homöopathischer Selbstversuch
Meine Frau leidet im Winter unter rissigen Fingern, wie so manch Andere. Gestern hat ihr die gut meinende Nachbarin ein Fläschchen Glaubuli gegeben: Calendula D12. Nun ist das selbst aus homöopathischer Sicht Schwachsinn, man verdünnt ja die Substanz, welche das Symptom auslöst. Calendula (Ringelblume) ist als Salbe bekannt als Hautpflegemittel. Aus homöopathischer Sicht müsste man davon also eher rissige und wunde Haut bekommen. Aber was kümmern solche Kleinigkeiten.
Da ich kein Geld für Homöopatika ausgeben will, habe ich die Gelegenheit mal wieder genutzt und das ganze Fläschchen abzüglich einiger Glaubulis für meine Frau – man will ja stets eine Chance geben – auf einmal in den Mund geschüttet. Das Gefühl beim Kauen ist witzig, knirscht ähnlich wie bei Chips. Müssen ein paar hundert Kügelchen gewesen sein. Und das muss doch irgendwie wirken?
Man ist ja stets offen und gibt allem eine Chance, ich habe also seitdem folgendes notiert:
– Ich habe wunderbar geschlafen.
– Heute früh war es deutlich wärmer als gestern.
– Mein Auto ist schon nach einer Sekunde angesprungen.
– Ich hatte früh Lust auf Mineralwasser.
– Beim Zähneputzen kam im Radio „Yes Sir, I Can Boogie“.
– Der übliche Toilettengang war heute etwas mühsam.
– Ich bekam eine E-Mail, in der es um Transhumanismus ging.
– Ich hörte zum ersten mal im Jahr einen Vogel zwitschern.
– Der Bruder meiner Frau rief an. Zu einer Zeit, in der er sonst nie anruft.
– An einer kleinen Wunde an meiner rechten Hand ging der Schorf ab.
Ich muss sagen, eine solch eindeutige Wirkung hätte ich nicht erwartet. Wir sollten nach diesem Erfolg weitere Versuchsreihen starten, die Homöopathie drücken sich ja aus unerfindlichen Gründen dauernd davor, vermutlich, weil sie so bescheiden sind. Der Artikel im Wiki muss überarbeitet werden. Homöopathie wirkt!
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