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Artikel Tagged ‘Barbara Rütting’

Forelle grün

23. September 2009 16 Kommentare

Manchmal ist das Wohl Vieler wichtiger als das Wohl eines Einzelnen. Das wusste schon Mr. Spock. Hier und heute ist es das (Un-)Wohl eines Fisches, eigenhändig geschlachtet von Renate Künast, das das Wohl Vieler beförderte, nämlich der Grünen. Das der Partei (vielleicht, hoffentlich!) und das so manchen Wählers von „Die Grünen“. Dieser unglückliche Fisch, dem ein würdiges Begräbnis in Mandelbutter zu wünschen ist, führte dazu, dass die ehemalige Alterspräsidentin der Grünen im Bayerischen Landtag, Barbara Rütting, nun erneut aus der Partei austrat. Das ist nämlich nicht das erste Mal. Sie trat schon einmal aus weniger bizarren Gründen aus. Nun ist der Abschied – das ist zumindest für die Grünen zu hoffen – endgültig.

Wie gestern in der Sendung „Bei Maischberger“ zu vernehmen war, fühlt sich Frau Rütting bei den Grünen nicht mehr geborgen. Und von Renate Künast ist sie enttäuscht, hatte sie von ihr doch Impulse für den Tierschutz erhofft. Stattdessen hatte Frau Künast (die ja im Tierschutz durchaus Verdienste hat) in der SWR-Sendung „Abgeordnet“ gewagt, einen Fisch persönlich zu töten, da sie – konsequent – ja auch Fleisch und Fisch esse.

Dachte Rütting bislang, die Grünen als Personen würden nur Müsli und ihr Vollkornbrot essen? Weder Fleisch noch Fisch? Kann man als Fleischesser nicht auch Tierschützer sein? Wegen EINES Fisches wirft sie nun endgültig alles hin? Ohne jemanden vorher zu informieren, als Knalleffekt in einer Fernsehsendung? Das ist mal Loyalität, nachdem ihr die Grünen nun wirklich jeden roten …Verzeihung …grünen Teppich ausgerollt hatten. Das wirft aber leider auch ein Licht auf den bayerischen Landesverband, der Rüttings Popularität nutzen wollte: Wie dumm oder zynisch muss man sein, um gerade Rütting zur Gallionsfigur aufzublasen? Eine Person mit bekannten Verbindungen zu Sekten? Wen wollte man mit ihr als Wähler gewinnen? Mit einer Person, die ernsthaft glaubt und öffentlich im Fernsehen äußert, ihr Hund sei schlauer als Ärzte, weil er sich seine, ihn angeblich heilenden, Bachblütenessenzen SELBST heraussucht.

Trotzdem kann man sicher den Grünen gratulieren, wenn man es gut mit ihnen meint. Das Kapitel hat sich also glücklicherweise überlebt.

Wenn man jetzt noch Biggi Bender und einige andere loswürde, täte das der Partei nur gut. Dann bestünde die Chance, dass grüne Politik freier würde von Ideologie und purer Dummheit, die einem an sich interessierten Grünen-Sympatisanten schon mal die Schamröte ins Gesicht treiben können.

Aber zu früh gefreut, der Nachwuchs ist schon da:
Die Grünen haben ja einen Unterstützer-Neuzugang, der den Weggang Rüttings mehr als ausgleicht:
Nina Hagen (Vorsicht, klicken auf eigene Gefahr)
Die ist jetzt übrigens auf einem christlichen Trip.

Was als gemeinsames Merkmal erscheint:
Es gibt bei beiden einen frei flottierenden Dachschaden, der – angezogen oder abgestoßen durch Marginalien – sich in einer lebenslangen Labilität bzw. einem Schulterschluss mit den seltsamsten „Mitstreitern“ äußert. Hauptsache, ihre Macken werden nicht angetastet und sie können mit ihrer, durch andere Dinge erworbenen, Bekanntheit punkten. Rütting ist genausowenig grün/demokratisch (sie beschwerte sich darüber gestern, dass sie in internen Abstimmungen mal unterliegt und nennt das „Versklavung“!), wie Hagen christlich ist. Die haben das Dahinterstehende nicht begriffen und es ist ihnen auch egal, weil sie nur sich kennen und ihre Sichten, auch wenn diese bei Rütting zunächst auch um andere bemüht erscheinen. Beide sind zudem dumm wie Bohnenstroh, aber selbstverliebt und überheblich.
Die wissen alles besser, obwohl sie sehr wenig wissen.
Weitere Fälle von großem Sendungsbewusstsein bei bescheidenen Kapazitäten und nicht zu wenig Verkennungen.
Wenn die Leute, die Rütting so nach vorne geschoben haben, in Bund und Land das Sagen kriegten, dann wird „Uns Nina“ vielleicht demnächst als Außenministerin im Gespräch sein. So für die Kontakte mit Sirius oder Alpha Centauri.
Aber dann ist es wohl Zeit fürs Auswandern.
Ich geh dann mal mein Handtuch packen.

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