PaläoPower: Giordano Bruno Stiftung goes marketing

Die Giordano-Bruno-Stiftung  kennen viele; sie selbst nennt sich Denkfabrik für Humanismus und Aufklärung und ist, wie der Name schon sagt, eine Stiftung, die Herbert Steffen 2004 ins Leben gerufen hat. Der bekannteste Vertreter der GBS dürfte der Philosoph Michael Schmidt-Salomon sein. Die GBS hat viele honorige Mitglieder, die sich dem Gedanken des Humanismus und der Aufklärung verpflichtet sehen – im Übrigen auch ein Leitmotiv von EsoWatch.

Umso verwunderlicher, wenn die Giordano Bruno Stiftung jetzt plötzlich aktiv Werbung für etwas betreibt, das wie ein neuer Joghurt-Drink klingt: PaläoPower  Die GBS wirbt aktiv dafür. Der Autorin werden Räumlichkeiten der Stiftung für Vorträge zur Verfügung gestellt, das Ganze wird per Newsletter beworben – was man halt so tut, wenn man ein neues Produkt promoten will. So weit, so banal.

Aber schauen wir etwas im Detail.

Was wird beworben?
Eine neue Diät – pardon, Ernährungsform, nämlich die Ernährung der Steinzeitmenschen. Wie bei jeder „neuen“ Ernährungs-”Erkenntnis” löst diese sämtliche Probleme und heilt sämtliche Krankheiten. Natürlich gibt es einen unverzichtbar ganzheitlichen Ansatz:

Die Evolutionäre Medizin vergleicht das Steinzeitleben mit dem modernen Alltag. Sie zeigt, dass Krankheiten entstehen, wenn Gene und Umwelt nicht in Balance sind und die natürlichen Bedürfnisse missachtet werden. Was ist die Lösung? Steinzeitliche Ernährung und Regeneration, aber auch Training, Talente und soziale Interaktion der Jäger und Sammler sind Geheimwaffen gegen Zivilisationskrankheiten. Die zwei Millionen Jahre alten evolutionären Erfolgsprogramme lassen sich auch heute für ein erfülltes Leben nutzen. Die Kraft, die aus der Steinzeit kommt – unsere „PaläoPower“ – gilt es neu zu entdecken.

Schon wieder eine neue Medizin. Das kommt einem bekannt vor. Die Versprechen sind nicht unbescheiden:

„Jedoch lassen sich Probleme wie Übergewicht, Allergien, ADHS und Burnout lösen, wenn man die Prinzipien der Evolution und die Natur der Menschen verstanden hat“,

heißt es wörtlich.

Spätestens bei der Behauptung, ADHS könne durch eine Diät geheilt werden, gleitet das Ganze völlig ins Unseriöse ab. ADHS ist definitiv nicht wesentlich durch Ernährung zu beeinflussen, außer man macht eine Nulldiät, bis man stirbt – dann ist ADHS auch weg, aber so wird sich die Autorin sicher nicht verstanden wissen wollen.

Wie wird beworben?
Wissenschaftlich. Hier beginnt das eigentliche Problem. Das einem täglich unbelegter Unsinn um die Ohren gehauen wird – man ist es gewohnt. Dass das wissenschaftliche Deckmäntelchen gern genommen wird indem man wissenschaftlich klingende Begriffe wählt – geschenkt.
Nur hier ist die Autorin Molekular- und Evolutionsbiologin und der Promoter eine Stiftung, die sich dem Humanismus und der Aufklärung verschrieben hat. Das ist eine andere Hausnummer. Die gesamten Hypothesen der Autorin sind bestenfalls das, was eben Hypothesen sind: Vermutungen ohne handfeste Belege. Allein die  Behauptungen zu ADHS sind wissenschaftlich nicht haltbar.

Für wen wird geworben?
Ach ja, der Name wurde ja bisher gar nicht genannt, es handelt sich um Dr. Sabine Paul, u.a. wissenschaftlicher Beirat der Giordano Bruno Stiftung. Hauptberuflich ist sie Marketingleiterin der Evomed Diagnistics AG, welche  Tests für Nahrungsmittel-Unverträglichkeiten, Stoffwechsel und Darmkrebs anbietet. U.a. wird dort behauptet, man könne ADHS mit einem Stoffwechseltest diagnostizieren …

Die Seite der GBS verlinkt auf die Seite von Frau Paul, auf der diese Ernährungsform thematisiert wird. Doch anstatt näherer Informationen oder wissenschaftlicher Belege für die Behauptungen stößt der Leser lediglich auf Angebote von Seminaren und Büchern, alles natürlich gegen Bezahlung. So völlig ohne jede weitere Information zu dieser Steinzeitkost auf der Seite kauft man hier die Katze im Sack, was den unangenehmen Beigeschmack, dass es sich um die reine Vermarktung einer Ernährungsheilslehre handelt, noch verstärkt. Dass das Angebot eines Wildkräuterseminars die Assoziation zu Brigitte Rondholz erweckt, ist nur eine Anekdote am Rande.

Die Aufmachung der Seiten unterscheidet sich kaum von der bei romantisch verklärten Bio/Öko-Angeboten zum glücklichen Bauern – damals, als die Kartoffeln noch groß, die Hühner noch frei, die Kühe noch nicht lila waren, alle Kinder Baumhäuser bauten und dem Opa lustige Streiche spielten. Mit dem Unterschied, dass man das jetzt etwas weiter in die Vergangenheit projiziert, nicht das Bild des glücklichen Bauern (welches so falsch ist, wie falsch nur sein kann), sondern des glücklichen, gesunden Steinzeitmenschen – ein Angebot, zugeschnitten für alle LOHAS dieser Welt. Das Einzige, was man hier als Neu sehen kann, ist das Transferieren des Paradieses in eine noch fernere Zeit – marketingtechnisch natürlich nicht schlecht, da kann man nicht so einfach mit Berichten aus der Realität kontern. Auf welch dünnem Eis solche Heilsversprechen stehen, zeigen archäologische Funde, wonach bereits Jäger und Sammler unter gravierenden Gesundheitsproblemen litten.

Alles in allem kann man sagen: Wer so genannte Zivilisationskrankheiten  mit Ernährung “heilen” will, begibt sich in eine lange Tradition mit größtenteils unappetitlichen Zeitgenossen; es seien da nur Franz Konz  und Max Otto Bruker  stellvertretend genannt. Ob der eine nun Wildkräuter, der andere Müsli, die nächste Fleisch als Gral anpreist ist eher egal, es geht um den Glauben, eine Gesellschaft durch Ernährung zu ihrer Vervollkommnung führen zu können.

Tatsächlich macht sich die Giordano Bruno Stiftung hier völlig kritiklos zum Werkzeug von Frau Paul und der Vermarktung ihrer Idee. Mit „Aufklärung im 21. Jahrhundert“ – so die Eigenwerbung der GBS – hat das nichts zu tun, sondern eher mit „GBS rettet Bad Wörishofener Herbst“, „Die Verarsche geht weiter!“, „Die 11. Angebote des evolutionären Humanismus, nur 23.99€! Mit Abnehmversprechen und Geld-Zurück-Garantie!“. Was das dann noch mit Humanismus und Aufklärung zu tun hat, dürfte eine schwierige Frage sein. Liebe GBS: Bleibt doch bei euren Leisten! Liefert weiter gute Ideen und Anregungen, aber macht nicht Werbung für eine neue dubiose Lifestyle-Heilslehre, nur weil dort das Wort „evolutionär“ vorkommt.

256 Gedanken zu „PaläoPower: Giordano Bruno Stiftung goes marketing“

  1. Die GBS hat doch seit kurzem den Lebensmittelchemiker(!) Udo Pollmer im wissenschaftlichen Beirat sitzen. Der wird sich den Vortrag doch nicht entgehen lassen wollen und kann dann ja nochmal seine Meinung zur Steinzeitdiät kundtun [http://www.euleev.de/images/EULEN-SPIEGEL/2005/2005-5-6_i3_web_EULE.pdf Steinzeitmärchen]

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  2. @maguli
    Pollmer? Das ist ja cool. Pollmer und Stadler als beide bei der GBS?

    Vielleicht haben sie dieser Frau einfach blind vertraut, dass sie schon keinen Quark verlinken wird. Ich hoffe, dass sie was dagegen unternehmen, sobald sie mal nachschauen. Ich wollte eigentlich GBS-Mitglied werden.

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  3. Seit wann ist die Evolutionstheorie ‚esoterisch‘?

    Sabine Paul macht nichts anderes, als aktuelle Studien mit der Evolutionsbiologie zu verbinden und in die Praxis umzusetzen. Was ist daran „unseriös“, wenn sie darauf hinweist, dass man sich nicht wundern sollte, wenn Kinder bei ‚Käfighaltung‘ und nicht-artgerechter Ernährung zappelig werden? ‚Unbelegten Unsinn‘ gibt es hier schon – aber nicht bei Sabine Paul, sondern auf Esowatch! Manchmal ist es auch hilfreich, ein Buch zu lesen, bevor man es kritisiert. Beste Grüße Thomas Junker

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  4. Guten Tag, Herr Junker.

    Manchmal ist es auch hilfreich, das HIRN zu benutzer, das der Schöpfer, also das Fliegende Spaghettimonster, und mitgegeben hat. Mit benutzung des Gehirn sieht man viele Dinge deutlich besser als nach der unkritischen Lektüre von Eso-Geschwurbel.

    Beste Grüße und guten Spaghetti-Hunger

    Ihr Ablehner des belegten Unsinns der Sabine Paul.

    Bleiben Sie kritisch…. naja, werden Sie es.

    Ihr Statistiker

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  5. „wenn Kinder bei ‘Käfighaltung’ und nicht-artgerechter Ernährung zappelig werden“

    Wenn der Herr Junker damit meinen, dass Burger und Fertigfutter (mit jeder Menge E’s drinnen, auch hormonähnlich wirkenden Stoffen) nicht sonderlich zur Gesunderhaltung beitragen, und dass Kinder heutzutage zu oft zu wenig Bewegung haben, das mag ja noch stimmen (dazu gibt es durchaus Studien, auch zu Weichmachern im Spielzeug und so weiter) – aber … Steinzeit???

    Nur Fleisch essen, oder wie? Ähm … und woher die Mammuts nehmen und aua, aua, aua.

    Den Rest hat der Vorschreiber ja schon so liebevoll angemerkt, dass ich nur noch mal eben Spaghetti kochen und die Soße bereiten muss.
    Ganz ohne Zusatzstoffe übrigens 😉

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  6. Als Evolutionsbiologin sollte die Frau eigentlich wissen, dass der Mensch sich zwischen dem Pläolithikum und dem Neolithikum genetisch noch einmal verändert hat. So konnten dann Menschen in Europa dann Milch zu sich nehmen und besser verdauen und die allgemeine verträglichkeit für Getreide nahm zu. Auch gab es eine Anpassung, die zu einer Zunahme von Allergien führte, die jedoch auch eine höhere Imunität gegen Infektionskrankheiten zur Folge hatte.

    Ich frage mich so wie so wie die Frau es wissenschaftlich überprüft hat, dass ein Leben wie in der Steinzeit das selbige verbessern soll. Die Evolutionsbiologie ist dafür mehr als ungeignet. Viel besser wären z.B. Doppelblindstudien wie in der Medizin oder langfristige Feldversuche.

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  7. Warum hacken denn nur alle auf dem armen Herrn Junker rum? Ich finde, jeder hat das Recht sich in aller Öffentlichkeit selbst der Lächerlichkeit preiszugeben. Da muß man nicht noch den Prozess der Lächerlichwerdung mit Kommentaren beschleunigen. Außerdem ziehen solche Kommentare leider meist weitere Kommentare der Gegenseite nach sich und heut abend ist meine Schmerzgrenze für deprimierend dämliche Kommentare leider schon überschritten.

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  8. Thomas Junker :
    Seit wann ist die Evolutionstheorie ‘esoterisch’?
    Sabine Paul macht nichts anderes, als aktuelle Studien mit der Evolutionsbiologie zu verbinden und in die Praxis umzusetzen. Was ist daran “unseriös”, wenn sie darauf hinweist, dass man sich nicht wundern sollte, wenn Kinder bei ‘Käfighaltung’ und nicht-artgerechter Ernährung zappelig werden? ‘Unbelegten Unsinn’ gibt es hier schon – aber nicht bei Sabine Paul, sondern auf Esowatch! Manchmal ist es auch hilfreich, ein Buch zu lesen, bevor man es kritisiert. Beste Grüße Thomas Junker

    Na ja: Sabine Paul scheint sich einfach mit dem wissenschaftlichen State of the Art hinsichtlich ADHS nicht auseinander gesetzt zu haben. Der besagt nämlich was anderes – wie hier schon oft genug dargelegt wurde.

    Im Übrigen : ADHS und Zappeligkeit gleichzusetzen isz ein Anfängerfehler!

    http://www.zentrales-adhs-netz.de

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  9. Thomas Junker :Seit wann ist die Evolutionstheorie ‘esoterisch’?
    Sabine Paul macht nichts anderes, als aktuelle Studien mit der Evolutionsbiologie zu verbinden und in die Praxis umzusetzen. Was ist daran “unseriös”, wenn sie darauf hinweist, dass man sich nicht wundern sollte, wenn Kinder bei ‘Käfighaltung’ und nicht-artgerechter Ernährung zappelig werden? ‘Unbelegten Unsinn’ gibt es hier schon – aber nicht bei Sabine Paul, sondern auf Esowatch! Manchmal ist es auch hilfreich, ein Buch zu lesen, bevor man es kritisiert. Beste Grüße Thomas Junker

    keine sorge, die „käfighaltung“ bei kindern hört doch auf, wenn sich die LOHAS aus prenzl’berg sich wie weiland der ötzi, nun mit kind und kegel/in voll paläo-powermäßig, barfuß und lendenschurzbewehrt durch den großstadtdschungel in den tiergarten auf die suche nach nahrung begeben.

    im tiergarten schwingen sie sich dann von ast zu ast, und im benachbarten zoo kann man die nachfolger der mammuts (elefanten) und dinos (truthähne) jagen. allerdings sollten sie die dann nicht im tiergarten grillen. aus umweltschutzgründen und gänzlich unpaläo-mäßig.

    und wer nicht weiß, wie ötzi „geht“, kann vorher auf dem weg von prenzl’berg nach tiergarten noch einen abstecher im naturkundemuseum machen.

    hat aber einen vorteil. in prenzl’berg werden jede menge wohnungen frei……..

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  10. Vielleicht kann man die Paläo-Diät mit dem [url=https://blog.psiram.com/?s=Gerald+H%C3%BCthers+neurobiologische+Visionen]“Alm-statt Ritalin“- Projekt[/url] gemeinsam vermarkten? –

    Synergien müssen genutzt werden, und diese Kopplung verspricht sehr viel „shared attention“ und „Begeisterung“!!

    Die praktisch angewandte Evolutions-Dingsda lässt sich ohnehin gut mit der praktisch angewandten Neuromytholo-Dingsda verbinden, vor allem wenn man noch die analytisch-systemische Pädagodingsda mit ins Boot holt. 🙂

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  11. Ich könnt ja auch nochmal ein bischen was zur These, daß Ernährung Allergien beeinflusst schreiben, aber wie schon angemerkt, ist mir dafür meine Zeit zu schade und die Laune ob solch geistigem Durchfall auch schon eher gedämpft. Und der Herr Stadler (der Immunologe) ist tatsächlich bei dieser Stiftung? Wundert mich schon, daß der sich sowas gefallen lässt.

    Antworten
  12. Liebe Freunde von esowatch,

    Sabine Paul hat weder in ihrem Vortrag noch in ihrem Buch behauptet, dass ADHS monokausal auf Ernährung zurückgeführt werden kann. Selbstverständlich leugnet sie weder die Wirkung genetischer Dispositionen noch den Einfluss kultureller Faktoren. Ebenso selbstverständlich hat sie im Vortrag wie auch im Buch auf verschiedene evolutionäre Anpassungen in den letzten Jahrtausenden hingewiesen.

    Was die kritisierten „Stoffwechseltests“ betrifft, muss ich zugeben, dass ich mich mit ihnen nicht beschäftigt habe. Sie wurden allerdings – und das ist hier entscheidend – weder in Sabine Pauls Buch noch im Vortrag mit einer Silbe erwähnt! Insofern geht der Titel „Giordano Bruno Stiftung goes marketing“ doch ziemlich in die Irre…

    Aus einer Mail unseres Beirats Beda Stadler habe ich entnommen, dass er derartige Tests tatsächlich für Humbug hält. Mag sein, dass Beda damit Recht hat, vielleicht aber auch nicht – ich kann mir dazu kein Urteil erlauben (das ist nicht mein Wissensgebiet). Ich bin mir aber sicher, dass Beda und möglicherweise auch Udo Pollmer beim nächsten Stiftungstreffen mit Sabine Paul über diesen Sachverhalt diskutieren werden. Zweifellos wird Sabine Paul, die ich als intellektuell redliche Wissenschaftlerin schätze, diese Kritik auch aufnehmen, falls sie ihr einleuchtend erscheint.

    Nur: Mit den Stiftungszielen und auch dem Charakter des Vortrags von Sabine Paul in Oberwesel hat all dies überhaupt nichts zu tun. Um es noch einmal zu betonen: In dem Vortrag ging es weder um esoterische „Ganzheitlichkeit“ noch um irgendwelche Stoffwechseltests. Im Sinne einer fairen Kommunikation bitte ich, das zu berücksichtigen.

    Mit freundlichen Grüßen
    Michael Schmidt-Salomon (der ganz gewiss nicht der „bekannteste Vertreter der gbs“ ist ;-))

    Antworten
  13. Sabine Paul hat weder in ihrem Vortrag noch in ihrem Buch behauptet, dass ADHS monokausal auf Ernährung zurückgeführt werden kann.

    Allein die Verwendung des Begriffs „monokausal“, Herr Schmidt-Salomon, ist hier völlig fehl am Platz.
    Frau Paul empfiehlt aber, wenn ich nicht unter einer visuellen Verarbeitungsstörung leide, u.a. auch die“ positiven Wirkungen“ von Afa-Algen im Zusammenhang mit ADHS und Ernährung auf ihrer Homepage.

    https://www.psiram.com/de/index.php?title=Afa-Algen

    Antworten
  14. @ Michael Schmidt-Salomon

    Danke für die schnelle Reaktion!

    Eventuell wäre es nicht verkehrt „zur weiteren Aufklärung“ den erwähten Vortrag vom 1.04.2012 (wenn nicht schon geschehen) – wenn das möglich ist – Online zu stellen.

    Antworten
  15. @ Ratiomania: Leider wurde der Vortrag nicht aufgezeichnet. Auf dem Portal des Humanistischen Pressedienstes gab es jedoch einen Bericht über die Veranstaltung, siehe: http://hpd.de/node/13193

    @ Ponder: Vielen Dank für den Hinweis auf die beiden Artikel! Was den Begriff „monokausal“ betrifft, so bezog er sich auf einige Kommentare weiter oben, die andeuteten, dass Sabine Paul angeblich meint, dass ADHS auf Fehlernährung zurückzuführen sei. Gerade der von Ihnen verlinkte Artikel zeigt jedoch, dass dies nicht zutrifft…

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  16. Evomed ist seit Jahren bekannt:

    [*QUOTE*]
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    Search results for: evomed
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    Die Akte ctl-Labor Bad Zwischenahn / Imupro300 und die Sache mit dem Abnehmen
    « by ama on April 07, 2006, 01:26:53 AM »

    …… nicht von der Krankenkasse übernommen. Kontakt: Evomed MedizinService GmbH Oberstr. 19 64297 Darmstadt ………… / 66 68 00 Fax: 06151 / 66 68 01 E-Mail: r.schierl@evomed-service.de Internet: http://www.imupro.de (Hier können ……
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    Die Akte ctl-Labor Bad Zwischenahn / Hauptsponsoren und andere Querverbindungen
    « by ama on May 31, 2006, 04:45:05 PM »

    …… des Forums Mittelständische Unternehmen Evomed MedizinService GmbH Über uns – die ………… für die Identifikation von Ursachen. Das von Evomed angebotene System ImuPro testet individuell 300 ………… (der Datenschutz ist dabei sichergestellt). Evomed wurde im Jahr 2000 als Spin-off der Firma R- ………… – und FDA-zertifiziert. Mitte 2001 startete die Evomed MedizinService GmbH mit der Vermarktung von ………… der Regel deutlich verbessern. Kontaktadresse: Evomed MedizinService GmbH Heidelberger Ldstr. 190 D- ………… die Firma R-Biopharm reingezogen: [*QUOTE*] Evomed wurde im Jahr 2000 als Spin-off der Firma R- ………… R-Biopharm als „ISO- und FDA-zertifiziert“ mit Evomed zu tun? Nichts. Was hat denn die R-Biopharm mit ………… heutigen Evomed zu tun? Nichts. Jemand aus R-Biopharm hat die ……
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    Die Akte Indago / BMIB + Sparkasse Leipzig / KfW / „Nanopartikelanalysen“ / Partnerinstitute des BMIB
    « by r5q2 on October 20, 2006, 06:42:40 AM »

    …… die Herren Haroon Ahmad (BMIB) und Ralf Schierl (Evomed) zu Gast und referierten über das Thema „Neue ………… besser erkennen und therapieren“ Ralf Schierl (Evomed), Haroon Ahmad (BMIB) 11:30 Ganzheitliche ……
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    „Alternative Methoden“ – Hintergruende und Strukturen / Die Labor-Mafia
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    …… ……. Darm Hauss Evomed Imupro 300 Allergien . ………… wird über das Labor Hauss vermarktet. – Evomed wird von Indago/BMIB bei ADHS herangezogen. – ……
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    Die Akte Indago / BMIB + Sparkasse Leipzig / KfW / „Nanopartikelanalysen“ / Ergebnisse einer Nanopartikelanalyse
    « by r5q2 on June 02, 2006, 07:29:14 AM »

    …… ://www.imupro.de/ Herausgeber dieser Seite ist: Evomed MedizinService GmbH Heidelberger Landstr. 190 ………… Darmstadt Evomed beschreibt den ImuPro-Test wie folgt: Der ImuPro- ………… Wie an anderer Stelle im Forum zu lesen ist, ist Evomed ein Partnerinstitut des BMIB. Die Beantwortung ……
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    Die Akte Indago / BMIB + Sparkasse Leipzig / KfW / „Nanopartikelanalysen“ / Die Firma INDAGO/BMIB
    « by r5q2 on March 05, 2007, 07:13:56 AM »

    …… : Ralf Schierl ist zugleich Geschäftsführer der Evomed MedizinService GmbH, die die zweifelhaften ImuPro- ……
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    http://transgallaxys.com/~kanzlerzwo

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  17. @ Michael Schmidt-Salomon:

    Was den Begriff “monokausal” betrifft, so bezog er sich auf einige Kommentare weiter oben, die andeuteten, dass Sabine Paul angeblich meint, dass ADHS auf Fehlernährung zurückzuführen sei. Gerade der von Ihnen verlinkte Artikel zeigt jedoch, dass dies nicht zutrifft…

    Richtig. das zeigt die Veröffentlichung 🙂

    Obwohl mittlerweile erwiesen ist, dass die genetische Komponente bei ADHS ungewöhnlich hoch ist ( siehe die Infoportale des Zentralen ADHS-Netzes ), spricht Frau Paul in ihrem Artikel von

    AD(H)S und die Grenzen des genetischen Modells

    und betitelt ihre Veröffentlichung sogar:

    Metabolischen und immunologischen Ursachen von AD(H)S auf der Spur mit neuer Labordiagnostik

    Sie fragt:

    Andere Ursachen?
    Daher ist nun wichtig zu fragen, welche anderen Ursachen als die genetisch bedingten noch in Frage kommen könnten

    und folgert kurzschlussartig und falsch:

    Noch weiter gehend muss man fragen, ob die genetische Ursache
    alleine für die Vielzahl der diagnostizierten Fälle verantwortlich sein kann.
    Die starke Zunahme der ADHS-Diagnosen in den letzten Jahren lässt eher vermuten, dass andere Faktoren ebenfalls von Bedeutung sind.

    Ansonsten müsste sich die genetische Situation der Bevölkerung in sehr kurzer Zeit dramatisch verändert haben – ein eher unwahrscheinliches Szenario.

    Nach einem Exkurs in die systemische Perspektive setzt sie dann zur Landung an:

    Von besonderer Bedeutung sind zum anderen Erkenntnisse darüber, wie es unabhängig von genetischen Faktoren ebenfalls zu einem Dopaminmangel kommen kann.

    Hier lohnt sich ein Blick auf den Nährstoffmetabolismus:
    Neurotransmitter werden in der Regel aus Aminosäuren mit Hilfe verschiedener Enzyme aufgebaut.
    Diese Enzyme benötigen in der Regel Co-Faktoren wie Vitamine und Mineralstoffe, um ausreichende Mengen an Neurotransmittern aus den jeweiligen Vorstufen produzieren zu können. Dazu müssen die Aminosäuren, Vitamine und Mineralstoffe in ausreichender Menge über den Darm aufgenommen und
    weitergeleitet werden.

    Kommt es z. B. durch Störungen im Darm oder Stoffwechselerkrankungen zu einer Unterversorgung der benötigten Bausteine, kann ebenfalls Dopaminmangel entstehen.

    Diese Zusammenhänge erklären, warum Präparate, die für die Neurotransmitter-
    Synthese wichtige Bausstoffe enthalten, gelegentlich bei der Behandlung von ADHS weiterhelfen: Omega-3-Fettsäuren- Präparate oder Afa-Algen, die reich an Vitamin B und Zink sind…

    Nun ja…hierzu ließe sich vieles anmerken – das würde aber den Rahmen eines Blogkommentars sprengen.

    Antworten
  18. @ Ponder:
    Sie schreiben:

    Richtig. das zeigt die Veröffentlichung
    Obwohl mittlerweile erwiesen ist, dass die genetische Komponente bei ADHS ungewöhnlich hoch ist ( siehe die Infoportale des Zentralen ADHS-Netzes ), spricht Frau Paul in ihrem Artikel von

    AD(H)S und die Grenzen des genetischen Modells

    Stimmt! Sie sollten allerdings redlich zitieren. Im Artikel heißt es auch:

    In der Literatur wird angegeben, dass 70 bis
    85 % der ADHS-Patienten auf die Stimulanzientherapie
    ansprechen. (…) Daher ist nun wichtig zu fragen, welche anderen
    Ursachen als die genetisch bedingten
    noch in Frage kommen könnten – ist doch die
    Stimulanzientherapie bei 15 bis 30 % der Patienten
    nicht erfolgreich

    Die ganze Argumentation impliziert doch, dass es einen hohen Einfluss genetischer Faktoren gibt. Sabine Paul leugnet das überhaupt nicht, fragt aber m.E. zu Recht, „ob die genetische Ursache alleine für die Vielzahl der diagnostizierten Fälle verantwortlich sein kann. Die starke Zunahme der ADHS-Diagnosen in den letzten Jahren lässt eher vermuten, dass andere Faktoren ebenfalls von Bedeutung sind. Ansonsten müsste sich die genetische Situation der Bevölkerung in sehr kurzer Zeit dramatisch verändert haben – ein eher unwahrscheinliches Szenario.“

    Meines Erachtens ist diese Schlussfolgerung schwerlich von der Hand zu weisen. Dennoch kann und will ich, wie gesagt, aufgrund meines arg begrenzten Kenntnisse auf diesem Feld kein Urteil über die wissenschaftliche Güte dieses Aufsatzes abgeben. Dies sollen andere tun, die auf diesem Forschungsgebiet wirklich zuhause sind (etwa Beda Stadler).

    Aber noch einmal: In dem Vortrag bei der gbs (und dies war ja der Aufhänger des Artikels!) ging es nicht um Evomed, nicht um Stoffwechseltests, sondern um evolutionäre Zusammenhänge, die Sabine Paul sehr plausibel darlegte (und auf dem Gebiet der evolutionären Anthropologie kenne ich mich doch einigermaßen gut aus, weshalb ich mir hier durchaus ein Urteil erlauben kann).

    Kurzum: Die gbs hat keine Werbung für vermeintlich oder tatsächlich esoterische Therapieverfahren gemacht – und wird dies sicherlich auch in Zukunft nicht tun! Insofern führte der Esowatch-Beitrag hier in die Irre. Dennoch möchte ich mich für die kritischen Hinweise bedanken. Vielleicht finde ich ja irgendwann auch die Zeit, mich etwas eingehender mit dieser Thematik zu beschäftigen…

    Antworten
  19. @MSS: was Fr. Paul aber in ihren Hypothesen nicht zu berücksichtigen scheint, ob es wirklich um eine starke Zunahme er Krankheitsfälle handelt, oder ob sich hier nicht veränderte Diagnosekriterien bzw. verbesserte Diagnostische Methoden in einer Zunahme an erkannten ADHS- Fällen niederschlagen.

    Antworten
  20. Das Buch ist bestimmt ein intellektuelles Highlight:

    Seit Jahren beschäftige ich mich familiär bedingt, mit Burnout, Diabetes und Autoimmunerkrankungen und habe mit einer Paläo Ernährung mein Gewicht um 10 Kilo dauerhaft reduzieren können. Deshalb habe ich mich als ganzheitliche Personal Trainerin mit dem Thema Ernährung, Bewegung und Entspannung spezialisiert und es stellt sich mir immer wieder die Frage, warum immer mehr Menschen an an solchen Erkrankungen leiden.

    Das Paläo Power Prinzip von Frau Dr. Paul begeistert mich persönlich sehr, denn es ist eine ganzheitliche Ernährungsweise, die sich leicht im Alltag integrieren lässt. Sie ist ganz auf die persönlichen Bedürfnisse der jeweiligen Menschen abgestimmt. Dank der Wissenschaft von Frau Dr. Sabine Paul werde ich meinen Kunden niemals mehr Ernährungspläne erstellen, die nicht ihren ganz persönlichen Vorlieben und Bedürfnissen entspechen.

    http://www.amazon.de/review/R1EORXSJENX8CD/ref=cm_cr_dp_perm?ie=UTF8&ASIN=3406630480&nodeID=299956&tag=&linkCode=

    Ich bin schwer beeindruckt. 😀

    Die eine Zielgruppe bedient man, indem man Himalaya oder Hopi-Indianer aufs Etikett schreibt, die andere mit dem Wort Evolution.

    Antworten
  21. @Cohen:

    Ja, die zwei Amazon Rezensionen sind der Brüller.

    Auch die Werbung für das Buch auf Amazon klingt ziemlich esoterisch.

    Meine Skepsis wird alleine dadurch geweckt, dass suggeriert wird für viele verschiedene „Probleme“ (Diabetes, Krebs, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Allergien, Unverträglichkeiten, Aufmerksamkeitsdefizit oder Burnout) DIE EINE Lösung gefunden zu haben: „PaläoPower“

    Ich meine, der Zusammenhang zwischen Diabetes, ADHS und Burnout ist doch auch völlig klar, man kann das alles mit der richtigen Ernährung verhindern oder heilen. Und den Weltfrieden erreicht man auch gleich noch dazu. Natürlich.

    Warum erinnert mich das so stark daran:

    http://www.amazon.de/Heilung-K%C3%B6rper-Seele-Ganzheit-erfahren/dp/3485013161/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1334642212&sr=8-1
    oder
    http://www.amazon.de/Das-Geheimnis-Heilung-Medizin-ver%C3%A4ndert/dp/3426656558/ref=sr_1_3?ie=UTF8&qid=1334642212&sr=8-3
    oder
    http://www.amazon.de/Heilung-beginnt-Herzen-inneren-Kr%C3%A4fte/dp/3866161409/ref=sr_1_29?ie=UTF8&qid=1334642244&sr=8-29

    Wenn ich zufällig auf ihr Buch bei Amazon gestoßen wäre und mir das durchgelesen hätte, dann hätte ich es als „esoterisch“ eingestuft (ob zu Recht oder nicht, sei mal dahin gestellt).

    Dies ist wirklich keine (gute) Werbung für die Giordano Bruno Stiftung, die ich eigentlich sehr gut finde. Sie vertritt ja grundsätzlich die Ziele aller rational denkenden Menschen.

    Na ja, jeder macht mal Fehler, auch die GBS und sogar esowatch. Da für MSS Kritik ein Geschenk ist (zu Recht), bin ich gespannt auf die weitere Diskussion.
    😉

    Antworten
  22. Ich bin auch schwer beeindruckt.
    Davon, wie jemand Aussagen einer dritten Person zu einem Thema hernimmt,
    um damit die Zielperson und deren Thesen anzugreifen.
    Muss ich mir merken, das ist ein tolles Prinzip. Da findet sich mit sicherheit immer was, was zu meiner Meinung passt. Wenn ich mich dann darauf stürze, spare ich mir haufenweise Arbeit, mich damit zu beschäftigen, was die These und die Zielperson selber sagen. 🙂

    Antworten
  23. Einfache Regel: Bücher, die von Ganzheitlichen bejubelt werden, sind scheiße. Bücher, bei denen die jaulen, sind gut.
    „Gesund ohne Pillen – was kann die Alternativmedizin?“ Simon Singh, Edzard Ernst
    „Die Wissenschaftslüge“ Ben Goldacre
    „Esst endlich normal!: Wie die Schlankheitsdiktatur die Dünnen dick und die Dicken krank macht“ Udo Pollmer
    sind z.B. gute Bücher.
    _______________________________________________
    Und die Originaldefinition von Paläopower auf der Webseite ist einfach nur Bullshitbingo und Werbesprech:

    PaläoPower ist die Urkraft, die Menschen seit zwei Millionen Jahren als genetisches Erbe in sich tragen.

    Menschen geben, wie alle anderen Organismen, ihre genetische Information von Generation zu Generation weiter, und nur die erfolgreichen Individuen in einer bestimmten Umwelt überleben. Wir tragen heute alle genetischen Informationen in uns, die unsere Vorfahren erfolgreich gemacht haben – und können sie in einem positiven Sinn für uns nutzen.

    Oft stimmen heutige Umweltbedingungen nicht mehr mit der Umwelt überein, in der unsere Vorfahren gelebt haben. Aus diesem Ungleichgewicht können Krankheiten und Konflikte entstehen.

    PaläoPower geht an die Wurzeln der Probleme des modernen Lebens – und stellt Lösungen bereit – durch die Anwendung evolutionsbiologischen Wissens.

    PaläoPower ist der innere Kompass, der wiederentdeckt werden kann und dabei hilft, neue Lösungen für Zivilisationskrankheiten wie Übergewicht, Allergien, Unverträglichkeiten, Konzentrationsprobleme, ADS, ADHS, Stress und Burnout etc. zu entwickeln.

    http://www.palaeo-power.de/home?page_id=4985

    Ich würde ja gern mal die Untersuchungen, die Burnout, ADHS und Allergien bei Homo rudolfensis untersucht haben, sehen. Ich denke, dass die Datenlage da ziemlich dünn sein dürfte.
    Wer mir mit einer simplifizierenden Erklärung und einer einfachen Lösung für eine ganze Handvoll verschiedenster Krankheiten ankommt, der sollte schon extrem gute Argumente haben. Ich meine, es ist ja nun nicht das erste Mal, dass das jemand versucht. Man denke nur an Zapper, Chiropraktik, MMS, Raths Multivitamine, Regividerm usw:
    https://www.psiram.com/de/index.php?title=Zapper
    https://www.psiram.com/de/index.php?title=Zellularmedizin
    https://www.psiram.com/de/index.php?title=MMS
    https://www.psiram.com/de/index.php?title=Chiropraktik
    https://www.psiram.com/de/index.php?title=Regividerm

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  24. GEIL!!!

    Im PaläoPower-Kompaktkurs entdecken Sie das geheime Wissen unserer Vorfahren wieder, lernen die Erfolgsgeheimnisse der Jäger und Sammler kennen, genießen bewusst mit allen Sinnen, finden neue Energie, Ausstrahlungskraft und den inviduellen Weg zur erfolgreichen Umsetzung Ihrer Ziele.

    http://www.evolution-ernaehrung-medizin.de/

    Geheimes Wissen der Altvorderen zieht immer. Das wusste schon Tolkien. 😀 😀 😀

    Antworten
  25. @Cohen

    Na ja, das ist auch geiler Bullshitbingo-Text:

    „PaläoPower ist Naturkraft pur – ein innerer Kompass, der Menschen seit zwei Millionen Jahren verlässlich den Weg zu genussvoller Ernährung, Fitness, dem Meistern von Herausforderungen und besonderer Ausstrahlung zeigt. “

    Naturkraft pur…innerer Kompass…seit 2 Millionen Jahren. Warum eigentlich erst zeit 2 Millionen Jahren und nicht seit 2,5, 3 oder 4 Millionen Jahren? Woher weiß sie (man) das?

    Antworten
  26. @ Michael Schmidt-Salomon:

    Stimmt! Sie sollten allerdings redlich zitieren. Im Artikel heißt es auch:

    In der Literatur wird angegeben, dass 70 bis
    85 % der ADHS-Patienten auf die Stimulanzientherapie
    ansprechen. (…) Daher ist nun wichtig zu fragen, welche anderen
    Ursachen als die genetisch bedingten
    noch in Frage kommen könnten – ist doch die
    Stimulanzientherapie bei 15 bis 30 % der Patienten
    nicht erfolgreich..

    Sehr geehrter Herr Schmidt-Salomon,

    nachdem ich den Link auf die Veröffentlichung oben für jedermann nachprüfbar selbst gesetzt habe, habe die Freiheit, das zu zitieren, was mir für meine Kritik explizit (!) erwähnenswert erschien und was in Fachkreisen sofort deutlich macht, wo der implizite Hund begraben liegt.

    1. Vorweg: es gibt bislang nach wie vor keinen geeigneten Biomarker für die Diagnostik von ADHS, obwohl die Störung weltweit auf allen Kanälen beforscht wird.
    Auch Frau Paul hat keinen entdeckt, obwohl die o.g. Veröffentlichung genau das impliziert – aber eben den wissenschaftlichen Beleg in Form einer Ernst zu nehmenden Studie schuldig bleibt.

    2. Die ADHS ist zu einem hohen Prozentsatz genetisch bedingt und wird in ihrer Ausprägung moduliert durch Persönlichkeitsmerkmale, persönliche Ressourcen, familiäres Umfeld, Lerngeschichte etc. Dazu gibt es weltweit eine enorm umfangreiche Studienlage.
    Auch die Frage nach dem Einfluss von Ernährungsgewohnheiten/ Diäten/ Mangelfaktoren ist wissenschaftlich sehr gut untersucht.

    Falls Frau Paul wissenschaftlich dazu etwas beizutragen hätte, müsste sie sich mit all diesen Studien dezidiert auseinander setzen. Die Literaturangaben am Ende ihrer oben verlinkten Veröffentlichung lassen dies nicht erkennen. Der nächste Weltkongress ADHD findet übrigens nächstes Jahr in Mailand statt…

    http://www.adhd-congress.org/

    3. Der größte „implizite“ Fehler von Frau Paul besteht m.E. darin, dass sie die Gruppe der MPH-Nonresponder (ca 25 %) implizit gleich gesetzt hat mit einer fiktiven Gruppe von Menschen, deren ADHS von anderen als genetischen Faktoren verursacht sei und für diese Gruppe nun metabolische oder immunologische Faktoren diskutiert – oder genau genommen spekuliert, denn sie bleibt eine wissenschaftliche Begründung schuldig.

    Insofern bin ich Ihnen tatsächlich dankbar, dass Sie darauf unfreiwillig noch mal besonders hingewiesen haben 😉

    Stattdessen suggeriert Frau Paul aber („implizit“), dass diese (wissenschaftlich nicht haltbare) Gruppe mit ihrer Laboruntersuchung erfasst werden kann und darüber hinaus von einer besonderen Ernährung/Nährstoffen/ was auch immer profitieren könne – dabei bringt sie in einem Nebensatz sogar die toxischen Afa-Algen ins Spiel.

    Das ist alles „Bad Science“ – mehr gibt es dazu nicht zu sagen.
    Die Unredlichkeit liegt a) bei der Verfasserin dieses paläo-neuromythologischen Eintopfs und b) bei Ihnen selbst, der Sie das auch noch mit rhetorischen Spitzfindigkeiten!! (insbesondere Ihren „implizits“) zurecht biegen wollen ohne sich – wie Sie immerhin zugeben – mit dem Thema bislang ernsthaft auseinander gesetzt zu haben – trotz meines Links auf http://www.zentrales-adhs-netz.de

    Antworten
  27. Adromir :
    @MSS: was Fr. Paul aber in ihren Hypothesen nicht zu berücksichtigen scheint, ob es wirklich um eine starke Zunahme er Krankheitsfälle handelt, oder ob sich hier nicht veränderte Diagnosekriterien bzw. verbesserte Diagnostische Methoden in einer Zunahme an erkannten ADHS- Fällen niederschlagen.

    Danke, Adromir 😉

    Übrigens gibt es epidemiologische Studien zur Prävalenz der ADHS in unterschiedlichen Ethnien und Klimazonen

    http://www.adhs-zukunftstraeume.de/content/daten-fakten.aspx

    Weltweit sind durchschnittlich etwa 5 Prozent aller Kinder und Jugendlichen in verschiedenen Kulturen von ADHS betroffen. Zwischen Nordamerika, Europa, Afrika, Asien und Südamerika gibt es keine bedeutsamen Häufigkeitsunterschiede.

    Dazu zur Unterhaltung mal ein populärwissenschaftlicher Artikel:

    http://www.focus.de/gesundheit/ratgeber/psychologie/news/hyperaktivitaet-evolutionsvorteil-adhs_aid_307839.html

    Dan Eisenberg und seine Kollegen von der Northwestern University haben herausgefunden, dass Nomaden von der Störung profitieren könnten. Der Anthropologe untersuchte dazu das Erbgut eines kenianischen Volks, der Ariaal, von denen ein Teil sesshaft ist, ein anderer aber noch nomadisch lebt.

    Vorteilhafte Impulsivität

    Vor allem interessierte sich der Forscher für eine bestimmte Variante des Gens DRD4, die das Entstehen von ADHS begünstigt. Das Gen trägt die Bauanleitung für einen Rezeptor im Gehirn, der auf den Botenstoff Dopamin anspricht. Es steuert damit Eigenschaften wie Neugierde und vor allem Impulsivität, die bei ADHS besonders ausgeprägt sind. Darüber hinaus ermittelte der Forscher auch den Body-Mass-Index seiner Probanden. Ein Vergleich ergab, dass die nomadisch lebenden Teilnehmer von der ADHS-Genvariante profitierten: Sie waren größer und besser genährt als ihre Verwandten. Anders sah es unter den Ariaal aus, die das Nomadenleben bereits aufgegeben hatten. Für sie ist die Genvariante bereits problematisch: Sesshafte Ariaal, in deren Erbgut Eisenberg auf das ADHS-Gen stieß, waren weniger gut genährt als die übrigen Stammesmitglieder…

    Hier tut sich doch ein viel versprechendes Forschungsfeld ür Frau Paul auf! 😉

    Antworten
  28. Lieber Herr Schmitd-Salomon,
    schön, dass Sie sich zu Wort gemeldet haben.
    Vorab: Der Blogartikel ist kein Angriff auf die GBS, eher ein (freundlicher, leichter) Tritt in den Hintern, rauh aber herzlich, sozusagen. Ich kann nur feststellen, dass die allermeisten – rational und wissenschaftlich und an diesen Themen Interessierten die Sache so wahrnehmen, wie sie im Blog beschrieben ist – Eine Marketingveranstaltung der Frau Paul. Es kommt dabei weniger darauf an, wie das die GBS intern sieht, sondern dass damit eine ziemlich problematische Außenwirkung entsteht. Der Blogartikel entstand übrigens dadurch, dass wir eine Anfrage im Forum bekamen, ob die GBS denn nun auch Unfug gegenüber aufgeschlossen wäre.

    In diesem Fall muss man einfach sagen: Offenbar ja. Die Anzeichen für bad science um nicht sogar Bullshit zu sagen sind verdammt groß. Es sei dabei betont, dass es dabei nicht um die Qualifikation von Frau Paul geht -können wir nicht beurteilen – sondern um das was zu dem Thema PaläoPower zu sehen und lesen ist. Und das ist nun einmal größtenteils Werbesprech vom Feinsten.

    Dass Sie Frau Paul in einem ersten Reflex verteidigen, ist verständlich und menschlich. Sie sagen aber selbst, sie hätten sich in die Themen nicht eingearbeitet. Wir schon. Nicht erst wegen und seit Frau Pauls Behauptungen. Wir kennen uns, was ADHS, dubiose Tests und Ernährungsmethoden angeht soweit aus um zu wissen, was aktueller Stand der Wissenschaft ist, zu wissen, wo noch gestritten wird und wo man getrost von Pseudowissenschaft reden kann. Es ist das Kerngeschäft von Esowatch. Nicht immer fehlerfrei, aber doch mit hoher Trefferquote.

    Insofern würde ich die Kritik einfach ernst nehmen und sie als Anregung sehen, ev. ein besseres Review bez. dessen, was unter GBS läuft einzusetzen.

    Antworten
  29. Der Wahnsinn geht ja schon länger, hier ein Bericht des Humanistischen Pressedienstes von 2010 , gefunden auf dieser Seite:

    http://hpd.de/node/8761?page=0,1

    Daraus ein kleiner, aber feiner Auszug:

    Zitat
    „Wie Paläo-Pathologen nachgewiesen haben, hielten mit der Neolithischen Revolution folgerichtig auch die ersten Nebenwirkungen der „nicht gengerechten“ Kost Einzug: chronische Erkrankungen, Ausbreitung von Infektionskrankheiten, Knochen- und Gelenkentzündungen, vermehrte Zahnschäden, verminderte Körpergröße, gesunkene Lebenserwartung!

    Aber tatsächlich rät die „Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung“ (DGE) zu genau dieser Ernährung! Selbstverständlich leider ohne jede wissenschaftlich Grundlage. Sie hat diese auch nicht nötig: sie wird zwar zu 70% aus Steuergeldern finanziert, aber nie einer Qualitätssicherung unterzogen. Sie propagiert eine regelrechte Kohlenhydrat-Mast, rät von Fett ab und fordert Mäßigung beim Eiweiß. (Dem Leser dürfte dies bekannt vorkommen…)

    Vergleicht man diese Empfehlungen mit den Ergebnissen der „Nationalen Verzehrsstudie“ (2008), ergibt sich, dass die tatsächliche Ernährung der Deutschen leider nicht weit von den DGE-Empfehlungen entfernt ist: Gemessen an der „Paläo-Ernährung“ verzehren sie viel zu wenig Eiweiß (weniger als die Hälfte), etwas zu viel Fett, wobei die billigen Pflanzenöle den Löwenanteil ausmachen und fast so viele Kohlenhydrate, wie von der DGE vorgegeben.

    Die Frage, wie es zu diesen, der Volksgesundheit schweren Schaden zufügenden, Empfehlungen kommen kann und warum es vor allem dabei bleibt, behandelte Frau Paul ausgiebig in der Frage-Runde nach dem Vortrag: Letztendlich könne man die allgemein nach wie vor vorherrschende Abwehr nur als eine ideologische bezeichnen. Zudem bestimmten Profitstreben von Lobbys das Handeln und das politische Interesse, die Masse mit billiger und qualitativ minderwertiger Nahrung zu versorgen. So gebe es durch politische Lenkung Lebensmittel-Skandale fast ausschließlich im Bereich tierischer Produkte um sie den Leuten zu vermiesen (Fleisch, Fisch); und z.B. Kampagnen, dass das Frühstück die wichtigste Mahlzeit des Tages sei – damit noch mehr Getreide gegessen werde.“ Zitat Ende

    Also die Regierung wird von der Lebensmittelmafia dazu benutzt, uns minderwertige Nahrungsmittel zu empfehlen? Sehe ich das richtig?
    Hat die Frau noch alle Latten am Zaun?
    Wieso hat bei der Giordano-Bruno-Stiftung niemand diesen Schwachsinn bemerkt und diese Dame mal gestoppt?
    Wie muss man sich den Stiftungsrat vorstellen? Darf da jeder „Wissenschaftler „mitmachen und seinen Müll verbreiten? Ist das im Sinne der Stifter?
    Ich hätte noch mehr Fragen, aber ich hör jetzt erst mal auf, sonst wirds zu lang.

    Nur eins noch: Eltern von ADS-Kindern haben es schon schwer genug, den Alltag einigermaßen entspannt hinzukriegen, das letzte was die brauchen ist, auch noch das Essen zum Problem zu machen.

    Viele Grüße
    Maxi

    Antworten
  30. @Maxi:

    Ich habe das Zitat mal kursiv gesetzt, damit man das besser erkennt.
    Ich hoffe, das geht in Ordnung.

    Der Befehl für den Zitatekasten ist < blockquote > Text des Zitates < /blockquote >

    kursiv geht schneller zu tippen: < em > Text < / em>
    (nur ohne Lehrzeichen neben den spitzen Klammern).

    Danke, für den Kommentar.

    Es ist schon traurig, wie die Weißmehlmafia das geheime Wissen von Homo habilis zu unterdrücken versteht. 😀

    Antworten
  31. Die Tatsache, dass Udo Pollmer hier ernsthaft von einigen gepusht wird, lässt mich ernsthaft an Esowatch zweifeln. An sich hätte dieser widerliche Kloß einen eigenen Wiki-Artikel verdient.

    Es fängt ja schon mit seinem Vorsitz des „Europäischen Instituts für Lebensmittelchemie“ an, das genau aus einer Person besteht, ihm nämlich.
    Aber auch seine quasi durchweg obskuren Thesen, exemplarisch sei nur an den ewig repetierten Schenkelklopfer „Kopfphasenreflex“ erinnert, würden das absolut rechtfertigen. Dass ausgerechnet so eine Pfeife, die auf der Klaviatur der Wissenschaft schieren Unfug spielt hier hofiert wird, ist sehr traurig.

    Antworten
  32. Das mit den Süßstoffen sehe ich auch anders. Die sind nur im Schweinefutter drin, damit das den Ferkeln besser schmeckt. Ich glaube auch nicht, dass Kindern Pommes besser schmecken, als Pellkartoffeln, weil beim Frittieren das Solanin besser zerstört wird.

    Die Kolumne „Mahlzeit“ ist allerdings sehr häufig ganz schön teilweise gut.

    (Habe mir ein paar Kolumnen durchgelesen und die über Grapefruitsaft und Medikamente fand ich zeimlich schlecht.)

    Antworten
  33. @Doph: EsoWatch darf man bashen für das, was im Esowiki und in den Blogartikeln steht. Aber die Meinung von Kommentatoren – jeder darf hier Kommentieren wenn er nicht gerade spamt – mit EW gleichzusetzen, ist doch etwas übertrieben.

    Antworten
  34. Zu dieser Palaeo-Diaet kann man auch low-Carb-Diaet sagen. Und die kommt ganz ohne den Ueœberbau aus. Das verkauft sich dann wohl aber nicht so gut, und der Stoff fuer Vortraege und Buecher ist dann auch nur noch sehr begrenzt. Ein Schelm, wer Boeses dabei denkt…..

    Antworten
  35. N :
    Auf udo pollmer wuerde ich nicht soviel geben. Der verbreitet derzeit munter klimaskeptikerthesen auf facebook.

    Ähm, und? Es scheint sich doch eher bei der Theorie des menschenverursachten Klimawandels um Esoterik zu handeln?

    Antworten
  36. Ich erinnere noch mal an den von Maxi verlinkten Artikel des hpd:

    http://hpd.de/node/8761?page=0,1

    …Die Frage, wie es zu diesen, der Volksgesundheit schweren Schaden zufügenden, Empfehlungen kommen kann und warum es vor allem dabei bleibt, behandelte Frau Paul ausgiebig in der Frage-Runde nach dem Vortrag: Letztendlich könne man die allgemein nach wie vor vorherrschende Abwehr nur als eine ideologische bezeichnen…

    Mit der Verknüpfung von Ernährungsempfehlungen und dem Begriff „Volksgesundheit“ verbinde ich (implizit !) …wie hieß das gleich?… ach ja: „Reichsnährstand“ …

    …Zur besonders für die Giordano Bruno Stiftung interessanten Tierschutz-Frage führte sie in einer weiteren Diskussion im Anschluss aus, dass Fleisch für alle, und zwar aus artgerechter Tierhaltung und -Ernährung (auch hier kein Getreide!) durch Subventionierung des Staates für jeden Bürger erschwinglich gemacht werden müsse. Man könne auf „alte“ Rassen zurückgreifen, so könnten die meisten Tiere auch im Winter frei laufend gehalten werden, so dass es kein Tierleid gebe…

    Dazu fällt mir unsere EW-Forumdiskussion mit Horst Huber zu einer Herde verendeter Heckrinder in Ostfriesland ein.

    Vielleicht dient auch das Propagieren einer evolutionär begründeten Paläo-Diät dazu, der GBS-internen (streng veganen)Transhumanismus-Position etwas „Wissenschaftliches“ entgegenzusetzen??

    Man darf gespannt sein!

    Antworten
  37. Bevor Du Dir umsonst Muehe machst, Pollmer ist keiner von der Esowatch-Klientel. Er pflegt, soweit ich weiss, kein irrationales Ueberzeugungssystem. Pollmer muss deswegen nicht ins Wiki hinein, auch wenn er Fehler macht und einige ihn nicht moegen.

    Antworten
  38. Das ist außerdem eine Strohmann-off-topic-Diskussion. Zurück zu Homo habilis, seinem uralten vergessenen Wissen und die machtvolle polierter-Reis-Connection, die der Politik Druck macht, damit wir Frau Pauls Bücher nicht kaufen.

    Die Urmenschen lebten nämlich im Paradies und wurden bei völliger Gesundheit mindestens 100 Jahre alt.
    Das lag hauptsächlich an der Ernährung und daran, dass es damals noch keinen Papst gab.

    Antworten
  39. Pollmer pflegt sehr wohl ein irrationales Überzeugungssystem!
    Dieses äußert sich dergestalt, dass ALLE Wissenschaftler IMMER Unrecht haben, AUSSER IHM! Er erzeugt in seinen unseeligen Büchern regelmäßig die Illusion, dass wissenschaftliche Ergebnisse auf breiter Ebene falsch interpretiert würden. Völlig egal worum es geht. Sein Gelalle bezüglich des Klimawandels passt da ja auch wieder wunderbar ins Bild.
    Wenn das nicht irrational und wahnhaft ist, dann weiß ich auch nicht.
    Abgesehen davon macht er sich mit seinem „Institut“ auch zu nicht mehr und nicht weniger, als zu einem peinlichen Hochstapler, aber das ist nur ein Nebenkriegsschauplatz.

    Antworten
  40. Bitte? Das ich ihn nicht leiden kann spielt keinerlei Rolle.
    Die Gründe warum ich einen Artikel über ihn für notwendig hielte, habe ich objektiv dargelegt. Notwendig wurde dies zwingend durch die unkritischen Lobreden HIER in den Kommentaren, weswegen das „Offtopic“-Argument auch nicht zieht. Demnächst wird dann hier unwidersprochen Hamer empfohlen oder was?

    Antworten
  41. @ Dolph:

    Du kannst oim Forum einen neuen Faden in „Gewünschte Artikel“ anfangen und dein Material mit Quellenangaben zusammentragen, damit es gesichtet werden kann.

    Hier warte ich eigentlich – mit vielen anderen – auf Antworten von Herrn Schmidt-Salomon, Frau Paul und gerne auch Thomas Junker, der sich mit seinem Eingangsposting ganz schön weit aus dem Fenster gelehnt hat:

    …Was ist daran “unseriös”, wenn sie darauf hinweist, dass man sich nicht wundern sollte, wenn Kinder bei ‘Käfighaltung’ und nicht-artgerechter Ernährung zappelig werden? ‘Unbelegten Unsinn’ gibt es hier schon – aber nicht bei Sabine Paul, sondern auf Esowatch! Manchmal ist es auch hilfreich, ein Buch zu lesen, bevor man es kritisiert.
    Beste Grüße Thomas Junker

    Auf Thomas Junker bin ich zwar schon ganz oben im Faden eingegangen, wüsste aber dennoch gern, ob er inzwischen bei http://www.zentrales-adhs-netz.de die Stellungnahme zu unwissenschaftlicher Medien-Berichterstattung über ADHS gelesen hat!

    Antworten
  42. Thomas Junker :
    Seit wann ist die Evolutionstheorie ‘esoterisch’?

    Es gibt auch Leute, die unter Berufung auf die Quantentheorie die Homöopathie untermauern wollen. Dass die Quantentheorie wissenschaftlich ist, sagt deshalb noch lange nichts über die Homöopathie aus. Und wenn Frau Paul unter Berufung auf die Evolutionstheorie behauptet, wir seien perfekt an eine von ihr behauptete Steinzeitdiät angepasst und deshalb sei eine entsprechende Ernährung auch jetzt das beste für uns, dann hat das mit der Evolutionstheorie herzlich wenig zu tun und kann sich nicht ihren wissenschaftlichen Anspruch ausleihen. Im Gegenteil, das ist primitiver Biologismus, bei dem die eigenen Wunschvorstellungen in eine empirisch nur dünn belegte und damit dagegen wehrlose Zeit projiziert wird und das diese erfundene Vergangenheit dann für gut und richtig erklärt wird. Und zumindest was diese Vergewaltigung wissenschaftlicher Methodik angeht, sind sich Paul und die von ihr kritisierte DGE einig. Deren Vollwertideologie basiert auf genau solchen historischen Spekulationen, mit dem kleinen feinen Unterschied, dass ihre zum Vegetarismus tendieren.

    Antworten
  43. @ Berliner:

    …Und zumindest was diese Vergewaltigung wissenschaftlicher Methodik angeht, sind sich Paul und die von ihr kritisierte DGE einig. Deren Vollwertideologie basiert auf genau solchen historischen Spekulationen, mit dem kleinen feinen Unterschied, dass ihre zum Vegetarismus tendieren.

    Kann es sein, dass es eine Richtungsdiskussion über die „evolutionär richtige“ Ernährung in der gesamten GBS gibt?

    Bei Esowatch schlug vor ca 3 Monaten ein unglaublich missionarischer Schweizer auf, der sich ausdrücklich auf die GBS berief und der ganzen Welt vegane Ernährung vorschreiben wollte, um Tierleid zu verhindern – mit der Begründung, ein menschlicher Säugling sei nicht empfindungsfähiger als ein Schwein.

    Das fanden wir Esowatcher alle ziemlich irrational – um es mal freundlich auszudrücken!

    Dieser Tierrechts-Missionar hatte sich Peter Singers Great Ape Project auf die Fahnen geschrieben und die GBS ausdrücklich als Unterstützer von Peter Singer/ Veganismus und Transhumanismus (wobei unklar blieb, welche Richtung dort) ins Feld geführt.

    https://forum.psiram.com/index.php?topic=7686.msg86118#msg86118

    Nun kommt Frau Paul und vertritt konträr dazu ganz offen Argumente für eine fleischgestützte Ernährungsweise.

    …Schließlich stellte Frau Paul der klassischen Deschner’schen These, dass das Christentum Haupt-Ursache für Tierleid sei, eine andere Sicht entgegen: Die Basis des Christentums sei der Vegetarismus (Genesis 1,30).

    Allgemein korrespondiere die Genussfeindlichkeit in der Gesellschaft, in der es fast als ein moralisches Verdienst angesehen werde, schlecht zu essen, und die skeptische Einstellung bezüglich tierischer Nahrungsmittel mit den traditionellen Denkmustern der Religionen: In einem Überblick über Nahrungsmittel-Tabus bzw. Einschränkungen, merkte sie an, es sei besonders auffällig, dass es enorm viele von der Art gebe, die den Verzehr von Fleisch verböten oder einschränkten – aber fast keine, die pflanzliche Nahrung beträfen!…

    Mal abgesehen davon, dass ein beklagenswert niedriges Niveau hinsichtlich der Kenntnis der biblischen Schriften und infolgedessen der Exaktheit biblischer Begründungen auf beiden Seiten herrscht

    – wobei ja noch erschwerend hinzukommt, dass Religion im Allgemeinen und die monotheistischen Religionen im Besonderen als Wurzel alles evolutionären Rückschritts gelten, aber offenbar darüber Uneinigkeit herrscht, mit welcher biblischen Begründung man diese Sichtweise stütze 😉 –

    erscheint die GBS sehr darauf bedacht, ihre Position hinsichtlich „Fleisch“ oder „Fleischlos“ nicht nur an evolutionären Gesichtspunkten zu orientieren, sondern dies mit einem betont antibiblischen Standpunkt verknüpfen zu wollen.

    Gedenkt die GBS, dazu in absehbarer Zeit für die interessierte Öffentlichkeit Stellung zu beziehen?

    Antworten
  44. Ich hab´ da mal noch ne Frage ….. 😉
    Wir haben jetzt aktuell 52 Kommentare zum Beitrag, kann mir bitte jemand DEN „Aufklärenden“ von Frau Sabine Paul zeigen – bisher konnte ich nur die Beiträge vom philosophischen Backpfeifenrethoriker der GBS ohne Sachkenntnis warnehmen.
    Nebenbei, vllt. ist es hilfreich Bernhard von Bredow (http://www.mammutheum.de/) mit ins Boot zu nehmen, bisher habe ich ihn immer als recht Taff und integeren Wissenschafftler mit Lebensnähe erleben dürfen.

    Antworten
  45. Wir hatten das Thema Steinzeiternährung hier schon mal vor zwei Jahren und da wurden Junker und Paul auch in die Runde geworfen:

    Morgen,
    ich halte die generelle Ablehnung der Idee für falsch. Sicherlich sind Menschen, die heute von „Steinzeitdiäten“ faseln und das *verkaufen* wollen, dumme Geldabschneider.
    Aber an der Sache, an der Idee ist nicht alles unsinnig.
    „Die den Körper und das Verhalten der Menschen prägenden Gene haben sich im Verlauf von zwei Millionen Jahren an das Leben der Jäger und Sammler angepasst. Die Art der Nahrung, die Ackerbauern und Viehzüchter zu sich nehmen, unterscheidet sich aber davon. Während sich unsere Gene in den letzten 10.000 Jahren kaum verändert haben, bildet unsere Nahrung in vielerlei Hinsicht eine neue Umwelt. […]
    Mit anderen Worten, heute treffen paläolithische Gene auf neolithische Ernährung.“
    Das sagt kein Eso-Kaspar, sondern Junker und Paul im „Darwin-Code“ – Seite 28 um genau zu sein. Und denen kann man doch sicherlich keinen esoterischen Unfug unterstellen

    link

    Antworten
  46. Auf alle Thesen meines PaläoPower-Buches im Detail einzugehen, würde den Rahmen sprengen, daher hier eine kurze Darstellung zum Thema ADHS, da dies die Gemüter am meisten bewegt:

    1. In der medizinischen Fachliteratur wird angegeben, dass a) die Ursachen für ADHS nicht vollständig geklärt sind, b) jedoch ca. 80% genetisch bedingt sein sollen. Dies bedeutet, dass mindestens 20% über Umweltfaktoren erklärt werden müssen, vermutlich deutlich mehr, da das genetische Modell selbst auf tönernen Füßen steht: Die postulierten „ADHS-Gene“ wurden bislang nicht eindeutig identifiziert, oder es wurden Wechselwirkungen zwischen mehreren Genen und Umweltfaktoren beschrieben.

    2. Die Zunahme der Verschreibungsraten an Psychopharmaka für ADHS ist über die Zahlen der gesetzlichen Krankenkassen dokumentiert und publiziert. Sie sind in den vergangenen Jahren deutlich überproportional gestiegen. Dies lässt sich nicht mit einem überwiegend genetischen Modell erklären.

    3. Im PaläoPower-Buch findet sich weder eine absolute Erklärung noch eine einseitige Lösung für ADHS. Es werden stattdessen 14 Faktoren und ihr Einfluss nach dem aktuellen Stand der Wissenschaft diskutiert. Im Bereich Ernährung werden – wie bei anderen Unterthemen – auch Ansätze benannt, die sich nicht bewährt haben bzw. wo ihre Einschränkungen liegen.

    4. Wissenschaft lebt von der Weiterentwicklung des Wissens und innovativen Ideen. Und es liegt in der Natur der Sache, dass nicht jeder neue Ansatz zum Erfolg führt. Im Jahr 2005 hatten verschiedene Kinder- und Jugendärzte an die Firma Evomed die Information herangetragen, dass der damals angebotene Stoffwechseltest und ein Allergietest sehr erfolgreich bei der Behandlung von ADHS seien. Daraufhin wurden diese Tests von der Firma Evomed angeboten, um ihr diagnostisches Potential zu prüfen. Der anfängliche Optimismus, hier einen hilfreichen Ansatz anbieten zu können, konnte in einer klinischen Studie 2011 nicht belegt werden. Daher bietet die Firma Evomed diese Tests seit 2011 im Zusammenhang mit ADHS auch nicht mehr an. An dieser Stelle sei angemerkt, dass die Firma Evomed seit 2010 eine 100%ige Tochtergesellschaft eines seit fast 25 Jahren in Darmstadt etablierten und mehrfach ausgezeichneten Diagnostikaherstellers ist, mit völlig unumstrittener klinischer Diagnostik und Rückstandsanalytik im Bereich von Futtermitteln und Lebensmitteln. Die Argumentation in meinem PaläoPower-Buch geht weit über das ursprüngliche Modell hinaus und stellt die aktuelle wissenschaftliche Diskussion dar.

    5. Dass die Vermutungen und die klinische Erfahrung einiger Ärzte zur ursächlichen Rolle der Ernährung bei der Auslösung von ADHS aber durchaus begründet waren, zeigen aktuelle und in hochrangigen Fachjournalen wie Lancet publizierte Studien. Exemplarisch seien benannt: a) Die Southampton-Studie 2007 zum Einfluss künstlicher Farbstoffe, die zu einem Gesetz zur Kennzeichnungspflicht durch das EU-Parlament geführt hat; b) Eine umfassende Studie 2011 in Australien mit knapp 1.800 Kindern, die von der Geburt bis zum Alter von 14 Jahren monitoriert wurden, mit einem eindeutigen Beleg zum Einfluss der Ernährung; c) Studien aus den Niederlanden aus den Jahren 2009 und 2011, die dies ebenfalls eindeutig zeigen. Übrigens erwähnt das oben verlinkte ADHS-Netzwerk explizit den Einfluss von Omega-3-Fettsäuren als Einflussfaktor, also eine Ernährungskomponente.

    6. Es kann nicht im Sinn von Rationalität und Humanismus sein, eine problematische ADHS-Therapie ohne Rücksicht auf Verluste durchsetzen und andere Ansätze unterdrücken zu wollen. Viele Eltern wehren sich dagegen, dass ihre Kinder über Jahre bis Jahrzehnte mit Psychopharmaka behandelt werden sollen, ohne dass die genauen Ursachen von ADHS und die Langzeitfolgen der Medikation geklärt sind. Im Interesse der Betroffenen sollten die verschiedenen Ansätze vielmehr ergebnisoffen diskutiert und untersucht werden. Erst dann wird sich zeigen, ob die vorherrschende Art der Medikation der einzige und für alle zutreffende Weg ist. Soviel Wissenschaft muss schon sein.

    Abschließend möchte ich im Interesse der Sache dafür plädieren, den Schlagabtausch auf der Basis von Halbwissen und der willkürlichen Interpretation von inzwischen überholten Texten, Ankündigungen oder anonyme Polemiken einzustellen und sich der differenzierten Argumentation meines akutellen Buches zuzuwenden. Wissenschaft lebt von Kritik, aber sie lebt auch von Innovation, Neugierde und dem Mut, neue Wege zu beschreiten.

    Antworten
  47. Bitte geben Sie doch zu Punkt 4 und 5 einmal Literaturquellen an – das kann man sich zwar auch selbst versuchen zusammensuchen, aber einfacher wird’s, wenn man genau weiß, welche Quellen Sie meinen.

    Antworten
  48. Und noch ein Nachtrag: die 80% genetische Komponente meint, soweit ich das bisher verstehe, dass an der Krankheit zu 80% ein genetischer Einfluss besteht – d.h., jemand mit ADHS hat in jedem Fall eine genetische Komponente, nur bedarf die gewissermaßen eines äußeren Triggers, um ausgeprägt zu werden – ähnlich wie bei Zöliakie.

    Antworten
  49. Neue Wege, sehr witzig. Die von ihnen benutzte ideologische Autobahn wird schon seit der Romantik rege befahren, die ist älter als die Evolutionstheorie.

    Antworten
  50. 12345 :
    Hier ein interessanter Text zur Thematik:
    http://www.dr-moosburger.at/pub/pub059.pdf
    Demnach gibt es keine einheitliche Urzeiternährung. Je nach Klimazone und Nahrungsangebot variiert die Ernährungszusammensetzung erheblich.

    Die Menschheit hat die letzte 1.000.000 Million Jahre überlebt. Wie gut es dem einzelnen Menschen dabei ging, steht nicht zur Debatte. Wie alt die meist wurden, auch nicht. Einzig und allein die Reproduktion zur Erhaltung der Art steht zur Debatte, und sonst gar nichts.

    Und wenn die Frau Sabine Paul nochmal mit ihren ollen vergammelten Kamellen kommt, kriegt sie die Rote Karte.

    Antworten
  51. Zuerst einmal ein kleiner Disclaimer:
    Ich spreche hier ausdrücklich nur für mich und nicht im Namen von Esowatch, auch wenn mein Anliegen sich nicht großartig unterscheiden sollte.

    @SabinePaul
    Ich finde es erst einmal toll, dass sie sich der inhaltlichen Kritik hier persönlich stellen.

    zu ihren angeführten Punkten
    zu 1) Die prozentuale Verteilung der genetischen Bedingungen alleine liefert noch keinerlei Evidenz für ihre Hypothese.
    Es wäre hilfreich wenn sie dies näher ausführen könnten.

    zu 4) Auch an dieser Stelle wäre ein direkter Verweis auf die Quellen, bzw. Studien notwendig, denn alleine der Verweis auf die Autorität der jeweiligen Einrichtung gibt da keinen Aufschluss.

    zu 5) Leider muss ich mich wiederholen, aber könnten sie hierzu direkt die Quellenangaben liefern.

    zu 6) Soweit mir bekannt ist Medikation eben nicht der einzige Weg, aber das lenkt eigentlich auch vom Thema ab, denn sie präsentieren einen neuen Weg und der braucht für eine sachliche Diskussion ein fachliches Fundament. Abermals wären Studien, direkte Quellenangaben ein Weg dies klar offen zu legen.

    Ich schließe mich ihrem Schlusssatz an und wäre durchaus verbunden, wenn persönliche Angriffe von manchem Kommentator unterlassen werden könnten, denn die Kritik richtet sich an die Inhalte und nicht an die Personen.
    (Im Gegenzug fände ich es aber auch begrüßenswert das Galileo-Gambit erst gar nicht ins Rennen zu schicken 😉 )

    Antworten
  52. @ Sabine Paul:

    Liebe Frau Paul,

    ich empfehle Ihnen als Lektüre zum State of the Art in Sachen ADHS das Standardwerk von Krause & Krause, 3. vollst. überarbeitete Auflage.

    http://load.doccheck.com/de/load.php/shp/1/cl/download/fid/fe94c0a4a8a5e33f7.41086821/name/SCH-0053-0001_adhs_im_erwachsenenalter_inhalt.pdf

    Hier wird ausführlich auf alle von Ihnen angeschnittenen Fragen eingegangen, insbesondere auf die Genetik, die Neurotransmitter, die unterschiedlichen Subtypen der Störung sowie auf validierte Therapien . Auch die Nonresponder-Thematik wird erörtert.

    Das Literaturverzeichnis ist sehr umfangreich: in über 50 Seiten werden die Forschungsergebnisse bis zum Jahr 2010 gelistet – eine außergewöhnlich gründliche Literaturrecherche!
    Das aktuellste Fachbuch zum Thema ist

    http://www.springerlink.com/content/j83l860547672282/

    Hier geht es insbesondere um die Subtypendiagnostik und eine entsprechend individualisiertere Therapie.

    Und nun greife ich mir mal einen Punkt Ihrer Argumentation heraus:

    6. Es kann nicht im Sinn von Rationalität und Humanismus sein, eine problematische ADHS-Therapie ohne Rücksicht auf Verluste durchsetzen und andere Ansätze unterdrücken zu wollen.,,

    Was veranlasst Sie zu den Annahmen, dass die medikamentöse ADHS-Therapie so „problematisch“ ist, dass Sie dafür gleich den Humanismus in die rhetorische Waagschale werfen?
    Mit welcher fachlichen Begründung tun Sie dies?

    Und wie kommen Sie auf die Idee, dass „andere Ansätze unterdrückt“ würden?

    Das Zentrale ADHS-Netz ist eine Plattform, auf der alle wissenschaftlichen und klinischen Informationen zu ADHS zusammen fließen, und Sie werden feststellen, dass dort neben vielen anderen Fragestellungen immer wieder auch Alternativen zur medikamentösen Therapie erforscht werden – derzeit etwa die Omega-3- Fettsäuren, obwohl diese in GB sehr aggressiv vermarktet wurden und dies ohne nennenswertes Ergebnis.

    Lesen Sie dazu bitte Ben Goldacre und seine Aufarbeitung der Vorgänge um die „Oxford-Durham-Studie“…

    Zum Schluss gestatten Sie mir bitte eine direkte Frage:

    welche medizinische, pharmakologische, psychologische Qualifikation besitzen Sie, um sich überhaupt zu einem ärztlichen Thema (Diagnostik und Behandlung) so weit öffentlich zu exponieren, dass Sie sogar Lehrerfortbildungen zum Thema ADHS anbieten?

    Antworten
  53. Nachtrag:

    Abschließend möchte ich im Interesse der Sache dafür plädieren, den Schlagabtausch auf der Basis von Halbwissen und der willkürlichen Interpretation von inzwischen überholten Texten, Ankündigungen oder anonyme Polemiken einzustellen und sich der differenzierten Argumentation meines akutellen Buches zuzuwenden. Wissenschaft lebt von Kritik, aber sie lebt auch von Innovation, Neugierde und dem Mut, neue Wege zu beschreiten.

    Zu einer sachgerechten, wissenschaftlich fundierten Diskussion werden Sie hier auch ausdrücklich eingeladen und aufgefordert:

    http://www.zentrales-adhs-netz.de/uploads/media/Fehlinformationen_der_Presse_zur_ADHS_Mrz_01.pdf

    Am besten wäre es daher, Ihr Buch bzw. Ihre wissenschaftlichen Publikationen direkt der Leitungsgruppe des ADHS-Netzes vorzustellen.

    Antworten
  54. @ Sabine Paul:

    Übrigens erwähnt das oben verlinkte ADHS-Netzwerk explizit den Einfluss von Omega-3-Fettsäuren als Einflussfaktor, also eine Ernährungskomponente.

    Na ja – ich wurde weiter oben von MSS des unredlichen Zitierens bezichtigt, nur weil ich mir erlaubt habe, einen Satz aus Ihrer von mir verlinkten Publikation noch mal zu Argumentationszwecken als Direktzitat hier einzustellen 😉

    Damit Sie selbst sich diesen Vorwurf nicht anhören müssen, sollten Sie korrekter Weise erwähnen, dass in dem pdf von „Hinweisen“, „Möglicher Weise“ und „weitere Studien sind nötig“ die Rede ist – unter Punkt 7, gemeinsam mit Neurofeedback.

    Dazu gehört dann aber auch zum Vergleich der gesamte Passus über die Medikamentöse Therapie 😉

    Antworten
  55. Sabine Paul :Auf alle Thesen meines PaläoPower-Buches im Detail einzugehen, würde den Rahmen sprengen, daher hier eine kurze Darstellung zum Thema ADHS, da dies die Gemüter am meisten bewegt:

    2. Die Zunahme der Verschreibungsraten an Psychopharmaka für ADHS ist über die Zahlen der gesetzlichen Krankenkassen dokumentiert und publiziert. Sie sind in den vergangenen Jahren deutlich überproportional gestiegen. Dies lässt sich nicht mit einem überwiegend genetischen Modell erklären.

    die daten der krankenkassen dürften recht stimmig sein. allerdings stellt sich die frage, welche diagnose verbirgt sich hinter dem rezept, und wie sicher ist die diagnose?

    ich weiß z.b. daß es in berlin an schulen fast schon eine art mode ist, müttern von jungs im grundschulalter darauf hin anzusprechen, daß der junge ADHS habe, und vom arzt ritalin verschrieben bekommen soll. die „erstdiagnose“ kommt dann sehr häufig von lehrerinnen und erzieherinnen. angeblich werden den müttern dann auch gleich bestimmte ärzte/ärztinnen empfohlen, die sich auf dem fachgebiet auskennen sollen. wie gesagt, das ist reines hörensagen, ob und wie weit das tatsächlich stimmt, kann ich nicht beurteilen.

    ein weiterer grund für eine häufigere diagnosestellung vermuten kinderärzte- und psychologen auch damit, daß kinder nun bereits mit 5 jahren eingeschult werden. hier in berlin haben sie dann durch das „JÜL“ (jahrgangsübergreifendes lernen) kinder im alter von 5 bis 7 jahren in einem klassenverbund, da beim „JÜL“ erste und zweite klassen gemeinsam unterrichtet werden. sind noch „verweiler“ darunter (neudeutsch für sitzenbleiber), können die ältesten 8 und die jüngsten sind gerade erstmal seit ein paar monaten 5 jahre alt.

    ich denke, zwei bis drei jahre sind in dem alter eine enorme spanne und machen einen großen unterschied in der art und weise was gelernt wird, denn in der regel sind fünfjährige kinder wesentlich weniger entwickelt als 7 bis 8jährige kinder.

    und noch ein grund, warum laut krankenkassen die verschreibungen „explodieren“. ritalin wird häufig auch „off label“ eingesetzt. nicht von den ärzten wohl aber den konsumenten von ritalin, ich sage hier bewußt konsument, da ritalin bei jungen erwachsenen höchst beliebt ist, und es einen schwarzmarkt dafür gibt. da ritalin aber ein verschreibungspflichtiges medikament ist, muß immer ein arzt zwischengeschaltet werden.

    da mittlerweile festgestellt wurde, daß auch erwachsene an AHDS leiden können, und da es eher nur weiche faktoren für die diagnose gibt (soweit ich weiß, gibt es derzeit keine gen- oder biomarker anhand dessen man das nachweisen kann), könnte auch ich morgen vermutlich eine arztpraxis mit einem rezept für ritalin verlassen.

    was aus meiner sicht fehlt, ist gezielte wissenschaftliche forschung, um z.b. festzustellen, ob es genetische marker gibt anhand der man ADHS klinisch sicher feststellen kann.

    das waren jetzt nur verschiedene aspekte, warum die kassen von explodierenden zahlen bei den verordnungen sprechen.

    im gegensatz zu ihnen bin ich keine wissenschaftlerin, allerdings teile ich den ansatz, daß die ernährung ADHS auslösen kann nicht. denn gemessen an heutigen farb- und zusatzsstoffen haben die babyboomer-jahrgänge unmengen mehr von solchem zeug verzehrt und ADHS war in den 60er, 70er- und 80er jahren vollkommen unbekannt.

    und bevor die EU auf die southampton-studie reagiert hat, standen meines wissens die gleichen farb- und zusatzstoffe im verdacht allergien und/oder neurodermitis auszulösen. was allerdings seinerzeit ebenfalls nicht belegt werden konnte, wenn ich mich richtig erinnere.

    im übrigen ist diese studie von anderer seite durchaus kritisch bewertet worden:
    __________________________________________________________________________
    Das BAG und die europäische Lebensmittelsicherheitsbehörde (EFSA) haben die sogenannte Southampton-Studie analysiert. Die Schlussfolgerungen der Studie wurden widerlegt. Es wurden unter anderem die folgenden Punkte kritisiert:
    • die Aktivität und Aufmerksamkeit wurde durch teilweise ungeschulte und nicht-neutrale Personen gemessen;
    • die Messgrösse global hyperactivity aggregate (GHA, Mass für Hyperaktivität) fasst verschiedene Einzelbewertungen zusammen. Die klinische Bedeutung der Messgrösse GHA ist unklar;
    • die Studie lässt keine Aussagen zur Dosis-Wirkungsbeziehung zu (hat die konsumierte Menge einen Einfluss auf die Änderungen im Verhalten?);
    • es wurden Mischungen von Farbstoffen verwendet. Aussagen zu möglichen Wirkungen der Einzelsubstanzen sind so nicht möglich

    und

    Die EFSA hat bereits vor 2007 begonnen, alle Lebensmittelfarbstoffe neu zu beurteilen und für die Farbstoffe E104, E110 und E124 die zulässige tägliche Aufnahmemenge (ADI) herabgesetzt. Die Senkung des ADI erfolgte jedoch nicht basierend auf Effekten, wie sie in der Southampton Studie erwähnt wurden, sondern basierend auf klassischen toxischen Effekten, wie sie für viele Substanzen beobachtet werden, wenn sie in hoher Dosierung verabreicht werden.

    http://www.bag.admin.ch/themen/lebensmittel/04861/04915/index.html?lang=de

    die anzahl der probanden in dieser studie war übrigens sehr klein, insgesamt 30 kinder, hier ein link zu lancet:

    http://www.thelancet.com/journals/lancet/article/PIIS0140673607613063/abstract

    Antworten
  56. @ inci:

    Danke für diesen ausführlichen und interessanten Kommentar! 😉

    Mit den Krankenkassen-Zahlen ist das so eine Sache…es macht nur Sinn, darüber überhaupt zu sprechen, wenn man diese Zahlen vor sich hat und über dies Kenntnis von ihrem Zustandekommen und von Statistik hat.

    Auch hier (oder hinsichtlich der „90% Fehldiagnosen“) geistern immer wieder wüste Behauptungen durchs Netz, die nicht dazu dienen, die wissenschaftliche Diskussion zu versachlichen.

    Ich hoffe, dass Frau Paul sich noch mal meldet, wenn sie weitere Ergänzungen oder Entgegnungen hat.

    Ansonsten würde ich die Diskussion gern wieder auf das ursprüngliche Thema zurück lenken, nämlich auf die GBS und ihre Position zur Paläo-Power-Diät bzw zum transhumanistisch-veganen Ernährungsideal der Tierrechtler in ihren Reihen.

    Cohen hat ja auch schon auf seine unnachahmliche Art in #48 angemahnt:

    … Zurück zu Homo habilis, seinem uralten vergessenen Wissen und die machtvolle polierter-Reis-Connection, die der Politik Druck macht, damit wir Frau Pauls Bücher nicht kaufen.

    Die Urmenschen lebten nämlich im Paradies und wurden bei völliger Gesundheit mindestens 100 Jahre alt.
    Das lag hauptsächlich an der Ernährung und daran, dass es damals noch keinen Papst gab.

    Etwas Polemik darf schon sein – die GBS ist ja selbst auch nicht zimperlich 😉

    Antworten
  57. Nachtrag an inci – ist mir wegen der Länge des Posts zunächst nicht aufgefallen:

    da mittlerweile festgestellt wurde, daß auch erwachsene an AHDS leiden können, und da es eher nur weiche faktoren für die diagnose gibt (soweit ich weiß, gibt es derzeit keine gen- oder biomarker anhand dessen man das nachweisen kann), könnte auch ich morgen vermutlich eine arztpraxis mit einem rezept für ritalin verlassen.

    Nein! – „off-label“ bedeutet lediglich, dass ein Patient ein benötigtes Medikament leider selbst zahlen muss, weil die Kasse es aus irgend einem Grund nicht erstattet.

    Bis zum vergangenen Jahr mussten alle Jugendlichen über 18 sowie alle Erwachsenen ihre benötigten ADHS-Medikamente selbst zahlen.

    Seit neuestem ist ein einziges MOH-haltiges Medikament für Erwachsene neu zugelassen.

    Da es sich um eine langsam wirkende Zubereitung handelt, gibt es manchmal Probleme mit der richtigen Dosis und- schlimmer noch: mit Schichtarbeit!

    Daher zahlen Erwachsene ein kurz wirksames off-label-MPH häufig immer noch selbst – einfach weil sie damit manchmal besser klar kommen als mit der Retard-Kapsel.

    Eigentlich ist das eine absurde (und humanitär nicht tolerable!!) Situation.

    Jeder Arzt muss off-label-Verschreibungen ganz besonders gut begründen – erst recht, wenn es sich um BTM-pflichtige Medikamente handelt, denn die BTMs sind einzeln namentlich und mit genauen Angaben zur Dosierung auszufüllen und werden entsprechend erfasst.

    Eine ADHS-Diagnose wird immer klinisch gestellt – es gibt eben keine Bio-Marker.
    Das gilt aber für sehr viele – vielleicht sogar die meisten – psychischen Störungen.

    Off-Topic Ende

    Antworten
  58. Sabine Paul :

    2. Die Zunahme der Verschreibungsraten an Psychopharmaka für ADHS ist über die Zahlen der gesetzlichen Krankenkassen dokumentiert und publiziert. Sie sind in den vergangenen Jahren deutlich überproportional gestiegen. Dies lässt sich nicht mit einem überwiegend genetischen Modell erklären.

    Da muss ich jetzt echt schlucken. Meinen Sie das ernst? Natürlich lässt sich das nicht mit einem genetischen Modell erklären. Aber mit ca. einem Dutzend anderer handfester Gründe, von veränderten Diagnostik und Therapieverfahrenbis hin zu Mißbrauch etc.

    Sie meinen ernsthaft, dass ein Mehrverbrauch an einem Medikament dadurch eine genetische Disposition in Frage stellt? Ganz ehrlich, von diesem Niveau fühle ich mich veralbert. Für solche Schlüsse gibts schon im Erstsemester Medizin auf die Mütze.

    Antworten
  59. Ponder :@ inci:
    Danke für diesen ausführlichen und interessanten Kommentar!
    Mit den Krankenkassen-Zahlen ist das so eine Sache…es macht nur Sinn, darüber überhaupt zu sprechen, wenn man diese Zahlen vor sich hat und über dies Kenntnis von ihrem Zustandekommen und von Statistik hat.
    Auch hier (oder hinsichtlich der “90% Fehldiagnosen”) geistern immer wieder wüste Behauptungen durchs Netz, die nicht dazu dienen, die wissenschaftliche Diskussion zu versachlichen.
    Ich hoffe, dass Frau Paul sich noch mal meldet, wenn sie weitere Ergänzungen oder Entgegnungen hat.
    Ansonsten würde ich die Diskussion gern wieder auf das ursprüngliche Thema zurück lenken, nämlich auf die GBS und ihre Position zur Paläo-Power-Diät bzw zum transhumanistisch-veganen Ernährungsideal der Tierrechtler in ihren Reihen.
    Cohen hat ja auch schon auf seine unnachahmliche Art in #48 angemahnt:

    … Zurück zu Homo habilis, seinem uralten vergessenen Wissen und die machtvolle polierter-Reis-Connection, die der Politik Druck macht, damit wir Frau Pauls Bücher nicht kaufen.
    Die Urmenschen lebten nämlich im Paradies und wurden bei völliger Gesundheit mindestens 100 Jahre alt.Das lag hauptsächlich an der Ernährung und daran, dass es damals noch keinen Papst gab.

    Etwas Polemik darf schon sein – die GBS ist ja selbst auch nicht zimperlich

    gut kommen wir zurück zum thema. zum urzeitmenschen und seinem gesunden leben ganz ohne pabst und vor allem ganz ohne jesus. ich erlaube mir folgendes zitat:

    „Die Geschichte des Krebs‘ beginnt 2625 vor Christus, aus dieser Zeit stammt die erste überlieferte Beschreibung, „geschwollene Massen in der Brust“ heißt es dort.“

    http://www.perlentaucher.de/buch/siddharta-mukherjee/der-koenig-aller-krankheiten.html

    daß heute mehr menschen an krebs erkranken liegt einmal daran, daß es weltweit einfach mehr menschen gibt und die auch noch immer älter werden. wären 2625 vor christus die menschen schon so durchschnittlich alt wie heute geworden, wäre krebs schon damals eine „epedemie“ bekommen. aber vermutlich hätte man in der antike nicht irgendein orakel befragt, sondern wissenschaftler.

    heute lauschen wir orakeln und verdammen die wissenschaft 🙁

    Antworten
  60. @ Groucho,
    sicher lässt sich das mit einem genetischen Modell in Einklag bringen. Die genetische Disposition ist konstant, aber die Faktoren, die ADHS zum Vorschein bringen, haben sich verstärkt.

    Gene sind eben nicht automatisch gleichzusetzen mit dem Phänotyp, in der Art, dass Gen XY linear das Verhalten ABC bedingt. Das ist plumper Biologismus.

    Antworten
  61. Sehr geehrte Fr. Paul. Mit dem was sie schreiben:

    Wissenschaft lebt von Kritik, aber sie lebt auch von Innovation, Neugierde und dem Mut, neue Wege zu beschreiten.

    haben sie sicherlich nicht unrecht. Diese Attribute bringen aber überhaupt nichts, wenn der Kern der wissenschaftlichen Arbeit vergessen wird: Hypothesen zu überprüfen und mit belastbaren Fakten zu untermauern. Die schönste Hypothese kann noch so „Innovativ“ und „mutig“ sein, wenn die unterstützenden Daten fehlen.

    Der Sachverhalt zeichnet sich für den unbedarften Leser aber leider so da, als wurde hier direkt von der Hypothesenbildung zur Vermarktung geschritten ohne den lästigen Zwischenschritt der Überprüfung zu gehen. Und das ist mMn. der Punkt, der den meisten Kommentatoren sauer aufstößt.

    Ich versuche mal ihre Argumentation sehr stark zu verkürzen, so wie ich sie verstehe (wenn ich sie damit grob verfälschen sollte, dann korrigieren sie mich bitte)

    1. Heute gibt es viel mehr ADHS- Diagnosen
    2. Früher wurde anders gegessen
    3. Ernährung ist deswegen eine (mit)Ursache von ADHS
    4. Die richtige Ernährung kann ADHS heilen/bessern

    Leider erinnert mich dieser Argumentationsaufbau fatal an die Impfgegner mit ihrer Autismus- Behauptung.

    1. Früher gab es weniger Autismus
    2. früher wurde weniger geimpft
    3. deswegen sind Impfungen Ursache von Autismus.

    Darauf möchte ich mehrere Entgegnungen bringen, die mir beim lesen des Threads durch den Kopf gegangen sind:

    1. (schon oben genannt) gibt es wirklich mehr ADHS oder werden nur mehr Fälle erkannt.
    2. Woher stammt das Wissen, daß dies früher anders gewesen sein soll. Andhand welcher Daten lässt sich dies belegen
    3. Woher kommt der Bezug zur Steinzeiternährung? Warum ist es keine „1850- Diät“? Die Änderung der Prävalenzrate lässt sich noch nicht mal sicher retrospektiv für die letzten 30 bestimmen.
    4. Selbst wenn durch belastbare Daten gezeigt werden könnte, daß die Prävalenz steigend ist, so ist dies kein Beweis für die Ursächlichkeit der geänderten Ernährungsweise. Auch andere veränderte Umweltfaktoren könnten die Ursache sein.
    5. Welchen belastbaren Beweis gibt es, die zumindestens eine Besserung bei ADHS durch die entsprechende Ernährungsform dokumentieren?

    Sie sehen vielleicht, daß es einige fragen gibt, die man kritisch stellen kann und die sie bisher auch nicht plausibel ausräumen konnten. Dadurch kommt es zu dem Hauptvorwurf, eben keine gute Wissenschaft betrieben zu haben, da von der Klärung einiger Fragen stark abhängt, ob ihre Theorie stimmt, oder sich eben nur gut anhört, aber leider doch falsch ist.

    Antworten
  62. 12345 :

    @ Groucho,
    sicher lässt sich das mit einem genetischen Modell in Einklag bringen. Die genetische Disposition ist konstant, aber die Faktoren, die ADHS zum Vorschein bringen, haben sich verstärkt.

    Gene sind eben nicht automatisch gleichzusetzen mit dem Phänotyp, in der Art, dass Gen XY linear das Verhalten ABC bedingt. Das ist plumper Biologismus.

    Na, das ist ja klar. Ich gehe ja nur auf die seltsame Argumentation der Frau Paul ein, die den Mehrverbrauch als Gegenargument ins Spiel bringt.

    Das Argument heißt konkret: Weil es einen Mehrverbrauch gibt, kann es keinen oder nur geringen genetischen Einfluß geben.

    Und sowas ist – nee, ich sags lieber nicht.

    Antworten
  63. @Groucho

    Ich möchte dir ebenfalls zustimmen. Diese scheinlogische Schlussfolgerung ist einfach peinlich und zutiefst unwissenschaftlich. Wenn die gute Frau das wirklich so vertritt, was sie da von sich gibt, offenbart das (im vermutlich besten Falle) einzig und allein ihr tendenziell schlichtes Gemüt, und zwar wohl unabhängig sowohl von genetischen, als auch von anderen Faktoren.
    Man sollte das nicht mit dem Oberbegriff „Argumentation“ adeln, weil es keine ist. Ich sehe das eher als ziemlich platte und dumpfe Ansätze von dümmlichdreister Propaganda. Anders kann man das wirklich nicht nennen, wenn von der Verschreibungshäufigkeit eines Wirkstoffs auf die Ätiologie der zugrunde liegenden Erkrankung geschlossen wird. Man möchte vor lauter Fremdscham im Erdboden versinken.

    Antworten
  64. @ Dolph, Groucho, Adromir und 12345:

    80% sind genetisch, 20% sind durch andere Faktoren verursacht – ein weiterer Beweis sind angeblich die ca 20 % Nonresponder – das müssen ja dann die „NichtGenetisch-aber Diätetisch Beeinflussbaren“ sein…findet Frau Paul, und Herr Schmidt-Salomon findet das völlig plausibel 😀

    In der Literatur wird angegeben, dass 70 bis
    85 % der ADHS-Patienten auf die Stimulanzientherapie
    ansprechen. (…) Daher ist nun wichtig zu fragen, welche anderen
    Ursachen als die genetisch bedingten
    noch in Frage kommen könnten – ist doch die
    Stimulanzientherapie bei 15 bis 30 % der Patienten
    nicht erfolgreich

    http://www.evolution-ernaehrung-medizin.de/resources/ADHS-VonGenenundmehr2007-03-02.pdf

    Antworten
  65. @Ponder: Ja, die Ätiologie aufgrund von Nonrespondern eines Wirkstoffes gleich mal zu teilen, bzw. diesen Schluss daraus zu ziehen, auf so eine Idee muss man natürlich auch erst mal kommen. Das war jetzt Ironie.

    Antworten
  66. @Ponder: Den Nonresponder- Punkt möchte ich kurz noch mal aufgreifen und ausschmücken. Ist mir leider durch die Lappen gegangen 😉

    Aus den Nonrespondern auf die Ursache der Erkrankung zu schließen ist natürlich, ohne unterstützende Daten, nicht haltbar. Ebenso gut kann es Folge der genetischen Variabilität innerhalb der behandelten Population sein. Übrigens ein in der Pharmakologie wohlbekanntes Problem (z.B. liegt der Anteil der low- bis nonresponder bei ASS, je nach Studie zwischen 6 – 60%)

    Formel scheint mir die Argumentation so abzulaufen:
    1. Es gibt einen Anteil von Nonrespondern bei MPH
    2. +Wir wissen nicht, wodurch dies entsteht
    3. =die Ernährung ist dran Schuld

    Wirkt auf mich (um in die Domäne der GBS vorzudringen) wie eine klassische „God of the Gaps“- Argumentation und würde jemand so argumentieren

    1. Es gibt einen Anteil von Nonrespondern bei MPH
    2. +Wir wissen nicht, wodurch dies entsteht
    3. =Gott hat es so gewollt

    und würde damit seine „Jesus Christus“- Diät, bestehend aus Brot, Fisch und Wein, propagieren, da würde wohl auch die GBS schnell den Fehler in der Logik erkennen.

    Antworten
  67. Noch eine kleine Perle von der Paläo- Power Webseite

    Belege aus der Altsteinzeit zum Teegenuss gibt es bislang
    keine – aber es ist höchst wahrscheinlich, dass nicht nur die
    Khoisan Tee aus ausgewählten Kräutern lieben, sondern
    alle Jäger und Sammler Kräuter, Blüten und Früchte in
    heißem Wasser zubereitet und als Tee getrunken haben.
    Schließlich gibt es eindeutige Belege, dass seit mindestens
    800.000 Jahren Nahrungsmittel und Wasser von Menschen erhitzt werden – und eine
    Geschmacksveredelung des Wassers, verbunden mit wohltuender Wirkung war unseren Vorfahren
    sicherlich bekannt.

    Quelle: http://www.palaeo-power.de/wp-content/uploads/2012/03/PalaeoPowerThemaTee.pdf

    Aus geschichtswissenschaftlicher Sicht eine ebenso unsinnige Argumentation wie „Die Römer hatten schon Wasser, Feuer und Eisen, also hatten sie auch schon Eisenbahnen“.

    In Kreisen ernstzunehmender Geschichtsreenactoren übrigens als das „Pipi Langstrumpf“- Argument bekannt.

    Interessehalber hab ich mir dann mal den Saisonkalender angeschaut und musste sehr erstaunt feststellen, daß viele dort angepriesenen Nahrungsmittel dem typischen Steinzeitmenschen zumindestens in dieser Form gar nicht zur Verfügung gestanden haben!
    http://www.palaeo-power.de/wp-content/uploads/2012/04/PalaeoPowerThemaSaisonkalender.pdf

    Beispiel, Chicoree wird dort benannt als Gemüse für die Zeit von August bis März. Der erste Chicoree wurde 1846 gezüchtet. Broccoli bekam seine Verbreitung in Europa erst im 16. Jhd., Auberginen im 15.. Paprika, Tomate, Mais und Kartoffel ebenfalls erst nach der Entdeckung Amerikas.

    Da frage ich mich doch, sollte eine Ernährung, die sich angeblich aus der Steinzeitlichen Ernährungsweise ableitet, nicht auch ausschließlich auf Nahrungsmitteln basieren, die zu dieser Zeit auch verfügbar gewesen sind? Und um die Frage noch auf die Spitze zu treiben, sollten nicht dann auch die Wildformen den Kulturformen (welche sich teilweise radikal voneinander unterscheiden) vorziehen?

    Ganz ehrlich, auf einen relativ schnellen Blick offenbart sich die Paläo- Diät mir immer mehr als nicht nur schlecht belegt, sondern auch in sich nicht konsequent konzipiert.

    Antworten
  68. … Der Kern der Allergologen-Kritik an solchen Tests lautet: Es gibt nicht genügend aussagekräftige, wissenschaftliche Studien, die einen Zusammenhang zwischen dem Vorkommen von IgG-Antikörpern und Krankheiten belegen. Ist der Test also totaler Unsinn? Wir fragen die Marketingleiterin eines der Hersteller-Unternehmen. Dr. Sabine Paul war an der Entwicklung eines der Tests beteiligt – dem „ImuPro“. Er wird weltweit erfolgreich vermarktet. Dr. Sabine Paul: „Da haben die Allergologen leider nicht den aktuellen wissenschaftlichen Stand. Es gibt inzwischen mehrere Studien, publizierte Studien in den anerkannten Fachjournalen, die das belegen. (…) Wenn Studien vorhanden sind, dann sollte man sie auch zur Kenntnis nehmen und nicht abstreiten, dass sie existieren.“
    Studien ohne Kontrollgruppen
    In der Tat gibt es Studien. Wir legen sie Dr. Kleine-Tebbe vor. Was sagt er dazu? „Bei den Studien sind häufig keine Kontrollgruppen untersucht worden und das ist ja eine häufige Kritik, dass es letztlich gar keine Betroffenen oder Personen gibt, die bei dem Test kein Ergebnis zeigen, also keine Antikörper – und man kann sich vorstellen, wenn ein Test immer positiv ausfällt, und bei allen Betroffenen positive Ergebnisse liefert, dass dann diese Ergebnisse auch nicht weiterhelfen können, weil dann wären ja theoretisch alle krank.“
    Selbstversuch

    Der IgG-Test im Selbstversuch.
    Harte Fronten auf beiden Seiten. Diesen Wissenschaftsstreit können wir nicht entscheiden. Doch wir wollen uns selbst ein Bild machen. Stimmt es wirklich, dass der Test nichts weiter zeigt als das, was man gegessen hat? Zum Beispiel Ananas? Wir finden einen Freiwilligen. Es ist ein gesunder junger Mann, dem wir Blut abnehmen wollen um den IgG-Test zu machen. Vorher allerdings lassen wir ihn Ananas essen. Damit hatte er noch nie Probleme.
    Unser Testkandidat ist völlig gesund. Trotzdem lassen wir ihn zur Sicherheit noch einmal gründlich von einem Allgemeinmediziner untersuchen. Dann schicken wir die Blutprobe an eines der Labore. Wird der Test ein Spiegel der Nahrung, die der Freiwillige in den Tagen zuvor zu sich genommen hat?
    Kurioses Ergebnis
    Sieben Tage später kommt das Testergebnis für unseren kerngesunden Kandidaten: Bei 24 von 94 getesteten Lebensmitteln hat der Test angeschlagen, auch bei Ananas. Was sagt Dr. Sabine Paul dazu? „Das ist ein sehr typischer Fall, den kennen wir. Das heißt wenn Sie durch Darmstörungen diese Problematik bekommen, dann ist es in der Regel so, dass bei sehr ausgedehnten Darmstörungen im Grunde dann alles, im sehr späten Stadium, dann alles reagiert, was Sie dann zu sich nehmen.“
    Wir weisen Frau Dr. Paul darauf hin, dass es sich in diesem Fall nicht um einen Patienten handelte der irgendwelche Beschwerden hatte, sondern um einen gesunden jungen Mann. Frau Paul bleibt dennoch bei ihrer Interpretation des IgG-Tests: „Das ist durchaus so, dass Sie ohne Beschwerden sein können und trotzdem diese Antikörper schon zu finden sind. (…) Wir sagen ja nicht, dass, wenn Sie Antikörper finden, Sie deshalb krank sein müssten oder krank sind. Das ist ja genau das Spannende an dem Test. Sondern Sie bekommen Verdachtsmomente, welche Nahrungsmittel von Ihrem Immunsystem erkannt werden und dann unter Umständen negative Reaktionen auslösen können, zum Beispiel Entzündungen, die sich dann viel später als Gelenkschmerz bemerkbar machen.“
    Nur Verdachtsmomente – aber keine Erkrankungen
    Wir sind überrascht. Offenbart sich also durch den Test bei unserem Testkandidaten eine bislang unentdeckte, ernsthafte Darmerkrankung? Oder ist alles nur Panikmache? Laut der IgG-Test-Befürworter liegt ein Verdachtsmoment vor, obwohl es keine Beschwerden gibt. Zumindest Dr. Kleine-Tebbe sieht keinen Anlass zur Besorgnis. Ihm stellen wir den Probanden und die Testergebnisse vor: „An für sich sind diese Ergebnisse diagnostisch wertlos, weil sie einem nicht weiterhelfen. Denn es sind ohnehin die Dinge, die Sie in der Vergangenheit gegessen haben, die aber bei Ihnen keine Rolle spielen, weil Sie ohnehin gesund sind. (…) Also insofern würde ich aufgrund dieser Ergebnisse empfehlen, Ihre Ernährung keinesfalls umzustellen.“
    Auch Frau H. hätte die Ernährung nicht umstellen müssen. Eine Untersuchung ohne Zuhilfenahme eines IgG-Tests ergab im Nachhinein, dass ihre allergische Reaktion auf der Haut nicht von Nahrungsmitteln ausgelöst wird, sondern von anderen Stoffen.

    http://www.swr.de/odysso/-/id=1046894/nid=1046894/did=6772052/uvhd68/index.html

    Antworten
  69. „Entdecken Sie die Magie der Körperbemalung auf den Spuren der Jäger und Sammler … Inhalte: Ganzkörperbemalung inkl. Fotos; Entdeckungs-Expedition zu den Höhlenmalereien unserer Vorfahren (Lascaux/Pech Merle); Erkundung des Lebens der Jäger und Sammler mit allen Sinnen: Lukullisches, Bewegung in der Natur, Entdecken des inneren Rhythmus, Aufspüren der eigenen Talente,…“

    http://www.evolution-ernaehrung-medizin.de/index.html

    Antworten
  70. Adromir :

    Da frage ich mich doch, sollte eine Ernährung, die sich angeblich aus der Steinzeitlichen Ernährungsweise ableitet, nicht auch ausschließlich auf Nahrungsmitteln basieren, die zu dieser Zeit auch verfügbar gewesen sind?

    Richtig! Aller rottende Müll bis hin zu siechen Insekten wurde gefressen von unseren hominiden Ahnen. Viele tun das heute noch. Wer heute Steinzeitessen will, braucht bloß nach Australien zu gehen zu den Aborigines.

    Auch die Implikation (durch Hinweis auf Werkzeuge und Feuer) auf regelmäßiges Kochen ist ein unverschämtes Täuschungsmanöver. Kochen, vor allem regelmäßiges, setzt die Erzeugung von Feuer voraus und den Besitz von Behältern.

    Wer kein für Töpfe geeignetes Material (Lehm) hat, kann keine Töpfe machen. Wer hatte damals Lehm?

    Die Pazifiker kochen ohne Behälter in Löchern in der Erde. Das bedeutet entweder nur trockenes Zeug oder Kochen in Felslöchern. Letzteres ist eine starke Einschränkung. In der Steppe sind Felslöcher nicht so häufig…

    Antworten
  71. Hansi :

    … Der Kern der Allergologen-Kritik an solchen Tests lautet: Es gibt nicht genügend aussagekräftige, wissenschaftliche Studien, die einen Zusammenhang zwischen dem Vorkommen von IgG-Antikörpern und Krankheiten belegen. Ist der Test also totaler Unsinn? Wir fragen die Marketingleiterin eines der Hersteller-Unternehmen. Dr. Sabine Paul war an der Entwicklung eines der Tests beteiligt – dem „ImuPro“.

    http://www.swr.de/odysso/-/id=1046894/nid=1046894/did=6772052/uvhd68/index.html

    Den Bericht habe ich gesehen. Die Einlassungen der weiblichen Person dort, deren Namen ich vergessen hatte, waren jenseits aller Kritik. Wenn das tatsächlich die hochgeschätzte Frau Sabine Paul ist, die sich hier in Positur gestellt hat, wird sie ihr blaues Wunder erleben. Auf diese Gelegenheit habe ich lange gewartet.

    Der hochgeschätzte Herr Schmidt-Salomon ergreift tatsächlich öffentlich Partei für die Frau Sabine Paul? Damit hat er möglicherweise das Ende der gbs eingeleitet.

    Antworten
  72. Wenn ich mir die ganzen Kommentare um diese Zeit so anschaue, schreit das ja geradezu nach einem „allopathischen“ Sedativum. Bedenkliches Niveau von Insomnie, was sich hier abzeichnet. Weil wir alle miteinander unsere Mitte noch nicht gefunden haben, ich sage es euch!

    Antworten
  73. Dolph :
    Wenn ich mir die ganzen Kommentare um diese Zeit so anschaue, schreit das ja geradezu nach einem “allopathischen” Sedativum. Bedenkliches Niveau von Insomnie, was sich hier abzeichnet. Weil wir alle miteinander unsere Mitte noch nicht gefunden haben, ich sage es euch!

    [Renate Ratlos]
    Sülze.
    [/Renate Ratlos]

    Antworten
  74. Mein neuestes Higlight: http://www.evolution-ernaehrung-medizin.de/resources/03_Warum_gesundes_Essen_krank_machen_kann.pdf

    Da steht so viel Unsinn drin, daß es mir zu viel ist, daß en detail zu zerpflücken. Hier mal die mir augenscheinlichsten Fehler und widersprüche:

    1. Allergien und Nahrungsmittelintoleranzen werden bunt vermischt.
    2. Die dort genannten Prävalenzzahlen unterscheiden sich massiv zu anderen Quellen.
    3. Obwohl die (positive) Anpassung an Nahrungsmittel laut Argumentation nicht in der kurzen Zeit hätte passieren können, soll ein vermehrter Fruktoseeinsatz Ursache für steigende Fruktoseintoleranzen sein.
    4. Aussage zu den folgen der neolithischen sind nicht stimmig. Warum setzte sich der Trend der Körpergröße nicht fort?
    5. Alternative Erklärungsansätze werden als nicht existent deklariert

    und mein absolut argumentatives Glanzstück:

    Auffällig ist auch, dass die Kritiker der evolutionären Ernährungstheorie noch keine
    Alternative aufbieten können, um die beschriebenen Phänomene umfassend und stringent
    erklären zu können – z.B. warum wir heute an spezifischen Krankheiten leiden, oder warum
    ganz bestimmte Allergene dominieren. Die Erklärung ist mit einem evolutionären Ansatz
    jedoch sehr gut möglich. Der ,,Paläo-Fantasy“-Vorwurf erscheint daher vielmehr als Ausrede
    denn als überzeugendes Argument ­ vielleicht auch genutzt, um Fehler in der
    Ernährungspolitik nicht offen legen zu müssen

    Frei übersetzt: Weil die anderen es auch nicht besser wissen, haben wir recht und ausserdem ist das alles eh nur eine Vertuschungsaktion

    Antworten
  75. Liebe/r ama, die Mitte!

    Im Ernst, diese Paläodiät oder – ernährung beruht entweder auf reiner Spekulation oder auf Untersuchungen von Jäger- und Sammlervölkern unserer Tage – und dabei kommt heraus, dass frische, mineralstoffreiche Nahrung genau das ist und eben gesund ist und viele … (verkürzt). Das Feuer kannten unsere Vorfahren schon lange genug. Zudem hängt die Zusammensetzung der Nahrung (Proteine, Fett, Kohlenhydrate) sehr vom Breitengrad ab – logisch, weil Inuit nicht gerade von Früchten leben können. Diese Zusammensetzung variiert so sehr, dass man so gut wie alles propagieren kann. Wieso dann also nicht auch in der Neuzeit gezüchtetes Gemüse …

    Antworten
  76. Ponder :Nachtrag an inci – ist mir wegen der Länge des Posts zunächst nicht aufgefallen:

    da mittlerweile festgestellt wurde, daß auch erwachsene an AHDS leiden können, und da es eher nur weiche faktoren für die diagnose gibt (soweit ich weiß, gibt es derzeit keine gen- oder biomarker anhand dessen man das nachweisen kann), könnte auch ich morgen vermutlich eine arztpraxis mit einem rezept für ritalin verlassen.

    Nein! – “off-label” bedeutet lediglich, dass ein Patient ein benötigtes Medikament leider selbst zahlen muss, weil die Kasse es aus irgend einem Grund nicht erstattet.
    Bis zum vergangenen Jahr mussten alle Jugendlichen über 18 sowie alle Erwachsenen ihre benötigten ADHS-Medikamente selbst zahlen.
    Seit neuestem ist ein einziges MOH-haltiges Medikament für Erwachsene neu zugelassen.
    Da es sich um eine langsam wirkende Zubereitung handelt, gibt es manchmal Probleme mit der richtigen Dosis und- schlimmer noch: mit Schichtarbeit!
    Daher zahlen Erwachsene ein kurz wirksames off-label-MPH häufig immer noch selbst – einfach weil sie damit manchmal besser klar kommen als mit der Retard-Kapsel.
    Eigentlich ist das eine absurde (und humanitär nicht tolerable!!) Situation.
    Jeder Arzt muss off-label-Verschreibungen ganz besonders gut begründen – erst recht, wenn es sich um BTM-pflichtige Medikamente handelt, denn die BTMs sind einzeln namentlich und mit genauen Angaben zur Dosierung auszufüllen und werden entsprechend erfasst.
    Eine ADHS-Diagnose wird immer klinisch gestellt – es gibt eben keine Bio-Marker.Das gilt aber für sehr viele – vielleicht sogar die meisten – psychischen Störungen.
    Off-Topic Ende

    deshalb schrieb ich ja „off label“, also sogenannter off-label-use, da es nur für die indikation ADHS verordnet werden darf, es aber viele erwachsene gibt, die das zur leistungssteigerung benutzen.

    insofern muß der arzt nichts begründen, wenn er erwachsenen ritalin verordnet, und er vorher die diagnose ADHS vermerkt.

    und es gibt auch für die kassen die pflicht zur kostenübernahme bei vom arzt verordneten off-label verschreibungen. bedingung dazu ist, die krankheit ist lebensbedrohlich und es gibt keine anderen therapieoptionen („nikolausurteil“ des BSG). so kann z.b. bei brustkrebs ein medikament verordnet werden, das z.b. nur eine zulassung für andere tumorarten hat.

    ansonsten haben sie recht und der arzt muß jeden off-label begründen, oder er riskiert einen regress.

    was nun die biomarker betrifft, da gibt es mittlerweile einen ersten ansatz:

    Ist es eine Depression, oder sind es nur Stimmungsschwankungen? Bei Jugendlichen lässt sich der Unterschied schwer feststellen. US-Forscher haben nun einen Bluttest entwickelt, der Depressionen im Jugendalter nachweisen soll. Reif für die Praxis ist die Untersuchung noch nicht.

    http://www.spiegel.de/wissenschaft/medizin/0,1518,827717,00.html

    Antworten
  77. @ Inci:

    deshalb schrieb ich ja “off label”, also sogenannter off-label-use, da es nur für die indikation ADHS verordnet werden darf, es aber viele erwachsene gibt, die das zur leistungssteigerung benutzen.

    insofern muß der arzt nichts begründen, wenn er erwachsenen ritalin verordnet, und er vorher die diagnose ADHS vermerkt.

    inci, das ist Bullshit, sorry!

    Ich hab das oben extra noch mal rausgegriffen, um es richtig zu stellen.

    Die Erwachsenen (die über 18 jährigen diagnostizierten ADHSler und die Spätdiagnostizierten) mussten ihre Medikamente bislang selbst zahlen, OBWOHL sie eine ganz korrekte ADHS-Diagnose wegen ihrer behindernden Störung haben.

    Die gleich zusetzen mit Menschen, welche angeblich MPH zur Leistungssteigerung verwenden – ist völlig unkorrekt und diskriminierend.

    Ich habe das aber extra noch mal erklärt – und glaub mir, ich verstehe was davon 😉

    Bluttests als Biomarker für „Depression“ sind – sorry! – genau so schwachsinnig wie der Ig G-Test (Spätphasen-Immunglobuline …) , den Frau Paul anbietet!

    Antworten
  78. Zur Paläo-Power- Ernährung:

    Frau Paul fordert auf der gbs-Seite staatlich subventioniertes Fleisch von auch im Winter frei laufenden Tieren.

    Wieso dies?

    Zu einer erfolgreichen Paläo-Diät gehört doch wohl, dass genügend Bewegung garantiert ist, um diese Proteinmenge auch organismusgerecht verwerten zu können.
    Das kann nicht klappen, wenn man sein Paläofleisch im Al Laturna- Supermarkt kaufen kann.

    Ich fordere daher, in Brandenburg, Meck-Pomm und anderen strukturschwachen Gebieten des „Vaterlandes“ eigens für Paläodiätiker Reservate einzurichten, in denen sie naturnah leben und jagen können.

    Das könnte ein von Naturschutz-und Landwirtschafftsbehörden überwachtes Projekt werden – ähnlich den vielerorts entstehenden Hutewäldern mit Heckrindern und Exmoorponies.

    Über ca 30 Jahre könnte das Projekt Paläodiät dann auf die gesundheitsförderlichen Auswirkungen dieser Ernährungsweise beobachtet werden.

    Antworten
  79. Warum nicht auch Paläobekleidung, Paläoarchitektur, Paläomedizin, Paläoheizung, Paläojura, Paläobildung…

    Kulturtechniken sind sowieso überbewertet, ich denke, daran ist hauptsächlich die katholische Kirche schuld. 😀

    Dass sich bei humanistischen Diskussionen über vegane vs. fleischliche Kost, Bibelzitate um die Ohren gehauen werden, ich komme darüber nicht hinweg. Was soll das belegen?
    Schließlich stellte Frau Paul der klassischen Deschner’schen These, dass das Christentum Haupt-Ursache für Tierleid sei, eine andere Sicht entgegen: Die Basis des Christentums sei der Vegetarismus (Genesis 1,30).

    http://hpd.de/node/8761?page=0,1

    Das Für und Wider von Ernährungsformen mit Textstellen aus einem alten Buch zu begründen, woran erinnert das nur?

    Antworten
  80. Mit Bibelzitaten kann man wohl keine einzige externe Theorie „belegen“, außer man hält die Bibel für eine absolute Autoritätsquelle, die infallibel sei.

    Aber man kann mit Bibelzitaten natürlich etwas anderes „belegen“ (innerhalb der Grenzen einer geisteswissenschaftlichen, subjektiven Hermeneutik), nämlich ganz trivial, was in der Bibel steht und was die Autoren damals so gedacht haben und was deren Ansichten und Einstellungen waren.

    Verkürzt gesagt kann man mit Bibelzitaten belegen, was in der Bibel steht. Das mag banal und trivial klingen, aber so ist das nun mal.
    Und wie schon gesagt, wenn man die Inhalte dann „interpretiert“ kann man im Idealfall zeigen, was die Ansichten, das Weltbild etc. der christlichen Religion „sein könnte“.
    Die Probleme sind natürlich cherry picking, special pleading, texanischer Scharfschütze und viele andere Dinge mehr, aber so ungefähr funktioniert das.

    Ich nehme also an, dass Frau Paul mit ihrem Bibelzitat „belegen“ wollte, dass „Die Basis des Christentums der Vegetarismus sei“. Vielleicht kann man aber auch das Gegenteil aus der Bibel herausinterpretieren.

    Ich finde es etwas lächerlich von Mitgliedern der GBS, alles und jeden Mist aus der Religion heraus zu interpretieren. Ich meine, mal im Ernst, etwas zum Thema „Ernährung“ aus der Bibel herzuleiten ist lächerlich, völlig egal, was zu diesem Thema drin steht.
    Ich würde mich auch als Anti-Theist (wobei ich lieber ein skeptischer, kritischer Naturalist bin) verstehen, nicht nur als Atheist, ich halte Religion(en) für eine Geißel der Menschheit, allgemein den „Glauben“ und daher natürlich ebenfalls Esoterik.

    Aber die Argumentation von Frau Paul kommt mir ziemlich schwach vor, so nach dem Motto: „In der Wissenschaft muss man kühne Behauptungen aufstellen, schaut euch doch Einstein an.“
    Das Galileo-Gambit sollte Sie doch kennen, oder?

    Unabhängig von der ganzen ADHS Diskussion, selbst wenn sie mit ihren kühnen Behauptungen Recht haben sollte, der ganze Werbetext und das schreckliche BlaBla bei dem Buch, klingt grausam esoterisch.

    Bitte Frau Paul, versuchen Sie ihr Geld anders zu verdienen, wenn Sie solche „Werbetexte“ nötig haben, dann tun Sie mir leid.
    Aber wenn Sie weiterhin solche Texte verwenden, kann ich noch einige Empfehlungen geben, wie sie noch mehr Opf…ähm…Kunden bekommen.
    Verwenden Sie mehr Wörter wie: Sanft, ganzheitlich, Energie und ganz dringend irgendetwas mit Quanten….

    Hamlet kommt immer gut, also Sie wissen schon, „Zwischen Himmel und Erde…blabla“ und gut abgerundet wird das Ganze mit einem „PalaöPower heilt und hat daher Recht!“.
    Streuen sie auch noch ein paar logische Fehlschlüsse unter die Behauptungen, das macht es noch lustiger, also ein non sequitur hier einen wahren, echten Schotten da usw…

    Antworten
  81. Sabine Paul und die Nanopartikelanalyse (Stoffwechselfunktionstest) der Indago (Parnerfirma von Pauls Evomed)

    Hier nur die ersten beiden Sätze aus der Beschreibung der Analyse auf der Webseite der Indago:

    „Im Labor werden die eingehenden Blutproben zunächst registriert. Im ersten Schritt, dem sog. thermischen Cracking wird die biologische Masse Blut in chemische Elemente gewandelt.“

    http://www.indago-group.de/cms/index.php?view=,4,2&mySession=34eea72a934124e59990e04714b80c2e

    Auf meiner Webseite zitiert:

    http://www.xy44.de/indago/paul/index.htm

    Frau Paul hält eine solche „Nanopartikelanalyse“ offenbar für durchführbar, denn sie beschäftigt sich ausführlich mit dieser Analyse. Ihr Artikel mit dem Titel „Nanopartikelanalyse“, ist in der Zeitschrift ZIFF (Zeitung für interdisziplinäre Frühförderung und Familienbegleitung“ im März 2007, Seite 16) erschienen. Da der Artikel seit einigen Tagen nicht mehr im Netz erreichbar ist, habe ich ihn als Beleg auf meine Webseite geladen.

    http://www.xy44.de/indago/paul/nanopartikelanalyse.pdf

    Auch in einem zweiten Artikel, der in der Zeitschrift CoMed im Februar 2007, Seite 1 erschien, wirbt Frau Paul für die Nanopartikelanalyse. Zitat:

    „…..Auch einen Test auf genetische Veränderungen im Zusammenhang mit

    ADHS gibt es nicht. Jedoch ist es seit Kurzem möglich, den Einfluss von stoffwechselbedingten und immunologischen Parametern mittels Labordiagnostik zu bestimmen und dabei auch den genetischen Anteil indirekt zu bewerten. Im ersten Schritt wird eine Blutprobe entnommen und das Blut mit der so genannten „Nanopartikelanalyse“ (NPA) untersucht. Die Nanopartikelanalyse ist in der Lage, typische Stoffwechselprodukte zu analysieren, sowie Abweichungen von den üblichen Konzentrationen und anormale Stoffwechselprodukte zu identifizieren. Auf diese Weise werden mögliche Störstellen im Organismus und ihr Einfluss auf Stoffwechselveränderungen identifiziert.“

    Kaum zu glauben, dass eine Biologin solch einen unsinnigen Text zu Papier bringt. Selbst, wenn man von der Tatsache absieht, dass die Analyse undurchführbar ist, ist der Text unverständlich. Welche stoffwechselbedingten und immunologischen „Parameter“ sollen bestimmt werden? Welche „Störstellen im Organismus“ könnten denn in einer Blutprobe von Kindern mit AD(H)S „identifiziert“ werden?

    Das ist kein wissenschaftlicher Text. Hier sollen offensichtlich Patienten in die Irre geführt werden. Den genervten Eltern von Kindern mit AD(H)S soll suggeriert werden, es gäbe eine Hoffnung auf Heilung für Ihr Kind. Um justiziable Formulierungen zu vermeiden, will ich für diesen Fall von Scharlatanerie das harmlosere Wort Abzocke benutzen. Wäre Frau Paul an einer Universität beschäftigt, müsste sie mit einem Verfahren wegen wissenschaftlichen Fehlverhaltens rechnen.

    Es ist keine Frage, die von der Indago erstellten Diagnosen sind frei erfunden und Frau Paul ist an diesem Schwindel beteiligt.

    Der Artikel kann hier als pdf-Datei herunter geladen werden.

    http://www.evolution-ernaehrung-medizin.de/resources/ADHS-VonGenenundmehr2007-03-02.pdf

    Für den Fall, dass auch dieser Artikel aus dem Netz verschwindet, habe ich ihn hier auf meiner Webseite deponiert.

    http://www.xy44.de/indago/paul/adhs_2.pdf

    Hier noch ein Literaturzitat auf einer Webseite der Giordano Bruno Stiftung:

    Friederichs, E., S. Paul, L. Gomez, C. Knoche. 2006. AD(H)S: Neue ursachenspezifische Diagnostik und Therapie – und die Bedeutung von Orthomolekular- und Ernährungsmedizin. OM & Ernährung 2006/115: F2-F4

    Zu den Personen:
    Friedrichs ist Privatdozent in Heidelberg. Er gab Kurse für Ärzte und Heilpraktiker in „Nanopartikelanalyse“. Gomez ist einer der beiden Geschäftsführer der Indago. Knoche ist Arzt, der Patienten die Nanopartikelanalyse aufschwatzte.

    Meine Webseiten zur Indago
    http://www.xy44.de/indago

    Die Indago in Stichworten:
    http://www.xy44.de/indago/erg/stiwos.html

    Klaus Keck

    inova-tec@t-online.de

    Antworten
  82. Apropos „Werbetexte“: man schaue sich die beiden Kritiken dieses Users zu den Büchern von Frau Paul an (er hat nur diese zwei Kritiken verfasst):
    http://www.amazon.de/gp/pdp/profile/A21ORQNYN72KCU/ref=cm_cr_rdp_pdp
    Und wundere sich über den Werbetextcharakter – und schaue dann auf die Seite:
    http://evomed.com/eng/pages/evomed-germany/team.php (abgerufen am 18.04.2012, 11:24) – Zitat:
    „CEO: Peter Jansen
    Marketing director: Dr. Sabine Paul
    Sales director Germany: Haroon Ahmad
    International sales director: Simon Keller“
    Da gibt es eine seltene Namensvetternschaft…

    Antworten
  83. @ Tupper:

    Bluttest auf Depression ist gemäß diesem Artikel (jedenfalls bald und in gewisser Weise) möglich

    Nicht alles, was „möglich“ ist, ist sinnvoll… welche praktisch-klinisch relevanten zusätzlichen Auskünfte sollte ein solcher Test wohl bringen?

    Abgesehen davon, dass es „die“ Depression so gar nicht gibt, wird eine psychiatrische Diagnose immer klinisch gestellt.

    Antworten
  84. @Ponder
    Na, man kann ganz klar vorübergehende Stimmungstiefs von Depressionen (bei Jugendlichen) unterscheiden, und Folgen der unerkannten Depressionen vermeiden.

    Und was heißt klinisch bei einer psychiatrischen Diagnose, messbar?
    – Es ist doch einleuchtend, dass psychische Krankheiten auch physiologische Spuren hinterlassen, und dies ist eine. Ich halte das im Rahmen für sinnvoll, jedenfalls wird es diese Möglichkeit bald geben.

    Antworten
  85. @ Tupper:

    Na, man kann ganz klar vorübergehende Stimmungstiefs von Depressionen (bei Jugendlichen) unterscheiden

    Dazu braucht man keinen Biomarker, sondern mehrere Gespräche und die entsprechenden Interview-Fragebögen. Da wird dezidiert nach Häufigkeit und Dauer von verschiedenen Symptomen gefragt.

    und Folgen der unerkannten Depressionen vermeiden.

    Wie dies? – Vorschlag erbeten!

    Antworten
  86. @Ponder
    Wenn ich die Wahl habe zwischen Fragebögen und echten Messwerten, dann bevorzuge ich letzteres, schlicht weil es nachweisbar ist, nicht nur Blah. Wieso wehrst du dich dagegen, dass
    Evidenz in die Psychologie Einzug halten könnte (ist nur Hoffnung)?
    Zum Thema Folgenvermeidung: Wieso soll ich Vorschläge machen – lies den Artikel oder frag die Autoren …
    Und nein, das soll nicht schnippisch sein. Tut mir Leid, ich habe nur keine Zeit dazu, meine Ideen aufzuschreiben – die im Übrigen auch nichts ändern würden, weil sie für niemanden relevant sind, bzw. in der Med. wie Psych sicher nicht umgesetzt werden.

    @Cohen
    Stimmt.

    Antworten
  87. @ Tupper:

    Wenn du das durchgelesen hast,

    http://www.dgppn.de/fileadmin/user_upload/_medien/download/pdf/kurzversion-leitlinien/s1-praxisleitlinien-bd5-affektiveerkrankungen.pdf

    reden wir weiter über Evidenz, Zusatzuntersuchungen und Therapievorschläge.

    Aber nicht in diesem Faden, den du per Strohmann OT zu führten versuchst.
    Du bist herzlich eingeladen, die im EW-Forum anzumelden und dort einen eigenen Thread über Sinn und Unsinn von Biomarkern in der Psychiatrie zu eröffnen – am besten in „Allgemeine Diskussionen“.

    See You, Tupper!

    Antworten
  88. Herrn Junkers „Beitrag“ vom 16.04. hier war wirklich unterirdisch, argumentativ betrachtet.
    Was wieder einmal zeigt, dass auch ein Professor seine Gefühle manchmal nicht unter Kontrolle hat.

    Ihm sollte eigentlich klar sein, dass er sich mit einer Nebelkerze und Ablenkung wie

    Seit wann ist die Evolutionstheorie ‘esoterisch’?

    hier keine Freunde machen wird. Niemand hat behauptet, dass die Evolutionstheorie zum „Reich der Esoterik“ dazu zählt, daher ist das ein Strohmann.
    Denkt Herr Junker, dass solche simplen Manöver hier niemand durchschaut? Entweder er ist so arrogant und denkt hier sind alle zu dämlich, oder er ist so dumm nicht darüber nachzudenken, welches ein gutes Argument ist und welches eben nicht.

    Sabine Paul macht nichts anderes, als aktuelle Studien mit der Evolutionsbiologie zu verbinden und in die Praxis umzusetzen.

    Das mag ja sein, allerdings ist es vielleicht ein wenig übertrieben ALLES irgendwie mit “Evolution…” verbinden oder erklären zu wollen.

    Hinzu kommt die grundsätzliche Kritik an diesem unerträglichen Werbe-Esoterik-Slang, der an mehreren Stellen verwendet wird, mit unsäglich überzogenen Heilsversprechen für sehr viele Krankheiten/Probleme.

    Außergewöhnliche Behauptungen erfordern außergewöhnlich (gute) Belege!
    Was ohne Belege behauptet werden kann, das kann ohne Belege verworfen werden!

    Antworten
  89. … doch, ich habe keine Zeit und es wird auch nichts ändern, wenn ich es täte. Eine erkannte Depression, also eine sicher und objektiv erkannte – ist behandelbar – Mehr als den Text zu zitieren, schaffe ich nicht, bis irgendwann heute Abend.

    Aber: Der Test mit elf Biomarkern wird (wenn er soweit ist) nur für Jugendliche gelten – steht auf Scieexx und „Depressionen bei Jugendlichen sind sehr häufig: 10 bis 20 Prozent aller älteren Jugendlichen leiden nach Angaben der Forscher darunter. Wird die Krankheit nicht erkannt und behandelt, kann sie bis ins Erwachsenenalter fortbestehen und chronisch werden.“

    Und das halte ich für überfällig: (Zitat) “ Damit sei es erstmals möglich, die psychische Erkrankung objektiv nachzuweisen.“

    Antworten
  90. @Ponder
    Du schriebst: „Aber nicht in diesem Faden, den du per Strohmann OT zu führten versuchst.
    Du bist herzlich eingeladen, die im EW-Forum anzumelden und dort einen eigenen Thread über Sinn und Unsinn von Biomarkern in der Psychiatrie zu eröffnen – am besten in “Allgemeine Diskussionen”.“

    Hä?
    Ich lieferte nur einen Link, weil ich den Eindruck hatte, dass du den nicht kanntest (und den hat jemand anderes weiter oben erwähnt, und nicht Sabine Paul damit gemeint, wenn ich das richtig verstanden habe).
    Ich wollte den Hinweis auch gar nicht diskutieren, weil es hier schlicht nicht darum geht.

    Wieso sollte ich mich im EW- Forum anmelden?? Was ist das überhaupt?

    Nix Strohmann, nur ein Hinweis, dass es etwas derartiges gibt.
    CU

    Antworten
  91. @ Tupper: Zum letzten Mal: hör auf damit, so lange du nicht weißt, wovon du überhaupt sprichst!

    Willst du jetzt jeden per Biomarker auf unerkannte psychische Störungen screenen und mit Medikamenten behandeln – auch wenn er keine klare Symptomatik hat,einfach weil ein dämlicher Test irgendwas angeblich misst? -oder was soll der Quatsch?!

    Lt Leitlinien steht gerade bei Störungen aus dem affektiven Formenkreis immer das ärztliche Gespräch und Psychotherapeutische Interventionen auf dem Programm, erst an zweiter Stelle Medikamente.

    Es gibt keine „objektiv“ erkannte Depression an Hand von Biomarkern. Das ist eine reduktionistische Vorstellung, die mit der klinischen Wirklichkeit nichts zu tun hat.

    Wenn du keine Zeit hast, im Forum zu diskutieren, dann unterlass bitte korrekter Weise OT-Themen in diesem Blog-Faden – das kostet nämlich meine und unsere kostbare Zeit, sich damit abzugeben.

    Antworten
  92. Tupper :

    @Ponder
    Wenn ich die Wahl habe zwischen Fragebögen und echten Messwerten, dann bevorzuge ich letzteres, schlicht weil es nachweisbar ist, nicht nur Blah.

    Tupper, bei psychiatrischen Diagnosen spielt meist die Zeitschiene eine wichtige Rolle: Wie oft, wie lange, seit wann? Messwerte, die nur eine Momentaufnahme zeigen, haben dadurch ein grundsätzliches Problem, weil sie damit, selbst wenn sie richtig messen, nicht aussagekräftig genug sind.

    Antworten
  93. @ Groucho:

    Bei psychiatrischen Patienten spielt vor allem anderen der Patientenkontakt eine Rolle.
    Ja, die Beobachtungen im zeitlichen Verlauf haben damit auch zu tun.
    Das kann kein Test ersetzen.

    Deshalb verwendet man – neben dem Aspekt des Kostenfaktors – die neuen bildgebenden Verfahren ja auch nicht routinemäßig.

    Das ganze Gedöhns um Tests und Messungen, mit dem Frau Paul und andere ihre leichtgläubige Klientel locken, hat leider wesentlich damit zu tun, dass eine sorgfältige Anamnese und gezielte ärztliche Differenzialdiagnostik immer mehr aus dem Kunst-Handwerkszeug von Ärzten verschwinden, weil sie a) apparategläubig und damit abhängig geworden sind und b) solche Untersuchungen schlicht vorteilhafter abrechnen können als ein ausführliches ärztliches Gespräch oder gar mehrere, falls diese nötig wären.

    Antworten
  94. Wirklich eine tolle Idee! Wer glaubt, eine auch nur irgendwie an paläolithische Verhältnisse erinnernde Diät wäre mit dem heutigen Lebenswandel eines Mitteleuropäers in Einklang zu bringen, muss irgendwo ein Loch im Kopf haben. Vor allem als Mediziner. Es dürfte ja wohl auch ohne nur drei Sekunden nachdenken logisch erscheinen, dass ein aktiv jagender Halb- oder Vollnomade einen etwas höheren Energie- und Nährstoffbedarf hat als ein durchschnittlicher Bürohengst.

    Antworten
  95. Ponder :@ Inci:

    deshalb schrieb ich ja “off label”, also sogenannter off-label-use, da es nur für die indikation ADHS verordnet werden darf, es aber viele erwachsene gibt, die das zur leistungssteigerung benutzen.
    insofern muß der arzt nichts begründen, wenn er erwachsenen ritalin verordnet, und er vorher die diagnose ADHS vermerkt.

    inci, das ist Bullshit, sorry!
    Ich hab das oben extra noch mal rausgegriffen, um es richtig zu stellen.
    Die Erwachsenen (die über 18 jährigen diagnostizierten ADHSler und die Spätdiagnostizierten) mussten ihre Medikamente bislang selbst zahlen, OBWOHL sie eine ganz korrekte ADHS-Diagnose wegen ihrer behindernden Störung haben.
    Die gleich zusetzen mit Menschen, welche angeblich MPH zur Leistungssteigerung verwenden – ist völlig unkorrekt und diskriminierend.
    Ich habe das aber extra noch mal erklärt – und glaub mir, ich verstehe was davon
    Bluttests als Biomarker für “Depression” sind – sorry! – genau so schwachsinnig wie der Ig G-Test (Spätphasen-Immunglobuline …) , den Frau Paul anbietet!

    sorry, ich wusste nicht, daß erwachsene patienten das bezahlen müssen.

    und der bluttest mit den biomarkern bei depressionen – auch wenn ich nicht soviel ahnung habe, fand ich das ebenfalls schwachsinnig.

    Antworten
  96. Stephan :
    Ja, Prof. Thomas Junker und Frau Paul sind wohl verheiratet oder wohnen zumindest unter einem Dach.
    Also wen wundert es, dass Sie von Ihm verteidigt wird. Leider ist er damit genauso parteiisch (oder sogar noch mehr), wie Michael Schmidt-Salomon.
    Den Beitrag von Herrn Junker in diesem Buch fand ich aber ganz gut:
    http://www.amazon.de/Kreationismus-Deutschland-Analysen-Ulrich-Kutschera/dp/3825896846/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1334743781&sr=8-1

    besonders interessant ist die Reaktion des Herausgebers auf diesen Beitrag, sowie der Artikel der Thologin in diesem Buch.

    Ich finde es schon merkwürdig, dass viele der heftigsten Kritiker von Evolutionsgegnern liberale Theologen sind, die im gleichen Atemzug auf Kreationisten und Naturalisten eindreschen. Noch mehr wundert mich, dass die Naturalisten sich mit denen in ein Boot setzen.

    Antworten
  97. @ inci: ist schon ok.
    Mir ging es darum klarzustellen, dass nicht etwa (wie man deinen Beitrag auch hätte missverstehen können) Erwachsene quasi an Ärzte heran treten und unter einer vorgeschobenen ADHS-Diagnose Medikamente erwerben, die sie dann zur Leistungssteigerung selbst verwenden oder gar an andere weiter reichen.

    Es reicht nicht aus, wenn der Arzt „ADHS“ als vorgeschobene Diagnise irgendwo notiert – das läßt sich ja nachprüfen, ob eine Diagnose korrekt gestellt wird, denn dazu müsssten Unterlagen nachgewiesen werden. Das wird alles genau kontrolliert, und das ist auch richtig so.

    Das mit der Leistungssteigerung bei Gesunden klappt übrigens auch nicht wirklich mit MPH – da gäbe es viel effizientere Substanzen…

    Zurück zum Thema:

    Die GBS hat auf ihrer Seite des hpd einen Bericht über Sabine Pauls Vortrag vom 1. April in Oberwesel:

    http://hpd.de/node/13193

    Als verhältnismäßig neue Disziplin beschäftigt sich die evolutionäre Medizin mit der Entstehung von Gesundheit und Krankheit als Folge der Evolution. Statt vorheriger Fokussierung der Medizin auf theoretische, anatomische Erklärungen soll durch die Untersuchung des Zusammenspiels zwischen Genen und Umwelt ein Ansatz gefunden werden, der die menschliche Physiologie und Praxis berücksichtigt. Denn die Erkenntnisse von der Natur des Menschen spielen für eine wissenschaftlich fundierte Ernährungstheorie und deren Umsetzung eine große Rolle.

    Da wir heutigen Menschen eine fast identische genetische Veranlagung wie unsere Vorfahren aus der Altsteinzeit (Paläolithikum) aufweisen, lohne sich der Blick in vergangene Zeiten…

    …So sei es, laut Paul, auch nicht verwunderlich, dass es häufig zu einer Diskrepanz zwischen steinzeitlicher Veranlagung und neuen Lebensumständen käme, wodurch Krankheiten wie Übergewicht und Burnout entstehen könnten. Eine genetische Anpassung an eine neue Umwelt vollzieht sich nämlich nur sehr langsam. Um diese Diskrepanz wieder in Balance zu bringen, ist es ratsam, auf die alte Kraft aus zwei Millionen Jahren Menschheitsentwicklung zurückzugreifen: Die „PaläoPower“…

    …Durch die neolithische Revolution vor ungefähr 10.000 Jahren kam es zu einem Bruch in der Ernährungsgeschichte des Menschen. Der Zugang zu und Konsum von Getreide und Milch sowie von Ölen, Zucker und Salz in großen Mengen wurde möglich.

    Mit dieser Nahrungsumstellung gingen eine Abnahme der Körpergröße, Zahnschäden ebenso wie Knochen- und Gelenkentzündungen und die Ausbreitung von Infektionskrankheiten einher. Die Vermutung liegt nahe, dass dies Indizien für eine Fehlernährung sind. Eine steinzeitliche Ernährung hätte dagegen positive Auswirkungen auf unsere Gesundheit…

    …Im Anschluss an den interessanten Vortrag stand Dr. Sabine Paul dem Publikum für weitere Fragen zur Verfügung. Neben tierethischen Bedenken wurden auch Anmerkungen zu Kunstprodukten und der praktischen Umsetzung intensiv diskutiert…

    Schade, dass über den sicherlich interessanten Diskussionsteil nichts weiter berichtet wird!

    Antworten
  98. Thomas Junker :
    Seit wann ist die Evolutionstheorie ‘esoterisch’?

    Du müsstest doch genau wissen, dass ‚Evolutionstheorie‘ ein Breiwort ist. Es gab und gibt schon immer Menschen, die ‚Evolution‘, meist im Sinne von Höherentwicklung, für alles mögliche Geschwurbel benutzt haben, denk beispielsweise an Teilhard de Chardin. Ich glaube auch nicht, dass es zurzeit in der Biologie einen Standard hinsichtlich dessen gibt, wie Evolution mechanismisch abgelaufen ist, wenn man von dem KleinKlein mal absieht.

    Allein aus der Tatsache, dass man irgendwas irgendwie mit ‚Evolutionstheorie‘, was auch immer man konkret darunter verstehen möchte, in einen Topf rührt, bedeutet noch lange nicht, dass etwas dabei herauskommt, das das Wasser hält.

    Jeder, der sich auch nur ein ganz klein wenig mit Evolutionsbiologie befasst hat, sollte eigentlich wissen, dass vor allem die Kenntnis der Evolution des Menschen extrem viel fiction mit ganz wenig Fakten mischt. Mit diesem ‚Wissen‘ Therapien begründen zu wollen scheint mir fast fahrlässig zu sein.

    Antworten
  99. El Schwalmo :

    Stephan :
    Ja, Prof. Thomas Junker und Frau Paul sind wohl verheiratet oder wohnen zumindest unter einem Dach.
    Also wen wundert es, dass Sie von Ihm verteidigt wird. Leider ist er damit genauso parteiisch (oder sogar noch mehr), wie Michael Schmidt-Salomon.
    Den Beitrag von Herrn Junker in diesem Buch fand ich aber ganz gut:
    http://www.amazon.de/Kreationismus-Deutschland-Analysen-Ulrich-Kutschera/dp/3825896846/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1334743781&sr=8-1

    besonders interessant ist die Reaktion des Herausgebers auf diesen Beitrag, sowie der Artikel der Thologin in diesem Buch…

    Besonders dümmlich finde ich diesen Teil von Junkers Reaktion:

    …Sieht man sich die besonders gehässigen Besprechungen an, so fällt auf, dass diese nur zum Teil von den erwähnten (erklärten) Kreationisten verfasst wurden.

    Aktiv sind hier auch die Anhänger des ‚Kooperations‘-Propheten Joachim Bauer, die es nach außen hin ablehnen, mit den Kreationisten in Zusammenhang gebracht zu werden. Wie er selbst zu dieser Frage steht, sei an dieser Stelle dahingestellt. Eines aber ist deutlich: Da Bauer in seinem aktuellen Buch Das kooperative Gen: Abschied vom Darwinismus mit der modernen (Darwinschen) Evolutionstheorie den Hauptfeind der religiösen Fundamentalisten zu demontieren vorgibt, wurde er zu einem wichtigen Vordenker des alt-neuen Krawall-Kreationismus.

    Und so ziehen die Bauer-Anhänger und die christlichen Fundamentalisten seit Monaten höchst einträchtig an einem Strang, wenn es darum geht, den in der Öffentlichkeit bekanntesten Kritikern kreationistischer Ideen zu schaden. Alles Zufall oder was?…

    Man muss nur mal die Publikationslisten von Junker und Bauer neben einander legen…

    Antworten
  100. @El Schwalmo:

    besonders interessant ist die Reaktion des Herausgebers auf diesen Beitrag, sowie der Artikel der Thologin in diesem Buch.

    Sorry, ich stehe gerade auf dem Schlauch und verstehe nicht genau wen und was du meinst.

    Welcher Herausgeber (von was), welcher Artikel, von welcher Theologin aus welchem Buch?
    Ich kapiere es gerade echt nicht, kannst du mal kurz erläutern, danke.

    Ich finde es schon merkwürdig, dass viele der heftigsten Kritiker von Evolutionsgegnern liberale Theologen sind, die im gleichen Atemzug auf Kreationisten und Naturalisten eindreschen. Noch mehr wundert mich, dass die Naturalisten sich mit denen in ein Boot setzen.

    Na ja, ich kritisiere „Evolutionsgegner“ ebenfalls. Das sind meistens Vollhonks, die könnten genauso für eine flache Erde Hypothese streiten, dafür das der Mond aus Käse ist oder Elvis, Hitler und Bin Laden noch leben.

    Die meisten davon sind natürlich religiös verblendet, um mich einmal nett auszudrücken.
    Ein besonderes Exemplar ist Professor Scherer, der tatsächlich in München einen Lehrstuhl hat, man kann das nicht für wahr halten:

    http://www.youtube.com/watch?v=ubE8vuZtMzI

    oder siehe hier, unterirdisches Argumentationsniveau ist noch stark untertrieben: http://www.youtube.com/watch?v=-k_iOhSABDc

    Keine Ahnung, wer die heftigsten Kritiker von solchen Vollhonks sind, aber ich gehöre bestimmt dazu. 😉

    Welche Naturalisten setzen sich denn mit Evolutionsgegnern in ein Boot?

    Antworten
  101. @Ponder

    „So sei es, laut Paul, auch nicht verwunderlich, dass es häufig zu einer Diskrepanz zwischen steinzeitlicher Veranlagung und neuen Lebensumständen käme, wodurch Krankheiten wie Übergewicht und Burnout entstehen könnten. Eine genetische Anpassung an eine neue Umwelt vollzieht sich nämlich nur sehr langsam. Um diese Diskrepanz wieder in Balance zu bringen, ist es ratsam, auf die alte Kraft aus zwei Millionen Jahren Menschheitsentwicklung zurückzugreifen: Die „PaläoPower““

    das gefällt mir persönlich am besten. einfach weil die genetische anpassung ja schon genau so lange andauert, wie die zwei millionen jahre menschheitsentwicklung. das heißt ganz, gaanz gaaanz langsam. und nur weil einem die letzten 10 oder 15 jahre viel schneller vorkommen, als die 10 oder 15 jahre davor, bleibt ein jahr ein jahr und besteht weiterhin aus 365 tagen.

    daß manchen menschen es so vorkommt, als würde zeit von jahr zu jahr „schneller“ werden liegt in dem uralten „vergessenen“ wissen um das älterwerden. oder, was ich eher vermute, in der hartnäckigen weigerung anzuerkennen, daß man selbst auch älter wird. mit all den unschönen nebenwirkungen, die einen so in den wechseljahren heimsuchen können, wie z.b. gewichtszunahme, haarausfall, langsamerer stoffwechsel, der dann als lebensmittelunverträglich umgedeutet wird.

    und wer ist schuld? latürnich! die lebensmittelmafia! und dagegen helfen alle möglichen diäten (vollkommen egal, wie die heißen) und andere „heilslehren“, die möglichst „naturbelassen“ dahergekommen müssen um sich klar von der lebensmittelindustrie abzusetzen, die auch noch gewinne machen will. wo man doch weiß, daß alle alternativen ernährungsprodukte vollkommen ohne gewinnstreben hergestellt und feilgeboten werden.

    Antworten
  102. @Ponder
    Sorry, war im falschen Film, ich dachte, es handle sich um ein anderes Buch:

    Neukamm, M.; (Hrsg.) (2009) ‚Evolution im Fadenkreuz des Kreationismus. Darwins religiöse Gegner und ihre Argumentation‘ Göttingen, Vandenhoek & Ruprecht

    Dort hat Thomas Junker einen Artikel geschrieben

    Junker, T. (2009) ‚Kreationisten erklären die Evolution: Das ‚kritische Lehrbuch‘ von R. Junker und S. Scherer‘ in: Neukamm, M.; (Hrsg.) ‚Evolution im Fadenkreuz des Kreationismus. Darwins religiöse Gegner und ihre Argumentation‘ Göttingen, Vandenhoek & Ruprecht S. 321-338

    der dem Herausgeber wohl etwas zu scharf formuliert war, er geht im

    Anonymus (2009) ‚Resümee‘ in: Neukamm, M.; (Hrsg.) ‚Evolution im Fadenkreuz des Kreationismus. Darwins religiöse Gegner und ihre Argumentation‘ Göttingen, Vandenhoek & Ruprecht S. 359-361

    darauf ein.

    Der Beitrag der Theologin war

    Aus der Au, C. (2009) ‚Wie Orgel und Staubsauger: Das Verhältnis von Evolutionstheorie und Schöpfungsgeschichte aus theologischer Sicht‘ in: Neukamm, M.; (Hrsg.) ‚Evolution im Fadenkreuz des Kreationismus. Darwins religiöse Gegner und ihre Argumentation‘ Göttingen, Vandenhoek & Ruprecht S. 341-350

    Etliche Autoren, die sich sehr intensiv mit Evolutionsgegner befassen, sind Theisten. Nach der Umstrukturierung der AG Evolutionsbiologie beim VBiol hat sich eine neue AG formiert, die die meisten alten Texte auf der Site hat und in der Theisten eine große Rolle spielen:

    http://ag-evolutionsbiologie.de/

    Die dortigen Naturalisten setzen sich mit Theisten gegen Evolutionskritiker in ein Boot, obwohl sich die Theisten immer deutlich gegen einen konsequenten Naturalismus aussprechen, beispielsweise

    Hemminger, H. (2011) ‚Gegen ein geschlossenes Weltbild – gegen Kreationismus und Szientismus‘ in: Bayrhuber, H.; Faber, A.; Leinfelder, R.; (Hrsg.) ‚Darwin und kein Ende?‘ Seelze, Kallmeyer in Verbindung mit Klett S. 98-109

    Das genannte Buch ist für Naturalisten wie mich ein Affront.

    Antworten
  103. Tja.
    Ich denke, von der Stiftung wird sich niemand hier mehr zu Wort melden, wahrscheinlich weil der eine Teil selbst schockiert ist, mit wem man zusammenarbeitet und was sich für immer neue Abgründe hier auftun, während der andere Teil an einer wissenschaftlichen Diskussion nicht interessiert ist, sondern eher an einer Vermarktung der eigenen Person, sowie einer gewinnbringenden Vermarktung ihrer Produkte.
    Ich hatte sowas zwar befürchtet, aber hab immer gehofft, daß solch ein Kelch einfach vorbeischwebte.
    Ich wünsch der Stiftung aber, daß sie es schafft, mit dieser Situation so umzugehen, daß diese sich endlich wieder auf ihre ursprünglichen und propagierten Ziele konzentrieren kann.

    Antworten
  104. Das war ernst gemeint???
    Ich meine: Die Werbung der gbs und die Website zu Paläopauer und alles ist echt??
    Das ist echt ein Ding. Ich hab das für einen gewaltigen Aprilscherz gehalten. Eventuell sollte damit irgendas bewiesen werden, so Hoax-mäßig.
    Aber daß das alles ernst gemeint war lässt mich jetzt erstmal fassungslos zurück. Ich geh jetzt ins Bett und weine mich in den Schlaf.

    Antworten
  105. Um noch mal einen anderen Punkt anzusprechen, der in der Diskussion kaum anklang fand:

    Wie vertretbar ist es, Stiftungsziele mit den wirtschaftlichen Interessen einzelner Mitglieder zu vermischen? Angenommen, Fr. Pauls Theorien wären korrekt und belegt und alles, dürfte ein anderes Mitglied die GBS als Plattform verwenden, weil es im Hauptberuf Vertreter für hochwertige Kunstoffaufbewahrungsbehälter für den Hausbereich ist?

    Natürlich darf sich die GBS über alle möglichen Themen äußern dürfen, die finanzielle Verquickung zwischen Inhalt und GBS- Mitglied macht mir leider Bauchschmerzen, die so weit gehen, daß ich der GBS den gleichen Vorwurf machen könnte, den ich auch den Kirchen mache: Eine Weltanschauung für den Kommerz zu mißbrauchen.

    Antworten
  106. @aetioloy:
    Vielen Dank für den Link. Jetzt weiß ich endlich, was der PSP-Bluttest ist – nämlich Schwindel. Wie die Nanopartikelanalyse ist dieser Test undurchführbar. Die Diagnosen können nur erfunden sein. Der Link unten läd die Zeitschrift „prime-journal“. Man kann sie auf dem Bildschirm lesen. Der Test wird auch von Evomed angeboten. Impressum: verantwortlich für den Inhalt auch Sabine Paul.

    http://content.yudu.com/A1v8pn/PrimeJan2012/resources/52.htm

    Antworten
  107. Ly Schwatzmaul :
    Tja.
    Ich denke, von der Stiftung wird sich niemand hier mehr zu Wort melden, wahrscheinlich weil der eine Teil selbst schockiert ist, mit wem man zusammenarbeitet und was sich für immer neue Abgründe hier auftun, während der andere Teil an einer wissenschaftlichen Diskussion nicht interessiert ist, sondern eher an einer Vermarktung der eigenen Person, sowie einer gewinnbringenden Vermarktung ihrer Produkte.
    Ich hatte sowas zwar befürchtet, aber hab immer gehofft, daß solch ein Kelch einfach vorbeischwebte.
    Ich wünsch der Stiftung aber, daß sie es schafft, mit dieser Situation so umzugehen, daß diese sich endlich wieder auf ihre ursprünglichen und propagierten Ziele konzentrieren kann.

    Zunächst einmal „danke“ für den freundlichen Wunsch! 😉
    Was mein zeitweiliges Schweigen betrifft, so hatte dies durchaus andere Gründe:
    1. Ich habe noch anderes zu tun, als Esowatch-Diskussionen zu verfolgen (ich hoffe, das wird mir nicht als Arroganz ausgelegt, es entspricht einfach den Tatsachen)
    2. Das Niveau der Diskussion war zeitweise doch recht fragwürdig (um es einmal milde auszudrücken) – statt inhaltlicher Auseinandersetzungen gab es oftmals persönliche Angriffe unter der Gürtellinie, so dass ich das Gefühl hatte, es würde ohnehin nichts bringen, als „philosophischer Backpfeifenrethoriker der GBS ohne Sachkenntnis“ (das ist fast so schön wie die Bezeichnung „Unterhosenprophet“ und „Lustlümmel“ bei kreuz.net!) noch irgendetwas zu schreiben… (Ist denn wirklich niemandem außer mir diese seltsame Aufgeregtheit, Gehässigkeit, dieser merkwürdige Zwang zur Skandalisierung innerhalb der Diskussion aufgefallen?!)
    c) Mich stört grundsätzlich, dass hier weitestgehend kaum etwas anderes getan wird, als Quellen zusammenzugoogeln die irgendwie ins Muster des „group think“ passen, statt die eigentlichen Thesen zu erörtern, die im ursprünglichen Beitrag aufgestellt wurden.

    Zur Erinnerung: In dem Beitrag wurde behauptet, die gbs habe Werbung für esoterische Inhalte und fragwürdige Stoffwechseltests gemacht, indem sie Sabine Paul Räume für einen Vortrag zur Verfügung stellte. Nun war ich (als wohl einziger in diesem Forum) bei dem Vortrag zugegen – und kann nur sagen, dass es dabei weder um esoterische „Ganzheitlichkeit“ noch um möglicherweise dubiose Stoffwechseltests ging.

    Dergleichen ist mir auch nicht bei der Lektüre des Buchs „Parläopower“ aufgefallen. Das Grundproblem der bisherigen Diskussion scheint mir doch zu sein, dass offensichtlich keiner der Kritiker das Buch, um das es eigentlich geht, gelesen hat. Glaubt ihr denn wirklich, man könne sich anhand der Marketingtexte, die Verlage (und damit auch ihre Autoren) für die Bewerbung einsetzen, ein seriöses Urteil über ein Buch bilden?!

    Um es noch einmal zu betonen: Der Vortrag in der gbs hatte nichts (!) mit den Themen zu tun, die in dieser Debatte thematisiert wurden. Sabine Pauls Engagement bei Evomed war uns bislang noch nicht einmal bekannt. Wir kennen sie als Evolutionsbiologin, die mit dem (gemeinsam mit Thomas Junker verfassten) Buch „Der Darwin-Code“ eines der bemerkenswertesten Bücher zum „Darwin-Jahr 2009“ herausbrachte.
    Was den vermuteten Richtungsstreit innerhalb der gbs betrifft: „Ernährungsfragen“ gehören ganz gewiss nicht zu den Kernthemen der Stiftung (selbst der für uns durchaus etwas exotische Vortrag von Sabine Paul beschäftigte sich nicht ausschließlich damit). Innerhalb der gbs gibt es in diesem Punkt ein breites Spektrum, einige ernähren sich aus tierethischen Gründen vegan oder vegetarisch, andere nicht. Einige sind recht „gesundheitsbewusst“, andere (wie Beda Stadler und ich) rauchen um die Wette. Es gibt zwar einen starken Grundkonsens bezüglich humanistischer, aufklärerischer und naturalistischer Basisüberzeugung innerhalb der Stiftung, aber das schließt eine Pluralität der Anschauungen im Detail keineswegs aus. Wir wollen ja auch nicht päpstlicher sein als der Papst 😉
    Dennoch: Wenn sich tatsächlich herausstellen sollte, dass die Positionen, die Sabine Paul (wie gesagt: außerhalb der Stiftung!) vertritt, „Humbug“ sind oder gar (wie hier behauptet wird) auf „reine Abzocke“ hinauslaufen, wäre das in der Tat ein Problem, das ihre Mitgliedschaft im gbs-Beirat in Frage stellen würde. Aber dieser Beweis ist noch längst nicht erbracht. Bislang kann ich hier nur eine Kontroverse erkennen, bei der Argumente verschiedener Seiten aufeinanderprallen. Mag sein, dass sich Sabine Paul in einigen Punkten irrt, aber zu unterstellen, sie besäße keinerlei Sachverstand oder wolle gar bewusst Menschen hinters Licht führen, ist eine starke Behauptung, für die bisher entsprechend starke Belege fehlen.
    Ich weiß, dass man als Anonymus im Internet gerne starke Anschuldigungen vorbringt, aber im realen Leben gilt noch immer: Im Zweifel für den Angeklagten! Ich sehe daher keinen Grund, dem gbs-Kuratorium vorzuschlagen, Sabine Paul aus dem Beirat der Stiftung zu entlassen.

    Antworten
  108. Sehr geehrter Hr. Schmidt Salomon,
    erstmal danke, daß sie sich weiter, trotz ihrer knapp bemessenen Zeit, weiter an der Diskussion beteiligen. Trotzdem hinterlässt ihr Beitrag bei mir ein gewisses Stirnrunzeln, welches ich durch ein paar Fragen ausdrücken möchte:

    1. Inwieweit ist die Kenntnis des Buches notwendig um Aussagen kritisieren zu dürfen, die Fr. Paul an anderer Stelle tätigt und verbreitet?
    2. Was ist daran auszusetzen, diese Aussagen zusammen zu suchen und entsprechend zu kommentieren?
    3. Welche Belege wären für sie notwendig um die vorgebrachten Anschuldigungen entsprechend zu untermauern.
    4. Wen sehen sie grundsätzlich in der Beweislast?

    Antworten
  109. Nachtrag um für etwas Verständnis für die emotionale Diskussionsführung zu werben:
    Wir „Esowatchler“ haben wohl ein etwas einfach gestricktes Weltbild. Ein Kern davon ist der Grundsatz „mit unbelegten Behauptungen Geld zu verdienen ist unmoralisch“. Das hat für uns etwas davon „mit den Schmuddelkindern zu spielen“.

    Mir zum Beispiel will kein intellektuel redliches Argument einfallen worin sich ein
    „Ich habe in der falschen Ernährung eine Ursache von vielen Krankheiten gefunden und kann sie über meine Diät heilen“
    von einem
    „Ich habe die Ursache von Krankheiten in verdrängten Konflikten gefunden und kann sie über meine Konfliktlösungsmethoden heilen“
    grundsätzlich unterscheiden. Vorallendingen wenn beiden Theorien gleichsam handfeste, unabhängige Daten zu fehlen scheinen.

    Aber nun gut, nur weil mir keins einfällt, heißt das ja nicht, daß es keins gibt. Vielleicht nennt mir ja jemand eins, was mir einleuchtet.

    Mir würde es auch zu weit gehen, gleich zu fordern, daß Fr. Paul mit Schimpf und Schande aus dem Beirat der GBS gejagt wird, es gibt aber dennoch Dinge, die ich mir von ihr wünschen würde:

    1. Die auf ADHS und Burn-Out bezogenen Behauptungen durch Studien zu belegen
    2. Sollte dies ihr nicht möglich sein, entsprechende Behauptungen im Rahmen der PaläoPower- Diät zurück zu ziehen, zumindestens solange wie diese durch die Studienlage nicht gedeckt werden werden können.

    Ich denke nicht, daß diese Forderungen überzogen sind, da sie zum Kern des wissenschaftlichen Arbeitens gehören und ihre diesbezügliche Redlichkeit unter Beweis stellen würden.

    Antworten
  110. @Michael Schmidt-Salomon
    Der „philosophische Backpfeifenrethoriker“ ist eine Auslegungsangelegenheit und eine Frage der eigenen Wahrnehmung und persönlicher Petitessen. Wieviele Backpfeifen hatten Sie bereits nach außen hin verteilt? Egal, sei es drum.
    In einem persönlichen Gespräch zwischen uns hatte ich bereits darum gebeten in die Religionsdiskusion die „Pseudoreligionen“ (Esoquatsch) mit hineinzunehmen. Gesellschaftlich sicher nicht unerheblich. Die Antwort darauf habe ich als überheblich bis lästig empfunden. Egal, ich kann Sie bitten, betteln werde ich nicht. ……

    Antworten
  111. Ich weise darauf hin, dass Frau Paul ohne jede medizinische Qualifikation vorgibt, ADHS mit ihren Tests diagnostizieren und mit einer Diät heilen zu können. Darüber hinaus bietet sie zertifizierte Lehrerfortbildungen zum Thema ADHS an.

    Ich habe Frau Paul als Antwort auf ihren Blogkommentar gebeten, ihre Erkenntnisse, gestützt auf seriöse wissenschaftliche Belege, der Leitungsgruppe des Zentralen ADHS-Netzes zur Verfügung zu stellen.

    Unabhängig davon werde ich meinerseits beim Zentralen ADHS-Netz anfragen und um eine Beurteilung des Sachverhalts bitten.

    Hier geht es nicht um irgendwelche originellen Ansichten, über die man intellektuell unterschiedlicher Auffassung sein kann, sondern konkret um das Wohl von Kindern (und auch Erwachsenen) mit einer teilweise behindernden Störung.

    Antworten
  112. Lieber Michael Schmidt-Salomon,
    tja, ich habe mit dem rauchen seit Januar aufgehört, nach 15 Jahren. Ich hoffe, dass es dabei bleibt und mein nicht freier Wille dafür sorgt, dass ich nie wieder anfange zu rauchen. Und ich habe gerne geraucht. 😉

    Sie haben Recht, in der Anonymität sind auch meine Angriffe (zu?) hart und eventuell mal mit dem ein oder anderen unschönen Adjektiv versehen, leider. Ich versuche mich zu bessern.

    Wie gesagt, ich mag die GBS, habe fast alle ihre Bücher gelesen und Talkshow Auftritte gesehen. Vielleicht bin ich sogar noch stärker anti-theistisch eingestellt als Christopher Hitchens, wenn man das überhaupt sein kann. Religion ist allerdings nur ein Problem, Esoterik und Pseudomedizin sind andere. Alle entspringen aus der Ignoranz, dem „Glauben“, einer unkritischen, nicht skeptischen Denkweise und speziell mangelndem Wissen über das was Wissenschaft ist, wie sie funktioniert und warum sie gut für uns alle ist.

    Man kann sich jetzt streiten, welches irrationale „System“ schlimmer ist, Religion oder Esoterik. Im Prinzip ist das aber für mich irrelevant, beides ist Bullshit und gefährlich, nicht nur aus epistemologischer Sicht, sondern aus ganz pragmatischer, praktischer Sicht.
    Jeder der in einer virtuellen Welt lebt und nicht-existentes für existent und/oder falsches für wahr hält, hat ein sehr großes Problem über kurz oder lang.

    Daher finde ich es auch sehr schade, dass esowatch und die GBS (oder bestimmte Mitglieder von ihr) sich streiten, denn es gibt eigentlich würdigere Ziele für Kritik als zwei „Organisationen“, die eigentlich die gleichen Ziele haben.

    Aber Herr Schmidt-Salomon, „PaläoPower“, (Heils-)Versprechungen gegen Krankheiten/Probleme wie ADHS, Burnout etc. mit diesen esoterisch klingenden Werbetexten, muss das sein?

    Sorry Herr Schmidt-Salomon, ich überzeichne nun etwas, aber das ist nicht mehr weit entfernt von Astro-TV oder Werbung des Katholizismus, dass es „Erlösung/Heilung“ nur bei ihm gibt.

    Auch der „Beitrag“ von Herrn Junker hier als 4ter Kommentar, so er es denn wirklich war, ist eher als peinlich einzuordnen. Er fängt mit einem Strohmann-„Argument“ an, geht nicht wirklich auf die echten Kritikpunkte ein sondern lenkt ab, äußert etwas von „Käfighaltung“ und „zappelig werden“, wirft esowatch „unbelegten Unsinn“ vor, ohne zu sagen, was denn unbelegt und Unsinn an der Kritik sei, und endet mit dem Hinweis Frau Pauls Buch zu kaufen (und zu lesen).

    Selbst wenn die Inhalte ihres Buches zu 100% fundiert und belegt sein sollten, ändert es nichts an der Kritik an dem Werbe-Text des Buches oder der anderen kritisierten Stellen.
    Daher kann ich die erste Frage von Adromir sehr gut nachvollziehen:

    1. Inwieweit ist die Kenntnis des Buches notwendig um Aussagen kritisieren zu dürfen, die Fr. Paul an anderer Stelle tätigt und verbreitet?

    Antworten
  113. Zur Erinnerung: In dem Beitrag wurde behauptet, die gbs habe Werbung für esoterische Inhalte und fragwürdige Stoffwechseltests gemacht, indem sie Sabine Paul Räume für einen Vortrag zur Verfügung stellte. Nun war ich (als wohl einziger in diesem Forum) bei dem Vortrag zugegen – und kann nur sagen, dass es dabei weder um esoterische “Ganzheitlichkeit” noch um möglicherweise dubiose Stoffwechseltests ging.
    Dergleichen ist mir auch nicht bei der Lektüre des Buchs “Parläopower” aufgefallen. Das Grundproblem der bisherigen Diskussion scheint mir doch zu sein, dass offensichtlich keiner der Kritiker das Buch, um das es eigentlich geht, gelesen hat. Glaubt ihr denn wirklich, man könne sich anhand der Marketingtexte, die Verlage (und damit auch ihre Autoren) für die Bewerbung einsetzen, ein seriöses Urteil über ein Buch bilden?!

    Um es noch einmal zu betonen: Der Vortrag in der gbs hatte nichts (!) mit den Themen zu tun, die in dieser Debatte thematisiert wurden. Sabine Pauls Engagement bei Evomed war uns bislang noch nicht einmal bekannt. Wir kennen sie als Evolutionsbiologin, die mit dem (gemeinsam mit Thomas Junker verfassten) Buch “Der Darwin-Code” eines der bemerkenswertesten Bücher zum “Darwin-Jahr 2009″ herausbrachte.

    Paul hat freundlicherweise auch einige Zeitschriftenartikel zu der von ihr propagierten Steinzeiternährung ins Netz gestellt, und die sind völlig ausreichend, um das als pseudowissenschaftlichen Quatsch zu erkennen. Die unter anderen in dem Veranstaltungsbericht der GBS anklingenden Verschwörungstheorien machen auch keinen guten Eindruck. An den Klimawandel glaub sie auch nicht. Selbst ohne Kenntnis ihrer hier erörterten weitergehenden fragwürdigen Tätigkeiten sollte jedem halbwegs kritischen Geist auffallen, dass wir es hier nicht mit einer rational argumentierenden Wissenschaftlerin zu tun haben.

    Und das was sie für „eines der bemerkenswertesten Bücher zum “Darwin-Jahr 2009″“ halten, ist ebenfalls kein Qualitätswerk, sondern Ergebnis ideologischer Verwurstung der Evolutionstheorie (und Paul ist mitnichten Evolutionsbiologin, genauso wenig ihr Mitautor). Was schon bei Aufkommen des Ansatzes der Evolutionspsychologie in den 1970ern als mögliche problematische Tendenz kritisiert wurde, kommt in solchen populärwissenschaftlichen Büchern so richtig zur Blüte. Aus gewagten Hypothesen wird ohne empirische Überprüfung eine Weltanschauung mit naturwissenschaftlichen Wahrheitsanspruch zusammengewürfelt. Das ist dumpfer Biologismus, und für den scheint mir leider die GBS als ganzes äusserst anfällig zu sein.

    Antworten
  114. Ich kann gerne noch ein paar Worte darüber verlieren, warum ich das neue Buch von Sabine Paul für eine richtige und wichtige Ergänzung der evolutionstheoretischen Diskussion über Zivilisationskrankheiten halte. Vielleicht lässt so das eine oder andere Missverständnis aufklären. Warum geht es?
    Mitte der 1990er Jahre veröffentlichten der Mediziner Nesse und der Evolutionsbiologe Williams ein viel beachtetes Buch mit dem Titel „The new science of Darwinian medicine“. Darin argumentierten sie, dass sich viele Krankheiten nur richtig verstehen lassen, wenn man sie auch unter ihrem evolutionären Aspekt betrachtet. Themen waren u.a. „Zivilisationskrankheiten“ (Kapitel X) aber auch Allergien, Krebs, sexuelle Störungen (vorzeitige Ejakulation, ausbleibender Orgasmus), plötzlicher Kindstod und psychische Störungen (z.B. Depressionen, Schizophrenie, Schlafstörungen). Dabei gingen sie vom sog. adaptionistischen Ansatz aus, der auf Darwin zurückgehend postuliert, dass die phänotypischen Merkmale eines Organismus in der Regel einen direkten oder indirekten Nutzen für den Organismus hatten oder haben (sog. ‚Anpassungen‘ sind).
    Wie Berliner richtig sagt, wurde diese adaptionistische Forschungsrichtung zu der z.B. auch die Soziobiologie und die evolutionäre Psychologie zu rechnen sind, mit biologischen, aber auch politischen Argumenten teils scharf kritisiert (z.B. als ‚Biologismus‘). Wie auch immer man diese Debatte bewerten will, man kann doch feststellen, dass das adaptionistische Programm sich behauptet und in der Evolutionsbiologie durchgesetzt hat. Mittlerweile ist auch die evolutionäre Medizin ein äußerst lebendiges und vielfältiges Forschungsgebiet. Ein aktuelles Buch aus dieser Richtung ist z.B. Ganten et al. „Die Steinzeit steckt uns in den Knochen“. Empfehlenswert sind in diesem Zusammenhang auch die Bücher die GBS-Beiräte Voland (Die Natur des Menschen), Wuketits (Die Evolution menschlicher Nahrung), Sommer (Darwinisch Denken) und die aktuelle DVD-Reihe von Axel Meyer.
    Machen Nesse und Williams und andere evolutionäre Mediziner „Heilsversprechen“? Selbstverständlich machen sie dies (wie übrigens die Pharmaindustrie auch), denn sie behaupten, dass viele medizinische Probleme nur in ihren Ursachen verstanden werden können, wenn man sie unter evolutionären Aspekten betrachtet. Ursachenforschung ist aber oft die Grundlage für erfolgreiche Therapien.
    Sabine Pauls Buch ist nun der Versuch, den Ansatz der evolutionären Medizin auch für andere, bisher vernachlässigte Themen verwertbar zu machen. Ob und wie überzeugend dies im Einzelnen ist, wird sich erweisen. Ebenso, ob es hilfreich ist, individuellen Überempfindlichkeiten (z.B. auf Laktose) mit speziellen Tests auf die Spur zu kommen (Stichwort: Personalisierte Medizin). Letzteres spielt aber bei den grundsätzlichen Überlegungen, ob es sinnvoll ist, Übergewicht, Allergien, ADHS und Burnout als Zivilisationskrankheiten zu verstehen, eine völlig untergeordnete Rolle. Die wichtige und spannende Frage ist vielmehr: Machen einzelne Aspekte unseres heutigen Lebens krank und wie kann man diese negativen Effekte bekämpfen und gleichzeitig die positiven Errungenschaften der Zivilisation bewahren. Wie gesagt: Ich halte diesen Ansatz für richtig, wichtig und zukunftsweisend. Darüber kann man geteilter Meinung sein. Wie weit die evolutionäre Methode in der Medizin im Einzelfall trägt, wird die Zukunft zeigen.

    Antworten
  115. @ Thomas Junker:

    Sagt Ihnen eigentlich der Begriff „evidenzbasiert“ etwas?

    Sie selbst sind – so weit ich es nachvollziehen konnte – Pharmazeut, oder?
    Frau Paul ist Biologin.

    Hat einer von Ihnen wenigstens einen Heilpraktiker-Persilschein, oder wie stellen Sie sich das juristisch genau vor?

    Antworten
  116. @Ponder

    Nun ja, vielleicht wollen sie ja niemanden behandeln und sich nur wissenschaftlich/theoretisch mit dem Themenkomplex „Evolution/Ernährung/Krankheiten/Steinzeit/Medizin“ beschäftigen.

    Klingt in meinen Ohren zumindest erst einmal so.
    Und solange man niemanden „behandelt“ in der Praxis, braucht man nicht einmal einen Heilpraktiker-Persilschein. 😉

    Antworten
  117. @ Stephan:

    Zitat
    „Nach § 1 Abs. 2 HeilprG ist Heilkunde im Sinne des Gesetzes jede berufs- oder gewerbsmäßig vorgenommene Tätigkeit zur Feststellung, Heilung oder Linderung von Krankheiten, Leiden oder Körperschäden bei Menschen, auch wenn sie im Dienste von anderen ausgeübt wird.

    Das Gesetz macht dabei keinen Unterschied, ob es sich bei den Krankheiten und Leiden um rein körperliche oder aber um solche auch oder ausschließlich seelischer Natur handelt. Ebenso wenig stellt es auf die Behandlungsweise und -methode ab. Vielmehr liegt in verfassungskonformer Auslegung der Vorschriften stets dann Heilkunde im Sinne des Heilpraktikergesetzes vor, wenn die Tätigkeit nach allgemeiner Auffassung medizinische Fachkenntnisse voraussetzt, und wenn die Behandlung – bei generalisierender und typisierender Betrachtung der in Rede stehenden Tätigkeit – gesundheitliche Schädigungen verursachen kann, wobei nach dem Grundsatz der Verhältnismäßigkeit ein nur geringfügiges Gefahrenmoment nicht ausreicht, um die Erlaubnispflicht nach § 1 Abs. 1 HeilprG auszulösen, und das Gefährdungspotential geringer wird, je weiter sich das Erscheinungsbild des Behandlers von medizinischer/ärztlicher Behandlung entfernt und sich etwa im Bereich spiritueller Wirkung („geistiges Heilen“) bewegt. Die medizinischen Fähigkeiten können notwendig sein im Hinblick auf das Ziel, die Art oder die Methode der Tätigkeit selbst, die, ohne Kenntnisse durchgeführt, den Patienten zu schädigen geeignet ist, oder im Hinblick auf die Feststellung, ob im
    Einzelfall mit der Behandlung begonnen werden darf, ohne dass der Patient durch die Verrichtung selbst unmittelbar Schaden nimmt. Dabei fallen auch solche Verrichtungen unter die Erlaubnispflicht, die für sich gesehen ärztliche Fachkenntnisse nicht voraussetzen, die aber Gesundheitsgefährdungen mittelbar dadurch zur Folge haben können, dass die Behandelten die Anwendung gebotener medizinischer Heilmethoden unterlassen oder verzögern, weil der Heilbehandler nicht über das medizinische Fachwissen verfügt, um entscheiden zu können, wann medizinische Heilbehandlung notwendig ist.“ [OVG Nordrhein-Westfalen, Beschluss vom 28.04.2006 (Az. 13 A 2495/03)]

    Antworten
  118. Ponder :
    Sie selbst sind – so weit ich es nachvollziehen konnte – Pharmazeut, oder?

    Thomas Junker hat eine HomePage

    http://thomas-junker-evolution.de/1,000000024230,8,1

    auf der sehr genau steht, womit er sich bisher befasst hat. Als Historiker ist er zwar kein Evolutionsbiologe, aber kennt sich in Evolutionsbiologie mit Sicherheit so gut aus wie ein Laborwissenschaftler, der nur kleine Rädchen dreht und Reagenzgläser schwingt.

    Warum diskutiert Ihr eigentlich nicht die Inhalte, sondern hackt auf Personen herum?

    Stellt doch weiter Frau Paul konkrete Fragen zu konkreten Dingen, lest ihr Buch oder formuliert inhaltliche Kritik.

    Antworten
  119. @ El Schwalmo:

    Ja, da hab ich mich schon kundig gemacht:

    1978-82 Studium der Pharmazie an der Universität Freiburg im Breisgau

    1983 Approbation als Apotheker

    Eben drum – er kennt sich da auch juristisch aus.

    Stellt doch weiter Frau Paul konkrete Fragen zu konkreten Dingen

    Das habe ich getan und warte noch auf ihre Antworten.

    Hier zählt nicht die eloquenteste Rhetorik, sondern evidenzbasierte Nüchternheit in Form von seriösen Publikationen.

    Spekulieren tut ein Gerald Hüther auch – daher steht er im Eso-Wiki.

    https://www.psiram.com/de/index.php?title=Gerald_H%C3%BCther

    Antworten
  120. @ Thomas Junker:

    Das problematische ist ja nicht, dass jemand die aktuelle Ernährung kritisiert und etwas dagegensetzt (Ernährungsratgeber gibt es ja wie Sand am Meer – einer abstruser als der andere…), vermutlich sind sogar manche der Ansätze sinnvoll im Sinne einer artgerechteren Ernährung – wobei: was wissen wir wirklich darüber, wie sich die Menschen vor, sagen wir, 50 000 Jahren ernährt haben? Und: zurück geht es ohnehin nicht mehr, da z.B. die domestizierten Rinder und Schweine, soweit ich weiß, eine ganz andere Fettsäurezusammensetzung haben als Wildtiere (siehe z.B. http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/wissenschaft/1725130/) – eben eine Anpassung daran, nicht mehr Fluchttier zu sein. Weiter oben merkte jemand an, dass wir auch keine Wildfrüchte mehr in den Mengen wie nötig erhalten können. Und die Bandbreite, wie an anderer User anmerkte, der Ernährungsmöglichkeiten beim Menschen riesig ist (u.a. deshalb ist er auch so ein „Erfolgsmodell“). Manches ist auch ein alter Hut – z.B. dass die aktuelle Ernährung wohl zu kohlehydratlastig ist, Getreide eher giftig für die menschliche Ernährung (durchaus ein Thema noch aktueller Forschung: http://www.unimedizin-mainz.de/index.php?id=9411&tx_tkveranstaltungen_pi1%5BshowUid%5D=3510)…
    Problematisch (um es vorsichtig zu formulieren) sind:
    a) nicht belegbare Heilsversprechen daran zu knüpfen und dem ganzen zu versuchen, noch einen wissenschaftlichen Anstrich zu verpassen (Krebs ist z.B. ganz überwiegend keine Frage der Ernährung – Mutationen sind in aller Regel Zufallsereignisse, man kann zwar im Vorfeld versuchen, diese nicht zu provozieren, indem man Kanzerogene meidet, das war’s dann aber auch)
    b) Leuten die Schuld an ihrer Krankheit damit quasi in die Schuhe zu schieben (obwohl, siehe a), sie nichts dran drehen können – wer ist noch nie mit Kanzerogenen in Kontakt gekommen? – definitiv niemand) – das geht dann mehr in die Richtung von Rath, Hamer, Dahlke, Hellinger – und dann sind wir eher am rechten Rand der Gesellschaft angelangt
    c) damit eine möglichst große Menge Geld zu verdienen mit seltsamen Tests (nach dem Cracken können Sie – und jeder andere – garantiert nichts sinnvolles mehr mit dem Überbleibsel anstellen – das sage ich jetzt mal als Chemiker…)

    Antworten
  121. Aus dem Ansatz der evolutionären Medizin speziell bei Zivilisationskrankheiten sollte eigentlich klar hervorgehen, dass nicht um Therapie geht nach dem Motto „Esst und lebt weiter ungesund, denn es gibt ja Pillen, mit denen sich die Beschwerden wieder beheben lassen“. Vordringliches Ziel ist vielmehr, Tipps für eine gesunde (d.h. die biologischen Bedürfnisse der Menschen berücksichtigende) Lebensführung zu geben, damit Krankheiten erst gar nicht erst auftreten, bzw. auf diese Weisen den Gesundungsprozess zu unterstützen.

    Antworten
  122. @ El Schwalmo:

    er kennt sich in Evolutionsbiologie mit Sicherheit so gut aus wie ein Laborwissenschaftler, der nur kleine Rädchen dreht und Reagenzgläser schwingt.

    Das war jetzt ein etwas undiplomatischer Kommentar auf dem Esowatch-Blog 😀 😀 😀

    Antworten
  123. @Thomas Junker
    Du schriebst

    Die wichtige und spannende Frage ist vielmehr: Machen einzelne Aspekte unseres heutigen Lebens krank und wie kann man diese negativen Effekte bekämpfen und gleichzeitig die positiven Errungenschaften der Zivilisation bewahren. Wie gesagt: Ich halte diesen Ansatz für richtig, wichtig und zukunftsweisend. Darüber kann man geteilter Meinung sein. Wie weit die evolutionäre Methode in der Medizin im Einzelfall trägt, wird die Zukunft zeigen.

    Exakt der Punkt. Das ist dann ein Ansatz, den Mediziner und andere Spezialisten aufgreifen, testen und dann anwenden oder verwerfen sollten.

    Ich sehe zwei Probleme. Eine Begründung eines Verfahrens durch ‚es beruht auf Gesetzen der Evolutionsbiologie‘ könnte nie gültig sein. Ich müsste jetzt noch mal nachflöhen, vor einiger Zeit erschien ein Artikel, dessen Autor das Totenglöcklein für die Soziobiologie hinsichtlich des Menschen (evolutionäre Psychologie) läutete und das, meiner Meinung nach, durchaus nachvollziehbar begründete. Klar, wir laufen mit Körpern herum, die sich von denen der Menschen in der Steinzeit nicht viel unterscheiden, aber unsere Umwelten unterscheiden sich. Kann durchaus auch sein, dass die Evolution weiter ging und Anpassungen erfolgten, die eine ‚Paläo-xxx‘ sinnlos machen würden. Wie Du sagst, das muss die Zukunft zeigen.

    Die andere: Bei Frau Paul liegt ein Interessenkonflikt vor, wenn sie die Erkenntnisse auf der einen Seite theoretisch aufarbeitet, auf der anderen Seite geldwerte Vorteile daraus zieht. Das muss kein Problem sein, das ist im Einzelfall zu testen. Niemand kann jemandem verwehren, Erkenntnisse praktisch zu machen, auch wenn das finanzielle Vorteile mit sich brigt. Bestenfalls kann man so einen Anfangsverdacht konstruieren, aber den muss man belegen.

    Eins geht auf keinen Fall: Dreck werfen und hoffen, dass auf jeden Fall etwas hängen bleiben wird.

    Antworten
  124. @ Thomas Junker:

    Wie gesagt, ich habe Frau Paul weiter oben schon vorgeschlagen, ihre Erkenntnisse dem Zentralen ADHS-Netz zur Prüfung zu unterbreiten oder im kommenden Jahr im Rahmen des ADHD-Weltkongresses vorzustellen. Dem steht doch nichts im Wege.

    Hier noch mal das pdf:

    http://www.yorktest.ro/pdf/25-ad%28h%29s-von-genen-und-mehr.pdf

    Leider endet der von mir oben gesetzte Link inzwischen blind…

    http://www.evolution-ernaehrung-medizin.de/resources/ADHS-VonGenenundmehr2007-03-02.pdf

    Antworten
  125. @ Holger

    Sie stellen genau die richtigen Fragen. Ich denke aber nicht, dass ihre Punkte a-c für die evolutionäre Medizin im Allgemeinen und Sabine Pauls Buch im Speziellen nennenswert zutreffen. Aber das müssen sie selbst überprüfen. Nur ein Beispiel aus einem anderen Bereich: Volker Sommer hat vor einigen Jahren ein Buch über Homosexualität und Evolution geschrieben (‚Wider die Natur?‘), in dem er recht überzeugend darlegt, dass Homosexualität keine Krankheit ist. Dies ist ein schönes Beispiel für eine sozusagen negative evolutionäre Medizin, die Menschen gerade nichts in die Schuhe schiebt, sondern sie in ihrer Individualität stärkt.

    Antworten
  126. Ponder :
    @ El Schwalmo:

    er kennt sich in Evolutionsbiologie mit Sicherheit so gut aus wie ein Laborwissenschaftler, der nur kleine Rädchen dreht und Reagenzgläser schwingt.

    Das war jetzt ein etwas undiplomatischer Kommentar auf dem Esowatch-Blog

    Ups, sorry, falls ich Gefühle verletzten sollte. Ich bin immer und überall meinen Weg gegangen, auch wenn der zwischen alle Stühle führte.

    Ich habe Thomas Junker auch öffentlich schon ziemlich heftig kritisiert, und seine Auffassung von Evolutionstheorie unterscheidet sich durchaus massiv von der meinigen. Aber ich weiß, dass er sich inhaltlich auskennt. Ich würde mich sehr wundern, falls jemand im Forum hier eine ähnlich lange Publikationsliste hinsichtlich evolutionstheoretischen (und Wissenschaftsgeschichte ist immer Theorieforsuchung) Arbeiten vorzuweisen hat, und ich gehe davon aus, dass ich hinlänglich qualifiziert bin, das zu beurteilen.

    Was qualifziert einen HighEnd-Laborforscher dazu, Aussagen über Evolutionstheorie zu machen? Mach Dir mal einen Spaß, klappere die Unis ab und frage jeden, an dessen Labortür irgendwas in Richtung ‚Evolution‘ steht, welche Evolutionstheorie (ich kenne ein paar Dutzend) aktuell ist, oder, noch gemeiner, wie der die bezeichnen würde, die er vertritt. Wenn Du den dann fragst, was allgemein darunter verstanden wird, wirst Du in etwa das erleben, was Dir ein durchschnittlicher Kirchgänger sagt, wenn Du ihn nach Inhalten des Nicäums fragst. Es ist einfach nicht sein Ding. Er hat im Studium was gelernt, wird in eine ‚Schule‘ sozialisiert und arbeitet so weiter. Was bringt so jemanden dazu, sich mit theoretischen Diskussionen zu befassen, solange sie ihn nicht betreffen? Dazu sind alle Forscher heute immer mehr Spezialisten geworden, was im Umkehrschluss bedeutet, dass der Bereich, in denen sie Laien sind, größer wird.

    Daher finde ich Organisationen wie EsoWatch wichtig, wenn Sie Menschen auf die Finger kloppt, die den eigenen Ansatz überziehen. Denkt aber mal daran, dass dazu auch Nobelpreisträger auf dem Gebiet der Naturwissenschaften gehören.

    Nur damit kein falscher Zungenschlag in die Diskussion kommt: Ich bin von Pauls Ansatz nicht überzeugt, aber es kann sein, dass ich mich zu wenig auskenne. Ich finde es voll in Ordnung, an sie und ihren Ansatz kritische Fragen zu stellen. Aber ich sehe nicht ein, warum man sie oder die GBS (der ich übrigens nicht nahe stehe, eher das Gegenteil) persönlich angehen sollte.

    Antworten
  127. Hallo,

    zwei kurze Anmerkungen:

    1. Zur Frage „Inwieweit ist die Kenntnis des Buches notwendig um Aussagen kritisieren zu dürfen, die Fr. Paul an anderer Stelle tätigt und verbreitet?“

    Die Kenntnis des Buchs ist nicht notwendig, um Aussagen kritisieren zu dürfen, die Sabine Paul an anderer Stelle tätigt und verbreitet. Aber: Die Kenntnis des Buchs ist notwendig, um kritisieren zu können, dass die gbs Sabine Paul ihren Vortragsraum für die Diskussion dieses Buches bereitstellte. Ohnehin müsste unterschieden werden zwischen dem, was Sabine Paul innerhalb der Stiftung tut, und dem, was sie außerhalb der Stiftung tut. Dies ist in dem ursprünglichen Beitrag und auch in der Diskussion m.E. unzulässig vermischt worden.

    2. Zur angeblich zu geringen Thematisierung der Esoterik innerhalb der Stiftung: Es ist keineswegs so, dass Esoterikkritik innerhalb der Stiftung keine Rolle spielen würde. So unterstützten wir im letzten Jahr das „Denkfest“ in Zürich und zählen nun auch zu den Unterstützern der „Weltskeptikerkonferenz“, die im Mai in Berlin stattfindet. James Randi holten wir schon 2005 nach Deutschland zu einer Konferenz, die sich u.a. ausführlich mit dem esoterischen Psychomarkt beschäftigte. Unsere Beiräte Colin Goldner, Heinz Oberhummer und Beda Stadler sind als öffentliche Kritiker der Esoterik und der Pseudowissenschaften bekannt. Dass wir nicht noch mehr auf diesem Gebiet machen, hat einen guten Grund: Es gibt in Deutschland schon eine starke Organisation, die dieses Feld beackert, nämlich die GWUP (deren Geschäftsführer unser Beiratsmitglied Martin Mahner ist).

    Antworten
  128. @ El Schwalmo:

    Was qualifziert einen HighEnd-Laborforscher dazu, Aussagen über Evolutionstheorie zu machen?

    Die seriösen Forscher, die ich kenne, zeichnen sich dadurch aus, dass sie sich auf ihr Fachgebiet beschränken und nicht rumschwadronieren.

    Aber ich weiß, dass er sich inhaltlich auskennt. Ich würde mich sehr wundern, falls jemand im Forum hier eine ähnlich lange Publikationsliste hinsichtlich evolutionstheoretischen (und Wissenschaftsgeschichte ist immer Theorieforsuchung) Arbeiten vorzuweisen hat,

    Hier wird Herr Junker (oder genauer: Frau Paul) nun nicht wegen seiner (/ihrer..?) evolutionstheoretischen Forschungen kritisiert, sondern wegen der durch nichts gedeckten spekulativen Extrapolation auf ein Gebiet, das praktische gesundheitliche Konsequenzen nach sich zieht.

    Die Vermischung unter dem Anschein von evidenzbasierter Wissenschaftlichkeit ist das Problem.

    Wenn dann im Fall von Frau Paul auch noch äußerst fragwürdige Labortests (keinesfalls evidenzbasiert !) sowie Kursangebote zu „Diäten“ sowie Fortbildungen zu medizinisch relevanten Themen hinzukommen, dann geschieht damit eine krasse und potenziell gesundheitsgefährdende Kompetenzüberschreitung.

    Da kann Herrn Junkers Publikationsliste noch so lang sein – es ist nicht sein Gebiet, und es ist unseriös, hier rumzuspekulieren.

    Genau so unseriös wie Gerald Hüther, der seine Expertise im Labor gehabt haben mag und jetzt zu psychologischen, psychiatrischen und pädagogischen Themen Dünnbrettbohrerei betreibt.

    Bei Esowatch nennt sich das „Pseudowissenschaft“, und letztere ist das Einfallstor für Esoterik, die unter dem Deckmäntelchen von Wissenschaftlichkeit daher kommt und sich derzeit an den Universitäten fest setzt.

    Antworten
  129. @ Michael Schmidt-Salomon:

    Die Kenntnis des Buchs ist notwendig, um kritisieren zu können, dass die gbs Sabine Paul ihren Vortragsraum für die Diskussion dieses Buches bereitstellte.

    Inzwischen ist ja der Bericht über den Vortrag beim hpd zu lesen, und dazu wurde hier auch schon kommentiert.

    Auch „Unser kläglich Brot gib uns heute“ übrigens.

    Ohnehin müsste unterschieden werden zwischen dem, was Sabine Paul innerhalb der Stiftung tut, und dem, was sie außerhalb der Stiftung tut.

    Wenn die GBS damit leben kann, dass sie sich einerseits aufklärerischen Idealen verpflichtet fühlt und andererseits in den Wissenschaftlichen Beirat Personen mit einem Filz von Interessenkonflikten und – ja, wie soll ich das nennen? – einer naturwissenschaftlich höchst problematischen Grundeinstellung beruft und hält…?

    Esowatch kann das nur ansprechen… ent-mischen muss die GBS selbst.

    Antworten
  130. @ El Schwalmo:
    Für die Nobelpreisträger, die’s überziehen, gibt’s übrigens eine eigene „Krankheitsbezeichnung“ – „nobel disease“… Das ist nicht so selten, die werden auf Esowatch aber auch nicht mit Samthandschuhen angefasst.

    Antworten
  131. Man kann sich einen ersten Überblick über das Buch übrigens verschaffen
    a) über den Blick ins Buch bei Amazon
    b) über books.google.com (da stehen andere Inhalte bereit als bei Amazon!)
    Beides hat mich aber so wenig überzeugt, dass ich doch schwer mit mir ringe – normalerweise würde ich solch ein Buch nach diesem ersten Eindruck nie kaufen – und nur, um es hier vollends auseinanderzunehmen?

    Antworten
  132. @Ponder

    Da kann Herrn Junkers Publikationsliste noch so lang sein – es ist nicht sein Gebiet, und es ist unseriös, hier rumzuspekulieren.

    hmmm, ich dachte, es ging um ‚Paläo-xxx‘, und da spielt doch Evolutionsbiologie durchaus eine Rolle.

    Antworten
  133. El Schwalmo :
    @Ponder

    Da kann Herrn Junkers Publikationsliste noch so lang sein – es ist nicht sein Gebiet, und es ist unseriös, hier rumzuspekulieren.

    hmmm, ich dachte, es ging um ‘Paläo-xxx’, und da spielt doch Evolutionsbiologie durchaus eine Rolle.

    Gut, aber dann sollte das, was da verzapft wird, bitte medizinisch begründet sein – d.h. die fachliche wissenschaftliche Auseinandersetzung suchen.

    Stattdessen legt sich Frau Paul ja mit Wissenschaftlern der Allergologie/ Immunologie und Ernährungsmedizin an, ohne – was ihr obliegt – die entsprechenden „Beweise“ zu liefern.

    http://hpd.de/node/8761

    Wie Paläo-Pathologen nachgewiesen haben, hielten mit der Neolithischen Revolution folgerichtig auch die ersten Nebenwirkungen der „nicht gengerechten“ Kost Einzug: chronische Erkrankungen, Ausbreitung von Infektionskrankheiten, Knochen- und Gelenkentzündungen, vermehrte Zahnschäden, verminderte Körpergröße, gesunkene Lebenserwartung!

    Aber tatsächlich rät die „Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung“ (DGE) zu genau dieser Ernährung! Selbstverständlich leider ohne jede wissenschaftlich Grundlage. Sie hat diese auch nicht nötig: sie wird zwar zu 70% aus Steuergeldern finanziert, aber nie einer Qualitätssicherung unterzogen. Sie propagiert eine regelrechte Kohlenhydrat-Mast, rät von Fett ab und fordert Mäßigung beim Eiweiß. (Dem Leser dürfte dies bekannt vorkommen…)

    Ötzis Genomanalyse steht übrigens für jeden einsehbar im Internet – wenn der natürlich auch ein junger Hüpfer ist gegenüber den originären PaläoPower-Köstlern von Anno Schnee… 😉

    Die Frage, wie es zu diesen,

    der Volksgesundheit schweren Schaden zufügenden,

    Empfehlungen kommen kann und warum es vor allem dabei bleibt, behandelte Frau Paul ausgiebig in der Frage-Runde nach dem Vortrag:

    Letztendlich könne man die allgemein nach wie vor vorherrschende Abwehr nur als eine ideologische bezeichnen.

    Zudem bestimmten Profitstreben von Lobbys das Handeln und das politische Interesse, die Masse mit billiger und qualitativ minderwertiger Nahrung zu versorgen.

    So gebe es durch politische Lenkung Lebensmittel-Skandale fast ausschließlich im Bereich tierischer Produkte um sie den Leuten zu vermiesen (Fleisch, Fisch); und z.B. Kampagnen, dass das Frühstück die wichtigste Mahlzeit des Tages sei – damit noch mehr Getreide gegessen werde…

    Formatierung zwecks besserer Augenfälligkeit von mir.

    Was soll man dazu noch sagen?!

    Antworten
  134. Übrigens gibt es im Literaturverzeichnis des Buches, soweit ich das sehen konnte, keine aktuelle Fachliteratur (es wird ja auch nirgends im Text auf Literatur verwiesen) – sondern in der Regel nur der Verweis auf populärwissenschaftliche Bücher und ähnliches (und das historische Werk von Darwin). Alles in allem eben kein (populär-)wissenschaftliches Buch – bestenfalls Belletristik.

    Antworten
  135. El Schwalmo :
    hmmm, ich dachte, es ging um ‘Paläo-xxx’, und da spielt doch Evolutionsbiologie durchaus eine Rolle.

    Eher weniger, Ernährung und sonstige Verhaltensweisen der Menschen in der Steinzeit sind in erster Linie das Fachgebiet der Ur- und Frühgeschichtler. Die bemühen sich auch eher, sich an Daten zu halten. Auch wenn sie aufgrund deren Lückenhaftigkeit ebenfalls zum Spekulieren neigen.

    Antworten
  136. Thomas Junker :
    Mitte der 1990er Jahre veröffentlichten der Mediziner Nesse und der Evolutionsbiologe Williams ein viel beachtetes Buch mit

    … einer Menge interessanter, oft aber auch recht gewagter Hypothesen. Soweit, so gut.

    Dabei gingen sie vom sog. adaptionistischen Ansatz aus, der auf Darwin zurückgehend postuliert,

    Schon das ist umstritten, Vertreter anderer Ansätze halten Darwin da für wesentlich weniger dogmatisch als die Adaptionisten. Aber das ist eh ein wertloses Autoritätsargument.

    dass die phänotypischen Merkmale eines Organismus in der Regel einen direkten oder indirekten Nutzen für den Organismus hatten oder haben (sog. ‚Anpassungen‘ sind).

    Nicht nur in der Regel, sondern praktisch immer und zweitens, dass sie eben deshalb entstanden sind. Eben diese ideologische Verengung wurde kritisiert. Nur mal ein Beispiel aus dem Buch (nach einer Rezension):

    Why is it that humans can not regenerate a finger? Is it because rapid and reliable repair would be ofset by the dangers of cancer?

    Das klingt für mich verdächtig danach, als würden die davon ausgehen, dass 1. jedes Ergebnis der Evolution „sinnvoll“ sein muss und 2. das Ergebnis evolutionär perfekt ist oder zumindest mal war. Man könnte fast meinen, die vermissen den weisen Schöpfergott und wollen ihn rationalisiert wieder in die Evolutiontheorie reinschmuggeln.

    Wie Berliner richtig sagt, wurde diese adaptionistische Forschungsrichtung zu der z.B. auch die Soziobiologie und die evolutionäre Psychologie zu rechnen sind, mit biologischen, aber auch politischen Argumenten teils scharf kritisiert (z.B. als ‚Biologismus‘).

    Die Soziobiologie usw. zählen nicht einfach dazu, sondern sind die äusserst problematische Ausdehnung dieses Ansatzes auf Fachbereiche ausserhalb der Biologie. Während es bei der adaptionistischen Interpretation der Evolutionstheorie um eine natürlich gut vertretbare Sichtweise innerhalb einer bestens begründeten und allgemein akzeptierten Theorie handelt, sind diese Übergriffe auf Soziologie, Psychologie, Medizin usw. höchst wackelige Hypothesen, die meines Erachtens mangels Empirie im wesentlichen aus ideologischen Phantasien bestehen. Die offensive Ignoranz gegenüber der bisherigen Forschung im jeweiligen Bereich hilft da auch nicht gerade.

    Wie auch immer man diese Debatte bewerten will, man kann doch feststellen, dass das adaptionistische Programm sich behauptet und in der Evolutionsbiologie durchgesetzt hat.

    Soso. Halte ich in der Absolutheit („durchgesetzt“) für falsch, ist aber eben ausserhalb der Biologie keinesfalls der Fall. Evolutionspsychologie z.B. ist ein allenfalls vielleicht interessanter Aussenseiteransatz.

    Mittlerweile ist auch die evolutionäre Medizin ein äußerst lebendiges und vielfältiges Forschungsgebiet. Ein aktuelles Buch aus dieser Richtung ist z.B. Ganten et al. „Die Steinzeit steckt uns in den Knochen“.

    Das ist doch wohl auch weniger Forschung als spekulative Geschichtsschreibung.

    Machen Nesse und Williams und andere evolutionäre Mediziner „Heilsversprechen“? Selbstverständlich machen sie dies (wie übrigens die Pharmaindustrie auch), denn sie behaupten, dass viele medizinische Probleme nur in ihren Ursachen verstanden werden können, wenn man sie unter evolutionären Aspekten betrachtet. Ursachenforschung ist aber oft die Grundlage für erfolgreiche Therapien.

    Kleiner, entscheidender Unterschied: die Pharmaindustrie macht das, nachdem sie ein Medikament erforscht hat. Sogenannte evolutionäre Mediziner machen das schon, nachdem sie eine mehr oder weniger plausible Geschichte erzählt haben.

    Sabine Pauls Buch ist nun der Versuch, den Ansatz der evolutionären Medizin auch für andere, bisher vernachlässigte Themen verwertbar zu machen. Ob und wie überzeugend dies im Einzelnen ist, wird sich erweisen.

    Ganz unabhängig davon, wie überzeugend das ist: sie teilt den Grundfehler eben mit ihren ganzen Kollegen, sie springt direkt von der Hypothese zu praktischen Handlungsanweisungen und schenkt sich jede Empire. Das ist schlicht nicht wissenschaftlich.

    Ebenso, ob es hilfreich ist, individuellen Überempfindlichkeiten (z.B. auf Laktose) mit speziellen Tests auf die Spur zu kommen (Stichwort: Personalisierte Medizin).

    Der spezielle Test von Laktoseintoleranz ist kein Geheimnis: zwei Gläser Milch trinken, abwarten was passiert.

    Die wichtige und spannende Frage ist vielmehr: Machen einzelne Aspekte unseres heutigen Lebens krank

    Allerdings. Und es ist doch eher sinnvoll, unser heutiges Leben zu untersuchen statt sich an Vergleichen mit eine größtenteils zusammenfantasierten entfernten Vergangenheit zu weiden. Da gibt es auch deutlich mehr Daten, mit denen man arbeiten kann.

    Antworten
  137. @ Ponder: Gerne stelle ich meine Thesen dem ADHS-Netz bzw. auf dem Weltkongress vor. Vielen Dank für die Einladung. Ich warte mit Interesse auf ein offizielles Schreiben, damit ich einen namentlichen Ansprechpartner habe.

    @ Holger: Wie kommen Sie zu der Behauptung, dass ich keine Fachliteratur angebe? Die Literatur ist nicht nur im Buch sondern auch auf der website (http://www.palaeo-power.de/home?page_id=6080) unschwer zu finden. Wie Sie sehen werden, handelt es sich sogar überwiegend um Fachartikel bzw. Fachbücher. Dass die Quellen nicht direkt im Text angegeben werden, sondern in einem thematisch gegliederten Literaturverzeichnis am Ende des Buchs, war eine Vorgabe des Verlags und soll der Lesefreundlichkeit dienen. Dies ist in der Tat nicht optimal, mittlerweile jedoch durchaus nicht mehr ungewöhnlich.

    Wenn Sie tatsächlich an einer sachlich fundierten Kritik meines Buches interessiert sind, werden Sie nicht umhin kommen, es zu lesen. Es genügt nicht, auf der Basis des Klappentextes (der Sache des Verlages) und weniger Seiten wilde Spekulationen anzustellen. Es geht mir eben keineswegs um eine „Paläo-Diät“ als Allheilmittel. Wer so hart in seiner Kritik ist wie Sie, sollte schon etwas Sorgfalt walten lassen.

    Antworten
  138. @ Sabine Paul:

    Auf der oben verlinkten Webseite für den Kongress befindet sich ein „Call for Papers“.
    Sie benötigen also keine Einladung ad personam. 😉

    Antworten
  139. @Ponder

    Gut, aber dann sollte das, was da verzapft wird, bitte medizinisch begründet sein â?? d.h. die fachliche wissenschaftliche Auseinandersetzung suchen.

    das habe ich ja auch geschrieben.

    Mir ging es um zwei Punkte:

    1. Wie wird hier mit Menschen umgegangen?

    2. Welches Argument passt auf welchen Vorgang.

    Zu 1: Ich sehe auf beiden Seiten dasselbe Muster: Man sucht, was einem in den Kram passt und baut darauf eine Argumentation, die zudem mit pejorativem Unterton auf die ‚andere Seite‘ angewendet wird. Das muss man sich nicht antun. ‚Evidenzbasiert‘ ist natürlich ein gutes Argument, allerdings kann man sich oft darüber streiten, was ‚Evidenz‘ im konkreten Fall bedeuten könnte. Wenn es um ADHS geht ist das ein anderer Thread als wenn es um ‚Paläo-xxx‘ geht.

    zu 2: Ich gehe davon aus, dass Frau Paul alles Recht der Welt hat, ihre Vorstellungen, möglichst gut begründet, in Buchform oder Vorträgen zur Diskussion zu stellen. Problematisch wird es in dem Moment, wenn sie das mit finanziellen Interessen vermascht oder auch andere Positionen angreift.

    Ich vermute, dass sich Frau Paul etwas mehr zurückhalten sollte. EsoWatch-Vertreter sollten sich im Ton etwas zurückhalten, denn, wenn ich es richtig sehe, gibt es ‚zur Sache‘ genug zu sagen, so dass ma nicht ad hominem gehen muss.

    Antworten
  140. @ Sabine Paul:
    Hier und da ist ein Fachartikel dazwischen – aber das hier ist für mich nicht etwas, was ich als wissenschaftliche Fachliteratur auffasse:
    Diamond, J. 1994. Der dritte Schimpanse – Evolution und Zukunft des Menschen. Fischer Taschenbuchverlag, Frankfurt a.M. (5. Auflage 2003)
    Eaton, S.B., M. Shostak, M. Konner. 1988. The paleolithic prescription – A programm of diet & exercise and a design for living. Harper & Row, New York
    Floss, H. 2009. Schnee von gestern oder Rezept für heute? Die Steinzeitküche. In: Eiszeit. Kunst und Kultur. Begleitband zur Großen Landesausstellung Baden-Württemberg 2009, Jan Thorbecke Verlag, Ostfildern
    Ganten, D., T. Spahl, T. Deichmann. 2009. Die Steinzeit steckt uns in den Knochen – Gesundheit als Erbe der Evolution. Piper, München/Zürich
    ….
    Daneben belegen Sie keine Ihrer Thesen direkt mit einem Artikel – und das ist durchaus nicht gewöhnlich – siehe z.B. populärwissenschaftliche Bücher von Ben Goldacre oder Stefan Klein, die im übrigen Ausstellungskataloge nicht als Fachliteratur zitieren…

    Antworten
  141. @ Sabine Paul:
    Wie wäre es denn, wenn Sie uns hier ein paar konkrete Fachartikel nennen, die belegen, dass ADHS ernährungsbedingt ist? Dann hätte man wenigstens mal eine sinnvolle Diskussionsgrundlage…

    Antworten
  142. El Schwalmo :

    Ich vermute, dass sich Frau Paul etwas mehr zurückhalten sollte. EsoWatch-Vertreter sollten sich im Ton etwas zurückhalten, denn, wenn ich es richtig sehe, gibt es ‘zur Sache’ genug zu sagen, so dass man nicht ad hominem gehen muss.

    Ad hominem ist immer blöd. Möchte aber nochmal darauf hinweisen, dass der Kommentarbereich völlig offen ist für jeden, also nicht jeder Kommentar einer von EsoWatch ist. Gelöscht wird erst, wenn es wirklich unter die Gürtellinie geht.

    @Sabine Paul: Es geht hier weniger um Ihr Buch, sondern darum, mit welchen Worten und Aussagen es beworben wird und dass das mit der GBS verknüpft wird.

    Antworten
  143. @ Sabine Paul:
    Bei einer PubMed-Recherche finde ich z.B. folgendes Review (das ist das aktuellste, was nicht in einer Komplementärmedizin-Zeitschrift erschienen ist):
    Bol Asoc Med P R. 2010 Oct-Dec;102(4):31-42. Review
    Hier zum Download:
    http://asocmedpr.org/publications/102_4.pdf
    Und da fällt Ernährung als Ursache und Behandlungsmöglichkeit ziemlich durch… Wobei der Autor weitere Erforschung für notwendig hält – gerade was Omega-Fettsäuren angeht.

    Antworten
  144. Lieber Michael Schmidt-Salomon,
    ich bin die Person, die diese ganze Diskussion hier angeregt hat. Ich hatte eine Anfrage im esowatch-Forum gestellt. Das kam so: Ich schaue immer mal wieder auf die homepage der gbs. Ich finde die Artikel oft sehr gut und bin erfreut, was Sie und Ihre Mitstreiter schon so alles auf die Beine gestellt haben. Es ist überaus begrüßenswert, dass sich endlich mal jemand der unsäglichen Verquickung von Kirche und Staat annimmt und Kritik übt. Sie haben sicher schon vielen Menschen geholfen, durch Bereitstellung von Informationen und Argumentationshilfen.
    Als ich dann die Ankündigung für Frau Pauls Vortrag las, dachte ich, hä? was ist denn jetzt los? Ich komme auf dem Weg zur Arbeit jeden Tag an einer großen esoterischen Buchhandlung vorbei, da gibt es immer viele Ankündigungen für Vorträge im Schaufenster und ich kenne mittlerweile viele Slogans der Szene. Und genau solche Slogans fand ich auch auf der homepage von Frau Paul.
    Es geht m.E. nicht so sehr darum, ob man ihr Buch gelesen hat oder den Vortrag gehört hat. Man wird über die gbs-Seite auf ihre homepage aufmerksam, die ist ja nicht zu übersehen und die meisten Informationen laufen heutzutage nunmal über das www.
    Ich hab zuerst ja gedacht, ich irre mich und mein „Bullshit-Detektor“ (so sagen die Leutchen hier manchmal) ist unnötigerweise angesprungen, aber wie man hier feststellen konnte, sehen das die Esowatcher genauso. Und das sind Experten auf diesem Gebiet und zu fast jedem Bereich gibt es Fachleute. Hier will sich keiner persönlich profilieren, die kämpfen mit Leidenschaft ehrenamtlich für Aufklärung und für den Schutz von Menschen, die sich nicht wehren können.
    Sie schrieben:

    Innerhalb der gbs gibt es in diesem Punkt ein breites Spektrum, einige ernähren sich aus tierethischen Gründen vegan oder vegetarisch, andere nicht.

    Ja, das halte ich eigentlich für selbstverständlich, das ist doch normal, dass es unterschiedliche Essgewohnheiten gibt.
    Frau Paul aber redet den Leuten ein, dass sie sich falsch ernähren und deshalb krank würden. Und sie hat auch gleich die Lösung parat. Das ist Verunsicherung von kranken Menschen und Abzocke.
    Woher will sie übrigens wissen, dass es in der Steinzeit nicht auch schon ADS, Burnout, Krebs und alles andere auch schon gab. Je länger man drüber nachdenkt, desto unsäglicher wird das ganze Phantasiegebilde.
    Was ich Ihnen eigentlich sagen wollte: Eine Gesellschaft wie die Ihre sollte darauf achten, dass der Laden sauber bleibt, Sie kriegen sonst Angriffe und Häme von Leuten, die es nicht so gut mit Ihnen meinen, wie die Esowatcher. Sie verfolgen nämlich eigentlich die gleichen Ziele.
    Ob Frau Paul den Stiftungsrat verlassen muss, ist, wie schon einige sagten, Ihre Entscheidung. Ich persÃönlich würde in meinem Verein keine Mitglieder dulden, die den Verein zur wirtschaftlichen Vermarktung ihrer Produkte missbrauchen.
    Ich nehme mal an, Sie verteidigen Frau Paul, weil sie eine sympathische und nette Frau ist. Ich habe erfahren, dass solche Leute immer sympathisch und nett sind, sonst würde ihnen nämlich keiner was abkaufen.
    Auf dem Blog gabs letztens einen Beitrag „Lieber evidenzbasiertes Arschloch, als scheißnetter Quacksalber“. Besser kann das nicht ausgedrückt werden.
    Liebe Grüße
    Maxi

    Antworten
  145. @ Maxi:
    Zumindest Krebs gab es definitiv schon immer – da es sich zum eine zufällige, ungute Mutation handelt – das ist sozusagen die Kehrseite der positiven Seiten der Evolution. Und: Krebs gibt es heute natürlich häufiger – denn die Menschen werden älter als noch vor geraumer Zeit, d.h. die Wahrscheinlichkeit für den Einzelnen steigt, über das ganze Leben betrachtet, an Krebs zu erkranken (das ist also die ganz primitive statistische Erklärung).

    Antworten
  146. Thomas Junker :Aus dem Ansatz der evolutionären Medizin speziell bei Zivilisationskrankheiten sollte eigentlich klar hervorgehen, dass nicht um Therapie geht nach dem Motto „Esst und lebt weiter ungesund, denn es gibt ja Pillen, mit denen sich die Beschwerden wieder beheben lassen“. Vordringliches Ziel ist vielmehr, Tipps für eine gesunde (d.h. die biologischen Bedürfnisse der Menschen berücksichtigende) Lebensführung zu geben, damit Krankheiten erst gar nicht erst auftreten, bzw. auf diese Weisen den Gesundungsprozess zu unterstützen.

    und was sind nun die biologischen gesunden bedürfnisse der menschen? gehen sie tatsächlich davon aus, daß man krankheiten vermeiden kann, wenn man eine bestimmte art und weise der ernährung berücksichtigt? und falls ja, welche krankheiten wären das?

    und welche effekte hat möglicherweise der nocebo-effekt auf die menschen, wenn sie sich nicht konsequent gesund und auf die biologischen bedürfnisse abgestimmt ernähren?

    wie muß sich jemand der schwer erkrankt ist fühlen, wenn irgendwie unterstellt wird, er oder sie sei selber schuld, weil er seine ernährung nicht richtig an seine biologischen bedürfnisse angepasst hat? nur weil er oder sie vielleicht konfekt oder junkfood gegessen oder vielleicht eine zigarette geraucht hat? das mag alles aus gesundheitlich präventioneller sicht ein „don’t do“ sein, aber es erzeugt vielleicht bei dem oder der betreffenden ein tiefes glücksgefühl.

    ein aspekt, der bei der gesundung nicht außer acht gelassen werden sollte. und ebenfalls nicht, bei der vermeidung von krankheiten. ein mensch ist eben kein technisches gerät das ausschließlich über technische parameter am laufen gehalten wird.

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  147. @ inci Wie andere Tiere auch sind Menschen an eine bestimmte Lebensweise und Ernährung angepasst. Sie sind zwar als Allesfresser variabler in dem, was sie essen und wie sie leben können als andere Arten, aber es geht eben nicht alles. Zu einem einigermaßen gesunden Leben gehört z.B. auch ausreichend Bewegung, geistige Anregung und genug Schlaf. Um es einigermaßen drastisch auszudrücken: Auch Menschen brauchen eine „artgerechte“ Ernährung und Lebensbedingungen und Käfighaltung macht sie genauso krank wie Hühner.
    Die evolutionäre Medizin geht nun davon aus, dass bestimmte Krankheiten häufiger auftreten, wenn man zu viel oder das falsche isst, weil dann z.B. die Entgiftungssysteme überlastet werden oder Fett eingelagert wird. Hier gibt es aber genetische Unterschiede zwischen den Menschen und manche können ungesundes Leben über längere Zeit eher ertragen als andere. Aber statistisch gesehen, zeigen sich die negativen Folgen deutlich, wenn dauerhaft zu wenig, zu viel oder das falsche gegessen wird. Das quantitativ größte Problem heute sind die mit mangelnder Bewegung und Übergewicht korrelierten Herz-Kreislauf-Erkrankungen, gefolgt von Zuckerkrankheit Typ II.
    Was den nocebo-Effekt angeht, bin ich der erste der vor Ernährungsregelterror warnt und jedem nur empfehlen kann, auf seinen Körper zu hören (leider haben das viele Menschen verlernt und brauchen anfangs Hilfestellung). Von speziellen Faktoren wie Drogen abgesehen, ist Glück ein wichtiges biologisches Signal, mit dem unser Körper uns sagt, dass wir das richtig tun! Aber kein System ist perfekt und so lässt sich der „Glücksmechanismus“ auch kurzfristig täuschen. Wenn ihm z.B. mit Süßstoff echter Zucker vorgegaukelt wird.
    Was die ‚Schuld‘-Frage angeht, fokussieren wir uns gerade nicht auf das Individuum. Selbstverständlich kann und muss jeder auch Verantwortung für sein Leben übernehmen, aber das eigentliche Problem ist das weitgehende Versagen des staatlichen Verbrauchschutzes mit der Folge, dass mit Geschmacksverstärkern und künstlichen Farbstoffen aufgemotzte, inhaltliche minderwertige Müllnahrung (Tütensuppen etc. ) die Supermarktregale füllen. D.h. im wesentlich ist das Ganze ein politisches Problem und nicht ein individuelles Versagen. Dasselbe gilt auch für die berufliche Überforderung in vielen Bereichen.

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  148. @Thomas Junker

    Die evolutionäre Medizin geht nun davon aus, dass bestimmte Krankheiten häufiger auftreten, wenn man zu viel oder das falsche isst, weil dann z.B. die Entgiftungssysteme überlastet werden oder Fett eingelagert wird.

    hmmmm, ich vermute, dass das kein Spezifikum der evolutionären Medizin ist.

    Der Punkt ist doch, dass die Begründung dieser Medizin auf Überlegungen zur Evolution des Menschen beruht. Das ist aber nur die zweite Wahl. Die Begründung muss durch Untersuchungen geliefert werden. Das Problem, das ich sehe, ist, dass Empfehlungen für Ernährung und Lebensweise aufgrund von Hypothesen über Leben in der Steinzeit gegeben werden.

    Wie schon gesagt, als Anregung für Mediziner, das zu erforschen, ist das okay. Umgesetzt werden sollte es erst danach.

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  149. @Thomas Junker
    Ein „politisches Problem“? Ich fürchte, ich verstehe nicht ganz, wie Sie das meinen: Was soll der Staat Ihrer Meinung nach machen? Die von Ihnen behauptete „minderwertige Müllnahrung“ verbieten und „artgerechte“ Ernährung notfalls per Gesetz zwangsweise durchsetzen?

    Außerdem verstehe ich ehrlich gesagt auch Ihr Beispiel mit dem Süßstoff nicht wirklich. Sie schreiben, man würde damit den Glücksmechanismus „täuschen“, indem man dem Körper Zucker vorgaukelt. Dieser Glücksmechanismus wiederum zeigt uns Ihrer Meinung nach, dass wir das richtige für unseren Körper tun. Habe ich das soweit richtig verstanden?

    Wenn also Zucker bei jemandem zu einem Glücksgefühl führt, wäre dies Ihrer Argumentation zurfolge also ein Zeichen dafür, dass der Körper Zucker benötigt. Wird dieses Glücksgefühl nun durch Süßstoff „getäuscht“, müsste dies nun zur Folge haben, dass man weniger Zucker zu sich nimmt, als der Körper benötigt.

    Sind Sie also der Ansicht, dass seit künstliche Süßstoffe zur Verfügung stehen die Menschen weniger Zucker zu sich nehmen, als für eine gesunde Ernährung erforderlich wäre?

    Wenn ja: Haben Sie irgendwelche Belege dafür?

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  150. Ist ja schön, dass der Süßstoff auch süß schmeckt, aber erkennt der Körper den Zucker am Geschmack oder doch eher bei der Verdauung an den eigentlichen Bestandteilen?

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  151. Lieber Herr Junker,
    es ist schön, dass Sie sich hier äußern und an der Diskussion teilnehmen.
    Aber es wäre doch sehr angebracht, hier auf Banalitäten wie

    @ inci Wie andere Tiere auch sind Menschen an eine bestimmte Lebensweise und Ernährung angepasst. Sie sind zwar als Allesfresser variabler in dem, was sie essen und wie sie leben können als andere Arten, aber es geht eben nicht alles.

    zu verzichten, und ev. davon auszugehen, dass man hier auch einem höheren Niveau folgen kann. Ihre Argumentation ist bisher einfach nur ideologisch. Sie definieren ein Idealbild, den Weg dazu (Gesundheit) und die Hindernissse dahin. Ist nicht besonders originell, hatten wir schon öfters.

    Ihre Abstraktheiten und Allgemeinplätze ärgern mich, Ansprachen wie in einem Kindergarten brauchen wir hier nicht. Werden Sie bitte endlich konkret. Liefern Sie einfach Fakten. Z.B. Warum die Ernährung heute schlechter ist als früher. Warum wir trotzdem viel länger leben. Konkrete Fragen, die jeweils ohne Antworten blieben, wurden hier nun wirklich genug gestellt.

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  152. El Schwalmo :

    1. Wie wird hier mit Menschen umgegangen?

    Mit Sprache.

    2. Welches Argument passt auf welchen Vorgang.

    Sinnvoll, das zu fragen.

    Zu 1: Ich sehe auf beiden Seiten dasselbe Muster: Man sucht, was einem in den Kram passt und baut darauf eine Argumentation, die zudem mit pejorativem Unterton auf die ‘andere Seite’ angewendet wird. Das muss man sich nicht antun. ‘Evidenzbasiert’ ist natürlich ein gutes Argument, allerdings kann man sich oft darüber streiten, was ‘Evidenz’ im konkreten Fall bedeuten könnte. Wenn es um ADHS geht ist das ein anderer Thread als wenn es um ‘Paläo-xxx’ geht.

    Das selbe Muster zu sehen ist nun wirklich keine große Erkenntnis. Man ist halbwegs auf Augenhöhe und benutzt die gleichen „Waffen“. Theoretisch. Was manche wohl erregt ist, dass man in den verteidigenden Kommentaren das Konzept des schwarzen Ritters (Monthy Phython, Ritter der Kokosnuss) verfolgt und auch noch verlangt, sowas als seriös anzusehen.

    zu 2: Ich gehe davon aus, dass Frau Paul alles Recht der Welt hat, ihre Vorstellungen, möglichst gut begründet, in Buchform oder Vorträgen zur Diskussion zu stellen. Problematisch wird es in dem Moment, wenn sie das mit finanziellen Interessen vermascht oder auch andere Positionen angreift.

    Frau Pauls Ansichten und ihre Bücher sind natürlich und klar völlig legitim, wer wollte da was dagegen haben. Das Problem hat eher die GBS, in wie weit sie bereit ist, Wissenschaft als dehnbaren Begriff auszulegen und welche Kriterien sie dazu anzuwenden gedenkt.

    Ich vermute, dass sich Frau Paul etwas mehr zurückhalten sollte. EsoWatch-Vertreter sollten sich im Ton etwas zurückhalten, denn, wenn ich es richtig sehe, gibt es ‘zur Sache’ genug zu sagen, so dass ma nicht ad hominem gehen muss.

    Jaklar, sagte ich bereits, ad hominem ist selten gut. Es ist in dem Fall ja auch völlig sinnlos, die zitierten Aussagen sind da viel aussagekräftiger.

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  153. Thomas Junker :@ inci Wie andere Tiere auch sind Menschen an eine bestimmte Lebensweise und Ernährung angepasst. Sie sind zwar als Allesfresser variabler in dem, was sie essen und wie sie leben können als andere Arten, aber es geht eben nicht alles. Zu einem einigermaßen gesunden Leben gehört z.B. auch ausreichend Bewegung, geistige Anregung und genug Schlaf. Um es einigermaßen drastisch auszudrücken: Auch Menschen brauchen eine â??artgerechteâ? Ernährung und Lebensbedingungen und Käfighaltung macht sie genauso krank wie Hühner.
    Die evolutionäre Medizin geht nun davon aus, dass bestimmte Krankheiten häufiger auftreten, wenn man zu viel oder das falsche isst, weil dann z.B. die Entgiftungssysteme überlastet werden oder Fett eingelagert wird.

    ausreichend bewegung, geistige anregung und genug schlafen haben aber nichts mit gesunder, biologischer ernährung zu tun.

    und wenn man zuviel isst, (egal wovon) und keine ausgleichende bewegung hat, wird man immer fett. es sei denn man ist von hause aus der leptosome typ, der essen kann was er will und immer schlank bleibt.

    ich hoffe, sie meinen mit entgiftungssystemen innere organe, wie z.b. leber oder niere und nicht die ominöse schlackenbildung, der in jedem frühjahr erneut der kampf angesagt wird.

    Hier gibt es aber genetische Unterschiede zwischen den Menschen und manche können ungesundes Leben über längere Zeit eher ertragen als andere. Aber statistisch gesehen, zeigen sich die negativen Folgen deutlich, wenn dauerhaft zu wenig, zu viel oder das falsche gegessen wird.

    ob das nur genetisch bedingt ist, wage ich zu bezweifeln. wie gesagt, ich bin keine wissenschaftlerin, aber es ist schon auffallend, dass ausgerechnet die jahrgänge, die so ab 1913 geboren sind, die gruppe ist, die in der mehrheit so alt wird, wie niemals zuvor. all die heute 80- und bis über 90jährigen haben haben neben den hungerjahren im und nach dem ersten weltkrieg auch die krisenzeit während und nach dem zweiten weltkrieg, und die anschließende â??völlereiâ?? mit essen, trinken und rauchen bis die schwarte kracht, im wahrsten wortsinne â??überlebtâ??. und das nicht in einzelfällen, sondern wie gesagt, in der mehrheit der bevölkerung. und die jahre der â??völlereiâ?? waren eigentlich jahrzehnte.

    Das quantitativ größte Problem heute sind die mit mangelnder Bewegung und ßbergewicht korrelierten Herz-Kreislauf-Erkrankungen, gefolgt von Zuckerkrankheit Typ II.

    jetzt bin ich irritiert, habe ich doch in den letzten jahren lernen müssen, dass all diese krankheiten nur vom rauchen und vom alkohol trinken kommen und somit â??menschengemachteâ?? krankheiten sind.

    Was den nocebo-Effekt angeht, bin ich der erste der vor Ernährungsregelterror warnt und jedem nur empfehlen kann, auf seinen Körper zu hören (leider haben das viele Menschen verlernt und brauchen anfangs Hilfestellung). Von speziellen Faktoren wie Drogen abgesehen, ist Glück ein wichtiges biologisches Signal, mit dem unser Körper uns sagt, dass wir das richtig tun! Aber kein System ist perfekt und so lässt sich der â??Glücksmechanismusâ? auch kurzfristig täuschen. Wenn ihm z.B. mit Süßstoff echter Zucker vorgegaukelt wird.

    das erzeugte â??glücksgefühlâ?? ist aber das gleiche wie bei echtem zucker. das problem dabei ist, dass bei der meldung â??süßâ?? von der zunge ans hirn, im körper ein prozess gestartet wird, der auf echten zucker geeicht ist. da aber kein echter zucker kommt, gehen mediziner davon aus, dass man sich so auch diabetes und übergewicht â??anlachenâ?? kann.

    Was die â??Schuldâ??-Frage angeht, fokussieren wir uns gerade nicht auf das Individuum.

    Selbstverständlich kann und muss jeder auch Verantwortung für sein Leben übernehmen, aber das eigentliche Problem ist das weitgehende Versagen des staatlichen Verbrauchschutzes mit der Folge, dass mit Geschmacksverstärkern und künstlichen Farbstoffen aufgemotzte, inhaltliche minderwertige Müllnahrung (Tütensuppen etc. ) die Supermarktregale füllen. D.h. im wesentlich ist das Ganze ein politisches Problem und nicht ein individuelles Versagen.

    hier widersprechen sie sich. niemand wird gezwungen angeblich minderwertige müllnahrung zu kaufen. jedenfalls habe ich in den jahrzehnten, in denen ich lebensmittel kaufe, keinen gesehen, der gesagt hat, jetzt packen sie mal die tütensuppe ein, und legen das huhn und das suppengrün gefälligst wieder zurück.

    in jedem supermarkt hat man die auswahl zwischen aller art von lebens- und genußmitteln. und wer nicht weiß, dass pudding, milchschnitten oder ähnliches keine â??lebensmittelâ?? sondern süßwaren sind, dem ist leider nicht zu helfen. das schlimme ist, dass es organisationen gibt, die genau das aber behaupten und die leute zusätzlich verdummen.

    Dasselbe gilt auch für die berufliche ßberforderung in vielen Bereichen.

    das ist eine ganz andere baustelle, die verdientermaßen mal eine genauere betrachtung verdienen würde. aber nicht nur die berufliche überforderung, sondern generell eine überforderung, in der seit jahren der neue marktkonforme, immerschöne, immerschlanke, immerjunge, immerreiche mensch propagiert wird, und den leuten tagtäglich eingebläut wird, sie seien verdammenswerte minderleister und underperformer, die noch nicht mal 1â?¬ die stunde wert seien, wenn sie all das nicht bringen können, was der markt (immerschön, immerjung, immerschlank, immerreich) verlangt.

    die frage, was nun genau die gesunde und biologische richtige ernährung ist, haben sie allerdings nicht beantwortet.

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  154. Ich kann nur allen empfehlen, einen Blick in diesen kritischen Artikel zu werfen:

    „Der moderne Mensch, ein Gefangener des Paläolithikums? – Eine kritische Analyse der evolutionsmedizinischen Mismatch-Theorie

    Der generelle Anspruch, den die Evolutionstheorie erhebt, lässt alle Aspekte des Lebens aus einer entwicklungsgeschichtlichen Perspektive wahrnehmen. Dies hat in Bezug auf den Menschen zu neuen Forschungsrichtungen geführt wie die Evolutionsmedizin und die Evolutionäre Ernährungswissenschaft. Letztere hat durch die Propagierung der sogenannten „Steinzeiternährung“ in den letzten Jahren einiges Gehör gefunden. Sie solle eine besonders gesunde Diät sein, da sich unser Stoffwechsel noch nicht an die neuen Ernährungsweisen habe anpassen können, die Ackerbau und Viehzucht mit sich brachten. Entsprechend passe die heutige Ernährung nicht zu dem Menschen, es liegt eine Fehlpassung (Mismatch) vor. Der Beitrag analysiertrt die Struktur der evolutionsbiologischen Argumentation. Insbesondere wird das Konzept einer einseitigen Umwelt-Anpassung kritisiert und durch ein Konzept ersetzt, das eine wechselseitige Organismus-Umwelt-Beziehung berücksichtigt.

    Alexander Ströhle, Naturwissenschaftliche Rundschau 1/2012.“

    Momentan lösen sich ultra-evolutionistische, insbesondere adaptationistische Programme wie etwas die Evolutionäre Psychologie à la Tooby & Cosmides als verfehlt auf. Dieses Schicksal wird wohl auch dem Paläopower-Ansatz beschieden sein. Man kann Evolutionstheorie halt auch übertreiben. 😉

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  155. @ Martin Mahner:

    Danke für den wertvollen Hinweis!

    Auch ein Blick in die „ganz normale Wikipedia“ lohnt sich:

    http://de.wikipedia.org/wiki/Steinzeitern%C3%A4hrung

    Obwohl Lechler in seiner Dissertation zunächst von denselben Hypothesen ausgeht wie die Vertreter der Steinzeitdiät, kommt er zu völlig anderen Schlüssen. Er folgert, dass gerade die fehlende Spezialisierung und Anpassung der Gattung Homo an eine bestimmte Ernährungsweise der entscheidende Überlebensvorteil war, der die Besetzung ganz unterschiedlicher ökologischer Nischen ermöglichte.[21]

    Diese Auffassung teilen Ströhle/Hahn, die auf die Vielzahl von Ernährungskulturen verweisen, die während der Hominisation und seit der Steinzeit entstanden sind.[16]

    Ströhle/Hahn widersprechen auch der These, dass eine Kostform allein deshalb als „optimal geeignet“ bezeichnet werden kann, weil Menschen damit über einen langen Zeitraum überlebt haben. Es lasse sich nur folgern, „dass eine solche überlebens- und reproduktionsadäquat war bzw. ist. Sie kann nicht gänzlich falsch gewesen sein. (…) Jede weitergehende Interpretation, z.B. im Hinblick auf (…) ihre Eignung zur Prävention chronisch-degenerativer Erkrankungen muss spekulativ bleiben (…). 6.000 bis 10.000 Jahre Ernährungskultur unter Einschluss von Getreide, Speiseöl, Wein und Milch in Europa besitzt nicht weniger ‚evolutive Bewährung‘ als 50.000 Jahre Steinzeitregime.“[2]

    Die Aussage, dass sich das menschliche Erbgut seit der Steinzeit nicht verändert hat, ist nicht haltbar. Wissenschaftler haben rund 700 genetische Veränderungen gefunden, die in den letzten 10.000 Jahren aufgetreten sind.[22]

    Zu diesen genetischen Veränderungen gehört die Entwicklung der Lactosetoleranz bei Erwachsenen, und zwar vor allem bei den Nachkommen der Stämme, die vor rund 10.000 Jahren die Viehzucht einführten und die heute in Europa, den USA und Australien leben. Hier verfügen 80 bis 90 Prozent der adulten Bevölkerung über das für die Verarbeitung des Milchzuckers nötige Enzym Lactase.[23]

    Entgegen der These der Steinzeitdiät-Vertreter habe diese Anpassung an ein neues Nahrungsmittel in einem relativ kurzen Zeitraum längst stattgefunden.

    Antworten
  156. @ Martin Mahner

    Man kann alle wissenschaftliche Theorien „übertreiben“.

    In all of science we’re looking for a balance between data and theory

    – Michael Shermer

    D.h. je „erklärungsmächtiger“ die Theorie desto umfassender muss die „Evidence“ sein.

    Evolutionstheoretische Erklärungen laufen Gefahr, in „catch-all“-Erklärungen zu münden und damit alles und zugleich gar nichts zu erklären.

    – von mir verallgemeinerte These von Michael Lenz zur Evo-Psychology

    Antworten
  157. Ein Hinweis: von den Seiten aller Firmen, die mit Frau Paul zu assoziieren waren, ist der Name heute Nacht(?) getilgt worden. Die Aufräumaktion greift also um sich. Als eines der ersten Dokumente ist wohl jenes von mir oben zitierte verschwunden, in dem Frau Paul zu einem Seminar einlädt, bei dem man lernt, dass man nur Dr. Coys Wundernahrungsergänzungsmittel benötigt, um Krebs zu bekämpfen.

    Antworten
  158. @Holger

    Na na na…ein Schelm, wer Böses dabei denkt.

    „Aufräumaktionen“ müssen eben manchmal sein. Denk doch mal an den zweiten Satz der Thermodynamik, wir wollen doch alle nicht in totaler Unordnung leben, oder?

    Zusätzlich musst du dies mal aus juristischer und argumentationstechnischer Seite sehen: Jedes Dokument, wo Geschwurbel, esoterisch durchsetzte Werbung, unbelegte Heilsversprechen und ähnliches enthält, ist dann verschwunden.

    Nach dem Motto: Reden ist Silber, Schweigen ist Gold! Jedes entfernte Dokument schweigt in der Zukunft.

    Im Prinzip ist das doch auch ganz gut, eine gute Evolution, wenn du so willst. 😉

    Antworten
  159. Leider ist es ein bekanntes Werbemuster wissenschaftlich höchst unsinnige bzw. nicht belegte Theorien in Hinblick auf ADHS oder andere Diagnosen mit der aktiven Unterstützung oder Eigengründung einer „Stiftung“ zu untermauern.

    Dann kann man seine „ehrliche“ Haut bzw Einsatz für eine gute Sache emotional nett mit den eigenen Geschäftsinteressen verknüpfen. Und sei es nur, dass hier im Esowatch-Forum halt diese Person überhaupt bekannt wird. Auch negative Presse erzeugt Klicks zu diesen Tests oder der wissenschaftlich im Bereich ADHS unhaltbaren These zur Ernährung auf Steinzeit-Niveau und der Entstehung oder Aufrechterhaltung von ADHS oder anderen neuropsychiatrischen Störungen.

    Das ist purer Nepp, womöglich glaubt aber die Frau selber dran. Belegt ist es sicher nicht.

    Antworten
  160. @ Thomas Junker
    Wir sprachen bisher hier nicht von Übergewicht, das man ernährungsmäßig beeinflussen kann – sondern darüber, dass Frau Paul behauptet, die von ihr propagierte Ernährung sei in der Lage, ADHS, Burnout und Depressionen zu heilen. Bislang hat sie es allerdings vorgezogen, hier keinen Artikel zu nennen, der diese Theorien belegt – obwohl wenigstens vier Aufforderungen dazu weiter oben stehen.
    Um es konkreter zu machen: bitte benennen Sie (oder Frau Paul) doch bitte wenigstens ein paar Reviews, die die These stützen „Zappelphilipp und Träumsuse – Nicht immer sind die Gene schuld!“ – also belegen, dass es Formen von sicher(!) diagnostiziertem ADHS gibt, die belegbar nicht(!) genetisch bedingt sind, und die sich zudem durch eine Ernährungsumstellung heilen lassen. Damit meine ich nicht die von Homöopathen so geliebten Einzelfalldarstellungen – das müssen für so eine steile These schon ein paar Tausend Fälle sein…

    Antworten
  161. @Martin Mahner

    Momentan lösen sich ultra-evolutionistische, insbesondere adaptationistische Programme wie etwas die Evolutionäre Psychologie à la Tooby & Cosmides als verfehlt auf. Dieses Schicksal wird wohl auch dem Paläopower-Ansatz beschieden sein. Man kann Evolutionstheorie halt auch übertreiben.

    Ja, das gleiche habe ich viel weiter oben auch schon geschrieben, dass man es vielleicht etwas übertreibt, wenn man ALLES mit Evolutiuon erklären oder beschreiben will. Aber erzählen Sie das einmal einem Biologen. 😉

    Übrigens, falls Sie der Martin Mahner sein sollten, der das Buch „Über die Natur der Dinge. Materialismus und Wissenschaft.“ mit Mario Bunge zusammen verfasst/herausgegeben haben, dann vielen Dank dafür. Ich habe es erst vor kurzem gelesen und bin immer noch begeistert davon. Sensationell ist weit untertrieben!

    Warum habe ich den Eindruck, dass jemand wie er (http://www.scilogs.de/blogs/blog/wirklichkeit/2011-08-22/mario-bunge-oder-die-armseligkeit-einer-materialistischen-philosophie) durch sein Theologiestudium sich weit verirrt hat? 😉

    Antworten
  162. @ Thomas Junker:

    Jetzt wird mir klar, warum mein Instinkt mich bei Ihrem ersten Posting #4

    …Was ist daran “unseriös”, wenn sie darauf hinweist, dass man sich nicht wundern sollte, wenn Kinder bei ‘Käfighaltung’ und nicht-artgerechter Ernährung zappelig werden? ‘Unbelegten Unsinn’ gibt es hier schon – aber nicht bei Sabine Paul, sondern auf Esowatch!…

    nicht täuschte:

    Sie haben unseren Neuromythologen Hüther ja kürzlich getroffen:

    http://www.dai-heidelberg.de/content/e2/e212/index_ger.html?veranstaltungs_id=2294&sdate=2012-03-10

    Mit dem

    …Unbelegten Unsinn’ gibt es hier schon – aber nicht bei Sabine Paul, sondern auf Esowatch!…

    meinten Sie dann vermutlich

    https://www.psiram.com/de/index.php?title=Gerald_H%C3%BCther

    oder doch eher

    https://www.psiram.com/de/index.php?title=Konferenz_ADHS

    ??

    Antworten
  163. @ Michael Schmidt-Salomon:

    Um es noch einmal zu betonen: Der Vortrag in der gbs hatte nichts (!) mit den Themen zu tun, die in dieser Debatte thematisiert wurden.

    Sabine Pauls Engagement bei Evomed war uns bislang noch nicht einmal bekannt.

    Tatsächlich?

    Das hätten Sie aber ganz easy wissen können:

    http://www.giordano-bruno-stiftung.de/beirat/paul-sabine

    Dr. Sabine Paul, Molekular- und Evolutionsbiologin

    Foto: Evelin Frerk

    Sabine Paul wurde 1968 in Neuwied geboren. Nach dem Abitur 1987 studierte sie bis Biologie an der Eberhardts-Karls-Universität in Tübingen.

    Von 1993-1995 betrieb sie Grundlagenforschung am Max-Planck-Institut für Biologie, Tübingen (Infektions-, Zellbiologie, Immunologie, Molekulargenetik).

    Von 1995-1999 arbeitete sie an ihrer interdisziplinäre Dissertation zum Thema „Prädiktive genetische Diagnosen von Tumorerkrankungen“.

    Von 1999 bis 2001 arbeitete sie bei Procter&Gamble (Produktentwicklung, Marktforschung, Marketing)

    Von 2002-2005 war sie Abteilungsleiterin für Kommunikation und Marketing, am Forschungsinstitut und Naturmuseum Senckenberg in Frankfurt a.M.

    Seit 2005 ist sie Leiterin für Marketing bei der Evomed Medizin Service GmbH, Darmstadt,

    seit 2007 Aufsichtsrätin der Tavarlin AG, Darmstadt.

    Zu Tavarlin und Krebsdiät gibts auch was in unserem Eso-Wiki:

    https://www.psiram.com/de/index.php?title=Krebsdi%C3%A4t_nach_Coy

    Tavarlin AG

    Die Firma Tavarlin AG in Darmstadt ist Anbieter von Produkten zur Krebsdiät nach Coy.
    Angeboten werden KH-armes Brot, Fette, Büffel-Salami, Kakao-Kekse, Kakao-Creme, Erdbeermarmelade, Bierwurst, Nusskuchen und weitere Produkte.

    Die Tavarlin AG wurde im November 2007 durch Johannes Coy zusammen mit privaten Investoren gegründet, um bestimmte passende Produkte und eine proprietäre Diagnostik zu vermarkten.

    Antworten
  164. Tolle Sprüche, Herr Schmidt-Salomon:

    Vorweg: Ich hab Bücher von Ihnen gelesen, gerne gelesen. Leider hab ich sie grad eben alle weggeworfen.

    Warum? Darum:

    „Ist denn wirklich niemandem außer mir diese seltsame Aufgeregtheit, Gehässigkeit, dieser merkwürdige Zwang zur Skandalisierung innerhalb der Diskussion aufgefallen?!“

    Aha, alle anderen außer Ihnen sind blöd, dumm und asozial. Nichts anders sagen Sie. Alle woole nur aufregen, gehässig sein, skandalisieren. Nur Sie verkörpern die reine Wahrheit, die reine Lehre. Damit maßen Sie sich an, GOTT zu sein. Widerlich.

    „Mich stört grundsätzlich, dass hier weitestgehend kaum etwas anderes getan wird, als Quellen zusammenzugoogeln die irgendwie ins Muster des “group think” passen, statt die eigentlichen Thesen zu erörtern, die im ursprünglichen Beitrag aufgestellt wurden.“

    Sorry, dass hier wissenschaftlich geforscht wird. Es scheint, dass die gbs doch wohl eher ein reaktionärer Thinktank ist statt einer aufgeklärten Gemeinschaft.

    Muss mal Altpapier rausbringen, eineige Papiere nerven mich nur noch.

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  165. Quellen aus dem Internet zusammen googlen oder Quellen aus dem Internet löschen. Was ist wohl das verwerflichere? Spätestens jetzt sollte der GBS wohl klar werden, daß sie sich ein nicht ganz frisches Ei in den Beirat geholt hat, zudem ein anderes Beiratsmitglied schon eine ziemlich deutliche Position gegen die Steinzeitdiät bezogen hat.

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  166. Apropos Tavarlin: als ich diese Seite hier sah:
    https://www.shop.tavarlin.com/root/index.php?page_id=14&shop_kid=7
    musste ich irgendwie gleich an Schlangenölverkäufer denken – wie kommt’s nur? 😉
    (http://de.wikipedia.org/wiki/Schlangen%C3%B6l, http://en.wikipedia.org/wiki/Snake_oil)
    Übrigens stellt die GBS-Seite eine der wenigen Verknüpfungen zwischen Frau Dr. Paul und der Tavarlin AG her – eine andere ist diese:
    http://www.deumain.com/www.onkologic.com (ein Überbleibsel…)

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  167. Als starker Sympathisant sowohl von gbs als auch von esowatch finde ich die Form der Angriffe auf Frau Paul/gbs hier auf dem Forum ehrlich gesagt fuer ziemlich kontraproduktiv.
    Leider ist die Situation an vielen biologischen Fakultaeten doch so: ein erschreckend großer Anteil der Professorenschaft, insbesondere der molekularbiologisch ausgerichteten, hat nur rudimentaere Kenntnisse ueber Evolution. Insb. die spieltheoretischen Aspekte kann man bei vielen Biologen nicht voraussetzen, oft genug argumentieren sogar hochkaraetige Professoren noch unter Rueckgriff auf Prinzipien der Artselektion. Der Stellenwert der Evolutionsbiologie in den Lehrplaenen der Schulen ist laecherlich, die spieltheoretischen Konzepte fallen voellig unter den Tisch. Man kann auch heute noch in vielen Unis in Deutschland ein Diplom in Biologie erlangen ohne auch nur eine Lesung ueber Evolutionsbiologie gehabt zu haben. Ein wunderbarer Artikel ueber den desolaten Zustand unserer Universitaeten in Punkto Evolutionsbiologie gibt es hier: http://www.volkswagenstiftung.de/fileadmin/downloads/publikationen/bdw_evolution.pdf

    Ich bin angesichts dieser Situation heilfroh dass die gbs und andere Organisationen wie beispielsweise die Volkswagenstiftung hier versuchen Versaeumnisse nachzuholen die eigentlich ureigenste Aufgabe der Universitaeten waeren: naemlich Kerndisziplinen zum Verstaendnis des Menschen und der Welt wie etwa der Evolutionsbiologie den Stellenwert in Wissenschaft und Gesellschaft einzuraeumen, der diesen gebuehrt.

    Insofern wuerde ich mir hier wirklich wuenschen, diesen Streit zu versachlichen. Mir zumindest ist die Lust an diesem Forum mittlerweile ziemlich vergangen. Michael Schmidt-Salomon wird hier als „philosophischer Backpfeifenrethoriker der GBS ohne Sachkenntnis“ beschimpft, auf seine angesichts solcher AEußerungen ja wirklich nachvollziehbare Replik, die Diskussion hier verlaufe zu aggressiv, wird ihm unterstellt, er haette „alle anderen außer ihm selbst fuer bloed, dumm und asozial“ erklaert, was MSS ja ganz offensichtlich nicht gesagt hat. Da frage ich mich dann wirklich was eine Auseinandersetzung in dieser Tonlage angesichts der echten Probleme die die Evolutionsbiologie in Deutschlang hat (siehe oben) eigentlich soll. Ich habe echt keine Lust auf ein bashing auf eine Organisation bzw. deren Vertreter, die Versaeumnisse der an den Universitaeten taetigen Biologenschaft zu korrigieren versucht, naemlich die Vermittlung der Evolutionsbiologie in Wissenschaft und Gesellschaft.

    Vieles an der bisher geaeußerten Kritik an Frau Paul scheint mir berechtigt: man braucht eine klare Begriffsdefinition von „Palaeoernaehrung“ sonst hat man keine falsifizierbare Aussage und damit keine wissenschaftliche Theorie. Hypothesen und Spekulationen gehoeren zum Geschaeft der Wissenschaft aber sobald die Sache in den praktischen und insbesondere medizinischen Anwendungsbereich geht (IgG Tests, Ratgeber zur Ernaehrung) muss die empirische Datenlage gesichert sein.

    Ich faende es sinnvoll, Frau Paul eine angemessene Zeit zur Pruefung der Kritikpunkte und fuer eine entsprechende Stellungnahme zu geben. Vielleicht kann Frau Paul die Kritikpunkte durch entsprechende empirische Daten ja entkraeften. Aber auch wenn sich herausstellen sollte dass Frau Paul an der ein oder anderen Stelle ein Fehler unterlaufen ist dann sollte eine entsprechende Korrektur bzw. Richtigstellung m.E. auch ohne persoenliche Haeme akzeptiert werden. Wissenschaft bedeutet nicht in allen Fragen zu allen Seiten seines Lebens „auf das richtige Pferd“ gesetzt zu haben. Wissenschaft bedeutet aber, wenn die Beweislage gegen die eigene Position erdrueckend ist, so konsequent zu sein diese ggf. dann aufzugeben.

    Ich hoffe als ein Freund sowohl der gbs als auch von esowatch dass Frau Paul und die gbs nach einer angemessenen Zeit auf die relevanten Kritikpunkte eingehen werden. Und das ist im uebrigen auch das einzige, was man m.E. erwarten kann: weder die gbs noch die Max Planck Gesellschaft noch eine sonstige Organisation, die Wissenschaft und wissenschaftliches Denken foerdern will, wird 100% ausschließen koennen dass sich einer ihrer Vertreter in einer wissenschaftlichen Frage nicht auch einmal irrt. Das sage ich ganz grundsaetzlich ohne mir hier eine Entscheidung zur streitigen Sache Frau Paul/Palaeo-Ernaehrung anzumaßen. Was doch viel entscheidender ist, ist die Frage, wie mit sachlich fundierter Kritik umgegangen wird, d.h., ob man von einer sich als falsch erwiesenen These dann auch oeffentlich Abstand nimmt oder die eigene Position hinreichend empirisch belegen kann.

    Antworten
  168. @ onlooker:
    Mehrfach steht hier im Thread von verschiedener Seite, dass Frau Paul doch bitte einfach ein paar Fachartikel zu dem Thema angeben solle, damit man sich damit auseinandersetzen kann – z.B. hier: https://blog.psiram.com/?p=7446#comment-18203 . Das sollte für eine ADHS-Expertin, die seit Jahren sogar Fortbildungen zu dem Thema anbietet, ja nun kein Problem sein – oder liege ich da falsch? Fragt man PubMed nach „adhd nutrition“, finden sich ganze 147 Artikel (http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed?term=adhd%20nutrition). Das ist nicht sensationell viel, aber uns da die wesentlichen rauszupicken, könnte ja Frau Paul mal übernehmen. (Um unter den 2510 der Frage nach „adhd genetics“ Ordnung zu schaffen, wäre ich sogar drauf angewiesen, das ein Experte mir hilft – http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed?term=adhd%20genetics). Sei’s drum – ich hatte einen Anfang gemacht und mir den letzten veröffentlichten Review zur Hand genommen, um letztendlich eine weiter Diskussion anzustoßen: https://blog.psiram.com/?p=7446#comment-18177 – nachdem ich mich kurz zuvor drüber geärgert habe, dass Frau Paul uns die Arbeit zuschieben wollte, die richtigen Artikel zu ihren Tatsachenbehauptungen doch selbst aus ihrer langen Liste von populärer Literatur gemischt mit Fachartikeln rauszusuchen https://blog.psiram.com/?p=7446#comment-18174 . Man kann übrigens einen Blick ins Buch werfen – siehe https://blog.psiram.com/?p=7446#comment-18162 . Sollte es einen vielleicht jetzt irritieren, dass wenige Stunden, nachdem ich den Artikel (von dem ich nicht weiß, ob er die bisher dazu erschienen Artikel vollständig würdigt oder nur eine ungünstige Auswahl trifft – aber das kann man ja diskutieren) gepostet habe, Frau Dr. Paul von den Firmenseiten akut verschwunden ist und massive Umbauarbeiten auf ihrer Homepage stattfanden? Wir warten hier immer noch auf die erhellenden Fachartikel…

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  169. Ich möchte der hier gegenüber der Figur Udo Pollmer geäußerten Kritik doch beipflichten. Dieser Typ ist mit Vorsicht zu genießen! War er doch bis vor wenigen Jahren noch für die Brukersche Gesellschaft in Lahnstein publizistisch tätig (Artikel im „Gesundheitsberater“ oder Filmbeiträge wie „Unser kläglich Brot – Essen wir uns krank?“; beide im esoterische Medien produzierenden und dem GGB anhängigen emu-Verlag erschienen!!). Außerdem ist Pollmer Lebensmittelchemiker und kein Ökotrophologe. Für einen Fachfremden hängt er sich für meinen Geschmack mit seinen Theorien viel zu weit aus dem Fenster. Von einem irrationalismuskritischem Standpunkt aus, sollte man Udo Pollmer gegenüber zumindest etwas Skepsis zeigen. Das ist doch schließlich auch der Anspruch von EsoWatch oder? Ein lupenreiner Wissenschaftler ist der jedenfalls nicht und seine Schüsse gegen die DGE unqualifiziert…

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  170. Übrigens – das ich mit meiner Befürchtung nicht ganz falsch liege, dass hier durchaus auch unwissenschaftlich studiert wird, habe ich hier erfahren über eine EvoMed-Studie:

    http://61057.forumromanum.com/member/forum/forum.php?action=std_show&entryid=1077207611&USER=user_61057&threadid=2

    “ In Zusammenarbeit mit Fibromyalgie-Selbsthilfegruppen aus Köln, Wiesbaden, Bergisch-Gladbach haben wir eine umfangreiche Studie durchgeführt. Über einen Bluttest ImuPro 300 sind Nahrungsmittel-Unverträglichkeiten festgestellt worden. Anschließend haben die Studienteilnehmer eine Ernährungsumstellung vorgenommen und dabei über einen Zeitraum von 8 Wochen alle Symptom-Änderungen dokumentiert. Die Ergebnisse sind zum Teil sehr beeindruckend und vielversprechend. Gerne schicken wir Ihnen die Studienergebnisse per Email zu.

    Ralf Schierl, Geschäftsführer von Evomed MedizinService GmbH “

    Das Thema ist zwar ein anderes – aber wie sähe ein sinnvolles Studiendesign aus? Wenn z.B. die Behauptung zutrifft, dass ADHS ausgelöst werden kann durch Nahrung, ohne dass es eine deutlich von der Normalbevölkerung abweichende genetische Prädisposition gibt, ist das ganz einfach (man muss nur Leute dafür finden) – man nimmt z.B. 120 Probanden und teilt die in drei Gruppen (natürlich doppelt verblindet – das macht also wer anders als der, der die Studie anschließend durchführt). Bei allen führt man eine Blutanalyse durch, wie die von ImuPro.De (die Seite von EvoMed) vorgeschlagene. Die eine Gruppe lässt man einfach weiteressen wie bisher (nun gut – damit die nicht auf die Idee kommen, sie sind die speziellen, bekommen alle drei Gruppen in der Zeit eine gestellte Vollversorgung 🙂 ) , bei der anderen Gruppe lässt man die bevorzugt essen, was nicht zu ADHS führen soll, bei der dritten Gruppe mischt man alles ins Essen, was zu ADHS führt. Nach Auswertung ergibt sich dann, falls die Theorie passt, folgende ADHS-Verteilung: dritte Gruppe >> erste Gruppe >> zweite Gruppe. Eigentlich nicht so schwer – um das belastbar zu machen, sollte man dann natürlich das Ganze, wenn es die Hypothese stützt, mit einer vierstellingen Zahl von Probanden wiederholen. Hat wer weitere / andere Ideen? Das Forum sollte meiner Meinung nach ja dazu dienen, die Gesellschaft weiter zu bringen. Nur: wir kriegen hier natürlich solch eine Studie nicht durchgeführt…

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  171. @ onlooker:

    Noch mal präzise:

    Die Diskussion, die hier im Blog geführt wird, dreht sich nicht um das Thema Evolutionsbiologie.

    Fokus des Blogs ist die Vermischung von geschäftlichen Interessen eines Mitglieds der GBS, die noch dazu im Wissenschaftlichen Beirat der Stiftung sitzt und im Rahmen ihrer geschäftlichen Interessen mit naturwissenschaftlich unhaltbaren Labortests arbeitet, wie sich immer mehr herausstellt.

    Herr Schmidt-Salomon hat behauptet, von diesen geschäftlichen Interessen nichts gewusst zu haben, obwohl sie klar aus dem Profil von Frau Paul hervorgehen:

    http://www.giordano-bruno-stiftung.de/beirat/paul-sabine

    Sowohl Herr Junker in #4 als auch Herr Schmidt-Salomon in #22 haben sich zum Thema ADHS offensichtlich ohne Fachkenntnis geäußert.

    Dies geschah noch dazu ohne dass irgendjemand sie dazu genötigt hätte.
    In diesem Fall gilt : „si tacuisses“ – m.a. W. es hätte zur Versachlichung der Diskussion entscheidend beigetragen, wenn die beiden Herren sich erst mal zu diesem Thema informiert hätten. Die entsprechenden Links habe ich ja gesetzt.

    Nun zum ersten Mal meine ganz persönliche Sicht:

    seit über 2 Jahren recherchiere ich hier bei Esowatch zum Thema Ritalinkritik.
    Ich kenne inzwischen alle einschlägigen Quellen,Schlüssel-Formulierungen und Klischees – und vor allem: ich halte mich zum wissenschaftlichen State of the Art in Sachen ADHS auf dem Laufenden.

    Angesichts der Tatsache, dass eine undiagnostizierte und in Folge unbehandelte ADHS zu lebenslangen behindernden Beeinträchtigungen führen kann, halte ich es für zynisch, wenn Menschen – wie Frau Paul – sich mit sinnlosen und teuren Tests sowie Ernährungsratschlägen daran bereichern und auch noch dazu beitragen, dass eine fachkundige Diagnostik und Therapie unterlassen wird, und dies alles auch noch unter Vortäuschung einer wissenschaftlichen Basis:

    http://www.innovations-report.de/html/berichte/medizin_gesundheit/bericht-69499.html

    Brisant für die GBS ist die Sachlage insbesondere deshalb, weil im Zusammenhang mit dem Ethikpreis für Peter Singer der Bundes-Behindertenbeauftragte von der GBS scharf kritisiert und sogar zum Rücktritt aufgefordert wurde – aus meiner Sicht mehr als eine grobe Geschmacklosigkeit!

    Wenn sich jetzt herausstellt, dass die GBS in ihren Reihen jemand duldet oder gar – wie hier geschehen! – ohne jede Sachkenntnis verteidigt, der aus einer behindernden Disposition kaltblütig Profit schlägt, dann ist es imho an der Zeit, sich Gedanken zu machen, ob Herr Schmidt-Salomon nicht besser selbst zurück treten sollte.

    Antworten
  172. Der neueste Leitspruch in Zeiten des Wutbürgertums lautet nach einem Hr. Schmidt-Salomon „Keine Macht den Doofen!“ – Offensichtlich gilt das aber nur für alle anderen…
    Und wer so markig den Geist des Wutbürgertums vertritt, sollte doch eigentlich kaum Schützenhilfe benötigen beim Nachliefern von Fakten. Occupy ADHS?!

    Antworten
  173. onlooker :

    Als starker Sympathisant sowohl von gbs als auch von esowatch finde ich die Form der Angriffe auf Frau Paul/gbs hier auf dem Forum ehrlich gesagt fuer ziemlich kontraproduktiv.

    @onlooker: Das sind Kommentare zu dem Artikel – was soll den EsoWatch tun? Kommentarfunktion deaktivieren? Ich kann versichern, der Hauptteil der Kommentare stammt einfach von „normalen“ Lesern und nicht von Esowatch. MSS als Backpfeife zu beschimpfen halte ich auch nicht für arg konstruktiv, aber sowas ist nun mal noch im Rahmen einer Diskussion, in der es etwas hoch her geht.

    Ich habe echt keine Lust auf ein bashing auf eine Organisation bzw. deren Vertreter, die Versaeumnisse der an den Universitaeten taetigen Biologenschaft zu korrigieren versucht, naemlich die Vermittlung der Evolutionsbiologie in Wissenschaft und Gesellschaft.

    Aber das ist doch der Punkt: Eine Stiftung, die Aufklärung u.A. über Evolution sich auf die Fahnen geschrieben hat, und dann jemanden im wissenschaftlichen Beirat hat, der unhaltbare Thesen aufstellt, und den Begriff Evolution zuforderst als ein Marketingschlagwort benutzt – warum soll man sich da bitteschön nicht aufregen?

    Ich faende es sinnvoll, Frau Paul eine angemessene Zeit zur Pruefung der Kritikpunkte und fuer eine entsprechende Stellungnahme zu geben.

    EsoWatch ist mit Sicherheit keine Organisation, die jemand anderem Fristen o.ä. setzen kann und will. Wer sich als Wissenschaftler bezeichnet, sollte verdammt nochmal die Essentials berücksichigen, u.a. dass, wenn ich an die Öffentlichkeit mit meinen Behauptungen gehe, ich dafür Belege haben sollte. Und die sind definitiv nicht da.

    Vielleicht kann Frau Paul die Kritikpunkte durch entsprechende empirische Daten ja entkraeften.

    Es gibt keine solchen empirischen Daten. genau das ist ja das Problem. Und es ist nicht so, dass ADHS erst seit gestern erforscht wird. Oder die „Steinzeitdiät“

    Aber auch wenn sich herausstellen sollte dass Frau Paul an der ein oder anderen Stelle ein Fehler unterlaufen ist dann sollte eine entsprechende Korrektur bzw. Richtigstellung m.E. auch ohne persoenliche Haeme akzeptiert werden.

    Es geht hier nicht um Häme, zumindest nicht seites Esowatch. Wer für eine neurobiologische Störung, die für viele Betroffene und Angehörige massives Leiden bedeutet eine Lösung anbietet, sollte das nicht nur mit Heilsversprechungen begründen können.

    Wissenschaft bedeutet nicht in allen Fragen zu allen Seiten seines Lebens „auf das richtige Pferd“ gesetzt zu haben. Wissenschaft bedeutet aber, wenn die Beweislage gegen die eigene Position erdrueckend ist, so konsequent zu sein diese ggf. dann aufzugeben.

    Das ist richtig. Nur sind hier begründete Zweifel aufgekommen, dass es sich hier nicht um Wissenschaft, sondern Marketing handelt.

    Ich hoffe als ein Freund sowohl der gbs als auch von esowatch dass Frau Paul und die gbs nach einer angemessenen Zeit auf die relevanten Kritikpunkte eingehen werden. Und das ist im uebrigen auch das einzige, was man m.E. erwarten kann: weder die gbs noch die Max Planck Gesellschaft noch eine sonstige Organisation, die Wissenschaft und wissenschaftliches Denken foerdern will, wird 100% ausschließen koennen dass sich einer ihrer Vertreter in einer wissenschaftlichen Frage nicht auch einmal irrt.

    Es geht hier leider nicht um irren in der Wissenschaft, das ist Alltagsgeschäft und normal. Es geht um das Vorgaukeln von Wissenschaft.

    Das sage ich ganz grundsaetzlich ohne mir hier eine Entscheidung zur streitigen Sache Frau Paul/Palaeo-Ernaehrung anzumaßen. Was doch viel entscheidender ist, ist die Frage, wie mit sachlich fundierter Kritik umgegangen wird, d.h., ob man von einer sich als falsch erwiesenen These dann auch oeffentlich Abstand nimmt oder die eigene Position hinreichend empirisch belegen kann.

    Ich würde ja hoffen, dass es so wäre. Dass jetzt seitens der Betroffenen hektisch Webseiten überarbeitet werden, lässt diese Hoffnung nicht besonders groß scheinen.

    Antworten
  174. onlooker :
    Als starker Sympathisant sowohl von gbs als auch von esowatch finde ich die Form der Angriffe auf Frau Paul/gbs hier auf dem Forum ehrlich gesagt fuer ziemlich kontraproduktiv.

    .
    Apologetische Sülze.
    .
    [Renate Ratlos]
    Fliegenleim!
    [/Renate Ratlos]
    .
    Die Akte Indago / BMIB + Sparkasse Leipzig / KfW / „Nanopartikelanalysen“
    http://transgallaxys.com/~kanzlerzwo/index.php?board=132.0
    .
    Die Akte ctl-Labor Bad Zwischenahn
    http://transgallaxys.com/~kanzlerzwo/index.php?board=131.0
    .
    Ist die Giordano-Bruno-Stiftung am Ende?
    ============================================
    Eine Frage der intellektuellen Redlichkeit…
    ============================================
    .
    https://blog.psiram.com/?p=7446
    https://forum.psiram.com/index.php?topic=8502.0
    .

    Antworten
  175. Da sind noch mehr beteiligt!

    http://transgallaxys.com/~kanzlerzwo/index.php?topic=1510.0

    [*QUOTE*]
    ——————————————————————————————————
    Labor „Verfahren“ Gebiet Personen
    ————————————————————-
    Spermezan Select 181 Allergien Spermezan
    Labor Hauss ……. Darm Hauss
    Evomed Imupro 300 Allergien .
    Indago/BMIB Nanopartikelanalyse Allergien Gomez
    ADHS
    MedPlus/EURIMM SISA CFS Arnold Hilgers
    Chris De Bruijn
    ADHS
    Allergien
    ——————————————————————————————————
    [*/QUOTE*]

    Antworten
  176. Die hier gegenüber der Figur Udo Pollmer geäußerte Kritik ist nicht unbegründet. Dieser Typ ist mit Vorsicht zu genießen! War er doch bis vor wenigen Jahren noch für die Brukersche Gesellschaft in Lahnstein publizistisch tätig (Artikel im „Gesundheitsberater“ oder Filmbeiträge wie „Unser kläglich Brot – Essen wir uns krank?“; beide im esoterische Medien produzierenden und dem GGB anhängigen emu-Verlag erschienen!!). Außerdem ist Pollmer Lebensmittelchemiker und kein Ökotrophologe. Für einen Fachfremden hängt er sich für meinen Geschmack mit seinen Theorien viel zu weit aus dem Fenster. Von einem irrationalismuskritischem Standpunkt aus, sollte man Udo Pollmer gegenüber zumindest etwas Skepsis zeigen. Das ist doch schließlich auch der Anspruch von EsoWatch oder? Ein lupenreiner Wissenschaftler ist der jedenfalls nicht und seine Schüsse gegen die DGE unqualifiziert…

    Antworten
  177. @ ama: Danke für die Infos! – Vielleicht lieber direkt im Forum, um diesen Faden nicht allzu sehr OT zu führen? – Das Indago-Netzwerk scheint ja noch mal einen extra Blog wert zu sein…

    Zurück zur GBS!

    Hier wird doch nun ganz klar im Newsletter für den Vortrag von Sabine Paul mit folgenden Heilsversprechen geworben:

    PALÄOPOWER: VORTRAG VON SABINE PAUL AM GBS-STIFTUNGSSITZ IN OBERWESEL

    Die Molekular- und Evolutionsbiologin Sabine Paul wird am Sonntag, dem 1. April 2012, über evolutionäre Ernährung und Gesundheit im Forum der Giordano-Bruno-Stiftung referieren. Dabei wird sie dem Publikum zeigen, wie man das Wissen der Evolution für eine genussvolle gesunde Ernährung nutzen und als

    Geheimwaffe gegen Zivilisationskrankheiten wie Übergewicht, Allergien, ADHS und Burnout einsetzen kann.

    Die Veranstaltung im Haus Weitblick (Auf Fasel 16, 55430 Oberwesel) beginnt um 14.30 Uhr. Der Eintritt kostet 10 €, ermäßigt 5 €. Eine Anmeldung ist erforderlich (gbs-Büro Oberwesel, Email: steffen@giordano-bruno-stiftung.de, eine Rückmeldung erfolgt nur, falls bereits alle Plätze vergeben sind).

    http://www.giordano-bruno-stiftung.de/newsletterarchiv/newsletter-26032012-0

    Reißerischer gehts wohl kaum, oder?

    Antworten
  178. Es ist eine Labormafia. Darüber wird seit mindestens acht Jahren berichtet. Wenn der hochgeschätzte Herr Michael Schmidt-Salomon JETZT erstaunt tut, wo war er die letzten Jahre, daß ihm die Unterwanderung der GBS entgangen sein sollte?
    .
    Wobei „Unterwanderung“ vielleicht nicht der richtige Begriff ist, denn der Fisch stinkt vom Kopf. Die Basis weiß gar nicht, was ihr da vorgesetzt wird, und nimmt herdengläubig alles genauso hin wie die Insassen von Sekten. Der Vorwurf der Esotter, die GBS oder andere Organisationen seien Sekten, ist nicht von der Hand zu weisen.
    .
    Die wesentliche Frage lautet: Wohin zieht die Karawane weiter nach Aufösung der GBS? Weder die GWUP noch die GBS sind ausreichend zuverlässig, stabil und hart genug im Kampf gegen Esoterik und Scharlatanerie.
    ..
    Wozu braucht man überhaupt einen Verein? Es reicht doch, bei Esowatch zu lesen!
    ================================================================
    .
    Esowatch.com, TheNextNeneration rules!
    ======================================

    Antworten
  179. Schön der Hinweis auf select181.de – da steht Frau Paul noch im Impressum 😉 – neben dem schon (ich glaube, im Forum) angeführten Peter Jansen:
    http://www.select181.de/impressum
    Wobei der Personenkreis zu erweitern ist: Vertretung in Österreich macht Herr Dr. Rudolf Heller, im Aufsichtsrat sitzt Dr. Ralf Dreher
    Wir sollten im Forum vielleicht mal eine Übersicht der beteiligten Personen zusammenstellen – das hat ja mehr was von einem schlechten Schauspiel…

    Antworten
  180. Welche verbindungen bestehen zwischen http://www.select181.de und http://www.pulsamed.de/ ?
    Und zu http://www.medizintechnik-mueller.de/ ?

    http://www.select181.de führt zu http://www.pulsamed.de/seminartermine
    Rechts die Links, einer führt zu http://www.tumornet.de/
    DA wird es dann richtig wild. Mehr: http://transgallaxys.com/~kanzlerzwo/index.php?topic=7227.0
    .
    Es ist ein dichter Filz über mehrere Länder. Die Verbindungen führen nicht nur zur Giordano-Bruno-Stiftung, sondern auch in Universitäten. Dieser Filz erstickt echte Medizin. Es ist reiner Parasitismus. Und er lebt von Kranken.

    Antworten
  181. Hallo ama,
    du schreibst:

    Es ist eine Labormafia. Darüber wird seit mindestens acht Jahren berichtet. Wenn der hochgeschätzte Herr Michael Schmidt-Salomon JETZT erstaunt tut, wo war er die letzten Jahre, daß ihm die Unterwanderung der GBS entgangen sein sollte?

    Könntest du das vielleicht näher erläutern? Vielleicht meldest du dich im Forum an?
    Wäre interesant zu erfahren, wo seit über acht Jahren berichtet wurde, hätte man das mitkriegen können? Wieso hätte Herr Schmidt-Salomon das merken sollen?
    Wenn das tatsächlich mafiöse Strukturen sind, in denen da operiert wird, wäre es wichtig, da mal Licht ins Dunkel zu bringen.
    Maxi

    Antworten
  182. @ maxi und ama:

    Ja, Forum wäre besser!

    Einfach deshalb, weil es der Blog-Thematik nicht gerecht wird, hier die vermuteten Netzwerke im Hintergrund aufzurollen.

    Das kann man nun auch nicht ALLES M.Schmidt-Salomon und der GBS an die Backe heften.

    Ehrlich gesagt: ich habe diese PaläoPower- Vortragsgeschichte zunächst wegen des Eventdatum (01.04.) für einen Aprilscherz gehalten – weil es mir die Angelegenheit einer sich intellektuell und aufklärerisch gebenden Bewegung albern und unwürdig erschien! 😀

    Antworten
  183. Ich weiß, es fällt schwer, das zu glauben, aber die Welt hat schon existiert bevor die Heilige Dominatrix das TG-1 erschaffen hat. In dieser dunklen Zeit gab es sogar schon das Internet. 2001 gab es sogar ein Forum des Gesundheitsministeriums! Das Gesundheitsministerium gibt es noch, aber das Forum wurde ein Opfer der Mafia, der dort auf die Finger geklopft wurde. Hier ist eine kleine Mirror von wesentliche Beiträgen aus dieser Zeit:
    .
    http://ariplex.com/ama/ama_dial/ama_dial.htm
    .
    In der Natuheulpraktikerszene grassieren wellenartig immer neue Moden. Um 2000 herum war es „leaky gut“ und Candida war schon vorher ein Dauerbrenner. Labors wie Dr. Hauss und das des Artzes Spermezan sind um 2000 im Geschäft gewesen. Die Herren Hauss waren sehr geschickt und haben jedes jahr großen Treffen mit Vorträgen veranstaltet, zu denen ßrzte und Heilpraktiker als Vortragende eingeladen wurden.
    .

    All that ist an der ßrzteschaft nicht vorbeigegeangen. DIE war doch neben der Heilpraktikerszene der Lieferant mit den vielen Patienten.
    .
    Hier ein Rückblick:
    http://transgallaxys.com/~kanzlerzwo/index.php?topic=1520.0
    .
    Deutsches Medizinforum war Kampfarena. Medical Tribune, ßrzteblatt und andere schon damals publizierte Printmedien können an diesen Erscheinungen nicht schweigend vorbei gegangen sein. BMIB, die Firma von Gomez, ist seit rund zwanzig Jahren im Geschäft. Sowas hinterläßt tiefe Spuren auch bei den Fachgesellschaften. Internisten und Allergologen waren betroffen. Die deutliche Aussage der Allergologen in ihrer Leitlinie kam 2004 (oder 2005?). Bis die dahin kommen, sowas dauert Jahre. Das läßt sich zurückverfolgen.
    .
    Auch Bruker-Szene und Körnerfresserei ist von Labormafiosi benutzt worden. Fragt Herrn Pollmer. Der muß es wissen. Wenn der schon damals (oder damals noch) in der Bruker-Szene war, KANN ihm das nicht entgangen sein. UND er wird darüber zumindest geschrieben haben.
    .
    Die Labormafia ist schon 2000 dick im Geschäft gewesen UND es wurde berichtet. Zapft die Archive an!
    .
    Folgt den Spuren der Netzwerke. Beteiligte ßrzte und Heilpraktiker füllen ihr Portfolio und binden sich in Netzwerke ein, um über deren andere Mitglieder Frischfleisch und Karnevalsorden geliefert zu bekommen.
    .
    Ich sage es noch einmal: Wenn der hochgeschätzte Herr Schmidt-Salomon erst heute von dem Blödsinn erführe, den die hochgeschätzte frau Sabine Paul von sich gibt, so müßte er DENNOCH anders reagieren als er es tat. Sowohl er als auch die anderen aus der oberen Etage der Giordano-Bruno-Stiftung! Das gleiche Wagenburgdenken und Verbarrikadieren wie bei den Esottern, das ist ein Armutszeugnis erster Güte.
    .
    Wer so reagiert wie Schmidt-Salomon, zeigt, daß er in Wahrheit gar nichts begriffen hat, und daß alles, was er gesagt und geschrieben hat, ein jump on the bandwagon ist, um sich und seine Bücher zu verkaufen. Daß Evomed Evolution mißbrauchen, ist HAARGENAU die gleiche Methode.
    .
    Analysiert die Strategie! Es ist die immer gleiche: ein vorbesetztes Thema für sich nutzbringend umstricken. Sich wie ein Parasit injizieren, es aushöhlen und dann gut davon leben.
    .
    Giordano Bruno und Albert Einstein können sich nicht dagegen wehren, daß Name mißbraucht wird.
    .
    Wegen Sabine Paul ist Schmidt-Salomon aufgeflogen. Er ist nicht der letzte…
    .
    The avalanche has begun.

    Antworten
  184. @ama:
    Ich habe immer noch nicht begriffen, an welchen Stellen man etwas von der „Labor-Mafia“ hätte mitkriegen können. Du setzt links zum Transgallaxy-Forum, sieht aber nicht so aus, als ob dort viele Leute mitlesen, geschweige denn diskutieren. Also, bitte kläre uns auf, wieso ein normaler Bürger, Leser diverser Zeitungen, Fernsehgucker, Radiohörer davon hätte wissen können. Und warum wird Herr Schmidt-Salomon angegriffen, auch von tk, was soll das?
    Weißt du, ob es Veröffentlichungen in med. Fachzeitschriften gab? Du schreibst nur:

    Medical Tribune, ßrzteblatt und andere schon damals publizierte Printmedien können an diesen Erscheinungen nicht schweigend vorbei gegangen sein.

    Mit so einer Aussage kann ich irgendwie nichts anfangen.
    Viele Grüße
    Maxi

    Antworten
  185. @ Maxi:

    …bitte kläre uns auf, wieso ein normaler Bürger, Leser diverser Zeitungen, Fernsehgucker, Radiohörer davon hätte wissen können…

    Im SWR wurde zum Beispiel über die Angelegenheit berichtet:

    Allergie-Hysterien

    Scharlatane und Pseudowissenschaftler

    aus der Sendung vom Donnerstag, 23.9.2010 | 22.00 Uhr | SWR Fernsehen

    Fast ein Viertel der Deutschen gibt auf Befragung an, schon einmal allergisch auf ein Nahrungsmittel reagiert zu haben. Fachärzte für Allergologie jedoch gehen davon aus, dass nur etwa zwei bis drei Prozent der Bevölkerung eine echte Nahrungsmittelallergie hat. …

    …Der Kern der Allergologen-Kritik an solchen Tests lautet: Es gibt nicht genügend aussagekräftige, wissenschaftliche Studien, die einen Zusammenhang zwischen dem Vorkommen von IgG-Antikörpern und Krankheiten belegen.

    Ist der Test also totaler Unsinn?
    Wir fragen die Marketingleiterin eines der Hersteller-Unternehmen.

    Dr. Sabine Paul war an der Entwicklung eines der Tests beteiligt – dem „ImuPro“. Er wird weltweit erfolgreich vermarktet.

    Dr. Sabine Paul: „Da haben die Allergologen leider nicht den aktuellen wissenschaftlichen Stand. Es gibt inzwischen mehrere Studien, publizierte Studien in den anerkannten Fachjournalen, die das belegen. (…) Wenn Studien vorhanden sind, dann sollte man sie auch zur Kenntnis nehmen und nicht abstreiten, dass sie existieren.“
    Studien ohne Kontrollgruppen

    In der Tat gibt es Studien. Wir legen sie Dr. Kleine-Tebbe vor. Was sagt er dazu?

    „Bei den Studien sind häufig keine Kontrollgruppen untersucht worden und das ist ja eine häufige Kritik, dass es letztlich gar keine Betroffenen oder Personen gibt, die bei dem Test kein Ergebnis zeigen, also keine Antikörper – und man kann sich vorstellen, wenn ein Test immer positiv ausfällt, und bei allen Betroffenen positive Ergebnisse liefert, dass dann diese Ergebnisse auch nicht weiterhelfen können, weil dann wären ja theoretisch alle krank.“ …

    Nur Verdachtsmomente – aber keine Erkrankungen

    Wir sind überrascht. Offenbart sich also durch den Test bei unserem Testkandidaten eine bislang unentdeckte, ernsthafte Darmerkrankung? Oder ist alles nur Panikmache?

    Laut der IgG-Test-Befürworter liegt ein Verdachtsmoment vor, obwohl es keine Beschwerden gibt. Zumindest Dr. Kleine-Tebbe sieht keinen Anlass zur Besorgnis. Ihm stellen wir den Probanden und die Testergebnisse vor:

    „An für sich sind diese Ergebnisse diagnostisch wertlos, weil sie einem nicht weiterhelfen. Denn es sind ohnehin die Dinge, die Sie in der Vergangenheit gegessen haben, die aber bei Ihnen keine Rolle spielen, weil Sie ohnehin gesund sind. (…) Also insofern würde ich aufgrund dieser Ergebnisse empfehlen, Ihre Ernährung keinesfalls umzustellen.“ …

    http://www.swr.de/odysso/-/id=1046894/nid=1046894/did=6772052/uvhd68/index.html

    Dass Herr Schmidt-Salomon hier so scharf kritisiert wird, hat damit zu tun, dass er sich vorauseilend geäußert hat, ohne sich erst mal – wie es Aufgabe eines Vorstands wäre – selbst einen Überblick zu dem Sachverhalt zu verschaffen.

    Außerdem hat er absurder Weise behauptet, von Frau Pauls geschäftlichen Verbindungen nichts gewusst zu haben – siehe mein Kommentar #201:

    https://blog.psiram.com/?p=7446#comment-18208

    Antworten
  186. @ Maxi:

    Weitere Quellen:

    Zahlreiche Menschen haben den Verdacht, unter einer Allergie gegen bestimmte Nahrungsmittel wie zum Beispiel Nüsse oder Milch zu leiden.
    Um einem solchen Verdacht auf den Grund zu gehen, unterziehen sich viele Betroffene einem kostspieligen IgG-Test (Immunglobulin G Test).

    Auf einen solchen Allergietest sollte man jedoch lieber verzichten, denn verschiedene Allergologen raten von diesem Verfahren ab. So erklärt Jörg Kleine-Tebbe von der DGAKI(Deutsche Gesellschaft für Allergologie und Klinische Immunologie), dass die IgG- und IgG4-Antikörper, die mithilfe des Tests im Blut nachgewiesen werden, eine ganz normale Reaktion des Organismus auf bestimmte Bestandteile, die in Nahrungsmitteln vorkommen, sind…

    …Jörg Kleine-Tebbe hält deswegen die Durchführung eines IgG-Tests, um eine Lebensmittelallergie nachzuweisen, für sinnlose Geldverschwendung.

    „Die Anbieter ignorieren leider alle wissenschaftlichen Argumente“, klagt er. Die deutschen Experten sind sich dabei mit den europäischen und US-amerikanischen Allergologen-Verbänden einig.

    IgG-Antikörper sind eine normale Reaktion auf bestimmte Lebensmittelbestandteile und werden deshalb häufig nachgewiesen – eben auch bei gesunden Menschen, die dann völlig ungerechtfertigte Ernährungs-Einschränkungen auf sich nehmen. Rund zwanzig Prozent aller Deutschen vermuten bei sich eine Nahrungsmittel-Unverträglichkeit – der Markt ist also riesig. Aber nur bei zwei Prozent kann eine Allergie nachgewiesen werden…

    http://medicalobserver.com/news/2011081074/nahrungsmittel-unvertraeglichkeit-igg-allergie-test-ist-sinnlose-geldverschwendung

    und ausführlich auch:

    Nun warnen gleich fünf Allergologenverbände aus Deutschland, Österreich und der Schweiz vor den Tests. In einer Pressemitteilung schreiben sie, der Nachweis von IgG-Antikörpern sei zur Klärung von Nahrungsmittelunverträglichkeiten »sinnlos«.

    Das gelte auch für chronische Krankheiten und Beschwerden, deren Ursache in einer vermeintlichen Nahrungsmittelunverträglichkeit liege. Damit schließen sie sich einer Einschätzung an, die die European Academy of Allergology and Clinical Immunology (EAACI) 2008 im Fachjournal »Allergy« veröffentlichte (Doi: 10.1111/j.1398-9995.2008.01705.x).

    »Unsere Kritik richtet sich weniger gegen die analytische Methodik der Tests, sondern vielmehr gegen die unzulässige Interpretation der Ergebnisse«, sagt Privatdozent Dr. Jörg Kleine-Tebbe, niedergelassener Allergologe in Berlin, Vorstandsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Allergie und Klinische Immunologie (DGAKI) und Koordinator der deutschsprachigen wie auch der europäischen Stellungnahme, im Gespräch mit der PZ.

    »Denn der menschliche Körper reagiert beim Kontakt mit fremden Proteinen grundsätzlich mit der Bildung spezifischer IgG-Antikörper. Das ist völlig normal.« Somit zeige ein hoher IgG-Spiegel keine Nahrungsmittelunverträglichkeit an, sondern nur den vorangegangenen Konsum des entsprechenden Nahrungsmittels. …

    http://www.pharmazeutische-zeitung.de/index.php?id=30111

    In diesem Fall wird nicht der Test an sich als Fake kritisiert, sondern seine Unspezifizität.
    Im Falle der von Frau Pauls Firma Indago angebotenen „Nanopartikelanalysen“ ist die „Methode“ des Tests an sich schon aberwitzig.

    In beiden Fällen gilt jedoch: nicht nur mehrere hundert € zum Fenster rausgeworfen, sondern (besonders im Fall der „Stoffwechseltests“ )Gesundheitsschäden und Therapieverschleppung riskiert.

    …Doch schädigten IgG-Tests ihre Anwender nicht nur finanziell. »Die Ergebnisse dienen häufig als Begründung für medizinisch ungerechtfertigte, einschneidende Diäten, die die Lebensqualität einschränken und möglicherweise sogar zu Fehl- und Mangelernährungen führen.«

    Mitunter werde zudem aufgrund der Tests die eigentliche Diagnose und Therapie von Allergien und anderen Krankheiten verschleppt. Deshalb fordert Kleine-Tebbe alle Heilberufler auf, ihren Patienten von den Tests abzuraten.

    »Bislang werden sie häufig von Heilpraktikern und manchmal von Ärzten aktiv empfohlen – wofür die Herstellerfirmen möglicherweise Geld zahlen.« Auch Apotheker bekommen seiner Kenntnis nach mitunter solche Angebote…

    Antworten
  187. @ Ponder

    a) Sie haben weiter oben gemeint, ich hätte aufgrund der Angaben zu Sabine Paul auf der gbs-Website wissen müssen, dass sie bei Evomed engagiert ist. Nun, ich habe – und ich hoffe, das kann man nachvollziehen – nicht die kompletten Lebensläufe unserer über 50 Beiräte im Kopf. Die Beiratsseiten wurden von Mitarbeitern der Stiftung erstellt. Tatsächlich habe ich von Evomed und den hier kritisierten Tests VOR dieser Diskussion auf Esowatch nie etwas gehört. Grund: Evomed & Co. spielten innerhalb der Stiftung nie eine Rolle, auch nicht in dem Vortrag, den Sabine Paul in Oberwesel gehalten hat.

    b) Ich verstehe nicht, inwiefern unsere (m.E. sehr berechtigte) Kritik am Behindertenbeauftragten der Bundesregierung, der als radikaler Abtreibungsgegner Grußworte zur Fundamentalistendemo „Marsch für das Leben“ beisteuert, irgendetwas mit der hier stattfindenden Diskussion zu tun hat. Wer sich über die wahren Gründe für unsere Kritik am Behindertenbeauftragten interessiert, findet dazu hinreichend Informationen auf der gbs-Website.

    c) Ich habe (da es nun einmal der Wahrheit entspricht) zugegeben, keine Ahnung von den hier kritisierten Verfahren der Firma Evomed zu haben, das heißt allerdings nicht, dass ich über AD(H)S nichts wüsste. Tatsächlich habe ich mehrere Jahre lang Lehrveranstaltungen zum Thema „Entwicklungsstörungen und abweichendes Verhalten im Kinder- und Jugendalter“ abgehalten, wo auch AD(H)S behandelt wurde. Von daher verstehe ich Ihre Kritik an notorischen Ritalin-Verächtern nur zu gut. (Interessanterweise wurde die Anti-Ritalin-Hysterie in Deutschland nicht zuletzt auch von Scientology-Unterorganisationen entfacht – Hubbard hatte die Psychiater ja ohnehin im Verdacht, mit dem dunklen Widersacher Xenu zusammenzuarbeiten). Ich hatte daher – wie ich zugeben muss – selbst ein Unwohlgefühl, als ich die Ankündigung des Vortrags von Sabine Paul las – aber ich wurde in Oberwesel positiv überrascht. Mit den naiven, esoterischen Konzepten einer „Steinzeitdiät“, wie sie hier auf Esowatch beschrieben werden, hatte der Vortrag von Sabine Paul wirklich nichts zu tun. Dafür lege ich meine Hand ins Feuer. Für die Verfahren von Evomed (die, wie gesagt, in keiner Verbindung zur Stiftung stehen) kann ich das nicht tun. Da ich mich in dieser Materie nicht gut genug auskenne, um beurteilen zu können, ob es sich hierbei um „Humbug“ oder gar „Abzocke“ handelt, werden wir das Urteil Fachwissenschaftlern überlassen. Ob das dann Konsequenzen für die Stiftung hat, werden wir sehen. Wir werden das alle sorgfältig prüfen. Für übereilte Reaktionen, wie sie hier teils mit erstaunlicher Heftigkeit gefordert werden, sehe ich keine Veranlassung.

    Antworten
  188. Apologetische Sülze.

    Herr Schmidt-Salomon soll SEINE EIGENEN WORTE lesen. Die waren es, die es hier so haben hochkochen lassen, SEINE EIGENE UNANGEMESSENE Reaktion.

    Antworten
  189. Ich finde die Antworten von Herrn Michael Schmidt-Salomon grundsätzlich gut und insgesamt auch sehr schlüssig. Wollte ich nur mal so in den Raum werfen.

    Antworten
  190. Schlüssig? In welcher Hinsicht?

    Anstatt sich die voliegenden und für Jedermann SICHTBAREN Beweise anzusehen hat er Wagenburg gespielt. Dabei ist die Last der Beweise so erdrückend, daß man sich schon blind stellen muß um die nicht zu sehen.

    Antworten
  191. Da ich mich in dieser Materie nicht gut genug auskenne, um beurteilen zu können, ob es sich hierbei um “Humbug” oder gar “Abzocke” handelt, werden wir das Urteil Fachwissenschaftlern überlassen. Ob das dann Konsequenzen für die Stiftung hat, werden wir sehen. Wir werden das alle sorgfältig prüfen.

    Ja, wir werden sehen. Ansonsten danke für Ihren Kommentar.

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  192. @ama: Ich finde es von MSS ehrenwert, hier überhaupt nochmal zu antworten und recht vernünftig zu argumentieren. Es ist nicht konstruktiv, hier die Diskussion mit absoluten Positionen abwürgen zu wollen.

    Antworten
  193. @Groucho
    Dem kann ich nur zustimmen.

    Ich finde es wirklich gut, dass sich Michael Schmidt-Salomon hier zu Wort meldet und anscheinend durchaus an einer sachlichen Diskussion interessiert ist.

    Ich kann die Kritik durchaus nachvollziehen, aber ich denke, es wäre besser, sie sachlicher zu äußern und so zu ermöglichen, die Diskussion fortzusetzen statt sie abzuwürgen.

    Antworten
  194. @ama
    Ganz einfach.
    Für mich ist die Erklärung schlüssig, warum Frau Paul einerseits eingeladen wurde und andererseits niemand beim Vortrag etwas aufgefallen ist. Ich bin sicher, Frau Paul war in der Lage ihr Material entsprechend zu formulieren. Es macht durchaus einen Unterschied vor wem man spricht. Wenn man ein Publikum wie die GBS hat, ist man sicher vorsichtiger.

    Wäre der Auftritt bei einem Wald und Wiesenverein gewesen, wäre er auch kaum nennenswert gewesen und wir hätten nicht darüber gebloggt. Umgekehrt allein durch die Präsenz und Antworten zeigt die GBS, dass es für sie ebenfalls ein Thema ist und nicht einfach ignoriert wird.

    Wie die GBS in der Zukunft reagiert und agiert, wird hier im Thread kaum geklärt werden. Das muss sie für sich selbst entscheiden. Wenn aus diesem Thread Gesprächsstoff entsteht um das eigene Profil zu schärfen und die eigene Position klarer zu definieren: Gut.

    Antworten
  195. ERSTENS

    Die GBS ist nicht Frau Sabine Paul und sie ist nicht Herr Michael Schmidt-Salomon. Aber sie hängt an Michael Schmidt Salomon. Und Frau Sabine Paul ist im Beirat der GBS, hat also, das darf man annehmen, Einfluß.

    ZWEITENS

    Die Frage nach Wald und Wiese ist leicht beantwortet: Hier ist Wald und Wiese.

    Die in Politikermanier ausgegebenen Statements von Herrn Schmidt-Salomon sind IN SICH schlüssig. Wie schön. Ist das denn nicht der SINN von Politikergeschwätz, IN SICH schlüssig zu sein!?

    DRITTENS

    Es sind gerade die nichtssagenden und apologetischen Statements des hochgeschätzten Herrn Michael Schmidt Salomon, die das Faß zum Überlaufen bringen. Einerseits, wie schon geschrieben, weiß er und weiß er nichts, was sie macht, weiß er und weiß nicht etwas über ADHS. Andererseits bürstet er Kritik an der hochgeschätzten Frau Sabine Paul ab, wald- und wiesenmäßig. Hätte er sich in einer Pressekonferenz anders verhalten? Oh, Entschuldigung, Journalisten sind ja auch Wald und Wiese.

    Tatsache ist, daß hier mehr Fachwissen und Erfahrung vorhanden ist, sowohl Allergien betreffend, als auch AHDS betrefend, als auch die Methoden der Labormafia betreffend, als auch die Methoden der Esoteriker betreffend als an vielen anderen Stellen. Hier ist eine FACHarena, auch wenn die Avatare keinen weißen Kittel und kein Stethoskop tragen, nicht Professor und Doktor heißen. Hier sind mehr als eintausend Jahre Fachkompetenz versammelt. Was ist dagegen ein Herr Schmidt-Salomon!?

    VIERTENS

    Herr Schmidt-Salomon hat Gelegenheit gehabt, die vorgelegten Beweise zu lesen.

    Wenn die GBS, wie eingangs geschrieben, an Herrn Michael Schmidt-Salomon hängt, ist das deren Problem. Und es ist nicht ihr einziges, denn da sind noch andere Beiräte… Hat Herrr Schmidt Salomon auch zu denen nichts gelesen und weiß von nichts?

    FÜNFTENS

    Atheismus ist eine Sache, gefühlsduseliger und endlos endlose Bücher füllender Humanismusplüsch eine andere. Der Plüsch mag sich in einem Verein wohl fühlen, zum Atheismus bedarf es nur eines funktionsfähigen Gehirns.

    Der Verein hat Hausaufgaben zu machen.

    Antworten
  196. @ ama:

    Es ist gut möglich, dass „ein Herr Schmidt-Salomon“ rein gar nichts ist im Vergleich zu „mehr als eintausend Jahre Fachkompetenz“ in diesem Forum. Jedenfalls halte ich mich keineswegs für ein allwissendes Wesen und bin daher gerne bereit, mich eines Besseren belehren zu lassen.

    Da dies sicherlich auch für die Besucherinnen und Besucher unserer Website gilt, haben wir die hier kritisierte Ankündigung der Veranstaltung mit Sabine Paul mit einem Nachtrag (inkl. Link auf dieses Forum) versehen:

    „Nachtrag (April 2012):

    Die oben angekündigte Veranstaltung mit Sabine Paul löste auf EsoWatch eine kritische Debatte aus. Wer sich für das Thema interessiert, kann die Pro- und Contra-Argumente hier nachverfolgen.“

    siehe: http://www.giordano-bruno-stiftung.de/meldung/palaeopower-evolutionaere-ernaehrung-gesundheit

    Mit freundlichen Grüßen
    MSS

    Antworten
    • Herr Schmidt-Salomon:
      Ich möchte an dieser Stelle auf den Esowatch-Disclaimer verweisen:
      „Foreneinträge sind private Meinungen der Forenmitglieder und entsprechen nicht unbedingt der Auffassung von Esowatch“

      Antworten
  197. Der Rettungsring ist nicht die „Neutralität“, sondern die klare Entscheidung.

    Bei der Wahl zwischen Anker und Schiffsplanke zum Anklammern ist die Wahl des dazwischen liegenden Wassers ebenso wenig eine rettende Lösung wie der Griff nach dem Anker.

    Antworten
  198. ama :
    Der Rettungsring ist nicht die “Neutralität”, sondern die klare Entscheidung.

    Dann lass ihnen doch die Zeit, da eine Entscheidung zu treffen. MSS ist doch nicht der Diktator der GBS (wenn überhaupt, das wäre das Steffens). Und dass er sich als Pädagoge/Philosoph nicht als kompetent ansieht, einer Biologin mal schnell unwissenschaftliches Arbeiten zu unterstellen, ist doch irgendwie nachvollziehbar.

    Mal sehen, was da noch kommt. Meiner bescheidenen Meinung nach sollte sich die GBS von Paul trennen. Der Sumpf in dem sie seit Jahren tätig ist ist schlicht kriminell.

    Eine andere, weitergehende und grundsätzliche Frage ist, wann die GBS mal gedenkt, an ihre eigene Ideologie ähnlich kritisch heranzugehen wie an die religiösen Ideologien. Solange da alles, wo Evolution oder Religionskritik drauf steht, als irgendwie wissenschaftlich und aufklärerisch einsortiert wird, kann ich den Verein nicht sonderlich ernst nehmen. Da kommt dann so was bei raus wie Pauls Ernährungsideologie, MSS‘ „evolutionäre Ethik“ oder Junkers „Islamkritik“ vom rechten Rand. Oder die distanzlose Verehrung von Leuten wie Deschner und Singer, die beide gerade aus humanistischer, dem Menschen verpflichteter Sicht äusserst problematische Positionen vertreten.

    Antworten
  199. Berliner :

    ama :
    Der Rettungsring ist nicht die “Neutralität”, sondern die klare Entscheidung.

    Dann lass ihnen doch die Zeit, da eine Entscheidung zu treffen. MSS ist doch nicht der Diktator der GBS (wenn überhaupt, das wäre das Steffens). Und dass er sich als Pädagoge/Philosoph nicht als kompetent ansieht, einer Biologin mal schnell unwissenschaftliches Arbeiten zu unterstellen, ist doch irgendwie nachvollziehbar.
    Mal sehen, was da noch kommt. Meiner bescheidenen Meinung nach sollte sich die GBS von Paul trennen. Der Sumpf in dem sie seit Jahren tätig ist ist schlicht kriminell.
    Eine andere, weitergehende und grundsätzliche Frage ist, wann die GBS mal gedenkt, an ihre eigene Ideologie ähnlich kritisch heranzugehen wie an die religiösen Ideologien. Solange da alles, wo Evolution oder Religionskritik drauf steht, als irgendwie wissenschaftlich und aufklärerisch einsortiert wird, kann ich den Verein nicht sonderlich ernst nehmen. Da kommt dann so was bei raus wie Pauls Ernährungsideologie, MSS’ “evolutionäre Ethik” oder Junkers “Islamkritik” vom rechten Rand. Oder die distanzlose Verehrung von Leuten wie Deschner und Singer, die beide gerade aus humanistischer, dem Menschen verpflichteter Sicht äusserst problematische Positionen vertreten.

    RICHTIG! Die Masche, sich einfach „evolutionär“ auf die Fahne zu schreiben und damit bei der GBS zu infiltrieren, dieser Etikettenschwindel DARF ncht hingenommen werden. Außerdem ist Evolution keine Sache der Phlosophie, sondern der Wissenschaft. Philosophen sollten sich da ganz weit raushalten.

    Vor allem Humanismus hat in der Evolution gar nichts zu suchen. Evolution heißt: „Kampf umd Überleben. Fressen und gefressen werden.“ Das ist nicht schön, aber das können wir uns nicht aussuchen, weil diese Welt nun einmal so ist. Man kann auch nicht hingehen und allen fleischfressenden Tieren plötzlich Fleisch verbieten, weil irgendwelche Humanismusdusler es vorziehen Pflanzen für ihren Stoffwechelnachschub zu ermorden.

    Der Mensch ist Teil der Natur, nicht umgekehrt!

    Antworten
  200. Das genetische Profil der Jäger und Sammler hat im Vergleich zu dem der Bauern nicht bis heute überlebt. Ihre Erbgutinformationen waren laut Studie zwar mit denen von Finnen vergleichbar. Die Forscher konnten die DNA aber keiner nordeuropäischen Gruppe genau zuordnen. „Das spricht dafür, dass es das genetische Profil der Jäger und Sammler unter modernen Menschen gar nicht mehr gibt“, erklären die Autoren.

    http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,829863,00.html

    Antworten
  201. Keine Ahnung ob die GBS etwas unternimmt. Vielleicht (wahrscheinlich) erfahren wir das nie. Aber eventuell wird wenigstens ein bisschen innerhalb der GBS darüber geredet.
    Es ist ja immerhin schon ein Schritt, wenn sich die GBS überhaupt klar darüber ist, dass dieses Thema ein Problem ist. Man kann nur hoffen, dass eine Art Problembewusstsein geschaffen wurde.

    Hier noch ein Artikel des stern: http://www.stern.de/ernaehrung/aktuelles/ernaehrung-und-steinzeit-warum-wir-noch-ein-bisschen-neandertaler-sind-1826775.html

    Antworten
  202. Gibt es inzwischen Neuigkeiten, ob die Funktionsträger der GBS sich aktiv und transparent um eine Aufarbeitung der Vorfälle bemühen?

    Eine aktuelle Durchsicht der Beiräte-Liste zeigt weiterhin unverändert die Profile von Sabine Paul und Thomas Junker.

    Sollte da Psiram ggfs noch mal nachhaken?

    Antworten
  203. Haben Sie es satt, von Politikern, Religionsführern, Wirtschaftsweisen, Medienleuten Jahr für Jahr, Monat für Monat, Woche für Woche, Tag für Tag die ewig gleichen inhaltsleeren, nichtssagenden  Phrasen zu hören? Dreht sich Ihnen der Magen um, wenn Sie mit ansehen müssen, wie diese angeblich so intelligente Spezies jeder noch so kruden  Wahnidee nachläuft? Dann helfen Sie mit, unsere Politiker, Unternehmer, Banker, Journalisten, Lehrer und Prediger aus den dummen Zwängen dummer Systeme zu befreien!

    Antworten
  204. @Sabine Paul

    Dass die Ernährung für die Ausprägung von ADHS eine Rolle spielt, wurde schon sehr lange vermutet. Verdächtigt wurde u.a. Schokolade und diverse Zusatzstoffe.

    Beim ADHS Research Center in Eindhoven wurde das nun näher untersucht und man hat herausgefunden, dass eine spezielle Diät die Symptome von ADHS sehr wohl positiv beeinflusst, z.T. sogar besser als Medikamente:
    [url]http://www.dradio.de/dlf/sendungen/forschak/1430292/[/url]

    Durch die intensive Beschäftigung mit dem Thema und Gespräche mit Betroffenen habe ich die Vermutung, dass es nicht bestimmte Nahrungsmittel sind, die dafür verantwortlich sind, sondern mit dem Histaminspiegel im Körper zusammenhängt. Betroffene klagen über viele verschiedene Beschwerden, die meist als Allergien fehlinterpretiert werden (Asthma, Haustausschlag, Verdauungsstörungen, Migräne), ohne dass eine Allergie vorliegen muss.

    Diese Beschwerden lassen sich meist durch eine histaminarme Ernährung und bestimmte Antikistaminika bessern.

    Dabei besteht die Diät bei Histaminintoleranz darin, histaminreiche Lebensmittel (z.B. Tomaten, Erdbeeren, reifen Käse, best. Nüsse, Vergorenes, lange Gelagertes, Alkohol, …) zu meiden. Daneben gibt es Stoffe, die die Histaminausschüttung im Körper fördern (Geschmacksverstärker Glutamat, Acetylsalicylsäure (Aspirin), …) oder die Histamin abbauenden Enzyme (z.B. Diaminoxidase) beeinträchtigen und dadurch zu einem relativen Histaminüberschuss im Körper führen und deshalb ebenso zu meiden sind.

    Kakao enthält Tyramin, das wie Histamin ein biogenes Amin ist, und kann bei empfindlichen Personen z.B Migräne auslösen.
    Und Schokolade enthält bekanntlich Kakao.

    Histamin ist ein Hormon und Neurotransmitter und spielt eine zentrale Rolle bei allergischen Reaktionen und ist an der Abwehr körperfremder Stoffe (Immunsystem) beteiligt.
    In höheren Dosen wirkt es toxisch, z.B. ist eine Fischvergiftung im eigentlichen Sinne eine Histaminvergiftung, und somit potenziell tödlich.

    Da es im gesamten Körper Histaminrezeptoren (H1-, H2-, H3-, H4-) gibt, wird verständlich, dass es bei einem Überschuss auch im gesamten Körper zu Symptomen kommen kann.

    Auch im zentralen Nervensystem spielt es eine wichtige Rolle. Die Aktivierung von H3-Rezeptoren im Gehirn kann zu einer Verminderung der Acetylcholin-, Dopamin-, Norephedrin- und Serotoninaktivität führen , aber auch zu einer erhöhten Aktivität der o.g. Neurtransmitter.

    Ich vermute daher, dass Histamin eine wichtige Rolle bei der Ausprägung von ADHS spielt und man durch eine histaminarme Diät eine deutliche Besserung der ADHS-Symptomatik erreichen kann.

    Inwieweit eine Paläo-Diät histaminarm ist, müsste man ggf. untersuchen, frisches Fleisch ist z.B. histaminarm, ebenso Getreide und die meisten Früchte. Von daher mag sie viell. der falsche Ansatz sein, aber trotzdem zu einigen Verbesserungen auch bei ADHS führen.

    Antworten
  205. @ saxxon:

    Das klingt verdächtig nach einer bestimmten Lancet-Studie, über die jeder Kundige den Kopf schüttelt, weil dort auch IgG-Testungen zum Nachweis auf Nahrungsmittelunverträglichkeiten verwendet wurden:

    http://www.thelancet.com/journals/lancet/article/PIIS0140-6736%2810%2962227-1/abstract

    Interpretation
    A strictly supervised restricted elimination diet is a valuable instrument to assess whether ADHD is induced by food. The prescription of diets on the basis of IgG blood tests should be discouraged.

    Die Formulierung „whether ADHD is induced by food“ ist an sich schon fragwürdig, man müsste korrekter von „complication“ oder „aggravation“ sprechen.

    Siehe dazu auch

    http://www.thelancet.com/journals/lancet/article/PIIS0140-6736%2811%2960133-5/fulltext

    Diagnosing food sensitivity is complex, can take several weeks, and can be burdensome for families to implement. The restricted diet can be tried for 2—5 weeks.3, 8 If there is benefit, the restricted foods can be added back weekly, one food component at a time, to identify the problem foods to be excluded from a less restrictive permanent diet. In my opinion, a stringent elimination diet should not continue for more than 5 weeks without obvious benefit because of the time, effort, and resources required to implement the restricted diet and because long-term effects of dietary elimination on the child’s nutritional status are not known.

    Zu der o.g. Lancet-Studie gab es eine lebhafte Diskussion bei Lancet.
    Natürlich können Nahrungsmittelunverträglichkeiten die Symptome einer ADHS verstärken, da die Kinder ohnehin heftiger auf alle möglichen Reize und Irritationen reagieren.
    Einen von Frau Paul propagierten direkten kausalen Einfluss ihrer PaläoPower-Diät auf das Störungsbild hat diese Studie aber nicht bewiesen.

    Antworten
  206. @Ponder

    Gut möglich, dass auf die bei The Lancet beschriebene Studie verwiesen wurde. Allerdings steht unter „Interpretation“ in der Zusammenfassung:

    „The prescription of diets on the basis of IgG blood tests should be discouraged.“
    (Die Verschreibung von Diäten auf der Grundlage von IgG Bluttests sollte abgeraten werden.)

    Also klar ein kritisches Fazit.

    Aber ich spreche auch nicht davon, dass eine Diät aufgrund von IgG-Tests erfolgen sollte.

    Eine histaminarme Diät bedeutet, dass Nahrungsmittel gemieden werden sollten, die besonders viel Histamin enthalten bzw. die Histaminausschüttung im Körper fördern oder die Bildung der histaminabbauenden Enzyme behindern.
    Es gibt kaum ein Nahrungsmittel, dass diese Bedingungen erfüllt, besonders schwierig wird es zudem dadurch, dass der Gehalt an Histamin bei dem gleichen Lebensmittel starken Schwankungen unterworfen sein kann bzw. durch die Dauer der Lagerung sukzessive anteigt.
    Weiter erschwert wird die Suche nach den Ursachen dadurch, dass eine individuelle – auch von der „Tagesform“ abhängige – Menge Histamin durchaus toleriert wird. Vergleichbar mit einem verschlossenen Regenfass, dessen Füllstand man nicht kennt: eine bestimmte Menge Wasser passt noch hinein, doch wenn es voll ist, läuft es über, das heisst, dann beginnen die Symtome.

    Man wird also, solange man nach bestimmten Lebensmittel sucht, nichts finden, sondern man müsste eine Eliminationsdiät machen und dann mit stark histaminhaltigen Lebensmitteln einen Provokationstest machen.

    Antworten
  207. @ saxxon:

    Das wird jetzt aber komplett off-topic, denn eine fragliche Histaminunverträglichkeit spielt im Zusammenhang mit den von Frau Paul angepriesenen Labortests überhaupt keine Rolle und soll hier auch nicht weiter erörtert werden.

    Strenge Eliminationsdiäten sind bei Kindern generell ein Problem (der Compliance), und es müssen schon sehr gute Gründe vorliegen, einem Kind so etwas zuzumuten.

    Antworten

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