Belgien klagt Scientology als kriminelle Organisation an

Also, dieser Synchronisationsstrahl, der zeigt offenbar schon Wirkung. Zumindest auf Scientology.

Es kommt allerdings nicht aus heiterem Himmel, laut Flanders News wurde jahrelang ermittelt und jetzt beschlossen, Anklage zu erheben.

Die Organisation sowie einige hochrangige Mitglieder werden wegen Erpressung, Betrug, illegaler Ausübung ärztlicher Tätigkeiten und Verstößen gegen das Gesetz zum Schutz des Privatlebens angeklagt. Die Staatsanwaltschaft möchte Scientology als Kriminelle Organisation verurteilen.

Der Arbeitsmarktservice der Region Brüssel war offenbar etwas „unglücklich“ mit einigen Arbeitsverträgen und hat Anzeige erstattet. 2008 wurden dann Hausdurchsuchungen durchgeführt, die einen „Schatz an Beweisen“ zu Tage förderten.

Selbstverständlich sind laut Unterstützern der Sekte alle Anschuldigungen lächerlich.

Besonders pikant ist die Tatsache, dass Scientology ihr europäisches Hauptquartier in Brüssel hat; eine Verurteilung in Belgien hätte somit wohl gröbere Auswirkungen. In Belgien gilt Scientology nicht als Religion und sie ist auch nicht als Sekte angeklagt.

Die Behörden konzentrieren sich bei ihrer Anklage darauf, sie als kriminelle Organisation zu verurteilen.

Scientology selbst hat sich nicht geäußert.
Mehr dazu und vermutlich regelmäßige Updates findet man bei Wilfried Handl, dem ehemaligen Leiter von Scientology Österreich, der seit einigen Jahren einer ihrer schärfsten Kritiker ist.

Vielleicht hat ja die österreichische Polizei mal zwischendurch Lust, bei den Mohorns vorbei zu schauen? Caroline Mohorn leitet ja Scientology Österreich und ihr Gatte Wilhelm Mohorn verdient sein Geld mit esoterischer Mauerntrockenlegung (Firma Aquapol). Nur so als Anregung.

5 Gedanken zu „Belgien klagt Scientology als kriminelle Organisation an“

  1. > Die Behörden konzentrieren sich bei ihrer Anklage darauf, sie
    > als kriminelle Organisation zu verurteilen.
    Sehr guter Ansatz, der bei uns ebenfalls geprüft werden sollte. Bitte auch gleich für die katholische Kirche und einige andere.

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  2. Es ist leider wie mit dem NPD-Verbot: Man würde solche Vereine schon gerne verbieten, aber andererseits ermöglichen sie einem auch die Kontrolle über die Mitglieder und durch Aufklärung kann man den „Nachschub“ abbinden. Was aber wird passieren, wenn man Scientology verbietet? Scientology und Hubbarts verrückte Dianetik sind eine Idee. In jedem Buchhandel kann ich dieses Buch kaufen. Die Mitglieder werden eigenhändig neue Vereine unter neuem Namen gründen oder sich gar an die VHS wenden und mit ihrer windigen Praxis weiter Geld machen und sind nun wesentlich schlechter kontrollierbar. Also ich glaube ein Verbot bringt nicht viel.

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  3. @MagicGuitar: Das sehe ich nicht so. Ein NPD-Verbot befürworte ich trotzdem, weil die Partei versucht, sich bürgerlich zu geben und damit die teilweise klar nationalsozialistische Ausrichtung ihrer Mitglieder in Kreise drückt, in die sie sonst keinen Zugang hatten. Ich verstehe aber, dass man dieses Bedenken hat. Würde der Verfassungsschutz vernünftig arbeiten, dann wären die NPD-Mitglieder tatsächlich besser in der Partei zu Kontrollieren.

    Bei Scientology liegt die Sache aber nochmal vollkommen anders. Mir ist erstens nicht bekannt, dass überhaupt eine Überwachung stattfindet, da die Organisation sich nicht politisch betätigt. Zweitens ist Scientology ein weltweit operierendes Unternehmen, das eine Menge Geld mit einem perfektionierten Manipulationssystem verdient. Diese Strukturen sind der Verbreitung ihrer „Ideen“ förderlich. Es geht hier ja auch nicht um Ideologie. Mitglieder werden angeworben und in Abhängigkeit gebracht. Jemand, der sich ein Hubbard-Buch kauft und das zuhause liest wird sich wohl nur in den seltensten Fällen eine Hubbardismus-Ortsgruppe gründen. Und selbst wenn: Ohne die Sekte ist das ein esoterischer Glaube wie jeder andere auch. Die Effizienz eines Wirtschaftlichen Imperiums wie Scientology ist nicht einfach durch kleinere Gruppen zu ersetzen.

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