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Artikel Tagged ‘Andrea Rossi’

E-Cat, Andrea Rossi, Forbes und eine ArXiv Publikation

27. Mai 2013 20 Kommentare

Man muss es Andrea Rossi lassen, er ist in seinem Metier ein echter Könner. Man muss schon sehr geschickt sein, wenn man es schafft, ein Luftschloss mehr als zwei Jahre am Köcheln zu halten. Mal wieder hat das Forbes Magazin über seinen E-Cat berichtet.

Begründet wird der neue Artikel damit, dass es jetzt einen angeblich unabhängigen Test des E-Cat und eine auf ArXiv publizierte Arbeit mit dem Titel „Indication of anomalous heat energy production in a reactor device“ gibt. Und damit ist ja jetzt alles gleich viel besser. Eine Publikation auf ArXiv ist jedem möglich, es gibt nur eine gewisse Spam-Prüfung. Rossi hatte vorab angekündigt, dass der Artikel in einem renommierten Magazin erscheinen solle und nur bei Ablehnung auf ArXiv veröffentlicht werde.

Der Autor des Artikels hat übrigens in den Kommentaren soviel Kritik bekommen, dass er sich genötigt sah, dazu Stellung zu nehmen. Er verteidigt seinen Artikel, indem er einen komplett unwichtigen Punkt aus den Kommentaren herauspickt und zerreißt, wohl um die „Absurdität“ der Beschwerden zu demonstrieren. Sein wichtigstes Argument ist aber, dass er nicht glauben kann, dass sämtliche Mitautoren der Arbeit alle mit Rossi unter einer Decke stecken und einen Test gefälscht haben.

Was der Forbes-Autor dabei allerdings geflissentlich übersieht ist, dass es eben schon wieder keinen unabhängigen Test gab. Die in der Arbeit erwähnten Personen waren nur bei einer weiteren Demonstration von Rossi anwesend. Die Demonstration reiht sich im Wesentlichen in die bisherige Reihe zweifelhafter Tests ein, die Rossi so viel Kritik eingetragen haben. Man sollte doch meinen, dass man die gefühlt Einundelfzigste Demonstration so gestalten kann, dass Kritiker nichts zu meckern haben. Zumindest dann, wenn man nichts zu verbergen hat … Mehr…

Ratten verlassen das Phantasie-Fusionsschiff

20. Januar 2013 7 Kommentare

Mit dem neuen Jahr gibt es auch wieder Neuigkeiten zum zwielichtigen Erfinder Andrea Rossi und seinem phantastischen E-Cat-Fusionsreaktor. Erinnern wir uns: Rossi ist ein umtriebiger italienischer Geschäftsmann, der in der Vergangenheit mit dem Petroldragon-Skandal, illegalem Goldschmuggel und Verhaftungen auf sich aufmerksam machte.

Er hinterließ nach seinem Petroldragon-Omar-Konkurs (eine Art Pyrolyse-Projekt, wie es auch König Peter Fitzek vorantreibt) in der Nähe von Mailand verseuchte Grundstücke, die auf Kosten der Steuerzahler saniert werden mussten. Er besitzt einen italienischen Abschluss in Philosophie, kaufte sich aber einen falschen amerikanischen Ingenieurstitel einer bekannten Titelmühle dazu. Zwischendurch verkaufte er thermoelektrische Elemente mit Wunderwirkungsgraden, die sich dann bei Tests allerdings als völlig durchschnittlich herausstellten.

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Andrea Rossi lehnt 1 Million Dollar für einen E-Cat Beweis ab

17. Februar 2012 14 Kommentare

Andrea Rossi, der ja angeblich einen Reaktor auf Basis kalter Fusion erfunden hat und theoretisch schon seit Monaten ausliefert (zumindest hat er dies immer wieder versprochen), erhielt jetzt ein Angebot von dem australischen Millionär Dick Smith. Dieser bietet Rossi 1 Million Dollar.

Dick Smith ist ein in Australien sehr bekannter Großunternehmer, Hobbyflieger und Skeptiker, der in vielen Bereichen aktiv ist; so ist er u.a. Gründungsmitglied der Australian Skeptics und hat sich z.B. schon zusammen mit James Randi die Wünschelrutengeher vorgenommen.

Dick Smith bietet Andrea Rossi nun 1 Million US-Dollar an. Aber Andrea Rossi schlägt aus. Er will das Geld nicht. Dabei gibt es keine wie auch immer gearteten Bedingungen; Dick Smith will keinen Anteil an der Erfindung, er will noch nicht einmal wissen, wie sie funktioniert. Nichts dergleichen.

Er möchte Rossi nur die Gelegenheit geben, der Welt und den Skeptikern ein für alle Mal zu beweisen, dass sein Reaktor funktioniert. Dick Smith wird im Gegenzug für sein Geld die Genugtuung erhalten, dass einige der größten Probleme der Welt schlagartig gelöst werden. Saubere, billige Energie, völlig gefahrlos, für jeden, überall. Rossi wird dann mit Sicherheit den mehr als verdienten Nobelpreis erhalten und die ganze Welt wird ihn mit Aufmerksamkeit überschütten.

Dazu ist es natürlich notwendig, dass das E-Cat unabhängig getestet wird. Die Idee ist, die Demonstration vom 29. März 2011 zu wiederholen, allerdings in Anwesenheit von Smith und einer weiteren Person, die den Test prüft und die Genauigkeit der Messergebnisse bescheinigt, auf dass kein Zweifel daran bleibe, dass das Gerät funktioniert.

Aber Rossi will nicht. Er bezeichnete das Angebot als Clownerei und lehnt es kategorisch ab, sein E-Cat zu demonstrieren und testen zu lassen. Bis Ende des Jahres (Zur Klarstellung: da diese Ankündigungen schon früher erfolgten, soll in diesem Jahr „Ende 2012“ gemeint sein, letztes Jahr war es ja noch „Ende 2011“) werde das Gerät auf dem Markt sein, dann könne sich Smith so viele E-Cats kaufen und testen, wie er wolle!

Rossi verzichtet genügsam auf die größere Summe und es ist ihm statt dessen viel lieber, wenn man ihm den wahrlich schlichteren Betrag von Euro 100.000 überweist. Damit erhält man zukünftige Vertriebsrechte für den E-Cat Reaktor. Rechnungsersteller ist die Leonardo Corp., die ihrerseits sparsam in einem Apartment im fünften Stock eines Wohnhauses sitzt und insgesamt so kostenbewusst ist, dass sie die Fabrikationsgebäude, in denen die bereits beworbenen E-Cats produziert werden, noch gar nicht bauen ließ. Angesichts so nachhaltig demonstrierter Bescheidenheit allenthalben können nur sehr hartgesottene Menschen keine Rührung fühlen.

Man kann es Rossi auch nicht verdenken, dass er Dick Smith nicht so mag, schließlich sind diese australischen Skeptiker verdammt unangenehme Leute. Einer von ihnen, der Ingenieur Ian Bryce, hat doch glatt spekuliert, dass man das E-Cat sehr leicht faken kann: Man brauche doch nur die Schutzleitung (Erdung) an die Phase der Stromzufuhr hängen und diese Leitung mit den Heizgeräten verbinden (siehe Diagramm). Damit würden die Messgeräte einfach umgangen, da es ja normalerweise sinnlos ist die Schutzleitung zu messen. Viel einfacher als alle bisherigen Erklärungen, die auch schon diverse Probleme angemerkt haben. Aber natürlich wäre ein solches Vorgehen ganz klarer Betrug. Wie können diese Leute nur so etwas implizieren?

Nun, Herr Rossi will nicht, dass Leute, die solche Ideen aushecken, seinem Gerät zu nahe kommen. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.

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