Vogelgrippe in Mexiko: 2.500.000 Hühner vernichtet

Das Landwirtschaftsministerium in Mexiko gab bekannt, dass 2,5 Millionen Hühner getötet werden mussten, um eine Epidemie der Vogelgrippe in den Griff zu bekommen. 148 Geflügelfarmen wurden untersucht, bei 31 hatte man positive, bei 34 negative Ergebnisse bei den Tests auf den Stamm H7N3 (und wer sich wundert, was diese Nomenklatur eigentlich heißen soll, hier ein schöner Artikel dazu). Die Daten der restlichen 83 Farmen sind noch nicht bekannt.

Mexiko hat bereits 1 Million Einheiten an Impfstoffen aus Pakistan importiert und es ist geplant, weitere 80 Millionen Impfeinheiten zu produzieren, um einer Epidemie vorzubeugen. Im Dezember des letzten Jahres hatten wir ja von einem ähnlichen, wenn auch ungleich kleineren Vorfall in Hongkong berichtet.

Was sagt uns das? Die Staaten, die Gesundheitsämter haben Angst. Die Schweinegrippe war zwar nicht so schlimm wie initial befürchtet, aber das heißt nicht, dass ein Grippevirus eines Tieres nicht absolut tödlich sein kann. Nur wenige Mutationen sind notwendig, um aus einem „harmlosen“ Stamm einen mörderischen zu machen. Wie schon Zoon Politikum und Weitergen auf den Scienceblogs berichteten, wurde am sehr gefährlichen Stamm H5N1 gezeigt, dass es nur 10 Generationen dauerte, bis das Virus in eine Form mutierte, die durch die Luft übertragen werden kann (Tröpfcheninfektion) und damit hochansteckend wurde.

Würde ein Vogelgrippevirus mit hohem Ansteckungspotential auf den Menschen übergreifen, schätzt man, dass zwei bis sieben Millionen Todesopfer die Folge wären. Die Spanische Grippe war solcher Fall, der zu 50 Millionen Toten führte. Die Medizin ist heute besser und wir können durch diverse Maßnahmen die Opferzahlen niedriger halten, aber es gibt keine wirkliche Behandlung der Grippe. Und das Schlimme ist: sollte die Vogelgrippe übergreifen, gäbe es im ersten Moment keinen passenden Impfstoff. Dieser müsste erst produziert werden.

2,5 Millionen Hühner. Und womöglich noch mehr, wenn weitere Farmen getestet werden. Das kostet ein Vermögen. Für 2,5 Millionen Brathendl kann man eine Menge Impfstoff kaufen. Vorfälle wie dieser zeigen: Gedanken an eine Verschwörungstheorie oder ähnliches, die in vielerlei Form zum Thema Pharmamafia, Impfung und Schweinegrippe verbreitet werden, sind absurd. Kosten und Aufwand für die Vernichtung von Millionen von Hühnern sind viel zu hoch, als dass sich das durchsetzen ließe.

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