten angepriesenen Glasdinger wurden zuvor an einem Kraftort des Herrn Kreibich mit der Energie von Bermuda verbunden. Danach sind sie Medium. (Was passiert wohl, wenn man statt „Medium“ „Well done“ verlangt?)

Ansonsten bietet der Shop für das nötige Kleingeld, naja, eher Großgeld, alles, was man als Laien-Eso so benötigt. Kristallkugeln, Tarotkarten, Energiesteine, Kristallschädel. Zu vermuten ist, dass zumindest die Käufer_innen einen Schädel aus Kristall haben, denn hier wird noch nicht einmal viel geschwurbelt, um die angeblichen Wirkungen Krimskrams zu erklären.

Das „Engel-Set Glaube, Liebe, Hoffnung“ würde sicherlich sehr gut zu der „Essenz“ des Suppenanbeters Jürgen Fliege passen, denken wir. Der ehedem beste Freund der Fliege allerdings, Hellseher Winfried Noé, schafft auch bei der Firma Questico, dem Eso-Konzern. Zu welchem Astro-TV gehört. Und Noé hatte das Pech, nicht vorausgesehen zu haben, daß der Fliegenpfarrer ihm die Schnalle ausspannen würde. Nu is er sauer auf ihn.

Leider ist der Unterhaltungswert des Senders arg begrenzt. Die „Beratungen“ verbleiben in Allgemeinplätzen, und selbst der unterhaltsamste, weil bekloppteste Schauspieler Kreibich liefert unkreativ wenig Abwechslung, so dass seine Lächerlichkeit bald nur noch zum Weinen ist.

Die Essenz der Fliege oder: Die Kunst, Omas anzuschleimen

23. August 2011 20 Kommentare

„Passen Sie gut auf sich auf!“ steht auch auf dem „Beipackzettel“ der Flasche, die Pastor Fliege als seine „Essenz“ nebst vielen weiteren Merchandisingprodukten zu verkaufen sucht. Fliege, der mit gütigem Blick und ebensolchen Worten in Fernsehsendungen geistlich verbrämte Lebenshilfe betrieb (wo oft ein richtiger Therapeut angebrachter gewesen wäre), hat sich unter spirituell beeinträchtigten vornehmlich weiblichen Problematikerinnen einen erklecklichen Kundenstamm Hilfesuchender herangezüchtet, den er nach Strich und Faden ausnimmt. Sogar Fliege-Reisen (Flugreisen?) mit geistiger Umnachtung Begleitung hat der Vermarkter Gottes anzubieten.

Aber nun zur „Essenz“: Sie besteht aus vergorenem Gemüse und weiteren Pflanzenteilen. Über dem Produktionsbehälter spricht Jürgen Fliege (angeblich) Gebete und irgendwelche Bibelsprüche, die dann „spirituelle Informationen“ auf die von ihm „Ursuppe“ genannte Brühe überträgt. Warum derartige Informationen nie auf der Bettdecke, über der ein Kind gebetet hat, zu landen scheinen, bleibt unklar. Wahrscheinlich, weil er damit nichts einnimmt.

Die Seele bekommt mit dieser Weihsuppe „ordnende Informationen“. Wer oder was da geordnet werden soll und was das bewirkt, das bleibt des Käufers sicherlich reger Phantasterei überlassen. Prinzip Homöopathie, nur etwas heiliger.

Welche Kraft kann in mir wirken, wenn ich jeden Morgen die kostbare Essenz in mich aufnehme? Täglich und diszipliniert wie in einem Kloster. Entweder im Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes oder mit den gesprochenen alten Worten des heiligen Paulus: Glaube, Liebe, Hoffnung! Oder auch mit den Worten Liebe, Glück und Heilung. Es müssen liebevolle Worte sein, die in Sie hineinfließen. „Das Wort allein reicht nicht“, lehrte Luther, „es braucht immer auch ein Element, um heilsam zu wirken.“ Luther war seiner Zeit immer schon weit voraus.

Martinus Luther also mal wieder, den er schon bei der Grabrede bemüht hatte, um den am Prostatakarzinom verstorbenen psychosekranken Julius Hackethal mit ihm gleichzusetzen.

Hoffentlich entspricht dieses Gebräu wenigstens hygienischen Grundsätzen, dass nur dem Portemonnaie, nicht auch dem Körper seines gutgläubigen Besitzers geschadet werde! Denn ersteres kommt es teuer zu stehen: 95 Milliliter kosten satte 39,95 Euro. Ohne Versand! Macht einen Literpreis von etwa € 400. Bei wahrscheinlich minimalen Produktionskosten.

Würde es einen Gott geben, würde er seine Existenz beweisen wollen, indem er „Pfarrer“ Fliege mit einem Blitz erschlägt. Obwohl, das könnte dann auch Thor gewesen sein.

P.S.
Der in der Lanzsendung besprochene Mauertrockner ist übrigens das Aquapolgerät.
P.P.S.

Den Dämon am Hintern

4. März 2011 15 Kommentare

Den Personalausweis trage ich in der Gesäßtasche mit mir. Und somit habe ich den Dämon am A****, denn auf dem Personalausweis ist Baphomet.

Das ist der Beweis! Wofür? Na, für alles und vor allem die Verschwörung. Denn die Bundesrepublik Deutschland ist gar kein rechtmäßiger Staat, und demnächst wird die Kommissarische Reichsregierung ihre rechtmäßigen Amtsgeschäfte wieder übernehmen, denn das Deutsche Reich existiert in Wirklichkeit noch und ist 1945 nicht untergegangen.

Was hat das mit Dämonen zu tun? Na, der Baphomet auf dem Personalausweis beweist das doch alles. Ja, und wenn da der Baphomet drauf ist, dann isser da halt drauf. Tut doch niemandem etwas, ist doch nur ein Bild. Naaaaa, auf feinstofflicher Ebene

Man muss Gott mehr gehorchen als den Menschen!

14. Februar 2011 28 Kommentare

So betitelt die Hessische Allgemeine Zeitung einen unkritischen Artikel über die berüchtigte evangelikale Familie Dudek, die aus religiösen Gründen ablehnt, ihre Kinder zur Schule gehen zu lassen. Dort werde nicht genügend christliches gelehrt. Familie Dudek, deren Eltern keinem Erwerb nachgehen, sondern rechtswidrig allein vom Kindergeld leben und ihre Kinder daheim indoktrinieren unterrichten, haben damit zwar einen gewissen Erfolg, die staatlichen Noten der Kinder sind respektabel. Doch bekommen die Kinder eingebleut, einem kleinkarierten, bornierten Gott zu gehorchen:

Gott fordert lauter Leistungen, die keinerlei Sinn machen. Die auf den Millimeter genau beschriebene Konstruktion der Bundeslade. Umständliche Speise- und Opfervorschriften. Forderungen nach Anbetung. Warum fordert Gott solchen Mist? Hat er die Menschen denn vielleicht nur deswegen erschaffen, dass sie sein unterentwickeltes Ego stärken, indem sie ihn fürchten? Das Psychogramm eines  jeden gewöhnlichen Diktators…

Darf man derlei Dinge zulassen? Faktisch tut man das- zwar werden die Eltern Dudek verurteilt- aber nur mit symbolischen Strafen. Und ohne Folgen für die verbohrte Kindererziehung.

Die Leere der Kreationisten und vom Intelligent Design.

29. Dezember 2010 30 Kommentare

Die Lehre der Kreationisten breitet sich aus. Sogar an Universitäten darf jetzt gelehrt werden, was jeder wissenschaftlichen Grundlage entbehrt. Gott hat die Welt vor sechstausend Jahren an sechs Tagen erschaffen und ist dann erst einmal pennen gegangen. Hätte er sich vor dieser Aktion ausgeruht, wäre die Welt vielleicht etwas entspannter und durchdachter geworden.

Es müssen aber auch nicht immer Kreationisten sein, Intelligent Design (=Kreationismus forte) ist auch nicht unbeliebt: Mit viel wissenschaftlicher Untermauerung propagieren diese Schmalspurdenker: Die Natur ist so toll, dahinter muß ein höheres, intelligentes Wesen stecken, das kann nicht der Zufall einer Evolution sein.

Bullshit.

Die Natur ist in der Tat faszinierend. Allein des Menschen Körper, wie dieser funktioniert! Wie irgendwelche Substanzen abgebaut und anderswo wiederverwertet werden, wie der rote Blutfarbstoff Hämoglobin, der nach dem Abbau überalterter roter Blutkörperchen anfällt, über die Leber aus dem Blut gefischt, anschließend anderweitig verwendet wird….

Die sensiblen Steuerungen für Blutdruck, Herzfrequenz, Blutzucker und diverse Hormone. Das Gehirn! Toll.

Doch ist das intelligent?

Klar sind viele Mechanismen faszinierend und für den Ahnungslosen vielleicht nur mit irgendwelchen Göttern zu erklären, weil sie eben nicht genügend Grips haben, die Wirklichkeit zu verstehen. Aber ob das alles Intelligent Design ist? Manches hätte man besser etwas einfacher machen können, doch hat es sich eben anders entwickelt, je nach den neuen Anforderungen. Aus einem Guss konstruiert wäre bei den meisten Lebewesen viel umständliches Zeug weggefallen. Und die Esoteriker gäbe es nicht bei perfekt ausgestaltetem Denkorgan.

Der Körper hat so viele Schwachstellen. Das Genick zum Beispiel ist schlecht konstruiert. Stabil ist anders. Herzinfarkte und Schlaganfälle sichern den Arterhalt auch nicht gerade. Die Fortpflanzung ist recht umständlich gelöst. Na gut, aber sie macht Spass.

Alles entwickelt sich. Nicht intelligent, sondern so, wie es gebraucht wird und wie es mit den bereits vorhandenen Ressourcen geht. Deshalb haben Vögel auch zwei Blinddärme und Menschen nur einen. Das hat nicht Gott so gemacht, das war das Nahrungsangebot.

Erschreckend jedoch, dass dieser Müll auch an Universitäten und Schulen Einzug gehalten hat…

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